Wir leben auf ganz neue Art
berauscht vom Duft der Blühten,
wo es nach Totem roch....
Doch lastet auf der Gegenwart
die Asche vom Verglühten:
Es lebt das Alte noch.
Die Fratze hängt der ferne Krieg
grell in den Fernsehschirm.
Im Rausch, das uns zu Kopfe stieg,
döst dumpf davor das Hirn.
Der Abend spritzt sein letztes Blut
und Neonlicht zerreißt die Nacht.
und wer am Tag sich ausgeruht,
jetzt als Vampir erwacht.
Noch immer rührt die Menschenhaut,
sehnt sich nach Zärtlichkeit.
Ich liebe, was so traurig schaut,
und bin die Trauer leid.
Im Zwielicht ist die Welt zu sehn,
dem Schatten wächst Gewicht
und statt Geburten gibt’s nur Wehn
und der Computer spricht:
Ihr lebt zwar auf ganz neue Art,
begeistert von den Blühten,
wo es nach Totem roch.
Doch könnt ihr eure Gegenwart
vor einer Last nicht hüten:
Es lebt das Alte noch.