„Die Zukunft, sie soll leben!“
Ich hob vergnügt das Glas.
Sie aber rief: „Von wegen!
Weiß Gott, das ist kein Spaß…
Ich lob vergangne Zeiten!
Wie friedlich war die Welt,
die Tage voller Freuden,
und nichts hat uns gefehlt.“
Nahm sie mich auf die Schippe?
Ich war perplex und stumm,
doch dann mit kesser Lippe:
„Herrje, sei nicht so dumm!
Siehst du denn nicht? Wir zimmern
ein neues Menschenbild
aus diesen kleinen Dingern,
die Gott in Händen hielt!
Es kommt das Wundervolle:
Entmachtet wird die Zeit!
Vorbei des Todes Rolle,
vorbei Vergänglichkeit!
Und wart noch ein paar Jahre,
dann flitzt der Mensch per Strahl
ganz leicht als unsichtbare
Post durchs Weltenall.
Lass uns das Glas jetzt heben,
komm, prosten wir ihm zu:
Der neue Mensch soll leben,
doch nicht wie ich und du!“
Hat sie der Schlag getroffen?
Dann seufzte sie: „Ich find,
nur Eines ist zu hoffen:
du bleibst nicht immer Kind!"
Das Smartphone hochgerissen,
schoss sie ein Bild von mir,
und sagte:: „Hätts's wissen müssen…
Vergangenes sitzt hier.“