„Unsre Zukunft, sie soll leben!“
Schon hob ich mein Glas,
als sie widersprach: „Von wegen!
Zukunft ist kein Spaß.
Ich sehn mich nach alten Zeiten!
Schön war da die Welt!
Du kannst nicht bestreiten,
dass uns vieles fehlt!“
Nahm sie mich da auf die Schippe?
Erst mal war ich stumm,
doch darauf mit kesser Lippe:
„Das ist doch zu dumm!
Bloß noch fünfzig Jahre,
dann ein Blitz, ein Knall,
und schon flitzt der atomare
Mensch durchs Weltenall.
Und wir basteln mit den Fingern
uns ein neues Menschenbild
aus den klitzekleinen Dingern,
auf die Gott den Atem hielt.
Und es kommt das wirklich Tolle:
Ganz entmachtet ist die Zeit.
Sie verliert des Todes Rolle,
die Vergänglichkeit!
Lass uns nun das Glas erheben,
prosten wir uns heiter zu.
Wird’s auch immer Menschen geben,
doch nicht so wie ich und du!“
Als sie schwieg, schien sie betroffen.
Leise sagte sie: „Ich find,
nur das Eine gibt‘s zu hoffen,
bleib nicht lebenslang ein Kind."
Und sie griff zum Smartphone,
machte rasch ein Bild von mir,
murmelte: „Ich seh schon...
Das Vergangene sitzt hier.“