Und wieder einmal dachte er über sich nach, das war gefährlich, sollte man lieber nicht tun, es musste ein Genfehler an ihm sein, aber vorläufig wollte er nicht zu einem Arzt.
Und es war ja auch eine Art Lust, über sich nachzudenken, es konnte entzücken bis zur Raserei, bis zur Bewusstlosigkeit.
Also gut, wir haben den Höhepunkt der menschlichen Kommunikation erreicht! Du kannst treffen, was und wen du willst, kannst mit ihm reden, spielen, spazieren gehen, du kannst sogar mit ihm essen und schlafen. Dafür hast du den Brainer, das großartige Ding am Schädel.
Die ganze Welt im Kopf! Und doch, und doch..
Du bist einsam, gerade deswegen, na, schlimmer: du bist dir gar nicht mehr vorhanden. Du spürst dich nicht mehr. Du bist wie eine Pfütze, die sich im Regen immer weiter ausbreitet, sie findet keine Grenzen, sie ist formlos und sie spürt sich nicht.
Ich bin eine Pfütze, dachte er. Eine blöde, lächerliche, anwachsende Pfütze..
Und dann dachte er, dass man ihm den Kopf abnehmen solle, und wenn das nicht geht, denn mit ihm verlöre er die ganze Welt, so will er selbst etwas tun. Und er kann es ja, er kann es noch!
Er kann mit den Händen tasten, mit der Nase riechen, mit den Lippen fühlen, mit der Zunge lecken, er will sich die Wirklichkeit mit seinem Körper erobern, vielleicht ist es auch bloß ein Zurückerobern, und mit leisem, heimlichen Entzücken löste er den Chip von seinem Schädel. Er ließ seine rechte Hand über den Rücken der linken Hand gleiten, dann über das Gelenk, dort wo die Schlagader pulst, ein feines Kitzeln überraschte ihn, es verstärkte sich, als er mit den Fingerspitzen am Unterarm hinauf strich.
Von dort ging es dann unaufhaltsam über den ganzen Körper, zum ersten Mal spürte er sich und wollte damit nicht mehr aufhören.