An einem Vormittag im Juni 2123 saß dem Arbeitsvermittler ein Mann gegenüber. Dieser Mann behauptete, er sei ein Roboter, gerade aus der Produktion entlassen, und fände keinen
Arbeitsplatz. Das könne er nicht akzeptieren, schließlich sei er für das Arbeiten gemacht.
Der Beamte zuckte mit keiner Wimper.
„Schauspieler sind hier falsch“, sagte er, „für die ist der 4. Stock zuständig“.
Doch da reichte der Mann dem Beamten seine Produktionskarte.
In der Folge knallten Türen, Stühle polterten. Man holte den Amtsleiter. Das sei ja lächerlich, irgendwo wird man doch noch einen Roboter benötigen.
Doch dem war nicht so. Längst waren alle Arbeitsplätze besetzt. Der Amtsleiter holte sich Rat von einer höheren Stelle, diese von der nächst höheren, bis die Sache bei der Regierung landete, Dort
entschied man: Im Notfall gelte für einen Roboter die gleichen Rechte wie für einen Menschen. Man könne daher dem Roboter einen Fortbildungslehrgang anbieten
Der Lehrgang dauerte keine drei Sekunden dank des KI-Programms. Und wo war der Arbeitsplatz? Auch da half die KI.
Sie fand einen Menschen, der seinen Arbeitsplatz gern zur Verfügung stellte, weil er lieber in der Welt herumsegeln wollte.
Wunderbar. Geniale Lösung.
Aber dann meldeten sich weitere Roboter arbeitslos, alle frisch aus der Produktion.
Es stellte sich heraus, dass mittlerweile mehr Roboter produziert als gebraucht wurden. Aber die Produktion zu reduzieren oder gar zu stoppen, ging auf keinen Fall. Das hätte einen
wirtschaftlichen Niedergang bedeutet und den Verlust vieler Arbeitsplätze.
Glücklicherweise waren die meisten Menschen bereit, ihren Arbeitsplatz den Robotern zu überlassen.
Eines Tages aber weigerten sich die Menschen, ihren Arbeitsplatz abzugeben. Eine Überprüfung ergab, dass es sich nicht um Menschen handelte sondern um Roboter.. Hoppla.. Wo waren die
Menschen?
Man staunte nicht schlecht. Auf den Meeren stauten sich Segelboote und Jachten.
Man überlegte, wie kann man die Ozeane vergrößern, ohne die Kontinente zu verkleinern? Ein Jachtbesitzer hatte einen Einfall. Man könnte doch die Straßen mit Wasser überfluten und mit den Meeren
verbinden. Dann brauchte man auch keine Autos mehr. Großartig. Das geschah, bis so ein Dummkopf den Reset-Knopf drückte und die Welt ins 21. Jahrhundert zurücksetzte. Und da sind wir jetzt,
sehn Sie mich mal um. Tolles Jahrhundert, was? Natürlich wissen Sie nichts von dem, was vorher passiert ist.
Aber ich weiß es. Woher ich das weiß? Ich bin der, der den Reset-Knopf drückte. Und Sie befinden sich in einer virtuellen Welt. Ich spiele ein bisschen.