Es war am Sonntag Abend,
da bin ich aufgeschreckt.
An einem Buch mich labend,
hab ich etwas entdeckt.
Der Mann in der Geschichte
ist strenger Moralist,
steht gern im Rampenlichte,
weil er ein Redner ist.
Er hält sich hoch in Ehren,
er scheut kein Wortgefecht.
Doch will ihn wer belehren,
dann geht's dem aber schlecht.
Er ist der Ordnung Stütze
und sitzt gern zu Gericht.
Er liebt den Spaß, doch Witze,
die ihn betreffen, nicht.
Und steht er vor Gemälden,
schaut er ganz träumrisch drein,
und glaubt, wie diese Helden
zum Kampf geborn zu sein.
Dann tritt er mit dem linken
auf seinen rechten Fuß,
statt gehn muss er jetzt hinken,
und schon kriegt er nen Blues.
Doch gleich schwenkt er die Fahne,
belebt von Bier und Wein.
Das ist, herrje, ich ahne,
das muss ein Deutscher sein.
Da kam mir in den Sinn,
dass ich ja einer bin
und hab mich - tief bewegt -
ganz schnell ins Bett gelegt.