Ab 1.7. ist es wieder so weit: Rentenerhöhung im Westen um 5 %, im Osten um 6 %. Toll.
Echt?
Nehmen wir als Beispiel eine Rente im Westen von 2000 Euro. Sie erhöht sich bei 5 % um 100 Euro, eine 800-Euro-Rente dagegen nur um 40 Euro.
Logisch? Ja. Und ungerecht. Abgesehen davon, dass der Rentner mit einer hohen Rente in seinem Arbeitsleben wohl auch das größere Einkommen hatte als der Kleinrentner (wie es dazu kam, ist eine
weitere Frage), erhält er immer eine hohe Rentenerhöhung, während der Kleinrentner eine kleine bekommt. Als würde er noch einmal dafür bestraft, dass er in seinem Arbeitsleben nicht genug
verdiente oder verdienen konnte. Bis zu seinem Lebensende wird er knausern müssen, während der Rentner mit der hohen Rente sich immer mehr leisten kann.
Das hat auch negative Folgen für uns alle. Mit einer prozentualen Erhöhung vergrößert sich der Abstand zwischen Groß- und Kleinrente und dies mit jeder Rentenerhöhung stärker
(Zinseszins-Phänomen). Die Schere zwischen arm und reich weitet sich und das gefährdet den Zusammenhalt unserer Gesellschaft .
Was hat denn der Rentner mit einer hohen Rente im abgelaufenen Rentenjahr geleistet, damit er jetzt so viel mehr als andere bekommt?
Nichts hat er getan. Aber andere taten es. Die Rentenerhörung wird durch gestiegene Löhne und Gehälter finanziert. Kein Rentner hat für seine Rentenerhöhung etwas geleistet.
Und darum müsste eine gerechte Rentenerhöhung anders aussehen: die Summe der Erhöhung wird gerecht verteilt. Ob Klein- oder Großrentner, jeder bekommt denselben Geldbetrag.
Dass sich jemand eine winzige Rente erschleicht, um in den Genuss von Rentenerhöhungen zu kommen, die größer sind als seine Rente, da wird den Fachleuten schon etwas einfallen.
Ich mach es mir einfach? Nein, es ist einfach: Gerechtigkeit ist kein Waschmittel, das man mal mehr, mal weniger einsetzen kann je nach Art der Wäsche.
So, wie es jetzt ist, kann es jedenfalls nicht bleiben. Es ist höchste Zeit , die prozentualen Rentenerhöhung abzuschaffen.
Na, das wär doch mal ne gute, ne soziale Rentenreform.