Berlin / Schweden / Storys / Verse / Theaterstücke /
Aphorismen /  Fotos / Bücher
  • Aktuelles
  • Zur Geschichte des Stadthaus-Verlages
  • Igelskommentar
  • Blog (Dieter Lenz)
  • Harald Schmids Aphorismenseite
  • Kannst du schreiben, Kumpel? (Harald Schmid)
  • Eikas Berlin-Journal (Eika Aue)
  • Mein neues altes Berlin (Jürgen Mahrt)
  • Kleines Tierleben (Jürgen Mahrt)
  • Berliner Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten
  • Sigis Kabarettstücke (Sigi Hirsch)
  • Für ein neues Deutschland (Arno Reinfrank)
  • Deutschlandlieder zum Leierkasten (Arno Reinfrank)
  • Auf den Reim gebracht (Ursula Eisenberg)
  • Kreuzweisheit - zwischen Großstadt und Dorf (Ursula Eisenberg)
  • Erzählungen (Dieter Lenz
  • Kurzgeschichten (Dieter Lenz)
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
  • Augenblicke nah und fern (Thomas Lenz)
  • Berliner Augenblicke (Thomas Lenz)
  • Das Lesetheater (Dieter Lenz)
  • Das besondere Buch
  • Shop
  • Archiv und Websites
  • Kontakt

Deutsche, duzt euch!

 

Als ich nach Schweden kam, um dort längere Zeit zu leben, glaubte ich, mit dem allgemeinen Duzen Schwierig-keiten zu bekommen. Aber schon bald merkte ich, wie leicht es ist, auf diese Weise Menschen anzusprechen, egal ob auf einer Behörde, in einem Geschäft, auf der Straße oder in der Nachbarschaft.

Ich lernte das Duzen schnell und verstand, dass dies ein Grund war, warum in Schweden das Leben so entspannt ist und die Menschen so freundlich miteinander umgehen.

Neugierig wollte ich wissen, wie das Duzen begann. Da erzählte man mir eine kleine Anekdote:

Als der König in Stockholm  erfuhr, dass in der Landschaft Dalarna sich alle duzten, wollte er das nicht glauben. Er ließ die Kutsche anspannen und fuhr hin. Den ersten Bauern auf dem Feld rief er heran und fragte: „Sag mal, stimmt das, ihr duzt alle?“

„Ja“, antwortete der Bauer, „das stimmt. Wir duzen alle, außer dir und deinem Sohn natürlich.“

Das Du verbreitete sich über ganz Schweden, aber es gab Hartnäckige, die  wollten wie bisher einander nur mit der Berufsbezeichnung ansprechen. Das klang dann so:  „Könnte der Herr Schornsteinfeger Johansson kommen und den Kamin reinigen?“

Um auch die letzten Du-Verweigerer zum Duzen zu bewegen, gab es in den 50ern des letzten Jahrhunderts eine Bewegung, bei der man sich eine Plakette auf die Brust heftete, darauf stand „Sie können du zu mir sagen.“ Und so setzte sich das Duzen endgültig durch.

Ich lebe wieder in Deutschland und bin irritiert, wie streitlustig und verbiestert wir Deutsche geworden sind. Wie ruhig und leicht war dagegen das Leben in Schweden gewesen.

 

Könnten wir Deutsche nicht ähnlich entspannt und freundlich miteinander umgehen?  Dazu müssten wir uns alle auf gleicher Augenhöhe begegne und das Vorurteil abbauen, dass es in der Gesellschaft ein oben und unten geben muss. Schließlich leben wir längst in einer Demokratie und nicht mehr zu Kaisers Zeiten.

 

Also duzen wir uns.

Aber wie soll das gehen, wenn selbst das öffentliche Fernsehen in einem schwedischen Film zu feige dazu ist?

Ich mag die schwedischen Krimis und ich lass mir im Fernsehen keinen davon entgehen. Sie sind gut, oft sogar sehr gut. Plot, Figuren, Landschaft... Alles stimmt.

Und dann fangen die Figuren an zu reden und ich erschrecke: Gott, wo kommen die vielen Deutschen her? Denn in dem schwedischen Krimi wird gesiezt als hätten sich die Schweden in Deutsche verwandelt. Das passt einfach nicht!

So sind die Schweden nicht! Egal ob Minister, Arbeiter, Professor, Polizist, Straßenkehrer, Richter oder Angeklagter, man duzt sich. Einzige Ausnahme: der König und seine Familie. Die duzt man nicht.

Als ich kürzlich in einer Gesprächsrunde vorschlug, bei uns in Deutschland das Duzen einzuführen, gab es heftigen Protest: „Geduzt werden? Einfach so? Und dann noch von einem Fremden? Ich lass mich doch nicht beleidigen!“

„Dann weiß ich ein Land“, war meine Antwort „wo das nicht passieren kann. Versuch mal einen Schweden zu beleidigen, indem du ihn duzt. Er wird dich aufmerksam ansehen und darauf warten, dass du noch was sagst.“

Ja, wie kann man durch das Du beleidigt sein, wenn Duzen zum guten Ton gehört.

Aber offenbar gilt in Deutschland noch immer die Anstandsregel unserer Urgroßeltern: Man siezt sich, wenn man kein Arbeiter ist! Genauer gesagt ist diese Regel also eine Abstandsregel.

Wozu soll die heute noch gut sein? Um auf andere herunter blicken zu können, indem man sie duzt?

Ja, so war das zur Kaiser-Wilhelm-Zeit.

Die ist doch längst vorbei. Also beenden wir das vornehme Gesieze. Es ist, wie gesagt, eine Abstandsregel. Duzen wir uns! So kommen wir einander näher und verstehen uns besser.

 

Es müssen ja nicht alle sofort damit anfangen. Wie wär’s, liebes Fernsehen, du gehst voran? Lass die Schweden in ihren Filmen sich so anreden, wie sie’s im Original tun. Nimm ihnen das Duzen nicht, es verfälscht nicht nur den Film, es verfälscht ihren Charakter. Schließlich wollen wir doch Authentisches sehen und nichts Verstümmeltes.

Und keine Angst. Duzen gefährdet weder unsere Sitten, noch beschädigt es das „Deutschtum“. Im Gegenteil. Unser Land wird demokratischer und wir so oft Zerstrittenen werden ruhiger miteinander umgehen.

Ach, könnte ich doch dem Bundeskanzler ach seiner Wahl schreiben: „Lieber Olaf, alles Gute zu deiner Kanzlerschaft und viel Erfolg bei deinem Wirken für ein soziales  Deutschland! Ich bin ganz auf deiner Seite."

Und er antwortete: „Lieber Dieter! Ich freue mich über deine guten Wünsche! Und Dank dafür, dass du mich unterstützt."

 

 

 

…

 

 

 

 

tagPlaceholderTags:
Foto: Nickie Galliner
Foto: Nickie Galliner

Arno Reinfrank 1934 - 2001, 

Für ein neues Deutschland /

Deutschlandlieder zum Leierkasten

  Ein Trommelwirbel für Arno Reinfranks Gedichte

  „Für ein neues Deutschland“ im Podcast

  Trommeln im Elfenbeinturm

  von  Klaus Jürgen Schmidt,

Harald Schmid Aphoristiker

Harald Schmid

1947 - 2020

Harald Schmids Aphorismenseite /  Kannst du schreiben Kumpel? / Sein Leben und  Schaffen

 

Der Nachruf im Berliner Tagesspiegel  ist online zu lesen: Nachruf Harald Schmid            

Sigi Hirsch

1945 - 2019

Meine Begegnung mit Günter Grass  /

Sigis Kabarett

Siehe auch:

Der APO-Buchladen

Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Eika Aue

Eikas Berlin-Journal 1 

Eikas Berlin-Journal 2

Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Ursula Eisenberg

Auf den Reim gebracht / Corona-Gedichte /

Kreuzweisheit: Zwi-

schen Großstadt und Dorf

Autor im stadthaus-verlag.de

Jürgen Mahrt

Mein neues altes Berlin /

Aus Jürgens Tier-welt

Dr. Marianne

Müller-Brettel

Mein Freund zieht

in den Krieg /

Igelskommentar

 

Thomas Lenz

Berliner Augenblicke /

Thomas' Augen-blicke nah und fern

Dieter Lenz

Blog / Erzählungen /

Kurzgeschichten /

Schwedisches / Das Lesetheater / Kachel-wandverse / Kombilyrik

 

Eikas Berlin Journal /Mein neues altes Berlin 

 

Berlin, nun freue dich! / Nie wieder Köpenick!

Igelskommentar

 

Tierisches

 

Mein Freund Rocko
  

 

Schwedisches

 

Das Lesetheater

 

 

 

Lieferbare Textbücher von Krimikomödien:

Heute wird gemördert. (Leben wie im alten Rom)

Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein arbeitsloses Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Stück vor leerem Haus)

Letztes Heft der Zeitschrift
Letztes Heft der Zeitschrift

Zur Geschichte des Stadthaus-Verlages

 

Der Apo-Buch-laden

 

Meine Begeg-nung mit Günter Grass (Sigi Hirsch)

Vom Kabarett "Die Blech-trommler" zu den prämierten Versen auf der Kachelwand:

 

Die Preis-verleihung

 

 

 


1 Gilt für Lieferungen in folgendes Land: Deutschland. Lieferzeiten für andere Länder und Informationen zur Berechnung des Liefertermins siehe hier: Liefer- und Zahlungsbedingungen
2 Als Kleinunternehmer im Sinne von § 19 Abs. 1 UStG wird Umsatzsteuer nicht berechnet.
Impressum | AGB | Liefer- und Zahlungsbedingungen | Datenschutz | Cookie-Richtlinie
©2012 Dieter Lenz
Abmelden | Bearbeiten
  • Aktuelles
  • Zur Geschichte des Stadthaus-Verlages
    • Worauf der Verlag stolz ist.
    • Mein Freund zieht in den Krieg (Dr. Marianne Müller-Brettel)
    • Der APO-Buchladen (Dieter Lenz)
  • Igelskommentar
  • Blog (Dieter Lenz)
  • Harald Schmids Aphorismenseite
  • Kannst du schreiben, Kumpel? (Harald Schmid)
    • Harald Schmid / Sein Leben und Schaffen
    • Von Bären und Raben zu Harald Schmids Aphorismen (Hartmut Heinze)
  • Eikas Berlin-Journal (Eika Aue)
    • Eikas Berlin-Journal 2
  • Mein neues altes Berlin (Jürgen Mahrt)
  • Kleines Tierleben (Jürgen Mahrt)
  • Berliner Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten
  • Sigis Kabarettstücke (Sigi Hirsch)
    • Hörst du mein heimliches Rufen?
    • Bericht von den Berliner Filmfestspielen
    • Nürnberg
    • Kein Museum mehr für Luntebach
    • Die Bullen von Sydney
  • Für ein neues Deutschland (Arno Reinfrank)
  • Deutschlandlieder zum Leierkasten (Arno Reinfrank)
  • Auf den Reim gebracht (Ursula Eisenberg)
    • Corona-Gedichte (Ursula Eisenberg)
  • Kreuzweisheit - zwischen Großstadt und Dorf (Ursula Eisenberg)
  • Erzählungen (Dieter Lenz
    • Der Auftrag (Der Kampf mit einem Troll)
    • Der Träumer
    • Die Birke
    • Die letzten Tage des Kommissars
    • Die Schrumpfung
    • Körperkontakt
    • Die Frau im Wald
    • Taufe auf Schwedisch
    • Anders und das Militär
    • Der Chinese
    • Zwischen Troll und Buddha
    • Kärleken
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
  • Kurzgeschichten (Dieter Lenz)
    • Tierisches
      • Mein Kampf mit dem Kater
      • Der Hund, der Nofretete war
      • Der Eisbär und ich
      • Am Anfang war ein Elch.
      • Die Kreuzspinne
      • Meine Frau, unser Kater und die Maus
    • Nachrichten aus der Zukunft
      • Neue Entwicklung in der Sex-Robotik
      • Das Attentat
      • Sex im 22. Jahrhundert
      • Aus meinen Sommerferien 2042
      • Die Humanoiden
      • Die Wirkung von Liebesromanen
      • Roboter oder Mensch
      • Der Neu-Mensch
      • Sex
      • Gehirnleben
      • Ich, mein Körper, mein Gehirn
      • Ein Spaziergang im Jahr 2092
      • Langeweile Leben / Cyperlife
    • Verliebt in eine Birke
    • Mein Geld arbeitet nicht mehr.
    • Der Querdenker
    • Opa und die Bäume
    • Wie ein Hufeisen glücklich machte
    • Ich als Astrologe
    • Beim Arzt
    • Der Unfall
    • Missing Berlin
    • Ein Sommerabend in Neukölln
    • Die Fliege an der Wand
    • Die Uhr
    • Die gelbe Armbinde
    • Die Tänzerin
    • Der Mann und sein Schatten
    • Der Heilige ohne Fuß
    • Richter Gnadenlos
    • Leseschnipsel
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
    • Mein Freund Gunnar
      • 1 Ein paar Worte zur Person
      • 2 Gunnar macht Politik
      • 3 Keine Zeit
      • 4 Nacktbaden im See
      • 5 Mittsommer
      • 6 Gunnar erzählt seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte
      • 7 Veraltet
      • 8 Mein letzter Sommernachmittag
    • Die Odensjö-Saga
    • Die Saga der Odin-Quelle
    • Das kaputte Telefon in der Ferienhütte
    • Hüttenleben
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
    • Opa und die Bäume (Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder)
    • Aus meinem schwedischen Tagebuch
    • Verliebt in eine Birke
    • Anders und die verschwundene Straße
    • Wie ein Hufeisen glücklich machte
    • Ferien in Schweden (Småland)
    • Buddhas auf Küchenstühlen
    • Eine Geschichte aus der Zeit der schwedischen Prohibition
    • Die Frau im Wald
    • Kärleken
    • Der Holzfällerblick
    • Taufe auf Schwedisch
    • Eine schwedische Urlaubsgeschichte mit einem kleinen Jungen
    • Als mich die Schweden mit ihrem "Tack" fast erschossen hätten..
    • Schwedisches Allerlei
    • Ferien-Gedichte
  • Augenblicke nah und fern (Thomas Lenz)
  • Berliner Augenblicke (Thomas Lenz)
  • Das Lesetheater (Dieter Lenz)
    • Das Boot im Garten (Der Untergang einer 68er Familie)
    • Berlin, nun freue dich! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
    • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
    • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld sind alle gleich)
    • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Köpenicker kämpft mit einem Rheinländer um sein Haus)
    • Sonja und ihr Roboter (Liebe mit einem Roboter) Roboter
    • Das Geburtstagsgeschenk (Bei der Feier zu seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
    • Ein gut bezahltes Sterben (Ein Unternehmer will dem Sterben eines Arbeiters zusehen.)
    • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Krimi-Stück vor leerem Haus)
    • Heute wird gemördert. (Satirische Krimikomödie)
    • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
    • Der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
    • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
  • Das besondere Buch
  • Shop
  • Archiv und Websites
  • Kontakt