Rechts und links Büsche, dahinter Wald, immer nur Wald, zwischen den Bäumen ab und zu Felsen mit grauen Flechten, einer sah aus wie ein Hinkelstein. Durch Licht und Schatten, rauf und runter.
Abwärts ließ er seinem Pferd die Zügel schießen und es stürmte hinab, er hüpfte auf dem Sattel hin und her,.
Jeden Stoß, wenn das Rad über einen Stein oder eine Baumwurzel fuhr, empfand er von Mal zu Mal lustvoller. Auf die Zweigschläge der Büsche auf Schulter und ins Gesicht antwortete er mit einem
Schrei.
Und dann stieg er vom Rad, suchte sich eine freie Stelle und legte sich auf die warme Erde.
Er sah in den Himmel. Ganz langsam zogen Wolken vorbei. Er schloss die Augen. Wind strich über ihn hin wie die Berührung einer Hand. Und immer ein Seufzen um ihn herum. Manchmal ging der Seufzer
in ein Stöhnen über. Klar, das war der Wind in den Bäumen, aber vielleicht war es auch der Atem der Erde und er lag er auf einem riesigen Körper. Der Dunst des Bodens war wie ein
Körpergeruch.
Er sprang aufs Rad . Hinter einer Biegung stoppte er. An einer Stelle stand der Wald bis zu den Ästen im Wasser. Eine goldgrüne Unterwasserwelt. Er ging hinein. Im Halbschatten schwebten Splitter
gebrochenen Lichts und das Laub der Büsche täuschte Wasserpflanzen vor.
Wieder aufs Rad. Er bekam einen Waldrausch und begann wie ein Besoffener zu singen:
Und da sind Eichen, nackt und dickrindig, sie brummen vor Kraft. Und da sind Birkenstämme wie die Masten von Segelbooten, sie singen ihr grünwimpliges Lied. Und da sind Felsen und Steine in
Haufen, sie dröhnen unter dem Trommeln der Sonne, und ich höre den Himmel, er kläfft wie ein junger Hund den Vögeln hinterher.
Da meldet sich ein Vogel mit spitzer Stimme: "Bier, Bier, Bier!" Und ihm wird klar: der singt mein Lied und er singt seins, wir beide sind nicht ganz richtig im Kopf.
Er kam heim, als es schon dunkelte, nur in der Lindenkrone war noch Sonne. Von den Blättern reflektiert, fiel das Licht auf den Gartentisch.
Er setzte sich und öffnete eine Bierbüchse.