Es ist wieder so weit: Es gab eine Rentenanpassung zum 1.7. durch eine Rentenerhöhung von 3,74 %.
Rentenanpassung, das heißt eine Anpassung an die allgemeinen Lohnentwicklung des letzten Jahres.
Ich wünschte, es gäbe eine andere Anpassung. Eine Anpassung der Rentenerhöhung an alle Rentenbezieher, die so gerecht ist, dass sie die Rentenempfänger nicht immer heftiger und immer schneller in
reich und arm spaltet..
Nehmen wir mal ein Beispiel, wie es jetzt ist.. Bei 3,74 % Erhöhung hat der Bezieher einer 2000-Euro-Rente 74,80 Euro mehr in der Brieftasche., bei einer 600-Euro-Rente sind es 22,44 Euro, gerade
gut für die Geldbörse.
Ist das gerecht? Abgesehen davon, dass die Bezieher einer hohen Rente in ihrem Arbeitsleben auch das größere Einkommen hatten als die Bezieher einen kleinen Rente (wie es dazu kam, darüber müsste
man mal nachdenken), so erhalten die Bezieher einer hohen Rente bei jeder Rentenerhöhung auch noch mehr Geld als die mit der kleineren Rente. Bis zu ihrem Lebensende werden die einen knausern
müssen, während sich die anderen Jahr für Jahr mehr leisten können.
Denn bei einer prozentualen Rentenerhöhung vergrößert sich der Abstand zwischen Groß- und Kleinrente und das beschleunigt sich mit jeder Erhöhung, da ja auch die vorherige Rentenerhöhung in die
Berechnung einbezogen wird: der bekannte Zinseszins-Effekt. Die Schere zwischen Arm und Reich unter den Rentnern weitet sich so immer schneller.
Kommt hinzu, dass die mit der hohen Rente meist länger leben als die mit der niedrigen Rente. Sie können sich eben einen besseren Wohnort und eine gesündere Lebensweise leisten. Auch darüber
sollte man mal nachdenken.
Ich halte das alles für äußerst ungerecht. Ich denke, gerecht wäre es, die Rentenerhöhung zu gleichen Teilen auf alle Rentner zu verteilen. Ob Bezieher einer großen oder kleinen Rente,
jeder bekommt dieselbe Summe. Die Unterschiede beim Rentenbeginn zwischen hoher und kleiner Rente bleiben bestehen, können aber nicht mehr mit jeder Erhöhung wachsen.
Ja, richtig, Bezieher einen hohen Rente haben während ihrer Arbeitszeit mehr eingezahlt als die mit der kleinen Rente. Das eingezahlte Geld war ein Kapital, das verzinst wurde. Aber jetzt, bei
der Rentenerhöhung: welches Kapital wird da eigentlich verzinst? Die Erhöhung basiert allein auf der allgemeinen Lohnentwicklung des vorherigen Jahres. Und darum sollte sie zu gleichen Teilen
alle Rentenempfänger bekommen.
Es ist Zeit, die prozentuale Rentenerhöhung abzuschaffen und nach einer gerechten Lösung zu suchen.