Berlin / Schweden / Storys / Verse / Theaterstücke /
Aphorismen /  Fotos / Bücher
  • Aktuelles
  • Zur Geschichte des Stadthaus-Verlages
  • Igelskommentar
  • Harald Schmids Aphorismenseite
  • Kannst du schreiben, Kumpel? (Harald Schmid)
  • Eikas Berlin-Journal (Eika Aue)
  • Mein neues altes Berlin (Jürgen Mahrt)
  • Kleines Tierleben (Jürgen Mahrt)
  • Berliner Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten
  • Sigis Kabarettstücke (Sigi Hirsch)
  • Für ein neues Deutschland (Arno Reinfrank)
  • Deutschlandlieder zum Leierkasten (Arno Reinfrank)
  • Auf den Reim gebracht (Ursula Eisenberg)
  • Kreuzweisheit - zwischen Großstadt und Dorf (Ursula Eisenberg)
  • Erzählungen (Dieter Lenz
  • Kurzgeschichten (Dieter Lenz)
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
  • Augenblicke nah und fern (Thomas Lenz)
  • Berliner Augenblicke (Thomas Lenz)
  • Das Lesetheater (Dieter Lenz)
  • Der gelbe Stern
  • Das besondere Buch
  • Shop
  • Archiv und Websites
  • Kontakt

Beim Arzt

Die Geschichte fing so an. Ich wollte was aus dem Keller holen. Zuvor hatte ich den Wetterbericht gehört. Regen war angekündigt. Also aufgepasst, mein Lieber! Nachher beim Einkaufen bloß nicht den Regenschirm vergessen! Und dann stand ich im Keller vor dem Regal. Moment mal... was wollte ich holen? Den Regenschirm? Aber wieso denn? Achja, der Wetterbericht. Aber bitteschön, hier im Keller?
Meine Frau sagte, ich solle umgehend einen Arzt aufsuchen. Wissen Sie, hinsichtlich meiner Person neigt sie zu schnellen Entscheidungen. Sie machte ein Gesicht, als sei ich in Lebensgefahr, und dann sagte sie: „Das ist schon zum zweitenmal, du hast beginnende Alzheimer. Aber verrat das dem Arzt nicht, auf keinen Fall. Die  Ärzte wollen nämlich alles besser wissen, da sind sie eigen. Dabei genügt gesunder Menschenverstand... Also halt den Mund, sonst ist der Doktor sauer und er behandelt dich schlecht.“
Eine kluge Frau, wie gesagt, und mit gesundem Menschenverstand, das ist nicht zu bestreiten. Also, ich hab Alzheimer, laut ihrer Diagnose,  und das darf ich dem Arzt nicht sagen. Bloß, wie soll ich das im Kopf behalten auf dem langen Weg zum Arzt?  Denn etwas vergesslich bin ich ja, das weiß ich.  Da fiel mir ein, was ich als Kind tat, wenn meine Mutter mich zum Einkaufen schickte. Ich sagte unterwegs pausenlos die Einkaufsliste runter.. Und genau das tat ich jetzt:  Ich murmelte dauernd vor mich hin: „Kein Alzheimer sagen! Kein Alzheimer sagen!“

Übrigens vergaß ich den Regenschirm und wurde pitschnass.
Im Wartezimmer staunte ich. Da saßen viele Patienten. Ich fragte mich, wieviele davon bezahlt sind, damit es immer nach einem vollen Laden aussieht. Man kennt ja solche Tricks. Halt, stopp. Kuck die Leute nicht so an. Erinner dich: „Kein Alzheimer, kein Alzheimer, kein.."
Da ruft mich die weibliche Lautsprecherstimme ins Behandlungszimmer. Ich geh also rein. Nanu. Was macht denn der Arzt am Schreibtisch? Er schreibt. So was. Der kuckt mich nicht mal an. Merkwürdig. Bei dem muss man sich bemerkbar machen und darum sage ich: „Guten Tag, Herr Doktor, ich hab Alzheimer.“
Na bitte, nun ist es passiert, aber was soll's, man ist eben Mensch.
Der Arzt kritzelt weiter. Er hat eine schwarzer Hornbrille und ist schon etwas kahl über der Stirn, eigentlich sehr vertrauenswürdig. Auf einmal zeigt er auf den Stuhl, ohne mit dem Geschreibse aufzuhören.
Ich setz mich.
„Heutzutage weiß ein Patient Bescheid“, sagt er und sieht nicht mich an, sonden den Schreibtsich. „Dank umfassender Information weiß er alles und sogar besser. Großartig.“

Mein Gott, der Mann spricht mit seinem Schreibtisch! Eine Weile sagt er nichts, vielleicht wartet er, dass der Schreibtisch was sagt, aber der sagt nichts. Da seufzt der Arzt, schaut mich an und sagt: „Sie sehen also Internet?“
Internet? Wovon redetd er Mann?
„Ich seh Fernsehen.“ sag ich freundlich.
Jetzt bekommt der Mann einen Blick, von so einem Blick würde ich ihm lieber abraten, so einer kann den Heilungsprozess negativ beeinflussen.
Und da  - jetzt passen Sie mal auf! -  geht mir ein Licht auf. Der Mann testet mich. Nastürlich! Das ist schon Teil der Untersuchung! Na klar. Alzheimer ist ja was Geistiges.  Der Doktor hat Erfahrung! Dem kann man vertrauen.. Ein Spezialist. Auf die nächste Frage freute ich mich schon.
Und da kam sie. Er hielt seinen Kugelschreiber hoch, der war nicht zu übersehen, und fragte: „Was ist das?“
Na, jetzt wird er sich wundern, dachte ich. Ich tat so, als müsste ich eine Weile überlegen, und platzte dann mit einem Lacher heraus: „Das sehn Sie doch selbst, Herr Doktor: es ist ein Kugelschreiber!“
„Und was ist das?“

Ich muss zugeben, jetzt war ich irritiert. Er zeigte nämlich mit dem Kuli auf die Tür. Eine Fangfrage? So eine raffinierte Untersuchung. Jetzt bloß nichts Falsches sagen. Vorsichtig sagte ich: „Sie meinen die Tür, Herr Doktor?“
„Genau, und durch diese gehen Sie jetzt und kommen erst wieder, wenn Sie meine Adresse vergessen haben.“
Was hat er da gesagt? Adresse vergessen und kommen? Als hätte mich ein Blitz getroffen, wurde mir plötzlich alles klar, auch diese bezahlten Patienten im Wartezimmer. Der Doktor hatte das nötig. Der war selber krank. Alzheimer!

Er kritzelte schon wieder, als wäre ich nicht da. Na logisch, er hatte mich länst vergessen. Ich ging,  ohne was zu sagen..

Zuerst wollte ich die im Wartezimmer warnen. Aber dann schwieg ich lieber.  Darunter waren ja Angestellte, als Patienten verkleidet. Die verprügeln mich womöglich..
So, das hab ich jetzt aufgeschrieben, in allen Einzelheiten, zum Beweis, dass ich zu hundert Prozent keine Alzheimer habe..

Aber wenn Sie mal eine echte sehen wollen, ich wüsste wo!

  • Tierisches
  • Nachrichten aus der Zukunft
  • Verliebt in eine Birke
  • Mein 20jähriger Urgroßvater
  • Gegendert
  • Mein Geld arbeitet nicht mehr.
  • Opa und die Bäume
  • Wie ein Hufeisen glücklich machte
  • Ich als Astrologe
  • Beim Arzt
  • Der Unfall
  • Missing Berlin
  • Ein Sommerabend in Neukölln
  • Die Fliege an der Wand
  • Die Uhr
  • Die gelbe Armbinde
  • Die Tänzerin
  • Der Mann und sein Schatten
  • Der Heilige ohne Fuß
  • Richter Gnadenlos
  • Leseschnipsel
Foto: Nickie Galliner
Foto: Nickie Galliner

Arno Reinfrank 1934 - 2001, 

Für ein neues Deutschland /

Deutschlandlieder zum Leierkasten

  Ein Trommelwirbel für Arno Reinfranks Gedichte

  „Für ein neues Deutschland“ im Podcast

  Trommeln im Elfenbeinturm

  von  Klaus Jürgen Schmidt,

Harald Schmid Aphoristiker

Harald Schmid

1947 - 2020

Harald Schmids Aphorismenseite /  Kannst du schreiben Kumpel? / Sein Leben und  Schaffen

 

Der Nachruf im Berliner Tagesspiegel  ist online zu lesen: Nachruf Harald Schmid            

Sigi Hirsch

1945 - 2019

Meine Begegnung mit Günter Grass  /

Sigis Kabarett

Siehe auch:

Der APO-Buchladen

Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Eika Aue

Eikas Berlin-Journal 1 

Eikas Berlin-Journal 2

Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Ursula Eisenberg

Auf den Reim gebracht / Corona-Gedichte /

Kreuzweisheit: Zwi-

schen Großstadt und Dorf

Autor im stadthaus-verlag.de

Jürgen Mahrt

Mein neues altes Berlin /

Aus Jürgens Tier-welt

Dr. Marianne

Müller-Brettel

Mein Freund zieht

in den Krieg /

Igelskommentar

 

Thomas Lenz

Berliner Augenblicke /

Thomas' Augen-blicke nah und fern

Dieter Lenz

Erzählungen /

Kurzgeschichten /

Schwedisches / Das Lesetheater / Kachelwandverse

Blog im Podcast Trommeln im Elfenbeinturm

 

Eikas Berlin Journal /Mein neues altes Berlin 

 

Berlin, nun freue dich! / Nie wieder Köpenick!

Igelskommentar

 

Tierisches

 

Mein Freund Rocko
  

 

Schwedisches

 

Das Lesetheater

 

 

 

Lieferbare Textbücher von Krimikomödien:

Heute wird gemördert. (Leben wie im alten Rom)

Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein arbeitsloses Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Stück vor leerem Haus)

Letztes Heft der Zeitschrift
Letztes Heft der Zeitschrift

Zur Geschichte des Stadthaus-Verlages

 

Der Apo-Buch-laden

 

Meine Begeg-nung mit Günter Grass (Sigi Hirsch)

Vom Kabarett "Die Blech-trommler" zu den Versen auf der Kachelwand:

Preisverleihung

 

 

Blog im Podcast Trommeln im Elfenbeinturm“


1 Gilt für Lieferungen in folgendes Land: Deutschland. Lieferzeiten für andere Länder und Informationen zur Berechnung des Liefertermins siehe hier: Liefer- und Zahlungsbedingungen
2 Als Kleinunternehmer im Sinne von § 19 Abs. 1 UStG wird Umsatzsteuer nicht berechnet.
Impressum | AGB | Liefer- und Zahlungsbedingungen | Datenschutz | Cookie-Richtlinie
©2012 Dieter Lenz
Abmelden | Bearbeiten
  • Aktuelles
  • Zur Geschichte des Stadthaus-Verlages
    • Worauf der Verlag stolz ist.
    • Mein Freund zieht in den Krieg (Dr. Marianne Müller-Brettel)
    • Der APO-Buchladen (Dieter Lenz)
  • Igelskommentar
  • Harald Schmids Aphorismenseite
  • Kannst du schreiben, Kumpel? (Harald Schmid)
    • Harald Schmid / Sein Leben und Schaffen
    • Von Bären und Raben zu Harald Schmids Aphorismen (Hartmut Heinze)
  • Eikas Berlin-Journal (Eika Aue)
    • Eikas Berlin-Journal 2
  • Mein neues altes Berlin (Jürgen Mahrt)
  • Kleines Tierleben (Jürgen Mahrt)
  • Berliner Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten
  • Sigis Kabarettstücke (Sigi Hirsch)
    • Hörst du mein heimliches Rufen?
    • Bericht von den Berliner Filmfestspielen
    • Nürnberg
    • Kein Museum mehr für Luntebach
    • Die Bullen von Sydney
  • Für ein neues Deutschland (Arno Reinfrank)
  • Deutschlandlieder zum Leierkasten (Arno Reinfrank)
  • Auf den Reim gebracht (Ursula Eisenberg)
    • Corona-Gedichte (Ursula Eisenberg)
  • Kreuzweisheit - zwischen Großstadt und Dorf (Ursula Eisenberg)
  • Erzählungen (Dieter Lenz
    • Der Auftrag (Der Kampf mit einem Troll)
    • Der Träumer
    • Die Birke
    • Die letzten Tage des Kommissars
    • Die Schrumpfung
    • Körperkontakt
    • Die Frau im Wald
    • Taufe auf Schwedisch
    • Anders und das Militär
    • Der Chinese
    • Zwischen Troll und Buddha
    • Kärleken
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
  • Kurzgeschichten (Dieter Lenz)
    • Tierisches
      • Mein Kampf mit dem Kater
      • Der Hund, der Nofretete war
      • Der Eisbär und ich
      • Am Anfang war ein Elch.
      • Die Kreuzspinne
      • Meine Frau, unser Kater und die Maus
    • Nachrichten aus der Zukunft
      • Neue Entwicklung in der Sex-Robotik
      • Das Attentat
      • Sex im 22. Jahrhundert
      • Aus meinen Sommerferien 2042
      • Die Humanoiden
      • Die Wirkung von Liebesromanen
      • Roboter oder Mensch
      • Der Neu-Mensch
      • Sex
      • Gehirnleben
      • Ich, mein Körper, mein Gehirn
      • Ein Spaziergang im Jahr 2092
      • Langeweile Leben / Cyperlife
    • Verliebt in eine Birke
    • Mein 20jähriger Urgroßvater
    • Gegendert
    • Mein Geld arbeitet nicht mehr.
    • Opa und die Bäume
    • Wie ein Hufeisen glücklich machte
    • Ich als Astrologe
    • Beim Arzt
    • Der Unfall
    • Missing Berlin
    • Ein Sommerabend in Neukölln
    • Die Fliege an der Wand
    • Die Uhr
    • Die gelbe Armbinde
    • Die Tänzerin
    • Der Mann und sein Schatten
    • Der Heilige ohne Fuß
    • Richter Gnadenlos
    • Leseschnipsel
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
    • Mein Freund Gunnar
      • 1 Ein paar Worte zur Person
      • 2 Gunnar macht Politik
      • 3 Keine Zeit
      • 4 Nacktbaden im See
      • 5 Mittsommer
      • 6 Gunnar erzählt seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte
      • 7 Veraltet
      • 8 Mein letzter Sommernachmittag
    • Die Odensjö-Saga
    • Die Saga der Odin-Quelle
    • Das kaputte Telefon in der Ferienhütte
    • Hüttenleben
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
    • Opa und die Bäume (Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder)
    • Aus meinem schwedischen Tagebuch
    • Verliebt in eine Birke
    • Anders und die verschwundene Straße
    • Wie ein Hufeisen glücklich machte
    • Ferien in Schweden (Småland)
    • Buddhas auf Küchenstühlen
    • Eine Geschichte aus der Zeit der schwedischen Prohibition
    • Die Frau im Wald
    • Kärleken
    • Der Holzfällerblick
    • Taufe auf Schwedisch
    • Eine schwedische Urlaubsgeschichte mit einem kleinen Jungen
    • Als mich die Schweden mit ihrem "Tack" fast erschossen hätten..
    • Schwedisches Allerlei
    • Ferien-Gedichte
  • Augenblicke nah und fern (Thomas Lenz)
  • Berliner Augenblicke (Thomas Lenz)
  • Das Lesetheater (Dieter Lenz)
    • Das Boot im Garten (Der Untergang einer 68er Familie)
    • Berlin, nun freue dich! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
    • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
    • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld sind alle gleich)
    • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Köpenicker kämpft mit einem Rheinländer um sein Haus)
    • Sonja und ihr Roboter (Liebe mit einem Roboter) Roboter
    • Das Geburtstagsgeschenk (Bei der Feier zu seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
    • Ein gut bezahltes Sterben (Ein Unternehmer will dem Sterben eines Arbeiters zusehen.)
    • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Krimi-Stück vor leerem Haus)
    • Heute wird gemördert. (Satirische Krimikomödie)
    • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
    • Der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
    • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
  • Der gelbe Stern
  • Das besondere Buch
  • Shop
  • Archiv und Websites
  • Kontakt