Er schob sich mit dem Leierkasten
ganz leis in unsern Hinterhof,
er schien erst nach dem Klang zu tasten,
doch dann ging's laut und heftig los.
Die Fenster schlugen auf und Frauen -
die Logenplätze schnell belegt -
sie sangen mit beim Runterschauen,
vom Text gerührt, vom Lied bewegt.
Zu sehn war an des Mannes Mienen,
für ihn war's Arbeit und kein Spaß.
"Was schaukelt ihr mit den Gardinen..
Ihr lieben Hübschen, schenkt mir was..."
Und Kleingeld flog, gehüllt in Zeitung,
nach ihm hat sich der Mann gebückt,
und hat zur Publikums Erheitrung
die Kurbel noch mal rundgedrückt.
Ach Berlin! Dein Mund war lose,
verspottet haste Glanz und Gut,
warst wie ein Dornzweig ohne Rose
und trugst nen bunten Blumenhut.
Der Leierkasten schweigt schon lange,
du strahlst jetzt auf in teurem Schick.
warst vor der Hässlichkeit nicht bange....
so schön kommst du nie mehr zurück.