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Sonja und ihr Roboter

Liebe und Roboter

Komödie

3 m, 2 w

 

Die Personen: 

PROFESSOR,  Fachgebiet Robotik
SONJA, Tochter und Assistentin
FRANK, Sonjas Liebhaber und  ROBOTER  (ein Schauspieler)
FOTOGRAFIN

REPORTER und ROBOTER MARCO (ein Schauspieler)

 

 

 

Bühnenbild:

 

 Das Wohnzimmer im Hause des Wissenschaftlers. In der Rückwand ein Fenster, daneben

 die Tür zu Sonjas Schlafzimmer. Die Wand ist zugestellt mit einem Bücherregal, vollgestopft mit Büchern. Vor dem Regal ein runder Tisch mit zwei Korbsesseln..

 

 

 

1. Szene

 

(SONJA. FRANK steigt durchs Fenster ein.)
 
SONJA: Bist du verrückt! Es ist doch erst Abend! Wenn er dich sieht!
FRANK: Sehnsucht! Sehnsucht!
SONJA: Mein Vater hat vollkommen Recht. Sex versaut das Gehirn.
FRANK: Kann ihm nicht passiern, davor schützt ihn sein Alter. (Man hört ein näher kommendes 'Tack..Tack..Tack..)
SONJA: Da! Siehst du! Er kommt! Schnell! Raus!  (PROFESSOR mit Gehstock kommt von rechts, FRANK klettert durchs Fenster hinaus)
PROFESSOR: R4! Hiergeblieben! (zu SONJA) Er hört nicht.
SONJA:  Du hast ihn erschreckt. Ich hol ihn zurück. (tippt ins Tablet)
PROFESSOR:  Klettert aufs Fenster und springt runter. Der reinste Affe. (ROBOTER kommt von rechts, bleibt beim PROFESSOR stehen) Da ist er ja schon wieder. Wie macht er das? Hm.. Liebes, du musst sein Tempo reduziern, es irritiert mich.
SONJA: Ich sollte mir ja meinen Traummann aussuchen für den Roboter.
PROFESSOR: Richtig. Du sollst ihn nämlich lieb haben. Hab ihn nur recht lieb.
SONJA: Aber, Paps, echt: ich wünschte, er wär ein Mensch.
PROFESSOR: Dummheit! Was ist ein Mensch? Knochen und Fleisch mit Zerfallsdatum! Wer wünscht sich denn so was? Sind wir im Mittelalter?

SONJA: Aber wenn meine Sehnsucht so stark ist und ich einfach nicht anders kann?

PROFESSOR: Unsinn, Sehnsucht gibt es nicht. Ein Roboter hat seinem Programm zu folgen, ganz einfach.

SONJA: Paps, ich bin kein Roboter, ich bin ein Mensch!

PROFESSOR: Achja, natürlich! Entschuldige. (zum ROBOTER) Warum bist du ausgerückt? Und durchs Fenster. Was soll das?
SONJA: Paps, ich glaub, ich hab aus Versehen das Tablet berührt.
PROFESSOR:  Ich will kein äffisches Verhalten sehen, sondern Bewu.. Bewu.. Das will ich sehen, zum Kuckuck!
SONJA: Bitte, lass das. Das ist nicht mehr witzig, das nervt.
PROFESSOR: Was denn?
SONJA: Du sagst immer Bewu, wenn du "Bewusstsein" meinst.
PROFESSOR: Genau. Höchste Zeit. Er braucht es. Wir brauchen es. (Zum ROBOTER) Was stehst du noch rum. Verschwinde! (ROBOTER ab nach rechts)
SONJA: Sag mal, Paps, was willst du eigentlich? Manchmal kommen mir Zweifel.
PROFESSOR: Aber, Kind, warum Zweifel? Mein Täubchen,  die Schöpfungsgeschichte ist noch nicht zu Ende, es fehlt noch ein Kapitel. Kapitel 1: Affe wird Mensch. Kapitel 2: Maschine wird Mensch. Kapitel 3.. Hm.. Warte nur ein Weilchen. Und jetzt gute Nacht. (geht ab)
SONJA: Gute Nacht, Paps. (beugt sich aus dem Fenster, ruft leise) Du kannst! (FRANK steigt durchs Fenster ein, beide ab in Sonjas Zimmer)

 

 

 
 

2. Szene

 

(Das Licht auf der Bühne wird herunter gedimmt.  Morgendämmerung. FRANK und SONJA kommen aus dem Zimmer. SONJA im Morgenrock.)
 
FRANK: Ich wünschte, ich könnte liegen bleiben und dann mit dir frühstücken.
SONJA: Fang nicht wieder damit an.

FRANK: Ich sag dir was: das hier ist nicht normal. Dein Alter hat einen Knall.

SONJA: Sprich nicht so von meinem Vater.

FRANK: Und du auch. Ihr beide seid ein einziger Knall.

SONJA: Alles ist ein einziger Knall. Das Universum und du auch.

FRANK: Das Univbersum kann mich mal.. Weißt du, was ihr gemacht habt? Nicht der Roboter sieht aus wie ich, sondern ich wie der Roboter! Ich muss auch noch seine Klamotten tragen! Und er hat meine Stimme, der verdammte!

SONJA: Na klar. So hält dich mein Vater für den Roboter, sollte er uns mal erwischen.

FRANK: Und alles bloß, weil er dir den Kontakt mit einem richtigen Mann verbietet! Und du gehorchst ihm! Sehr brav.
SONJA: Bin ich das? Im Moment sieht es doch ganz anders aus. Oder bist du kein Mann?

FRANK: Ich bring den Robboter um.
SONJA: Ich werd ihn reparieren... Geh endlich! Mein Vater ist schon auf.  (FRANK wendet sich nach rechts) Durchs Fenster!

FRANK: Ist mir doch verboten. (ab nach rechts. SONJA ab in ihr Zimmer)

 

 

 

 

 

3. Szene

 

(PROFESSOR kommt. Stellt sich ans Fenster. Sonnenaufgang)

 

PROFESSOR:  Das Universum! Überall Universum.. Ja, das Universum! Das große Gehirn, und es ruft: Hallo, ist da jemand? (hebt den Stock, winkt) Jawohl! Hier bin ich! Hm.. Na schön. Die Sonne geht auf, das Universum denkt, immerhin. Aber was denkt es? Immer dasselbe. Wie stumpfsinnig..  (FRANK kommt von rechts, stellt sich neben den PROFESSOR) Jedoch, wenn das verehrte Publikum bitte mein Gehirn betrachten wolle! Eine Lichterkette von Ideen, eine glänzender als die andere. Möge sich die Menschheit damit schmücken... Hm.. Hört mal wieder kein Schwein. (entdeckt FRANK an seiner Seite) Nanu.. Was treibt dich herum, R4? Sonnenaufgänge? Ich verrat dir was, hört ja kein Schwein. Ich muss pinkeln.  Hast du nicht nötig, nein. Roboter müsste man.. Hm..  Was hältst du davon? Menschen in Roboter verwandeln. (FRANK weicht zurück). Nur ruhig, ruhig, du bist ja ein Roboter. Da geht's anders rum. Freu dich drauf... (blickt FRANK prüfend an) Du hattest also Angst. Seit wann hast du so was?
FRANK: Seit eben.
PROFESSOR: Hm.. .Mutation? Oder Nachahmungseffekt? Steht schon in der Bibel. Am Anfang war die Angst, dann kam die Versicherung. (kichert) So was.. Ein Werbespruch.. Also, mein Guter, was ist los? Hat Sonja dir ein kleines Nachäffungsprogramm verpasst, um Paps zu verblüffen? Lass den Status sehn. Lüpfen wir mal dein Hemdchen. (PROFESSOR will an FRANKS Rücken, doch FRANK dreht sich immer weg) Willst du wohl stillstehen! Nein? Was heißt das? Kitzelt es dich etwa? (FRANK nickt) Du kannst sprechen. Also, was soll das Rumgetanze?
FRANK: Es kitzelt.
PROFESSOR: Echt? Das wäre ja ein Fortschritt!
FRANK: Jawohl. Großer Fortschritt.
PROFESSOR: Gut Nächster Schritt: Was hältst du von der Fortpflanzung?
FRANK: Sehr nützlich.
PROFESSOR: Genau. Erklär mir, wie das geht.
FRANK: Geht nicht. Ohne Liebe... nein, geht nicht.
PROFESSOR: Was für ein Ding?
FRANK: Liebe. Maschine kann nicht Liebe.
PROFESSOR: Liebe.. Blödsinn, saublöder Blödsinn! Es wird gebumst, das ist alles. Und warum bumst ein Mensch?  Er will wachsen, immer mehr, immer weiter, immer höher, ins Universum hinein. Seit Millionen Jahren tut er das! Da! (zeigt mit dem Stock zum Himmel) Die Zunge der Sonne leckt ihn! Und seine Gene jaulen lüstern auf!  Sie gieren nach... na, was? Dummkopf! Nach Intelligenz-Energie. Und wo ist die Intelligenz-Energie? Hier! (tippt mit dem Stock auf FRANKs Kopf) Gib deine KI den menschlichen Genen zum Futter! Die Zeit ist reif! Der Hormonspiegel der Menschheit ist gestiegen. Also gib dir einen Ruck!

FRANK: Was für einen Ruck?
PROFESSOR:  Es wird Frühling, mein Lieber!  Und wir machen hübsch mit. Und jetzt verschwinde, dummer Kerl! (FRANK ab nach rechts)

 

(SONJA kommt im Pyjama)
SONJA: Hab doch was gehört... Es ist halb fünf. Was machst du hier?
PROFESSOR: Dein Robbi nachtwandelt.
SONJA: Schon wieder?
PROFESSOR: Angst,  schnell wie ein Blitz und jetzt auch noch nachtwandeln. Da tut sich doch was in ihm. Was meinst du? Hm..Magst du Robbi?
SONJA: Ich hab ihn doch selbst so gebaut. Aber er ist nun mal kein Mensch.
PROFESSOR: Kann sein, er wird es gerade.
SONJA: Er wird es nie!
PROFESSOR: Na, du wirst dich noch wundern.
SONJA: Was wolltest du eigentlich so früh?
PROFESSOR: Richtig.. Pinkeln. Sieh mal an. Der Mensch ist doch noch ein Vieh.  (ab nach rechts)
FRANK (kommt von rechts, küsst SONJA, ab durchs Fenster)
 
BLACKOUT
 

 

 

 

4. Szene
SONJA arbeitet am Laptop. Plötzlich erscheint FRANKs Kopf am offenen Fenster.

 

FRANK: Sonja!

SONJA: Mann! Bist du verrückt?

FRANK: Es ist wichtig. Warte. Warte, ich komm rein. (steigt ein durchs Fenster)
SONJA: Was soll das. Du bringst uns in Gefahr!
FRANK: Ich seh ja aus wie dein Robbi.
SONJA: Aber wenn hier auf einmal zwei davon herumlaufen...
FRANK: Ich geh gleich wieder. Hör mal. Es ist was passiert. Der Alte..
SONJA: Sag nicht der Alte.
FRANK: Dein Vater, er hat mich gesehen.
SONJA: Wann? Wo?
FRANK: Na draußen, in der Stadt. Er ging auf der anderen Straßenseite und sah mich. Er blieb sogar stehen, starrte rüber. Ich machte, dass ich davon kam. Er wird dich ansprechen. Lass dir was einfallen. Sag ihm, du hast Robbi zum Einkaufen geschickt.
SONJA: Warst du denn wie Robbi gekleidet?
FRANK: Nein. Wie sollte ich!
SONJA: Um Himmels willen.. Wie erklär ich ihm das?
FRANK: Sag einfach, du hast ihn für den Ausgang neu eingekleidet.  Er bestand darauf. Jawohl. Sein Geschmack hat sich sehr verfeinert.
SONJA: Sei nicht albern.
FRANK: Irgend so was musst du ihm sagen. (Haustür klingelt)

SONJA: Besuch! Hau ab!

FRANK: Kommandier mich nicht so rum!

 

 

 

 

 

5. Szene
(REPORTER und FOTOGRAFIN kommen)

 
SONJA: Wer hat Ihnen aufgemacht?
FOTOGRAFIN: Na, der!  (zeigt auf FRANK) Haben Sie das Klingeln nicht gehört?

REPORTER: Ein flinker Bursche. Eben noch war er an der Tür.
SONJA: Ach, der.. Ja, das ist Robbi, unser Roboter. (FRANK schnell ab in Zimmer, ROBOTER kommt von rechts)
FOTOGRAFIN: Da ist er schon wieder. Aber er verschwand doch hinter dieser Tür.

REPORTER: Wie gesagt. Ein flinkes Bürschchen.
SONJA: Er mag solche Spielchen.
REPORTER: Wir sollten uns vielleicht erst mal vorstellen.
SONJA: Nicht nötig. Robbi, wer ist das?
REPORTER: Woher soll er das wissen?
SONJA: Es ist ein Roboter mit Kontakten. Robbi, wer ist dieser Mann?
ROBOTER: Johann Wolters, Zeitungsreporter, 34 Jahre,  geschieden, zwei Kinder, ein weiteres unehelich.
REPORTER: Frechheit. Woher weiß er das? Das weiß nicht mal ich.
ROBOTER : Ein Junge mit einer anderen Frau.
REPORTER: Ist er betrunken?

FOTOGRAFIN: Interessant. Wann war das?
ROBOTER: 15. Juli 2019,  Korsika, Begleiterin: Juliane Bor..
REPORTER: Halt, stopp. (zu SONJA) Das löschen Sie.
SONJA: Wie Sie wünschen. Robbi, Information Johann Wolters löschen. Sehen Sie. Augen zu, schon ist es weg.
REPORTER: Ich würde den an die Kette legen. Der ist ja gemeingefährlich.
FOTOGRAFIN: Ich find ihn sympathisch. Übrigens, wir sind von der Redaktion „Wissen heute“. Wir bringen eine Sonderseite über den Fortschritt. Ich liefere die Fotos, mein Kollege schreibt einen Text dazu. Über die Forschung Ihres Vaters wird viel geredet. Man munkelt allerhand.
SONJA: Wir entwickeln Roboter weiter, zu ihrer Höchstleistung. Mein Vater spricht sogar von der Höchstwerdung. Aber darüber werden Sie nichts erfahren. Das will mein Vater nicht.
REPORTER: Mir wird schon ein Text für deine Fotos anfallen.
FOTOGRAFIN: Ich hätte gern ein paar Aufnahmen von beiden, vom Roboter und Ihrem Vater. Ist das möglich?
SONJA: Aber ja. Warten Sie, ich hole ihn. (ab)

 

 

 

 

 

6. Szene

 
REPORTER: Da steht dieser Roboter wie ein Unschuldslamm. Und quasselt die schlimmsten Sachen. (zu ROBOTER) Hör mal, woher hast du meine Daten?
ROBOTER: Aus Quellen.
REPORTER: Und redet wie ein Politiker. Ich will eine klare Antwort, Maschinenmensch!
ROBOTER: Was ist ein Maschinenmensch?
REPORTER: O Mann ist der blöd. Woher hast du die Daten?
FOTOGRAFIN: Frag lieber nach deinen Taten als nach deinen Daten.
REPORTER: Also, was die Juliane betrifft..
FOTOGRAFIN: Aha.
REPORTER: Wir haben uns nur einmal.. gesehen. Ganz kurz.
FOTOGRAFIN: Gesehn? Ich wusste gar nicht, dass so was auch per Augen geht.
REPORTER: Woher weiß er das? Er war doch nicht dabei. Ist der allwissend? Ist er vielleicht Gott? Zum Teufel, ich werde zu den Fotos einen Text schreiben, dass sein Speicher explodiert.
FOTOGRAFIN: Lieber nicht. Möglicherweise kommt von dir noch mehr ans Licht. Sei nett zu ihm, dann ist er auch nett zu dir... Er hört die ganze Zeit zu. Wie ernst er ist. Lächle mal, Robbi. (ROBOTER lächelt) Wie hübsch du jetzt aussiehst. Du wirst doch nett zu uns sein?
ROBOTER: Ja.
FOTOGRAFIN: Er weiß, was sich gehört. Gefall ich dir?
ROBOTER: Sehr schöne Frau.

FOTOGRAFIN: Siehst du!
REPORTER: Na klar, er kennt doch deine Taten. Hätte er was andres gesagt, hättest du ihm eine gescheuert.
ROBOTER: Was heißt gescheuert?
REPORTER: Sie hätte dir eine runtergehaun, dass dir die Zähne wackeln.
ROBOTER: Ja, bitte.
REPORTER: Er ist doch blöd.

 

 

 

 

 

7. Szene
(Klopfen des Stockes, SONJA kommt mit PROFESSOR)

 

SONJA: Das sind sie, Vater, sie wollen Fotos von dir und Robbi.
PROFESSOR: Soso.. Mit Blitzlicht?
FOTOGRAFIN: Ja.
PROFESSOR: Geht nicht, Robbi mag das nicht.
FOTOGRAFIN: Dann ohne Blitz. Ich mach zur Sicherheit mehrere Fotos. (knipst  ROBOTER, von allen Seiten)

SONJA: Wollten Sie nicht auch meinen Vater fotografieren?

FOTOGRAFIN: Gleich.
PROFESSOR: Also sie ist die Knipserin. Und der Nichtsnutz da ist der Schreiberling? (zu REPORTER)  Er macht ein Gesicht wie ein Vieh.
REPORTER: Wie bitte?
PROFESSOR: Kreatur wie aus der Urzeit. (zu REPORTER) Zeig die Finger deiner linken Hand! (REPORTER zeigt ihm die linke Hand.) Na bitte! Er reicht mir seine Tatze! (zu ROBOTER) Zeig die Finger deiner  linken Hand! (ROBOTER zieht die Finger von der linken Hand ab) Da sehn Sie! Das nenne ich ein Geschöpf von heute! (zu ROBOTER) Steck sie zurück! (ROBOTER gehorcht)
FOTOGRAFIN (knipst den Vorgang): Aber er ist doch eine Maschine
PROFESSOR: Junge Frau, denken Sie, bevor Sie was sagen! (FOTOGRAFIN knipst ihn, er stößt nach ihr mit dem Stock)  Hören Sie auf. Rennt herum wie ein Huhn. Anhalten, zum Kuckuck! (FOTOGRAFIN bleibt stehen) Hören Sie gut zu, ich sag Ihnen  was. Es passiert was. Lauschen Sie!  Hören Sie's? Das Geraune! Und die Vibration! Spürn Sie's? Ein Vorbeben! Der Kommende naht. Und hier ist sein Vorbote. (zeigt auf ROBOTER)
REPORTER: Wenn der Kommende so aussieht wie der, wird es keiner mitkriegen. Sagen Sie mir Bescheid, wenn er da ist, ich interview ihn.
FOTOGRAFIN: Bitte, Herr Professor, und jetzt Ihre Tochter dazu.. (SONJA stellt sich zu PROFESSOR und ROBOTER) Ausgezeichnet. Wie eine Familie. (Sie knipst mehrmals)
PROFESSOR: Sehr gut, sehr treffend. Familie, ja. Und darunter soll stehen: Die Schöpfungsfamilie. Denn, schon bald, Herrschaften, also nicht mehr lange, dann..
SONJA: Paps! Nicht!

REPORTER: Doch, das würd ich schon gern wissen. Also, was ist nicht mehr lange?

SONJA: Das werden Sie nicht verstehen.

PROFESSOR: Richtig. Er ist blöd.

REPORTER: Echt?

SONJA: Ja. Sie sind halt - verzeihen Sie den harten Ausdruck - ein Mensch.

FOTOGRAFIN: Notiert? Schreib  das in deiner Story.

REPORTER: Ich bin doch nicht blöd.

PROFESSOR: Langweilig, langweilig. Ich muss an die Arbeit. Robbi! Aufwärts! (ROBOTER nimmt ihn auf die Arme, ab)
REPORTER: Sie sparen sich wohl das Pflegepersonal.
FOTOGRAFIN: Entschuldigen Sie, er hat leider ein loses Mundwerk.
SONJA: Ja, das kenne ich.  Da hilft ein kleiner Klaps, und schon ist es wieder festgeschraubt.
REPORTER: Moment mal.. Ich bin keine Maschine.
FOTOGRAFIN: Nein. Du hast ja gehört, was er gesagt hat.
(Die Tür geht auf, FRANK kommt)
SONJA: Himmel, nicht doch.. (fasst sich) Na, Robbi, da bist du ja schon wieder. Alles in Ordnung?
FRANK (spielt ROBOTER): Jawohl. Habe neuen Auftrag. Muss weg.
REPORTER: Moment, vielleicht bin ich von vor-vor-vorgestern. Aber so schnell kann er doch nicht schon wieder da sein! (zu SONJA) Haben Sie Roboterzwillinge?
SONJA: O ganz viele, es sind Kopien. Aber das ist der Original-Robbi. Er hat den Luftweg genommen. Er verfügt über einen Flugmodus.
FOTOGRAFIN (hebt die Kamera zum Fotografieren): Bitte, er soll es uns kurz demonstrieren. (FRANK macht einen Hüpfer, sie knipst) Das war aber sehr kurz. Aber ich glaub,  ich hab ihn drauf.
REPORTER: Wo waren seine Flügel?
FRANK: Hab Düsen unter den Füßen.
SONJA: Genug, es reicht.

REPORTER: Moment, noch eine Frage an den Vorboten des Kommenden. (zu FRANK) Wer ist der Kommende?

FRANK: Der Postbote.

REPORTER: Dachte ich mir.

SONJA: Ich sagte doch, das wird nicht verraten. (zu FRANK) Verschwinde jetzt!
FRANK: Zu Befehl. Verschwinde im Winde. (ab)
REPORTER: Und reimen kann er auch.
FOTOGRAFIN: Das klang doch sehr menschlich. Ich meine das: zu Befehl.
REPORTER: Du meinst wohl militärisch.
SONJA: Er meinte das witzig.
REPORTER: Wirklich? Könnte es sein, Sie arbeiten für das Pentagon? Meinte ich witzig. (leise zu FOTOGRAFIN) Der Roboter hat einen an der Waffel.

SONJA: Das habe ich gehört.

FOTOGRAFIN: Entschuldigen Sie.

SONJA  (zu REPORTER): Falls Sie es noch nicht wissen: auch ein Roboter kann witzig sein.

REPORTER (zu FOTOGRAFIN): Komm. Wir müssen.

FOTOGRAFIN: Ja, wir haben noch einen Termin. Vielen Dank auch .. Auf Wiedersehn.
(Beide ab. FRANK kommt)

SONJA: Bist du noch immer da?
FRANK:  Ich muss doch beweisen, wie pazifistisch ich bin. (küsst sie kurz, ab durchs Fenster)
SONJA: Zackig wie beim Militär.

BLACKOUT

 

 

 

 

 

8. Szene

 

(SONJA. FRANK kommt leise aus dem Zimmer Tür, hält hinterm Rücken eine Weinflasche, klopft SONJA auf die Schulter)
 

 

FRANK: Hallo!
SONJA (dreht sich um): R4, was soll das?
FRANK: Ich bin's! Verdammt. Jetzt verwechselst du mich schon mit Robbi! Ich war die ganze Zeit in deinem Zimmer und hab auf dich gewartet.
SONJA: Woher soll ich das wissen. Ich hab dich nicht gerufen. Wie leichtsinnig du bist! Was, wenn mein Vater plötzlich zwei Roboter sieht!
FRANK: Er ging aus dem Haus, in Hut und Mantel. Schau mal! (zeigt die Weinflasche) Wir haben was zu feiern. Wo sind die Gläser?

SONJA: Ich wüsste nicht, dass jemand Geburtstag hat. (holt zwei Gläser vom Regal)
FRANK: Aber klar doch. R4. Er ist jetzt ein Jahr alt. (holt einen Korkenzieher aus der Hosentasche, öffnet die Flasche) Und seit genau einem Jahr betrügen wir deinen Alten.
SONJA: Das ist kein Betrug.
FRANK: Gut. Dann eben Täuschung der freundlichen Art.. (füllt die Gläser) Robbi soll hochleben! (Sie trinken)
SONJA: Auf einmal.
FRANK: Naja.. Er ist ja mein Zwillingsbruder. Weißt du was, wir machen zukünftig einen Dreier. Und damit fangen wir gleich an. Ruf ihn.
SONJA: Lass den Blödsinn.
FRANK: Gut. Dann was anderes. Wir gehn bis abends bummeln und dann in die Disco. Sag deinem Alten, du hast was an der Uni zu tun.
SONJA: Unmöglich. Gerade jetzt hat mein Vater was entdeckt. Vielleicht ist es der Durchbruch.
FRANK: Meinetwegen. Aber ich bin mehr für einen Ausbruch. Ich befreie dich aus deinem Knast.
SONJA: Du willst mich nicht verstehn. Ich helfe meinem Vater.
FRANK: Wobei? Ich sag dir was: Der alte Herr steht kurz davor, endgültig verrückt zu werden. Schon gut. Ich sag nichts mehr. Ich sauf jetzt, bis ich umfall. (trinkt aus der Flasche)
SONJA: Du bist ekelhaft.
FRANK: Ist die Flasche leer, bin ich ohne Bewusstsein. Dann bin ich ein Roboter und ich kann bei dir bleiben.
SONJA: Was soll ich mit zwei von eurer Sorte? (Man hört das Klopfen des Gehstockes) Da!
FRANK: Das kann er nicht sein.
SONJA: Doch! Geh! Ab durchs Fenster!
FRANK: Nein, ich muss ihm guten Tag sagen. Das verlangt die Höflichkeit.
(PROFESSOR kommt)
PROFESSOR: Seit wann trinkt ein Roboter?
SONJA: Er tut nur so, Paps. (zu FRANK) R4, auf deinen Platz!
FRANK: Gestatten,  R4. Suche Mensch, weiblich. Will Produktionsfortschritt.
PROFESSOR: So was. Wie meint er das?
FRANK: Roboter-Herstellungszeit: 2 Tage, Menschherstellung: 9 Monate. Beides zusammen: durchschnittliche Herstellungszeit 4,4 Monate. Sehr wirtschaftlich. Was sagt Sonja?
SONJA: Hör auf!
PROFESSOR: Aber er hat ja Recht. Interessant.. Wie kommt er darauf? 
FRANK: Weißt du das nicht, du Esel!?
PROFESSOR: Hm.. Was hat ein Esel damit zu tun? (zu FRANK) Definier Esel!
FRANK: Vater von Sonja. Sonja Eselin.
PROFESSOR: Sieh mal an. Er wird frech. Interessant. Anfang von Menschlichkeit?
FRANK: Jawohl! Mit ganz viel Bewu.
PROFESSOR: Das wollen wir doch mal sehn. Rate! Was ist das? Sieht aus wie ein Mensch, geht wie ein Mensch, spricht wie ein Mensch, aber kein Gekröse im Bauch, kein Verdauungsapparat. Na, was ist das? Eine Maschine! Das bist du! Jetzt glotzt er. Ja, mein Lieber. Ohne Bewu bist du nichts. Bloß Maschine. Andrerseits... Sieht aus wie ein Mensch, geht wie ein Mensch, glotzt wie ein Mensch. Glaubt er vielleicht, er ist schon einer?  (greift sich an den Kopf)
SONJA: Ist dir nicht gut, Paps?
PROFESSOR: Hier drin blitzt und kracht es. Was ist das? Bewu, Bewu...
FRANK: Sag „Seele“. Ist einfacher.
PROFESSOR: Seele! Da lachen ja die Hühner. Seele! Hirngespinst. Ja, genau, das Hirn ist eine Spinne und das Bewu ihr Netz.... Bewu! Denk mal an. ja! Hau den Kopf gegen eine Tür – das ist Aua! Das ist Bewu! Aber ein Roboter sagt nicht „Aua“, der sagt: „Fehler. Korrektur.“ Und schon geht der durch die Tür wie eine Flunder. Keiner hat eine Seele, überall Roboter!
SONJA: Paps, das meinst du nicht im Ernst.
FRANK: Ich nicht, ich bin ein geborener Mensch! He, Alter, hast du gehört? Ich hab 'ich' gesagt.
PROFESSOR: Nachgeplappert, nachgeplappert. Ich! Was für ein Ich? Roboter-Ich? Esel-Ich? Blattlaus-Ich? Menschen-Ich? Hm... Was sagt er jetzt? R4! Na, was jetzt? Sprache verschlagen, was? Dummer Kerl..
FRANK. Ein Messer! Ein Messer her! Ich zeig's ihm! (greift sich das Obstmesser) Ein Obstmesser. Das tut's auch.
PROFESSOR: Was will er mit dem Ding?
FRANK (schneidet sich in die Hand): Hier! Bitteschön. Blut.
PROFESSOR: Was sagt er? Blut?
SONJA (nimmt FRANKs Hand, sieht sie sich an): Erdbeermarmelade. Hat mir Robbi vorhin auf die Schrippe geschmiert. (leckt es ab, küsst die Stelle, leise) Hör auf, bitte.
FRANK (leise): Du würdest mich verbluten lassen? Nur damit er nicht die Wahrheit erfährt?
SONJA (leise): Dummkopf!
PROFESSOR:  Sieh mal an... (kichert) Spielt Theater! Hatte mich schon leicht irritiert.
FRANK: Leicht irritiert? Achja? Ein Irrer ist irritiert? Verdammt! Es reicht. Zum letzten Mal, Sonja. Komm! Wir haun ab! Wir wandern aus! Weit weg von hier, es gibt noch andre Welten. (SONJA rührt sich nicht) Nein? Bleibst lieber hier?  Alles für den Fortschritt? Dann eben nicht. Verschwindet alle aus meinen Augen! Nein.. Fehler.. R4 verschwindet.  (ab)
PROFESSOR: Donnerwetter. War das emotional?
SONJA: Nein. Ich.. Er hat ein neues Programm.
PROFESSOR: Schade. Dachte schon Anfang von Bewu!  (ROBOTER kommt) Da kommt er ja zurück. Brav, R4. Komm mal her, zeig die Hand! Die linke! (ROBOTER reicht ihm die Hand) Nichts zu sehen. Klinisch rein. Aber so mag ich nicht, Töchterchen. Nein, mag ich überhaupt nicht. Kontrollier seine Kontakte.  (ab)

SONJA: Halt dich still Robbi. Deine Kontakte sind schon in Ordnung. Bloß meine nicht. (sie setzt sich an den Tisch, klappt den Laptop auf, arbeitet)
 

 

 

 

9. Szene
(PROFESSOR kommt).

 
SONJA: Ich dachte, du ruhst dich aus.
PROFESSOR: Geht nicht. Der Denkapparat läuft, kann ihn nicht bremsen. Und du? Was machst du?

SONJA: Ich muss was ändern. Ja, das muss ich! Ein Programm muss her, das auf Knopfdruck einen Menschen glücklich macht. Paps, gib mir einen Mann!
PROFESSOR: Jaja.. Kommt noch. Und es wird einer sein, von dem die Menschheit noch in tausend Jahren spricht.
SONJA: Die Menschheit soll nicht von ihm sprechen, ich will mit ihm sprechen, ich allein! Und ich will ein Kind. Es ist etwas Großartiges, etwas Einmaliges, etwas, das lebt!  Es ist was Dummes, einen Roboter zu bauen. (Klappt den Laptop zu. Zum ROBOTER) Bring mir ein Glas Wasser.
PROFESSOR: Mir auch. (ROBOTER ab. PROFESSOR setzt sich zu SONJA) Du bist erschöpft.  Kindchen, es wird alles gut, warte nur.
SONJA: Auf was? (Pause)
PROFESSOR (zeigt auf ROBOTER, der mit einem Tablett und den Gläsern kommt, stellt es auf den Tisch): Siehst du, dem geht es immer gut. Eines Tages geht es allen Menschen so.
SONJA (trinkt aus einem Glas, setzt es ab, zu ROBOTER): Geh! Du kannst gehen! (ROBOTER rechts ab)

PROFESSOR: Hast du was?

SONJA: Ach..

PROFESSOR: Mein Täubchen. Du machst mir Sorgen... Sag es auf. Du weißt schon. Es wird dir Kraft geben.

SONJA: Was denn?

PROFESSOR: Ich ließ es dich auswendig lernen.

SONJA: Ich erinner mich nicht.

PROFESSOR (zitiert): Denn unser ungeschickt ersonnener Körper..

SONJA (fährt fort): .. ist durch Organe behindert, die wie allzu straff gespannte Federn zu rasch ermatten. Wie Pflanzen und Tiere muss er sich mühselig von Luft, Kräutern und Fleisch nähren; eine tierische Maschine sozusagen, ist er Krankheit, Entstellung und Verfall unterworfen.  Engbrüstig, mangelhaft angetrieben, ein auf geistreiche Art missgeschaffenes, sowohl feines als auch grobschlächtiges Werk, kann er höchstens als Entwurf zu einem für Klugheit und Herrlichkeit vorbestimmtes Geschöpf dienen. (heftig) Das ist von Maupassant  und der endete im Wahnsinn!

PROFESSOR: Ja, er war seiner Zeit weit voraus. Aber jetzt ist das Geschöpf da. Und dann, sieh mal an, ist es auch noch dein Traummann!

SONJA: Sieht aus wie ein Mensch, geht wie ein Mensch, spricht wie ein Mensch. Eine Maschine!
PROFESSOR: Apropos Traummann.. Kürzlich sah ich einen .. hm.. einen Mann... mit dem Gesicht von R4. Merkwürdig..
SONJA: O Paps! Den will ich!
PROFESSOR: Unsinn. Ich hab geträumt. (kichert) Siehst du, Robbi ist auch mein Traummann.  Aber Schluss jetzt mit den Traummännern! Schau mich an. Wie seh ich aus? Willst du das? So sieht jeder Mann aus, eines Tages. Grässlich.. Du verdienst was Besseres, viel Besseres. Etwas, das jung bleibt. Etwas Übermenschliches, Göttliches.
SONJA: Ich will nichts Göttliches, ich will ein Kind!
PROFESSOR: Ja doch! Und was für eins! Das herrlichste, das es je gab.
SONJA: Du träumst nicht nur, du fantasierst!
PROFESSOR (steht auf): Nein, wie kratzbürstig du heute bist. Am Ende kriegen wir uns noch in die Haare. Ruh dich aus, Liebes.  Und denke in Ruhe nach, was du da gesagt hast. Denn als er - du weißt schon wer - den Menschen schuf, fantasierte er. Aber er hat schlecht fantasiert. Ich fantasiere besser, ich fantasiere mit dem Rechner! Da kann jeder nachrechnen! Und am Ende erscheint die Lösung, die genialste, die es je gab. Sie kommt! Nicht aufzuhalten. (singt) Warte, warte nur ein Weilchen, dann kommt auch das Glück zu dir... Hm... Eine Sinfonie, die wäre jetzt richtig, aber sing mal eine Sinfonie. (ab. Haustür klingelt. SONJA rechts ab, kommt zurück mit FOTOGRAFIN)
 
 
 

 

10. Szene

SONJA: Sie bringen die Fotos? Bitte setzen Sie sich.
FOTOGRAFIN: Danke. Ich will Ihnen die Fotos zeigen, bevor wir sie veröffentlichen.
SONJA: Sind sie misslungen?
FOTOGRAFIN: Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil.. Sie erinnern sich? Ich machte vor unserem Gehen noch ein Einzelfoto von Ihrem Roboter. Als er uns seinen Flug zeigen sollte und er diesen komischen Hüpfer machte.
SONJA: Ja, und?
FOTOGRAFIN: Ich habe den Roboter mit dem Roboter auf dem sogenannten Familienfoto verglichen.. und.. Sehen Sie selbst. Ich habe das Gesicht des Roboters auf beiden Fotos stark vergrößert. Sehen Sie selbst. Die die Augen.. (schiebt die Fotos SONJA zu). Was sehen Sie?
SONJA (schaut lange auf die Fotos, dann seufzt sie auf): Ach Gott.
FOTOGRAFIN: Ging mir genauso. Können Sie mir das erklären? Der Roboter auf dem Bild beim Abschied muss ein Mensch sein. Erstens hat er um die Augen Fältchen und zweitens.. es sind Menschenaugen, nicht wahr? Keine Sensoren oder so was.. Und dann der Hüpfer..
SONJA: Ja, Sie haben Recht.  Ja doch. Und jetzt werden Sie es veröffentlichen, nicht wahr? Eine sensationelle Enthüllungsstory... Sie werden berühmt, machen Karriere.
FOTOGRAFIN: Nein, nicht doch. Wäre ich sonst hier? Aber erklären Sie mir.. Warum spielt dieser Mann einen Roboter? Will Ihr Vater die Öffentlichkeit betrügen?
SONJA: Nein nein. Ich bin schuld, ich bin die Betrügerin. Es war meine Idee. Ich musste das tun. Ich hatte mich in einen Mann verliebt, aber das wusste mein Vater nicht, und eines Tages verbot er mir Männerbekanntschaften, ja, er verbot mir sogar, nach draußen zu gehen. Es hat mit seiner genialen Idee zu tun. Dazu braucht er mich. Ein Mann würde mich ablenken, sagt er.

FOTOGRAFIN: Er sperrte Sie ein! Sie sind eine Gefangene der Wissenschaft. Darf die Wissenschaft so weit gehen?

SONJA: Wenn sie noch dazu der eigene Vater ist. Aber ich fand ja einen Ausweg.
FOTOGRAFIN: Sie bauten einen Roboter, der wie ihr Freund aussieht.
SONJA: Ja, ich durfte den Roboter gestalten, mit dem er sein größtes Experiment vorhat. Ich schuf ihn nach Frank, meinem Geliebten. So hält ihn mein Vater für den Roboter, falls sie sich begegnen. Ging ja auch gut. Bis heute.
FOTOGRAFIN: Sagen Sie... Haben Sie sich nicht auch in den Roboter verliebt? Wo er doch bis aufs Haar Ihrem Freund gleicht.
SONJA: Ich habe doch Frank.
FOTOGRAFIN: Vielleicht überrascht es Sie, was ich jetzt sage. Ich.. Nunja, ich habe meinen Freund verloren. Nein, er ist nicht tot, aber er verließ mich auf eine schäbige Art. Eine Nachricht per SMS, das war alles. Er hat jetzt eine andere. Das schmerzt, das schmerzt mich sehr... Und manchmal könnte ich schreien vor Wut. Entschuldigen Sie. Sagen Sie, können Sie sich vorstellen, dass man das Abbild des Geliebten bei sich haben kann und dabei einigermaßen glücklich ist? Man könnte mit ihm reden wie mit einem wirklichen Menschen. Und, zum Teufel, er müsste einem immer gehorchen!
SONJA: Oha!
FOTOGRAFIN: Ja doch. Ich muss mich einfach abreagieren, ich brauch das als Wiedergutmachung. Und wer weiß, was ich mit ihm noch alles machen kann.  Ein Roboter ist doch lernfähig, nicht wahr? Sagen Sie, können Sie mir einen Roboter bauen, der wie .. der Fotograf aussieht?
SONJA: Der also.. Habe ich mir fast schon gedacht. Kein Problem. Geht zu machen. Ich brauche Videos und Fotos von ihm, Audiodateien und alles andere, was sie noch von ihm haben, auch Geschriebenes. Haben Sie Liebesbriefe?
FOTOGRAFIN: Oja, aber im Nachhinein ist das alles verlogenes Zeug.

SONJA: Bei Ihrem Roboter wird es was Ehrliches, das versprech ich Ihnen.

FOTOGRAFIN: Wunderbar! Gut, ich pack alles zusammen und bring es Ihnen.  Also bitte! Hiermit bestelle ich einen Marco-Roboter! Und alles bleibt unser Geheimnis... Wie lange brauchen Sie?
SONJA: Bei Ihrem Roboter geht es viel schneller als bei meinem. Vieles liegt ja schon vor. Und wir haben ein großes Ersatzteillager... Bringen Sie mir möglichst schnell die Unterlagen und Ihr Marco ist bald wieder bei Ihnen, perfekter als vorher und, ja, auch sympathischer!
FOTOGRAFIN: Wir sind ganz schön raffiniert, was?
SONJA: Es ist die reine Verzweiflung.
FOTOGRAFIN: Aber nein. Es ist die Lösung.  Bis dann (ab)

BLACKOUT

 

 

PAUSE

 


 

 

11. Szene
SONJA, ROBOTER
 
SONJA: R4! Wieso folgst du mir die ganze Zeit? Geh weg! Lass dich aufladen!
ROBOTER: Nicht nötig. Energiemodus: 95 %.
SONJA: Ich hasse dich, geh weg, lass mich allein!
ROBOTER: Nicht erlaubt.
SONJA: Wieso?
ROBOTER: Befehl von Professor.
SONJA: Ich will dich aber nicht! Nicht dich... Den anderen...
ROBOTER: Ja. Verstehe. Du leidest.
SONJA: Ich leide?
ROBOTER: Ja.
SONJA: Das weißt du? Hast du denn schon so was wie Gefühl?

ROBOTER. Ja. Mitgefühl.

SONJA: Und du weißt, warum ich leide?

ROBOTER: Ja. Frank.

SONJA: Ich warte auf ihn. Aber er kommt nicht! Schon lange nicht mehr! Und was sagt deine KI jetzt?
ROBOTER: Smartphone.
SONJA: Hab ich ja versucht, immer wieder. Ich hör ihn atmen, aber er sagt nichts!
ROBOTER: Gib Phone. (hält ihr die Hand hin)
SONJA: Warum? Was willst du damit?
ROBOTER: Helfen.
SONJA: Wie denn?
ROBOTER: Politik.
SONJA: Politik.. Was redest du da. Was verstehst du davon.  Aber bitte. Du weißt die Nummer?
ROBOTER: Ja. (Sie gibt ihm das Smartphone, er tippt die Nummer) Hallo, hier R4.. Guten Tag, Frank. Sonja traurig. Sehr traurig. Du sollst kommen. Nicht? Dann wird R4 kommen und dich holen.   Ja, hier R4. Ja.. Gut... (gibt ihr das Smartphone zurück) Er kommt. Heute Abend.
SONJA: Ganz schön raffiniert! Ich hätte nicht gedacht, dass du so klug bist!
ROBOTER: Irren ist menschlich.

SONJA: Ich könnte dich umarmen!
PROFESSOR (kommt mit einem Wandspiegel): Ja, so ist es recht! Habt euch gern!

SONJA: Was willst du mit dem Spiegel?

PROFESSOR (stellt den Spiegel an die Wand):  Ein  Kinderspiel.

SONJA: Ein Kinderspiel?

PROFESSOR: Vielleicht haben wir was übersehn. Es ist vielleicht schon da. Das klitzekleine Baby.. Es rührt sich nicht, aber ein Klaps auf den Po und schon schreit das Menschenkind: Hurra, ich bin da! Also los. R4, komm her, an meine Seite. (ROBOTER stellt sich neben ihn) Augen geradeaus! Was siehst du?
ROBOTER: Spiegel.
PROFESSOR: Zeig ihm mal, was man mit einem Spiegel macht.
SONJA (stellt sich vor den Spiegel, prüft ihr Gesicht): Ich werde alt. Ich habe Falten um die Augen. Und hier..
PROFESSOR: Ja, stell dir vor, ich sehe im Spiegel immer meinen Großvater. Aber das interessiert uns nicht.  Der Spiegel ist für ihn da. (zu ROBOTER) Da! Schau hin! Im Spiegel! Wer oder was sieht dich an? Ein Affe? Ein Haus? Ein Müllhaufen? Na! Erkennst du dich? Du bist hübsch, mein Junge, sehr hübsch. Sei mal ein bisschen eitel. Kämm dich!

SONJA: Aber er hat ja keinen Kamm.

PROFESSOR: Soll er die Hände nehmen. Was ist? (ROBOTER steht still vorm Spiegel) Sieht er sich eigentlich? Ich zeig ihm was. (zu ROBOTER) Pass auf... Ich rühr dich hier an. Siehst du, das ist genauso im Spiegel. Und jetzt pass auf! Was ist das ist? (klopft an die eigene Stirn) Mein Kopf? Nein, denk nach. Das ist ein Stück Einstein. Der ist zwar längst vermodert, aber ein paar seiner Atome schwirren hier drin, möcht ich wetten. Und hier (berührt seine Nase) das zierlich geformte  Stück.. Nase.. hat was von Kleopatras Atomen, da bin ich sicher. Und das hier...(tippt an seinen Mund)  Da drin sind Atome vom Schwanz eines Dinosauriers.... Und hier (berührt seine Wange) Atome von Napoleons Hämorrhoiden und hier (tippt sein Kinn an) Atome eines verbrannten Kometen. Ja, mein Lieber, ich bin von Kopf bis Fuß atomisch eingestellt! Na, das müsste man singen. Prosaisch gesagt: von den Galaxien bis zu den Ameisen, alles bloß Atome.... Was weiter?.. Achja. Der Mensch ist ein Sack Atome. (hustet, kichert) Jetzt hab ich ein paar Atome von Nero in die Kehle bekommen. Also, R4.. Du bist genauso zusammengeschaufelt wie ich. Und zehnmal intelligenter als ein Homo sapiens. Was sag ich.. hundertmal intelligenter!

SONJA: Du übertreibst, Paps.

PROFESSOR: Papperlapapp.. Man muss ihm Mut machen. (zu ROBOTER) Also tu was mit deinen Atomen! Der Homo sapiens brauchte Millionen Jahre dazu. Aber ich hab dich vom ersten Augenblick auf den Gipfel der Entwicklung platziert! Also los!  Schrei! Ein Baby schreit bei der Geburt.. Schrei: Hurra, ich lebe! Na? Was ist? Brauchst wohl einen Klaps? Soll ich dir das Leben in die Atome prügeln? Schrei, du Rindvieh, schrei: "Hurra, ich lebe!"
ROBOTER: Hurra, ich lebe.
PROFESSOR: Ich muss mich setzen. (setzt sich)
SONJA: Papa, so geht das nicht... Du überforderst ihn.
PROFESSOR: Er kann's nicht, er kann's nicht. Wozu ist er hundertmal klüger als wir, wenn er das nicht schafft!  Ich tret ihn gleich in den Arsch.
SONJA: Paps, er hat doch keinen.
PROFESSOR: Dann verschaff ihm einen. Vielleicht will er gar nicht leben, weil er so verdammt klug ist. Dem trau ich es zu. Weißt du, das Leben, das Leben, ach...  Ich bin müde. Muss mich hinlegen.
SONJA: Ja, Paps, ruh dich aus. (zu ROBOTER) Hilf ihm, (ROBOTER nimmt PROFESSOR auf die Arme, geht rechts ab. Haustür klingelt. SONJA geht rechts ab, kommt zurück mit FOTOGRAFIN)
  

 

 

12. Szene
SONJA, FOTOGRAFIN

 
SONJA: Wir müssen uns beeilen. Mein Vater weiß nichts davon.
FOTOGRAFIN: Kein Problem. Mein Auto steht unten.
SONJA: Hier. Die Fernbedienung, die Ladestation, es sind zwei Teile.
FOTOGRAFIN: Sehn ja aus wie Schuhe, nur etwas groß.
SONJA: Ja, er muss sich zum Aufladen hineinstellen. Und den Stecker immer in der Steckdose lassen, Tag und Nacht. Hier die Gebrauchsanweisung. Und hier das Bedienungstablet. (öffnet es) Tipp mal auf den grünen Button.
(FOTOGRAFIN tut es. Tür geht auf, ROBOTER MARCO kommt, gespielt vom Schauspieler REPORTER).
FOTOGRAFIN: Gott, wie im wirklichen Leben. Nur hab ich zuvor nie einen Knopf gedrückt. Das ist jetzt viel besser. Guten Tag, Marco.
ROBOTER MARCO: Guten Tag.
FOTOGRAFIN: Wir gehen jetzt nachhause.
ROBOTER MARCO: Ja. Fährst du?
FOTOGRAFIN: Ja, natürlich.. Hier, trag das. (reicht ihm die beiden "Schuhe") Sag Sonja "Auf Wiedersehen.“ O nein. Lieber nicht.
ROBOTER MARCO: Auf Wiedersehen Sonja. O nein. Lieber nicht.
SONJA: Er lernt noch.

FOTOGRAFIN: Ich hoffe nämlich, nicht wieder zu kommen, bloß weil er defekt ist.
SONJA: Ruf mich an. Ich kann  ihn übers Internet reparieren.
FOTOGRAFIN: Danke. Welch ein Glück, dass es dich gibt..  Und er fragt mich, ob ich fahre! Bei meinem Verflossenen war das keine Frage. Er fuhr! (ab mit ROBOTER MARCO)

(FRANK erscheint am Fenster, klopft. SONJA öffnet.)

 

 

 


13. Szene
 
SONJA: Keine Gefahr. Paps schläft. Es ging ihm schlecht.
FRANK: Ist er durchgedreht?
SONJA: Du bist herzlos, echt. R4 hat wieder mal versagt. Wie würdest du dich nach einer großen Enttäuschung fühlen?
FRANK: Das kann ich dir sagen. Aber das interessiert dich ja nicht. Wieso rief mich dein Roboter an?

SONJA: Er tat's von sich aus.
FRANK: Echt? Lügst du auch nicht?
SONJA: Warum sollte ich lügen?
FRANK: Ja, weiß der Teufel warum. Wer soll das verstehn. Ein Roboter mischt sich in unser Gefühlsleben! Spielt er auch schon Schicksal für uns?
SONJA: Du bist immer noch wütend.
FRANK: Da kannst du Gift drauf nehmen.
SONJA: Und bist doch gekommen.
FRANK: Ja, weil ich nachgedacht habe.

SONJA: Und?

FRANK: Ich will den Alten sprechen.
SONJA: Das kannst du nicht! Das darfst du nicht!
FRANK: Ich sag ja nichts Böses, ich sag ihm nur die Wahrheit. Ein Roboter wird nie ein Bewusstsein haben! Nie! Nicht so eines wie wir! Dann wär er ja blöd. Will er denn leiden wie wir? Schmerzen haben? Kummer? Will er verzweifelt sein, wütend, depressiv?
SONJA: Aber wir sind doch glücklich...
FRANK: Wie kann man glücklich sein, wo alles so durcheinander ist. Wo man nicht weiß, was ist echt, was ist Kopie!  Das macht uns krank!
SONJA: Krank, wer ist krank? Du verstehst es bloß nicht, du sagst es ja selbst. Dabei ist es ganz einfach! Hier geht es um den Fortschritt, um einen gewaltigen Fortschritt. Daran arbeitet mein Vater! Und er ist kurz vor dem Erfolg. Er macht ein Geheimnis daraus, aber ich weiß es: es wird etwas Großartiges sein! Aber dein Denken ist begrenzt. Tut mir leid, das muss ich dir mal sagen. Du hast ja auch nicht studiert.
FRANK: Ja, und? Ich habe Augen wie du, einen Mund wie du, ich atme wie du, ich lache wie du und vielleicht weine ich auch wie du.
SONJA: Ich weiß einfach mehr als du.
FRANK: Komm mir nicht damit! Angelerntes Wissen! Während du studiert hast, habe ich Bäume gepflanzt.
SONJA: Ach komm mir jetzt nicht mit deiner Gärtnerei.. Bäume pflanzen... Wer kann das nicht? Wieso regst du dich so auf? Du hast einfach Angst, ja, das ist doch verständlich! Du hast Angst, weil du etwas nicht verstehst. Und es ist Angst vor etwas, das größer ist als du.... Nimm es doch einfach hin! Es wird schon alles gut! Die Erde ist nicht flach, sie ist rund, das hat Columbus gegen alle Angst bewiesen! Ja. Gott sei Dank finden sich immer welche, die keine Angst haben und Grenzen überschreiten. Ins Unbekannte vorstoßen. Wo wären wir heute ohne solche mutigen Entdecker, solche kühnen Wissenschaftler!
FRANK: Na, ohne deinen Vater lebten wir längst zusammen und hätten Kinder...
SONJA: Jetzt träumst du.
FRANK: Du fühlst dich überlegen, was?
SONJA: Aber nein.. Ich versuche dir nur zu erklären..
FRANK: Ich will keine Erklärung. Ich will eine Entscheidung. Ja, ich träumte, aber jetzt bin wach. Wo ist der Alte?
SONJA: Du wirst nicht mit ihm reden.
FRANK: Und wie ich mit ihm reden werde.
SONJA: Das wirst du nicht! Das lass ich nicht zu!
FRANK: Verbirgt ihr was? Läuft da was Kriminelles?
SONJA: Das reicht! Geh! Geh!
FRANK: Ich geh erst, wenn ich ihn gesprochen habe!
SONJA: Geh! Oder ich rufe R4! Der schmeißt dich raus!
FRANK: Na schön.. Aber ich werde noch mit ihm reden! Und wie! (ab durchs Fenster)
(SONJA bleibt einen Moment stehen, dann macht sie das Licht aus und geht ab. FRANK kommt zurück, schaut sich um, versteckt sich unterm der lang hängenden Tischdecke.

 

 

 

14. Szene

 

(PROFESSOR kommt, geht ans Fenster, öffnet es, bleibt stehen. FRANK kommt unterm Tisch hervor, räuspert sich, PROFESSOR reagiert nicht.)

FRANK (stellt sich neben ihn): Was gibt es da zu sehen, Alter?
PROFESSOR: Pieps, pieps..  Robotervögel!
FRANK: Das sind Spatzen.
PROFESSOR: Spatzroboter..  (sieht FRANK an seiner Seite) Woher kommst denn du?
FRANK: Aus dem Nichts.
PROFESSOR: Du bist ein Spaßvogel. (sieht hinaus): Da! Jetzt fliegen sie! Perfekt! Das soll die Natur erst mal nachmachen!
FRANK: Erlauben Sie: Sie spinnen.
PROFESSOR: Was hast du gesagt?
FRANK: Sie sind nicht ganz normal.
PROFESSOR: Was soll das, R4.. Seit wann siezt du Homo sapiens?
FRANK: Seit jetzt, du Dummkopf.
PROFESSOR: Hör mal, hast du über Nacht an deinen Kontakten gespielt?
FRANK: Schluss jetzt! (schreit) Hör zu, Alter!
PROFESSOR: Lautstärke zu hoch... Wer hat daran gedreht? Du selbst?
FRANK(ruhig): Frage, alter Mann: Wieso hat deine Tochter keinen Mann?
PROFESSOR: Was soll die Frage? Was ist los, R4?

FRANK: Die Fäuste zucken!
PROFESSOR: Kleiner Wackelkontakt?  Wart mal... (PROFESSOR fasst ihn an, stutzt) Nanu? Was ist das für ein Material?
FRANK: Fleisch und Blut. (droht ihm mit der Faust) Und mit Knochen!
PROFESSOR (ruft): Sonja!
FRANK: Halt die Klappe! Lass sie schlafen, das ist eine Sache zwischen uns.
PROFESSOR (weicht zurück):Halt! Drei Meter Sicherheitsabstand, laut Roboterreglement. (schreit) Sonja! Alarm!
FRANK: Jetzt mal Klartext. R4, das bin ich nicht, das ist der andere. Verstehst du? Der andere!
PROFESSOR: Ja, ja. Der andere.. . Moment, was hast du gesagt?  Du hast "ich" gesagt! R4 erkläre! Was ist passiert?  Während des Ladevorganges?  Was ist mit deinem Gesicht? Zuckungen? Erst die Fäuste, jetzt das Gesicht.. Sehr schön, sehr schön, aber nicht animalisch werden, mein Lieber! Menschlich, menschlich! (ruft)  Sonja!

FRANK: Halt die Schnauze!  Oder du kriegst was in die selbige.
PROFESSOR: Ruhig, mein Lieber, ruhig... Hm.. So eine Metamorphose geht nicht ohne Komplikationen. Du bist einfach glücklich, nicht wahr? Das Glück hat dich überwältigt.  Wo bleibt sie nur. (ruft) Sonja!  (zu FRANK) Du bist sehr glücklich, was?

FRANK: Erklär mir glücklich.

PROFESSOR: Was heißt das schon wieder! Also.. Noch mal: Was ist passiert? Wie sagtest du.. Du kommst aus dem Nichts? Das kann die Bibel nicht schöner sagen! Wie nennst du dich: Mensch?
FRANK: Ein Mensch? So was Trottliges! Niemals! Haha! Nein, ich bin ein Roboter! Haha! Es ist hübsch, ein Roboter zu sein. Warum? Mir wär alles scheißegal.
PROFESSOR:  Natürlich bist du kein normaler Mensch. Du bist eine weit höhere Kategorie. Aber nicht übertreiben. Dann wärst du ja wieder nur ein Mensch, siehst du, und alles wär für die Katz.
FRANK: Ich bin eine Katz, hahaha, ich bin eine Katz. Haha!
PROFESSOR: Hör mal, Katze geht nicht, geht gar nicht, eine Katze hat vier Beine.

FRANK: Schau mal. (geht auf allen Vieren)

PROFESSOR: Jetzt fällt er auch noch ins Babyalter zurück.  Hm.. Noch keine 100 Prozent Transformation? Wieviel fehlt noch?  Brauchst du Hilfe? Wo ist Sonja? Sie soll dir helfen! (FRANK stellt sich wieder, SONJA kommt im Morgenrock) Da bist du ja endlich!
SONJA: Wem soll ich ihm helfen? (zu FRANK) Du?.. Wer bist du?
FRANK: Sag du es mir!
SONJA: Robbi?
FRANK: Bist du blind?!
PROFESSOR: Sonja, Töchterchen, so staune: Wir haben ihn menschlich gemacht!
SONJA (zu FRANK): Du bist es?
FRANK: Vielleicht.. Kommt drauf an. (wischt sich die Augen)
PROFESSOR: Da! Schau! Töchterchen, siehst du? Er hat es! Er hat es!
SONJA (sieht FRANK genauer an):  Du weinst? Das spielst du doch nur.
FRANK: Ja, vielleicht.. Aber vielleicht auch nicht? Wer kann das wissen.
PROFESSOR: Er weint vor Glück!  Er hat es! Er hat es! Das Bewu.. Das Bewu... Das Bewusstsein! (Der Stock fällt ihm aus der Hand, er erstarrt)

FRANK: Komisch.. Er riecht durchgeschmort.
SONJA: Paps! Was ist? (läuft zu ihm hin) Starr mich nicht so an. Sag was! (berührt seine Hand) Ganz kalt...   Das ist keine Haut ... Das ist .. ein Roboter! (weicht zurück)
FRANK: Ahh...  Der auch! Na Klasse..  
SONJA (geht noch einmal näher, prüft den Roboter): Er ist kaputt.
FRANK: Und vor dem hab ich geheult! Existiert dein Vater eigentlich?
SONJA: O Gott. Wo ist er? Hat ihn der Roboter umgebracht?
FRANK: Ach was.. Ich will dir was sagen. Der lebt und hat seinen Spaß mit uns...  Oder experimentiert mit uns! Such's dir aus.
SONJA (ruft): Paps, wo bist du? (zu FRANK) Schaff den da weg, ich kann ihn nicht mehr sehen.
FRANK: Ist mir zu schwer. Außerdem rühr ich keinen Kadaver an. Da muss Robbi ran. Ich such den Alten. (ab)
SONJA  Robbi! Wo bist du? (nimmt das Tablet vom Tisch, klappt es auf, tippt. ROBOTER kommt) Sag mir, wer das ist, der hier steht. Mein Vater? Nein, das ist er nicht! Das ist einer wie du. Wusstest du das?

ROBOTER: Ja.

SONJA: Und du hast mir nichts gesagt?

ROBOTER: Nicht gefragt.

SONJA (zeigt auf den starr stehenden PROFESSOR): Weg damit!  Warte! (geht noch einmal zum PROFESSOR, schaut in sein Gesicht) Paps? (weicht dann zurück. Zu ROBOTER) Weg mit dem Schrott! (ROBOTER trägt den PROFESSOR-Roboter weg) Man kann keinem mehr traun, nicht mal dem eignen Vater.  (FRANK kommt, trägt PROFESSOR mit Stock. Sie springt auf) Paps! Geht es dir gut?
PROFESSOR: Großartig, ganz großartig.. (zu FRANK) Hinstellen!
FRANK (stellt PROFESSOR hin): Er war im Dachzimmer. Ich musste ihn runter tragen.
PROFESSOR: Stell dir vor, Sonja, das wusste er nicht mehr. Vergisst er schon, nur weil er menschlich geworden ist? Das wollen wir nicht hoffen!
SONJA: Paps, schau mich an! Bist du es wirklich?
FRANK: Soll ich ihm eins auf die Nase geben, dass er blutet?
PROFESSOR: Ich bin ich und ergo dein Vater, daran gibt es keinen Zweifel. Das mit der blutigen Nase, Robbi, das war schon wieder ein bisschen zu menschlich.. Na, die Erziehung kommt ja noch.
SONJA: Aber Paps, du hattest einen Zwilling. Einen Roboter! Warum?
PROFESSOR: Ich weiß, ich weiß. (kichert)
Hast du‘s endlich entdeckt? Dabei hab ich für dich extra einen Fehler eingebaut. Er hat immer Bewu gesagt, ist es dir nicht aufgefallen? 

SONJA: Ja doch.. Aber, verzeih, ich dachte es ist dein Alter. 

FRANK: Beleidige meinen Schöpfer nicht!

PROFESSOR: Gut gesagt, Robbi!

SONJA: Jetzt ist er Schrottt, Gott sei Dank. Aber warum hast du das getan?
PROFESSOR: Damit ich mehr Zeit zum Denken habe! Siehst du. Ich hab Robbis wunderbare Entwicklung mit den Augen und Ohren meines Zwillingroboters verfolgt... Er war sozusagen.. Wie nennt ihr so was? Avatar? Er war meine Vertretung auf Erden, und ich war in meinem Himmel, um zu denken. Und wie ich gedacht habe! Da steht das Ergebnis! (zeigt auf FRANK) Heureka! Die Glocke der Schöpfung hat angeschlagen. Es schallt durch die Weiten des Universums. Unbeschreiblicher Jubel breitet sich aus.
FRANK: Ich hör nichts.
SONJA: Ich versteh dich nicht!
PROFESSOR: Nun pass mal auf, verehrtes Publikum! Erstens.. Schaut euch Robbi an! So sieht er aus, der Menschen-Roboter oder Roboter-Mensch.  Bewusstsein eines Menschen und die Fähigkeiten eines Roboters!. Genial, was? Zweitens.. Sonja, mein Kind, du wirst jetzt glücklich, überaus glücklich, denn drittens... simpel gesagt: Du darfst ein Kind bekommen, Töchterchen!
SONJA: Mit wem?
PROFESSOR: Mit Robbi natürlich. Ist doch dein Traummann.  Siehst du, er ist ganz baff. Und du, was sagst du dazu? Auch baff?
SONJA: Überhaupt nicht! Paps, ich gehorch dir wie immer gerne!
PROFESSOR: Dann los... Halt.  Wie sollen wir ihn nennen? Deinen Robot-Mann?
SONJA: Frank!
FRANK: Robbi klingt auch nicht schlecht.
PROFESSOR: Frank und frei, sehr gut. Freie Fahrt der neuen Menschenart! Dann los! Hopp, ins Zeugungslager.
SONJA: Also los, Robbi, werde mein Mann! Aber, Paps, wie macht ein Roboter das?
PROFESSOR: Lass dich überraschen, er weiß es. Dafür hab ich gesorgt. Jetzt glotzt er schon wieder.
FRANK: Ich überleg gerade, wie das geht mit der Überraschung.

PROFESSOR: Folge deinem Programm! Tu einfach, was du tun musst.
SONJA: Genau!  (zieht FRANK mit sich, ab ins Zimmer

PROFESSOR: So ist es denn erreicht. Sonja, mein Töchterchen, ist die erste Menschenfrau, die einen Roboter.. hm.. liebt. Macht mich stolz, die Kleine. Und so ziehet hinaus und machet euch das Universum untertan. (sieht am Boden den Stock seines Doppelgängers) Nanu? Ein Stock.. Achja. Von meinem.. hm.. Avatar... Was suchst du hier, Gestalt von einem Stock? Hast dich selbständig gemacht im Selbstwerde-Modus? Wäre der nächste Fortschritt... Na, was ist? Erhebe dich und mach dich fort! (berührt den Stock mit seinem Stock) Ist noch nicht so weit..... Was jetzt? Achja. Gott ist müde. Hm... Blöde Treppe... (ROBOTER kommt von rechts) Zeugungsprogramm schon erledigt? Das ging aber flott, mein Lieber. Naja, war ja auch nur ein kleiner Big Bang. (kichert) Ich erinner mich... Wieso kommst du von dort? (zeigt mit dem Stock nach rechts) Völlig konfus, was? Ja, mein Lieber, das heißt glücklich sein.
ROBOTER: R5 ist Schrott.
PROFESSOR:  Ja, ja... Vergiss ihn. Er hat ausgedient. Und jetzt wieder hinauf! In meinen Himmel, Frank! Ich will mir was Neues ausdenken. (ROBOTER nimmt ihn auf die Arme, macht zwei Schritte, bleibt stehen, scheint nachzudenken, lässt PROFESSOR fallen)

PROFESSOR: Aua! Was fällt dir ein?

ROBOTER: Bin jetzt ein Mensch. (ab)

 
 
ENDE
 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

  • Heute wird gemördert. (Krimikomödie)
  • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Krimikomödie)
  • Ein gut bezahltes Sterben (Satire)
  • Das Boot im Garten (Das Ende einer 68er Familie)
  • Berlin, nun freue dich! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
  • Glaube, Liebe, Hoffnung
  • Sonja und ihr Roboter (Liebe und Roboter)
  • Nie wieder Köpenick!
  • Der Rheinländer kommt! (Ein Ostberliner kämpft mit einem Rheinländer um sein Haus)
  • Der Aufschwung kommt (Nach der Wende in einem Dorf nahe Berlin)
  • Das Geburtstagsgeschenk (An seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
  • Der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
  • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
  • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
  • Hannes erkärt Manne ein Fremdwort.
  • Theatergründung mit Publikum

Ich schreibe, aber ohne allzu große Erwartungen. Das ist eher so eine Art Flaschenpost-Publizistik; ein paar Einfälle in Umlauf bringen, darum geht es. Wenn sie nützlich erscheinen – wun-derbar. Und wenn nicht – auch in Ordnung.

 

Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft an der Uni Tübingen im Tagesspiegel v. 28.2.2025:


Dieter Lenz

Erzählungen

Kurzgeschichten

Schwedisches

Kachelwandverse

Lesetheater

YouTupe

Instagram

trommeln im elfenbeinturm

1) Heute wird gemördert 2) Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches

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Arno Reinfrank

1934 - 2001

Für ein neues Deutschland /

Deutschlandlieder zum Leierkasten

 

Das Gedicht ist ein Ereignis wie ein schießender Stern oder der Schrei aus dem eigenen Mund,

an dem wir in der Nacht erwachen.

Germanist Peter von Matt, Zitat aus Tagesspiegel v. 24.4.2025

  Ein Trommelwirbel für Arno Reinfranks Gedichte:

  „Für ein neues Deutschland“ im Radio Podcast

  Trommeln im Elfenbeinturm   von  Klaus Jürgen Schmidt,

Jürgen Mahrt

 8.7.1941–25.11.2023

Mein neues altes Berlin

Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten

Aus Jürgens Tierwelt

 

Harald Schmid Aphoristiker

Harald Schmid

1947 - 2020

Harald Schmids Aphorismenseite / Kannst du schreiben Kumpel? / Sein Leben und Schaffen

 

Der Nachruf im Berliner Tagesspiegel  ist online zu lesen: Nachruf Harald Schmid            

Sigi Hirsch

1945 - 2019

Sigis Kabarett

Siehe auch:

Der APO-Buchladen /

Meine Begegnung mit Günter Grass

Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Eika Aue

Berlin-Journal 1 

Berlin-Journal 2

Astrid Manz

Astrids Schweden-tagebuch

Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Ursula Eisenberg

Auf den Reim gebracht

Kreuzweisheit: Zwischen Großstadt und Dorf

Niklas Fest

Gemüseboote und Laternenlicht

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Müller-Brettel

Mein Freund zieht

in den Krieg /

Igelskommentar

 

Thomas Lenz

Berliner Augenblicke / Thomas' Augenblicke nah und fern

Klaus Jürgen Schmidt

Die Früchte des Zorn

 

In diesem Thriller sind reale und virtuelle  

Zusammenhänge von Politik und Ökonomie

  auf drei Kontinenten in  der fiktiven Geschichte von  

  Menschen verwoben, die der Verkettung weit  

  auseinander liegender Kulturen und Geschichtsperi-

  oden auf die Spur zu kommen  versuchen.

  Einige der Protagonisten müssen sich dabei dem  

  mentalen Konflikt zwischen  Signalen aus alter und 

  neuer Zeit stellen, den Trommelzeichen aus

  afrikanischer Geisterwelt und den digitalen Chiffren  

  globaler Computer- Kommunikation.

   Trommeln im Elfenbeinturm       (Foto: Der Autor liest)

 


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    • Der Liebe Leid und Lust
      • Eine Liebe
      • Schwarzes Feuer
      • Du
      • Ein liebeskranker junger Mann jammert
      • Was ein Verliebter alles tut
      • Mittsommer
      • Dein Lächeln
      • Der Singel
      • Date mit Rotwein
      • Wie man sich zum Clown macht
      • Hoffnungslos verliebt
      • Hundeliebe
      • Im Sommergras
      • Der Abschied
      • Der Brief
      • Früher Morgen
      • Als er erkannte, dass es aus war
      • Die Morgenkomödie
      • Als sie Schluss machten
      • Im Sommergras
      • Träumt ein Mann von einer Frau
      • Es ist versext
      • Wie man sich von Qual befreit
      • Auf en Neues
    • Zukunft
      • Der Reimer
      • Der Bücherleser
      • Persönliche Zeitenwende
      • Der Mensch
      • Traumzeit
      • Der neue Mensch
      • Das Streichholz
      • Mephisto flüstert
      • Nimm Abschied
      • Ein Date mit Rotwein
      • Der Besuch des Außerirdischen
      • Der Liebling der Natur
      • Noch einmal
      • Nachts
      • Herrliche Zeiten
      • Leben
      • Lied der Sterne
      • Leben auf neue Art
      • Tempowahn und Pixelfraß
      • Das Trainingsprogramm
      • Fort-Schritt
      • Gott und die Menschen
      • Ich bin ein Bensch.
      • Guten Morgen!
      • Des Menschen Glück
      • Krämer und Astronaut
      • Die KI und wir
      • Computerkummer
      • Astronautensehnsucht
      • Das Zukunftgeschlecht
      • Appell an die Ingenieure
      • Das Ende unsrer Reise
      • Nur Firlefanz
      • Los geht's!
    • Deutsches
      • Als er sich als Deutscher erkannte
      • Vaters Land
      • Der alte 68er
      • Der Gesang der neuen Helden
      • Unheilvolles
      • Das Erbe
      • Kleine Biographie
      • Deutsches Kriegskind
      • Nächtliches Ereignis
      • Herr Biedermann hält eine Rede
      • Ach du deutsche Eiche!
      • Ein Deutscher reflektiert über sich
      • Hoffnung
      • Der alte 68er philosophiert
      • Das kleine Glück des Tages
      • Der tolle Geisterzug
      • Die Auslandsbirne
      • Der Asylant
      • Deutscher Flüchtling
      • Spaziergang in der Nacht
      • Das Deutsch versteh ich nicht
      • Kein Entkommen
    • Humoristisches
      • Es ist versext
      • Ein alter Berliner schimpft
      • Das Lied der Heuschnupfen-Geplagten
      • Die Dame auf dem Dach
      • Ein Germane
      • Ein deutscher Held
      • Das Deutsch versteh ich
      • Der Frauenschwarm und das Buch
      • Nächtliches Ereignis
      • Nicht zu glauben
      • Der tolle Geisterzug
      • Ein Vater singt seinem Kind ein Schlaflied
      • Was ein Verliebter alles tut
      • Wie man sich zum Clown macht
      • Gefährlich sind die Hacker
      • Herrliche Zeiten
      • Eine Reisebekanntschaft
      • Du
      • Das Pilzgericht
      • Der Hustekuchen
      • Der Stinkerpreis
      • Die Medizin
      • Der Schneeball
      • Der Denker
      • Berliner Jammer
      • Schon ist die Welt voll Trallala
      • Überm Trampelpfad zum Klo
      • Nächtlicher Besuch
      • Überraschender Besuch in der Ferienhütte
      • Der kleine Hund und das Reh
      • Einsamkeit gibt es nicht
    • Querbeet
      • Herbst
      • November
      • Ein Schluchzer noch
      • Wozu das alles
      • Der Aussteiger
      • Der Mensch
      • Nächtliches Wunder
      • Früher Morgen
      • Die Kerze
      • Zum Geburtstag
      • Frühling und Alter
      • Der Weintrinker
      • Das Buch
      • Hundeliebe
      • Frühling
      • Waldspaziergang
      • Das Pilzgericht
      • Die Birke
      • Zu spät, es zu bereun
      • Der alte Apfelbaum
      • Der Maibaum
      • Dein Lächeln
      • Den Archefrauen gewidmet
      • Hören
      • Staub der Vergänglichkeit
      • Der sehr Alte spricht
      • An einen großen Theaterdichter
      • Krieg
      • Appell an die UNO
      • Die Dame auf dem Dach
      • Als die Autos die Macht übernahmen
      • Gespräch mit einem Baum
      • Im Schattenreich
      • Im Lampenlicht
      • Schlaflied für ein Kind
      • Frieda D.
      • Leute von heute
      • Ein Mann und das Altern
      • Der Weihnachtshasser
      • Silvester allein in der Hütte
      • Die Reisebekanntschaft
      • Die Zeit und ich
      • Die Giraffe
      • Der Stinkerpreis
      • Der Hustekuchen
      • Der Schneeball
      • Die Medizin
      • Nachts und allein
      • Nachts in der Stadt
      • Meine Rede an meinem Grab
      • Du bist nicht allein.
      • Das letzte Rätsel
      • Wir
      • Auguste Rodins "Der Denker"
      • Weisheit
      • Das Leben
      • Leben und Tod
    • Verse zum Singen
      • Berliner Jammer
      • Nur weiter so im Massentanz
      • Ach, Berlin...
      • Schon ist die Welt voll Trallalla
      • Frieda D.
      • Mein Schatz, du bist ein Hacker.
      • Der Geschäftemacher
      • Leute von heute
      • O du schreckliche...
      • Kinderlied
  • Eine kleine Blindheit (Gedichte. Dieter Lenz)
  • Worte zur Unzeit (Dieter Lenz)
  • Auf den Reim gebracht (Ursula Eisenberg)
    • Corona-Gedichte (Ursula Eisenberg)
  • Kreuzweisheit - zwischen Großstadt und Dorf (Ursula Eisenberg)
  • Gemüseboote und Laternenlicht (Niklas Fest)
  • Erzählungen (Dieter Lenz)
    • Der Auftrag (Der Kampf mit einem Troll)
    • Wer hat geschossen?
    • Der Mann und die Birke
    • Die Frau im Wald
    • Taufe auf Schwedisch
    • Anders und das Militär
    • Der Trollbuddha
    • Kärleken
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
  • Kurzgeschichten (Dieter Lenz)
    • 8 Tiergeschichten
      • Mein Kampf mit dem Kater
      • Der Hund, der Nofretete war
      • Der Eisbär und ich
      • Am Anfang war ein Elch.
      • Die Kreuzspinne
      • Meine Frau, unser Kater und die Maus
      • Was uns die Meisen sagen
      • Die Meise und die unsichtbare Wand
    • 29 Nachrichten aus der Zukunft
      • Mein letztes Gespräch mit der KI
      • Die Rückkehr der Astronauten
      • Am Anfang war es nur ein Spiel.
      • Verifizieren Sie sich als Mensch!
      • Eine Identitätskrise in ferner Zukunft
      • Als er ihren Traum betrat
      • Ein Mensch entdeckt seine Hand
      • Der große Kaufrausch
      • Der Unsterbliche erinnert sich
      • Als er vorübergehend seinen Körper zurück bekam
      • Die neue Dreierbeziehung
      • Gestern ging die Welt unter.
      • Die arbeitslosen Roboter
      • Das Attentat
      • Sex im Jahr 2200
      • Aus meinen Sommerferien 2042
      • Die Humanoiden
      • Für immer jung
      • Das neue Gehirnimplantat
      • 2068 liest ein Mann einen alten Liebesroman
      • Eine Kleopatra nach Wunsh
      • Roboter oder Mensch
      • Eine Identitätskrise in ferner Zukunft
      • Sex im Jahr 2209
      • Gehirnleben
      • Ich, mein Körper, mein Gehirn
      • Ein Spaziergang im Jahr 2092
      • Statt langweiliges Leben Cyperlife
    • In Memoriam APO 68 in West-Berlin
    • Das weinende Gesicht
    • Wie ein Deutscher sich erst schämte und dann glücklich wurde
    • Mit der Mode gehen
    • Das Gesicht seiner Frau
    • Der Meister und das Paradies
    • Die Birke und der Wind. Eine Performance in 3 Akten.
    • Der Fußballfan und der Russe
    • Die Außerirdischen sind schon da!
    • Wie ein Naturschützer mit Winterdienst im Sommer bestraft wurde
    • Vernarrt in eine Birke
    • Mein Gespräch mit dem Boss des Universums
    • Das Ende des Diktators
    • Eine unheimliche Geschichte
    • Die Drohnenmücke
    • Ich lasse mich patentieren
    • Von einem Mann, der "gegendert" wurde
    • Mein Geld arbeitet nicht mehr.
    • Wovon geht der Mensch aus?
    • Vom König, der an Märchen glaubte
    • Der Querdenker
    • Die Nacht ist gar keine Nacht
    • Opa und die Bäume
    • Der Junge und das Ei
    • Das Glückshufeisen
    • Ich als Astrologe
    • Die Wettbrüder
    • Beim Arzt
    • He too
    • Der Unfall
    • Missing Berlin
    • Ein Sommerabend in Neukölln
    • Die Fliege an der Wand
    • Die Uhr
    • Die gelbe Armbinde
    • Die Tänzerin
    • Der Mann und sein Schatten
    • Der Heilige ohne Fuß
    • Der betrogene Mann
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
    • 24 Geschichten mit Gunnar
      • Zum Ort
      • 1 Zur Person
      • 2 Gunnars Erzählungen
      • 3 Gunnar und die Liste
      • 4 Gunnar macht Politik
      • 5 Gottes Ebenbild
      • 6 Der Mann ohne Zeit
      • 7 Nacktbaden im See
      • 8 Der fromme Junge und sein Heißhunger
      • 9 Gunnar und die Linde
      • 10 Gunnar und meine Geschichte vom Singsang der schwedischen Sprache
      • 11 Das Vogelhäuschen und der Birkensaft
      • 12 Gunnars Kampf mit dem Drachen
      • 13 Mittsommer
      • 14 Das kaputte Telefon
      • 15 Gunnar und die Dänengräber
      • 16 High Noon am Straßenrand
      • 17 Gunnar und die deutsche Sprache
      • 18 Gunnar und der Krieg
      • 19 Gunnar erzählt seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte
      • 20 Die zwei letzten Kommunisten
      • 21 Der veraltete Mensch
      • 22 Gunnar in der Klinik
      • 23 Der Terrorist
      • 24 Gunnar und die Einbrecherbande
      • Nachwort
    • Die Odensjö-Saga
    • Die Saga der Odin-Quelle
    • Eine märchenhafte Radtour in Småland
    • Das kaputte Telefon in der Ferienhütte
    • Das Jahr der Birke, eine Bühnenshow
    • Die Stille in der Nacht
    • Die Waldmänner
    • Die Wettbrüder
    • Am Anfang war ein Elch.
    • Panzer in Småland
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
    • Opa und die Bäume
    • Das Ende eines Sommers
    • Aus meinem schwedischen Tagebuch
    • Der Trollbuddha
    • Verliebt in eine Birke
    • Anders und die verschwundene Straße
    • Wie ein Hufeisen glücklich machte
    • Das 11. Gebot und die weiße Lüge
    • Ferien in Schweden (Småland)
    • Buddhas auf Küchenstühlen
    • Aus Schwedens Kampf mit dem Alkohol
    • Die Frau im Wald
    • Kärleken
    • Der Ahornbaum
    • Taufe auf Schwedisch
    • Der kleine Junge und das Ei
    • Die Weihnachtswiese
    • Als mich die Schweden mit ihrem "Tack" fast erschossen hätten
    • Schwedisches Allerlei
    • Ferien-Gedichte
  • Astrids Schwedentagebuch
    • Astrids Schwedentagebuch (2012-2013)
    • Astrids Schwedentagebuch (2015)
    • Astrids Schwedentagebuch (1.1.2016-16.7.2016)
    • Astrids Schwedentagebuch (2014)
  • Augenblicke nah und fern (Thomas Lenz)
  • Berliner Augenblicke (Thomas Lenz)
  • Krimi-Spiel im Hotel: Die Früchte des Zorn (Klaus Jürgen Schmidt)
  • Das Lesetheater (Dieter Lenz)
    • Heute wird gemördert. (Krimikomödie)
    • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Krimikomödie)
    • Ein gut bezahltes Sterben (Satire)
    • Das Boot im Garten (Das Ende einer 68er Familie)
    • Berlin, nun freue dich! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
    • Glaube, Liebe, Hoffnung
    • Sonja und ihr Roboter (Liebe und Roboter)
    • Nie wieder Köpenick!
    • Der Rheinländer kommt! (Ein Ostberliner kämpft mit einem Rheinländer um sein Haus)
    • Der Aufschwung kommt (Nach der Wende in einem Dorf nahe Berlin)
    • Das Geburtstagsgeschenk (An seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
    • Der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
    • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
    • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
    • Hannes erkärt Manne ein Fremdwort.
    • Theatergründung mit Publikum
  • Der gelbe Stern (Dieter Lenz)
  • Das besondere Buch
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