Putin und sein Volk
Im Online-SPIEGEL v. 5.8.22 schreibt Timofey Neshitov unter dem Text: "Wie viel Schuld trägt die russische Gesell-schaft an Putis Kriegsverbrechen?" unter anderem::
Schendorewitsch (im Westen lebender russischer Satiriker. Anm. DL ) vergleicht die sowjetische Mentalität mit der von Leibeigenen in Zarenrussland. Ihr Besitzer peitscht sie aus, schwängert ihre Töchter, aber sie sind stolz auf ihn, weil er mehr Land besitzt als andere Gutsbesitzer. "Das geht seit Jahrhun-derten so. Die Sowjetunion war nur ein rotes Mäntelchen, darunter steckte der alte, haarige, stinkende Körper."
(Ende des Zitates)
Ähnlich beschrieb es Alexej Tolstoj in seinem Roman „Iwan der Schreckli-che“, den ich hier und im
Podcast
schon einmal zitiert habe:
Verzeihen wir dem schuldbeladenen Schatten des Zaren Iwan, denn auf ihm lastet nicht allein die Verantwortung für seine Regierung.
Das Buch erschien1977 im Moewig Ver-lag, München.
Tolstoj beschreibt in diesem wohl meist-gelesenen russischen historischen Roman die späte Regierungszeit Iwans des Schrecklichen. Hinter der Absicht des Autors, die Tyrannei zu entlarven, steht weniger die Verurteilung des Tyrannen, als ein verzweifeltes Staunen über das Verhalten der Untertanen, die ein solches Regime widerstandslos erdulden.
(Rückentext des Buches)
Er allein war es ja nicht, der Folter-ungen, Hinrichtungen und falsche Anklagen einführte – das alles war
unter Iwan bereits zur Gewohnheit, ja zur Pflicht geworden. Diese empören-den Erscheinungen waren durch frü-here Zeiten vorbereitet worden, und die Nation selbst, die so tief gesunken war, dass sie solche Zustände ohne Entrüstung duldete, hatte Iwan ge-schaffen und vervollkommnet…
Verzeihen wir also dem schuldbela-denen Schatten Iwan des Vierten, aber seien wir auch zugleich denjenigen dankbar, die trotz ihrer Abhängigkeit auf dem geraden Weg beharrten, denn es ist schwer, nicht zu fallen, wenn man in einer Zeit lebt, in der alle Ideen ver-fälscht sind und das gesamte Volksbewusstsein vergiftet ist, in der die Gemeinheit sich den Namen Tugend anmaßt, in der Anklage und Verrat vom Gesetz vorgeschrieben sind..
(Ende des Zitates)
Sollte Putin dieser Roman – erschienen 1862 – in die Hände fallen, er wird ihn verbieten und das Lesen unter Strafe stellen.
Aber auch das ist gut möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich: Er ist stolz, dass man ihn mit Iwan dem Schrecklichen vergleichen kann, und wird umgehend für eine – in seinem Sinne – verbesserte Neuauflage sorgen.
Satirisches
Nächtliches
Ereignis
Das Klima kann nicht stimmen.
Ich friere und ich schwitz.
Die Guten sind die Schlimmen
und Weinen wird zum Witz.
Von Infos mürb geschlagen,
lieg ich im Bett wie tot.
Ich hab noch tausend Fragen.
Und hör nur: Idiot.
Ich zerr die Nacht am Tuche
(wo ist der Reißverschluss?),
weil ich Erleuchtung suche
und Frieden finden muss.
Und wie erhofft, da schlitzt sich
der Himmel auf: O seht!
Ein Harfenton (wie witzig!)
und Marx ruft zum Gebet.
Die Alteweltvernichtungs-AG
Die Weltwirtschaft stagnierte, eine Depression griff um sich. Mit finanziellen Geschenken den Konsum anzukurbeln, erwies sich als totaler Fehlschlag. Offenbar waren die Menschen schon zu sehr daran gewöhnt, es hatte für sie seinen Reiz verloren. Etwas Neues musste her, aber was? Da trat der 17jährige Sohn eines Oligarchen mit einem Start-up an die Öffentlichkeit. Auf den ersten Blick schien die Idee des Start-ups unrea-listisch, aber so hatte man ja schon viele später sehr erfolgreiche Ideen bezeichnet. Die Geschäfts-idee formulierte der junge Unternehmer mit einem Satz: Den Reset-Knopf drücken! Denn die Welt sei alt und überfüllt, man müsse sie entsorgen, so bekäme man Platz für eine neue. Mit der Wirt-schaft ginge es boomhaft aufwärts, neue Arbeits-plätze würden geschaffen, neuer Wohlstand ent-stünde usw... Er nannte sein Start-up „Altewelt-vernichtungs-AG“. Das angesammelte Kapital sollte mit 12 % verzinst werden.
Die Medien rissen sich um den Firmengründer, die Investoren überschütteten ihn mit Geld, die Aktienfonds nahmen sein Start-up in ihre Porte-feuilles auf. Bald verfügte das Unternehmen über genug Kapital, um sämtliche Explosionsstoffe aufzukaufen, einschließlich der Atombombe. Es kam der feierliche Tag, da man den Reset-Knopf drücken konnte. Es geschah am 29. Juni 2052. Mit einem herrlichen Knall und großer Farben-pracht flog die Welt in die Luft. Der Aktienkurs.. ach ja, auch Luft.
Mit Getrommel zu Gehör gebracht:
Das Sturmgewehr und
die Zukunft
Die Außerirdischen sind
schon da!
(Mit einem Disput zwischen Redakteur und Autor)
Liebe Eliten, artikuliert euch kommunikativ!
http://www.trommeln-im-elfenbeinturm.de/lenz.html
Kriege und die Schwierigkeit, sie abzuschaffen
Zwar beschäftigen sich viele Wissen-schaftler und diverse Institute mit Kriegen und deren Ursachen, aber sie berichten nichts Neues, ob es sich um einen Krieg vor 2000 Jahren oder von heute handelt. Nervt es die Autoren nicht, immer das gleiche zu schreiben – bloß mit anderen Daten?
Wenn ihnen schon nicht die Wieder-holungen peinlich sind, dann müssten sie wenigstens dabei Schmerz empfinden, geht es doch um Menschenleben.
(Jeden Tag in der Ukraine zu sehen.)
Im Laufe der Zeit haben die Wissen-schaftler Krankheiten und Seuchen erforscht, sie wollten Gesundheit und Leben der Men-schen schützen oder retten. Und siehe, sie fanden Mittel, um die Krankheiten zu besiegen.
Warum behandeln wir den Krieg nicht ebenso wie eine Seuche, die es auszurot-ten gilt? Weil es sich hier nicht um Viren oder Bazillen handelt?
Die erste Menschentötung geschah durch einen Stein, darauf begann eine Entwick-lung der Waffen, um immer mehr Men-schen in immer kürzerer Zeit zu töten bis zu der Waffentechnik von heute, die ein Auslöschen der Menschheit ermöglicht, Und das nehmen wir einfach so hin?
Ich behaupte: Waffen sind die Viren der Kriege.Also stoppt die Verbreitung der
Waffen, rottet sie aus!
Von Dr. Marianne Müller-Brettel
Ein Streitgespräch über Kriege und die Schwierigkeit, sie abzuschaffen.
Mit einem Vorwort von Andreas Buro
Bestellung Shop
Eine Illusion? Fakten und Ursachen eines Krieges aufzuzählen, das jedenfalls reicht nicht.
Es gilt, die schlimmste Seuche der Menschheit auszurotten: den Krieg.
Ja, es ist eine Pandemie, man muss sie international bekämpfen und das Virus
ausrotten. Man muss mit dem Abschaffen der Waffen beginnen! Und darum ist das Buch von Marianne
Müller-Brettel wichtig. Es räumt auf mit dem Spruch: Si vis pacem para bellum (Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg
vor.) Mit Verlaub: Der diesen Satz zum ersten Mal sagte, hatte von unseren Kriegen keine Ahnung
Zu hören im Podcast von K.J. Schmidt:
http://www.trommeln-im-elfenbeinturm.de/podcast%20aktuell%20172.mp3
Des Tods Vasall
Wenig war des Unterschieds,
als sie die Soldaten brachten
auf das Schlachtfeld eines Kriegs:
es glich ganz dem Tiereschlachten.
Ein Transport ist heut nicht nötig,
Bomben, Schüsse überall,
und es scheint, wir sind erbötig
gern dem Tode als Vasall.
Sind wir noch der Schöpfung Krone?
Soll das Töten menschlich sein?
Gott! Wir sind uns selbst zum Hohne.
Wenn nicht wir, sag du jetzt: „Nein!"
Aus friedlicher Zeit
Arno Reinfrank
Aus “Tatarische Liebe“ (1985)
Ansichtskarte von Kiew
Zwei Reihen Bäume, Pappeln sind´s,
beschirmen den Boulevard mit Grün -
Sewtschenko-Boulevard, flaumweich beflockt,
wenn sommers die Pappeln blühn.
Man hat nicht weit zum "Café Kiew",
das so wie die Stadt selber heißt,
stellt sich wegen Bier in der Bierschlange an
und eh man Salzstangen beißt.
Dann geht man daneben ins "Katschan",
in die Warenetage für Schmuck
und Trauringe und Porzellansouvenirs -
der Baustil ist neu: wenig Stuck.
In bleichen Papiertüten wiegt im Kiosk
ein Mädchen Äpfelchen aus,
Simirenko-Renetten, jadegrün glatt,
wie vom Obstbaum in Schwaben zuhaus.
Das Marktgelände liegt ganz unter Dach,
da gibt´s Lauch, Melonen und Wein,
nur Trauben aus Kiew gibt´s nicht mehr,
die führt man aus Bulgarien ein.
Die Menge bewegt sich gelassen und kennt
der Unterführungen Rätsel und Ziel:
Bessarabka-Straße, Kretschtschatik-Prospekt,
Labyrinthe und Blockwürfelspiel.
Und steigt man zur Uferpromenade treppab,
pflügen Dampfer den Dnjepr, es rauscht
eine Welle bis vor den Sonntagsschuh.
Mit Bordvolk wird ein Winken getauscht.
Der Stadtkern ist in der Nacht geschmückt
mit Sternen aus elektrischem Licht.
Den Befehl, Geschosse hierher zu lenken,
nein, den befolgen wir nicht.
Bücher (Auszüge)
Kleiner Berliner Stadtführer
Nach der Ankunft in Berlin trifft der Tourist auf einen verwegenen
Menschenschlag, so jedenfalls hat es Goethe nach seinem Besuch in Berlin niedergeschrieben und dann muss das ja wohl auch stimmen.
Also, sagt sich der Fremde, Vorsicht ist geboten. Doch sehr schnell merkt er mit einer gewissen Enttäuschung: Der echte Berliner ist rar, vielleicht sogar schon ausgestorben. Denn der Dialekt verrät ihn nicht unbedingt. Den üben viele schnell ein, man will ja so schnell wie möglich als Einheimischer gelten.
Erster Hinweis, woran Sie den Berliner erkennen können:
Fragen Sie nach dem Weg. Wird er Ihnen wortreich erklärt und ist die Auskunft auch noch richtig, dann war es kein Berliner. Der kennt nur seinen Kiez und den Weg zum Arbeitsplatz und zurück, alles andere interessiert ihn nicht.
Auch Kneipenbesuche bringen kaum
Erfolg, wobei die Berliner Eckkneipe nicht mehr so leicht zu finden ist. Meist landen Sie - was so aussieht wie eine Kneipe - in einer türkischen oder anderen südländi-schen Dorfversammlung.Eine Reise durch Berlin ist die preiswerteste Art einer Weltreise. Wo stecken die Berliner und wo bleibt ihr sprichwörtlicher Witz? Im Radio und im Lokalfernsehen ist kein einheimischer Zungenschlag zu hören. Fast schon verzweifelt will der Gast die Heimreise antreten. Er hat noch ein wenig Zeit, also schnell etwas besichtigen. Der nächstbeste Passant wird gefragt: „Wie komme ich zum Zoo?“
Lautet die Antwort: „Als was denn?“
Das war dann ein Berliner.
Jürgen
Mahrt
Aus: Berlin - gesehen und erlebt
„Als Berlin am schönsten war“: http://www.trommeln-im-elfenbeinturm.de/podcast
Mein Schweden
Wir saßen auf einem der Grabhügel und ließen die Augen wandern. Die Wikinger hatten ein Gespür für Waldarchitektur. So eine Lichtung, das ist wie ein Gesicht, das im Lichte glänzt. Oder ein Bauch, der zum Kitzeln lockt.
Verrückte Gedanken. Mittsommergedanken. Helle Nächte auf dem Rücken eines dunklen, magischen Rots. Morgens schwingt sich die Sonne darauf, reitet in den Himmel... Und wieder kommt ein langer, lichtpraller Tag... Da werden Grabsteine lustig und Findlinge läufig. Da juckt den Fichten das Fell und die Mücken reiben sich an Fensterscheiben... Da schlafwandeln wir am Tag und gehen hellwach durch die Nacht. Stehen plötzlich auf einer Insel und wissen nicht, wie wir hierher kamen...
Wo liegt das Boot, verdammt noch mal? Oder sind wir geflogen? Wie war das?
„Wie war das?“ fragte Börje. „Sind die Wikinger auferstanden und haben dabei ihre Grabsteine weggeschleudert? Trüm-mer, wo du hinsiehst. Nirgendwo ein Knochen... Ich sage dir, sie sind einfach verdunstet. Nur die Ameisen sind geblie-ben. Ameisen überlebten die Kraftprotze!“ Er lachte, es klang wie das Schnappen eines Hundes. „Unsere Urväter! Wikinger, die jeden Abend Blutsuppe löffeln mussten, weil sie anders nicht schlafen konnten.“ Buch
Aus Körper-kontakt
(Erzählung)
Es war nur ein Gedanken-sprung. Wie immer traf ich ihn als Kosa-kengeneral. Nur der Ort war neu. Er saß auf einer Bank unter einer Birke mit Blick auf einen See-rosenteich. Sehr idyllisch. Die Spitzen eines Schnauzers baumelten neben seinen Mundwinkeln. Er trug eine weiße Pelzmütze und einen dunkelblauen Mantel mit rotem Schultertuch.
Wie schon früher, hatte er mich auch dies-mal zu einem österreichischen Leutnant gemacht mit hellblauem Waffenrock, gelber Reithose, Schaftstiefeln und einem Tschako auf dem Kopf.
Ich nahm Haltung an und salutierte.
Er zeigte neben sich. „Setzen!“
Bei dem Versuch, dies mit einem elegan-ten Schwung zu tun, geriet mir der Säbel zwischen die Beine und ich plumpste auf die Bank, dabei stieß ich gegen meinen Chef.
„Pardon, Herr General“, sagte ich.
„Mann! Säbel festhalten! Wann lernen Sie das endlich“, knurrte er. Dann schwiegen wir. Ich kannte die Prozedur. Wir warteten. Na endlich. Hufgetrappel. Das konnte er nicht lassen! Wahrscheinlich war das heute die 50. Vorführung.
Eine Hundertschaft Kosaken in blauen Hosen und grünen Blusen galoppierte heran. Mit gezückten Säbeln, die bleichen Gesichter uns zugewandt und aus schwarzen Mundlöchern ein Hurra aus-stoßend..... Buch
Revolution war das zündende Wort. Es hatte verschiedene Zusätze. Der SDS (Sozialisti-sche Deutsche Studenten-bund) schrieb es so: „Revolution ist das Allerern-steste. Nichts ist lustiger als Revolution.“
Auf jeden Fall war es das Ende der Adenauerzeit mit ihrer Verklemmung, Verlo-genheit, doppelten Moral, der Wut auf Andersdenkende.
Wer anderer Meinung war, wurde ange-schrien: „Dann geh doch nach drüben“.
Ich ging nach Westberlin. Zur Zeit Rudi Dutschkes. Die deutsche Zukunft, dachte ich, wird hier entschieden, sonst nirgends. Und hier kannst du mitmischen in der außerparlamentarischen Opposition. Im Bundestag gab es ja durch die Große Koalition keine Opposition. Also auf die Straße, Leute! Und sie kamen, die Studenten, junge Arbeiter, Angestellte, Kriegs-dienstverweigerer, überhaupt Verweigerer jeder Art. Sie blockierten den Verkehr, besetzten Säle, Häuser, sie eroberten die Halbstadt, den Leuchtturm des Kapitalismus. Aber am schönsten, am herrlichsten war die Zeit nach den Demos, wenn man zusammen auf Kisten, Matratzen hockte , bei Rotwein und Kerzenlicht, und heftig diskutierte. Im Hintergrund die Stimmen von Joan Baez, Bob Dylan, Wolf Biermann, Franz Josef Degenhardt oder die Musik von Theodorakis. Da war man am Ziel. Da war man der neue Mensch.
So fühlte es sich an, damals.
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Aus dem Lesetheater
Ein gut bezahltes Sterben
Satire
SANDBERGER: Junger Mann, bin ich hier richtig bei Nagels?
SOHN: Steht doch draußen.
SANDBERGER: Ist er nebenan?
SOHN: Wer?
SANDBERGER: Ihr Herr Vater.
SOHN: Sie können jetzt nicht zu ihm.
SANDBERGER: Ich weiß, ich weiß. Aber er lebt doch noch? Das wollen wir doch hoffen .. Sie gestatten? (Er drängt sich ins Zimmer) Sand-berger,
Sie wissen, Sandrawerke, Nudeln und so weiter ... Einen Platz brauchen Sie mir nicht anzubieten, ich mach es kurz. Es wird Sie vielleicht erstaunen, aber es ist menschlich, sehr, sehr
menschlich. Ich möchte … Sie bieten mir wirklich keinen Platz an?
SOHN: Nein. Was wollen Sie?
SANDBERGER: Sie müssen schon entschuldigen. Es ist etwas ganz Delikates. Ich würde mich gern setzen.
SOHN: Nein. Ich geb Ihnen zehn Sekunden, dann sind Sie draußen..
SANDBERGER: Gut. Passen Sie auf.. (zieht seine Brieftasche, holt
einen Tausender heraus) Eintausend. Sagen Sie einfach „ja“, wenn es langt.. Das
ist sicher zu wenig. (holt einen zweiten Tausender heraus)
Zweitau-send. Das ist mir die Sache wert. Ihnen nicht? Gut. Sie haben Recht. Eigentlich ist es
unbezahlbar. Ich leg gleich zweitausend dazu. (legt zwei Scheine
dazu) Viertausend. Und eigentlich ist es für gar nichts.. Sterben.. ist doch
keine Leistung....Andererseits.. Ich will nicht kleinlich sein. (legt einen
Schein dazu) 5000. Wie viel verdienen Sie?
SOHN: Nicht genug.
SANDBERGER: Na, sehn Sie. (legt einen Schein
dazu) Sechstausend. Und das praktisch für nichts, recht besehen.
SOHN: Dann geben Sie mal her.
SANDBERGER: Moment. Ihr Vater ist schwer krank, schon seit langem.. Aber jetzt stirbt er. Eine Erlösung....
SOHN: Wer hat das Ihnen gesagt?
SANDBERGER: Ein alter Schulfreund, gerade als
er aus Ihrem Haus kam.. weiter
Berlin, nun freue dich!
Satirische Komödie (Auszug)
SABINE: Na fein, wenn das so ist.. Gehn wir... Wir nehmen sogar den kürzesten Weg nach
draußen. Kommen sie, Frau Kramer! (sie geht zum Fenster) Einmal gab's hier Jubel und
Gesang. (Öffnet das Fenster, Verkehrslärm) Puh, was für'n Krach. (schaut nach unten) Vierter Stock. Diesmal seh ick das Pflaster. (klettert aufs Fensterbrett) Was ist der Preis von Ihrem Grundstück, Frau Kramer? Damit ich
weiß, was mein Leben wert ist.
PAUL: Du willst doch nicht springen?
SABINE: Nee, fliegen.
FRAU KRAMER: Du lieber Jott... nee... Nicht doch!
SABINE: Die Armen zahlen mit ihrem Leben, die Reichen mit Geld. Das liegt daran, dass die Reichen leider kein
Leben haben.
PETER: Alles Theater.. lass sie springen! (SABINE macht Anstalten zu
springen) Um Himmelswillen, haltet sie zurück!
PAUL: Also was denn nun...
ZANDER: Donnerwetter, daran erkenn ich den Osten. Da zählt noch der Einsatz des Lebens und wenn es bloß das
eigene ist!
PETER: Die kriegt es fertig und springt... Ich unterschreibe.
ZANDER: Fantastisch! Ohne Kapital, nur mit dem bloßen Leben kann man Grundstücksgeschäfte machen! Eine mir
völlig neue Methode, aber, wie ich sehe, durchaus erfolgreich.
PETER: Sie will mich vernichten, die Hexe!
SABINE (vom Fenster steigend): Wir wolln doch lieber auf dem Teppich bleiben.
Es geht um das Haus von Frau Kramer.
FRAU KRAMER: Ja, bitte?.. Meinen Sie mich?
PETER: Jetzt weiß ich's wieder. Um meinen Turm geht es! Um meinen Turm! Nein! Ich unterschreibe nicht!
Niemals!
SABINE (wendet sich wieder dem Fenster zu): Wie praktisch, es ist noch
offen.
ZANDER: Dass es so was noch gibt! Die reine Jeanne d*Arc...
SABINE (hinaufkletternd): Nun... mehr
Das Programm
Schwank
Ost begegnet West in Köpenick
Komödie
Berlin im Baufieber der Wendezeit
Satire
Von der Macht des Glaubens
Drama
Das Ende einer 68er-Familie.
Komödie
Als die DM in den Osten kam.
Satire
Einer will einem beim Sterben zusehen.
Komödie
Liebe, Roboter und der neue Mensch
Schwank
Wie frau Männer zähmt
Schwank
Zu seinem 50. wird ein Mann sehend gemacht
Textbüchrer
Krimisatire
Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches
Krimikomödie
Verse auf der Kachelwand