Berliner Geschichten / Schwedisches / Minutengeschichten / Aphorismen / Gereimtes / Theaterstücke / Fotos / Bücher
  • Aktuelles
  • Eine Weihnachtsgeschichte aus dem Jahr 1947
  • Worauf der Verlag stolz ist.
  • Harald Schmid / Sein Leben und Schaffen
  • Von Bären und Raben zu Harald Schmids Aphorismen (Hartmut Heinze)
  • Kannst du schreiben, Kumpel? (Harald Schmid)
  • Harald Schmids Aphorismenseite (Finden Sie Ihren persönlichen Spruch!)
  • Aphorismen und Notate (Harald Schmid. Mit wenigen Worten viel gesagt)
  • Eikas Berlin-Journal 1
  • Eikas Berlin-Journal 2
  • Mein neues altes Berlin - Vergangenes und Gegenwärtiges aus Berlin (Jürgen Mahrt)
  • Berliner Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten (Beobachtungen und Erlebnisse eines Insiders)
  • Verse auf der Kachelwand (Dieter Lenz)
  • Eine kleine Blindheit (Ausgewählte Gedichte)
  • Worte zur Unzeit (Dieter Lenz)
  • Auf den Reim gebracht (Ursula Eisenberg)
  • Corona-Gedichte (Ursula Eisenberg)
  • Kreuzweisheit - zwischen Großstadt und Dorf (Ursula Eisenberg)
  • Minutengeschichten (Dieter Lenz)
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
  • Thomas' Augenblicke nah und fern (Mit einem Klick in Spanien, Portugal, Oman, auf Hiddensee und in der Natur)
  • Lesetheater (Wie man in sein eigenes Theater geht)
  • Der Gelbe Stern (Hörspiel. Das Trauma eines 70jährigen)
  • Shop
  • Das besondere Buch
  • Links ins Archiv und zu befreundeten Websites
  • Kontakt

Lesetheater

Foto: gerald - pixabay
Foto: gerald - pixabay

Dieter Lenz

In einer nicht gar so fernen Zukunft...

Sonja und ihr Roboter


 

Die Personen sind

VATER, Professor der Robotik, mit Gehstock

SONJA, seine Tochter

FRANK, Sonjas Liebhaber

ROBOTER

Hinweis: FRANK und ROBOTER spielt ein und derselbe Schauspieler.

 

Bühnenbild

Das Wohnzimmer im Hause des Wissenschaftlers und SONJAS Schlafzimmer.

 

 

Wohnzimmer. FRANK und SONJA.

 

SONJA: Bist du verrückt! Wie kannst du hier aufkreuzen! So früh! Wenn er dich sieht!

FRANK: Sehnsucht, Sehnsucht! Ich hab's nicht mehr ausgehalten.

 SONJA: Mein Vater hat vollkommen recht: Sex versaut das Gehirn..

 FRANK: Kann ihm nicht passiern, davor schützt ihn sein Alter.. Ja, ich weiß, der Herr Professor für Robotik ist ein Genie, ich weiß. Ich sag dir was: Seine Tochter ist auch nicht ohne. (Man hört ein näher kommendes 'Tack..Tack...Tack.. )

 SONJA: Da! Siehst du! Er kommt! Schnell! Durchs Fenster! Versteck dich im Garten! (VATER mit Gehstock kommt von rechts, FRANK öffnet das Fenster, klettert hinaus)

 VATER (sieht es): R4! Hiergeblieben! (zu SONJA) Er hört nicht. Schlecht erzogen, was?

 SONJA: Und wenn er Launen hat? Wie ein Mensch? Oder du hast ihn erschreckt? Ich ruf ihn zurück. (drückt eine Fernbedienung)

 VATER: Na, das wäre was. Vor seinem Schöpfer erschrecken... .Andrerseits... So was gab es doch schon mal.... Hm, wann war das? Ich werd mal googeln..(ROBOTER kommt von rechts, bleibt beim VATER stehen) Da ist er ja schon wieder. Wie macht er das? Ist ja fast Lichtgeschwindigkeit.. Hm.. Liebes, du musst seine Gangart etwas drosseln, es irritiert mich..

 SONJA: Aber ich mag ihn so.

 VATER: Das ist gut, das ist sehr gut.. Er verdient deine Sympathie. Du hast ihn ja gemacht... Man muss sein Geschöpf lieben.

 SONJA: Ja, er ist mein Traummann, aber ich wünschte, er wär ein Mensch.

 VATER: Was ist ein Traummann? Fantasie, reine Fantasie.. Sonst wär es ja kein Traummann..  Logisch. Also red nicht so.

 SONJA: Aber ich bin doch dein Geschöpf?

 VATER: Was für eine Frage!

 SONJA: Dann mach mich glücklich! Gib mir einen Menschen zum Lieben!

 VATER: Du bist heute mal wieder sehr .. hm... bockig. Wo hast du deinen Verstand? Denk nach..... Was ist der Mensch? Moleküle mit Zerfallsdatum! Wie kann das glücklich machen, wenn das morgen Staub ist? Aber.. richtig! Kann sich fortpflanzen.. Ja, da muss man ansetzen..  Kriegen wir hin, kriegen wir noch alles hin..(zum ROBOTER) Warum bist du ausgerückt? Das ist ja was ganze Neues. Warum? He? Angst vor mir! Na, das wär was. Lass sehen.. (öffnet am Rücken des ROBOTER eine Klappe). Alles in Ordnung. (schließt die Klappe) Also, warum bist du davon gelaufen?

 SONJA: Paps, ich glaub, ich hab aus Versehen die Fernbedienung berührt.

 VATER: Schade. Dachte schon erstes Zeichen von Bewu.. Bewu..

 SONJA: Bitte, lass das Stottern. Das ist nicht mehr witzig, das nervt...

 VATER: Was denn?

 SONJA: Bewusstsein heißt das.

 VATER: Genau. Höchste Zeit. Bewu, Bewu.  Er muss es bekommen. . Möglichst noch bevor .. (kichert) Jaja.. Transformation in nichts. Auch ein Kunststück. Oder?

 SONJA: Ach was.. Du wirst weiterleben. Im Gedächtnis der Menschheit.

 VATER: Unwichtig, vollkommen unwichtig. Mein Liebes, dagegen: Kriegt ein Roboter ein Bewu, ist er menschlich und der Mensch wird göttlich. Logisch. Am Anfang war die Suppe, dann kam Fleisch dazu, jetzt löffelt sie aus. Entweder Schöpfer oder Schöpflöffel.

 SONJA: Das versteh ich nicht.

 VATER: Niemand versteht das. (Zum ROBOTER) Was stehst du noch rum. R4.2, verschwinde! (ROBOTER ab nach links)

 SONJA: Sag mal, Paps, was willst du eigentlich? Was hast du vor? Was soll das alles? Entschuldige. Manchmal kommen mir Zweifel.

 VATER: Aber, Kind, warum Zweifel? Fühlst du denn nicht, wie du getragen wirst? Der Fortschritt ist ein Wind, der dich trägt... Gib dich ihm hin. Denn er ist nicht aufzuhalten. Nichts und niemand kann ihn aufhalten. Die Schöpfungsgeschichte, mein Kind, ist noch nicht zu Ende, sie geht weiter.. Kapitel 1: Affe wird Mensch. Kapitel 2: Maschine wird Mensch. Kapitel 3.. wird kommen. Und jetzt gute Nacht.

 SONJA: Gute Nacht, Paps.

 VATER: Wetten, R4.2 schläft schon. Siehst du, er hat schon was mit uns. Besonders in der Nacht. (kichert, ab)

 SONJA (beugt sich aus dem Fenster, ruft leise): In fünf Minuten! Aber keine Sekunde früher! (ab nach links in ihr Zimmer.

 

 BLACKOUT

 

 

 

 

 

SONJA und FRANK im Bett

 

FRANK: Noch mal?

SONJA:  Zieh dich lieber an.. Es wird schon hell.

FRANK: Immer diese Roboter-Klamotten!

 SONJA: Du hast ja gesehn: Er hält dich für den Roboter! So erwischt er uns nie, selbst wenn er uns erwischt

 FRANK: Unerhört.. Ich muss mich als Roboter tarnen..

 SONJA: Es wär ne Katastrophe, wenn er rauskriegt, dass ich mich mit einem Menschen treffe..

 FRANK: Ja, Menschen sind gefährlich.. Ich besonders.. . Dein Alter mag ein Genie sein, aber eine Macke hat er garantiert.

 SONJA: Genie und Wahnsinn liegen oft nebeneinander.

 FRANK: So wie wir? Keine Sorge, der Wahnsinn bin ich, das Genie bist du.. War ein Witz. Ich kapier euch beide nicht. Wie kann er von dir ein Leben ohne Sex verlangen! Und du gehorchst ihm!

 SONJA: Tu ich das?

 FRANK: Und ich gehorch dir.: Ich soll kommen, wenn du rufst, und ich soll gehen, wenn du es willst. Ich bin ja schon fast dein Roboter... Steigt er auch in dein Bett?

 SONJA: Jetzt spinnst du aber.

 FRANK: Wär ich du, ich würd dem nicht traun. Vielleicht ähnelt er mir nicht nur äußerlich. (küsst sie) Kann er das auch?

 SONJA: Du kannst es besser. Noch.

 FRANK (hat sich angezogen): Eines Tages bring ich ihn um.

 SONJA: Blödsinn. Wie denn? Man kann ihn immer wieder reparieren..

 FRANK: Das macht ihn mir noch unsympathischer.

 SONJA: Geh endlich! Aber leise! (FRANK ab) Nicht dort! Himmel noch mal!

 

 

BLACKOUT

 

 

 

 

 

 

Wohnzimmer. VATER. FRANK kommt von links, zögert, bleibt stehen..

 

VATER: Nanu, schon wach? Zu viel Energie abbekommen? (FRANK will vorbeigehen) Halt, lauf nicht davon.. Ein Homo sapiens will mit dir plaudern. Setz dich. (FRANK gehorcht) Weißt du.. Du zitterst? Du bist doch nicht überladen? (FRANK nickt, schüttelt aber gleich den Kopf) Hm... In deinem Programm geht was durcheinander.. Na, soll Sonja mal nachsehen.. Weißt du, zweimal in der Nacht muss ich raus zum Pinkeln. Und dann bin ich wach und lauf herum.. Ja, Roboter müsste man sein, ich sag das mit einem gewissen Neid.. (kichert) Was hältst du davon? Homo sapiens in Roboter verwandeln.. (FRANK fährt hoch). Nur ruhig, ruhig, was ist denn los mit dir... (blickt FRANK prüfend an) Was war das? Zeichen von Angst? Interessant.. Das wäre ein Fortschritt. Seit wann spürst du so was?. Du kannst laut sprechen, Sonja schläft.. Also, sag was. Seit wann hast du das?

 FRANK: Seit eben.

 VATER: Nanu..Eine plötzliche Mutation? Oder ein Nachahmungseffekt? Auch gut. So ist das, wie es schon in der Bibel steht.. Am Anfang war die Angst, dann kam die Versicherung.. (kichert) So was.. Immer diese Werbesprüche. Sollte nicht mehr Privatfernsehen gucken.. Interessant.. Was ist los? Hat Sonja dir ein kleines Nachäffungsprogramm verpasst, um Paps eine Freude zu machen? Stell dich! (FRANK steht auf) Drei Schritte nach vorn. (FRANK tut es. VATER will an seinen Rücken, doch FRANK dreht sich immer weg) Willst du wohl stillstehen! Nein? Was heißt das? Kitzelt es dich etwa? (FRANK nickt) Du kannst sprechen. Nur wir zwei Geistesgrößen sind wach. Also, was soll das Rumgetanze?

 FRANK: Es kitzelt!

 VATER: Echt? Schon wieder ein Fortschritt!

 FRANK: Jawohl. Fortschritt. Großer Fortschritt.

 VATER: Großartig! Wenn das so weiter geht, erreichen wir unser Ziel viel frühr.

 FRANK: Unser Ziel?

 VATER: Du wirst Vater.

 FRANK: Vater? Wie?

 VATER: Sonja Kind machen.. Lustig, was?
       FRANK: Wie Mensch?

 VATER: Wie Mensch, wie Mensch... Viel besser!

 FRANK: Geht nicht. Ohne Liebe... nein, geht nicht!
      VATER: Was für ein Ding?
      FRANK: Liebe! Maschine kann nicht Liebe..
      VATER: Das überlass mal mir.. Also an deinem IQ muss Sonja noch arbeiten.... Lieben.. Blödsinn, saublöder Blödsinn! Es wird gebumst, das ist alles. Und warum bumst ein Mensch? Begehren, Begierde! Gier! Er will wachsen, sich entwickeln.. Geht seit Millionen Jahren so! Seine Gene wollen raus aus dem Käfig! Auf ins Große, Weite! Darum ihre Gier, sie zittern vor Gier, ich spür's bis in die Knochen! Sie gieren nach... na, was? Dummkopf! Nach Intelligenz-Energie. Und wo ist die Intelligenz-Energie  Hier! (tippt mit dem Stock auf  FRANKs Kopf) Also wird gebumst, wenn ich es sage! Gib deine KI den menschlichen Genen zum Futter, dann kommt er, der neue, der Supermensch! Drum streng dich mal an, sag 'ich', werd menschlich, damit... hm.. der Mensch mitmacht.
      FRANK: Geht nicht..
      VATER: Was heißt das.. Geht nicht, geht nicht.. Willst du klüger sein als ich? (hebt den Stock) Ab in die Aufladestation, du Blödmann! Sonst verprügel ich dich! (FRANK ab) Merkwürdig. Ist er so doof oder stellt er sich bloß so?

 (SONJA kommt im Pyjama)

 SONJA: Hab Stimmen gehört...

 VATER: Dein Robby nachtwandelt.. Macht nichts. War gute Unterhaltung.

 SONJA: Unterhalte dich lieber mit richtigen Menschen.

 VATER: Ach was. Menschen! Sie husten dich an mit ihrer Spucke, sie haben Waschlappen als Hände und sie furzen wie Hunde. Sie brechen sich ihre Knochen, ihre Zähne fallen aus und sie jammern, wenn sie arbeiten müssen. Was für elende Geschöpfe! Aber ein Roboter! Er altert nicht, er klagt nicht, wird nie müde, braucht kein Futter und ist hoch intelligent. Magst du Robby?

 SONJA: Ich hab ihn doch selbst so gebaut.

 VATER: Richtig.

 SONJA: Aber er ist nun mal kein Mensch.

 VATER: Auch richtig. Aber es fehlt nicht mehr viel. Was fehlt ihm? Was meinst du?

 SONJA: Das Bewusstsein! Und noch einiges..

 VATER: Und wenn er das hat, wirst du sehen, wie großartig er ist! Du wirst dich in ihn verknallen!

 SONJA: Niemals!

 VATER: Fängst du jetzt auch an? Es gibt kein Niemals! Niemals!

 SONJA: Was wolltetst du eigentlich so früh?

 VATER: Richtig.. Pinkeln. Sieh mal an.. Quod erat demonstrantum. Der Mensch ist ein Vieh...Und er verschwand ins Vaterland...  (geht kichernd ab)

 FRANK (kommt zurück, küsst SONJA, ab)

 

 

BLACKOUT

 

 

 

 

 

 

Wohnzimmer. SONJA. FRANK kommt, hält hinterm Rücken eine Weinflasche.

 

SONJA: R4, was tust du hier?

 FRANK: Ich bin's! Verdammt.. Jetzt verwechselst du mich schon mit deinem Roboter!

 SONJA: Wenn du so ungerufen kommst.. Und das am hellichten Tag. Wenn er plötzlich zwei Roboter sieht!

 FRANK: Red nicht von mir, als sei ich ein Roboter! Außerdem hat dein Alter gerade das Haus verlassen. Ich hab aufgepasst. In Mantel und Hut, da bleibt er bestimmt länger weg. Schau mal! (zeigt die Weinflasche)

 SONJA: Du bist unmöglich...

 FRANK: Wir haben was zu feiern. Weißt du das nicht?.. Solln wir aus der Flasche trinken?

 SONJA: Kann mich  nicht erinnern, dass einer von uns Geburtstag hat. (bringt zwei Gläser)

 FRANK: Doch. R4.2. Er ist jetzt ein Jahr alt... Ein Korkenzieher wär auch nicht schlecht (sie holt einen Korkenzieher, er öffnet die Flasche) Und seit einem Jahr betrügen wir deinen Vater.

 SONJA: Ich sehe das nicht so..

 FRANK: Ist aber so. (füllt die Gläser) Gratulation! Unser Roboter soll hochleben! (Sie trinken)

 SONJA: Auf einmal..

 FRANK: Naja.. Es ist ja nicht zu ändern. Ich hab gedacht, wir machen ab sofort einen Dreier. Ruf ihn. Wir gehn jetzt ins Bett.

 SONJA: Lass den Blödsinn.

 FRANK: Dann was anderes? Was hältst du davon? Wir gehn bummeln und abends ins Kino. Sag deinem Alten, du hast was an der Uni zu tun.

 SONJA: Unmöglich. Gerade heute haben wir einen neuen Test vor. Mein Vater hat bei R4 was entdeckt. Endlich einen Fortschritt.

 FRANK: Ein Bewu..?

 SONJA: Du verstehst die Bedeutung nicht.

 FRANK: Nein. Aber ich verstehe, dass du hier im Knast bist.

 SONJA: Bin ich nicht. Ich unterstütze meinen Vater. Er steht kurz vor einem Erfolg, sagt er.

 FRANK: Ich sag dir was: Dein Vater steht kurz davor, endgültig verrückt zu werden.. Schon gut. Ich sag nichts mehr. Ich sauf jetzt, bis ich umfall. (trinkt aus der Flasche)

 SONJA: Das ist ekelhaft.

 FRANK: Es ist die Lösung unseres Problems. Ist die Flasche leer, bin ich ohne Bewusstsein. Dann werde ich zum Roboter und ich kann bei dir bleiben.

 SONJA: Was soll ich mit zwei von eurer Sorte?

 FRANK: Naja, der eine wär bloß fürs Bett. Ich würde mich anbieten.

 SONJA: Sieh mich nicht so an. Du machst mich ganz nervös.

 FRANK: Ich bin eben verdammt sexy. Versauter kann ein Hirn nicht sein.

 SONJA: Wirklich, du redest nur Blödsinn.. (Man hört das Klopfen des Gehstockes) Da!

 FRANK: Das kann er nicht sein..

 SONJA: Doch! In mein Zimmer. Schnell.

 FRANK: Nein, ich muss ihm guten Tag sagen. Das verlangt die Höflichkeit.

 SONJA: Bist du wahnsinnig!

 FRANK: Jawohl! (VATER kommt)

 VATER: Seit wann trinkt ein Roboter?

 SONJA: Er tut nur so, Paps. (zu FRANK) Steh auf, R4, und ab in den Kasten!

 FRANK: Gestatten, in der Tat, R4.2. Die nächste Robotergeneration. Schon gibt es mehr Roboter als Menschen. Das liegt an der Herstellungszeit.

 VATER: So was. Wie der auf einmal redet..

 FRANK: Roboter-Herstellungszeit: 3 Tage, Menschherstellung: 9 Monate.

 SONJA: Hör auf!

 VATER: Aber er hat ja Recht. Interessant.. Wie kommt er darauf? 

 FRANK: Weißt du das nicht, du Esel!?

 VATER: Was ist das? Er schmeißt da was durcheinander. (zu FRANK) Definier Esel!

 FRANK: Vater von Sonja. Sonja Eselin.

 VATER: Sieh mal an.. Er wird frech. Interessant. Verfolgen wir hier den Beginn einer Menschlichkeit?

 FRANK: Jawohl! Mit ganz viel Bewu..

 VATER: Rate! Was ist das? Sieht aus wie ein Mensch, geht wie ein Mensch, spricht wie ein Mensch, aber ist... na, was? Kein Verdauungsapparat. Na, da könnte man drüber wegsehen. Aber so ist er bloß... na was? Eine Maschine! Jetzt glotzt er blöd. Ist doch noch nicht so weit. Ihm fehlt immer noch das Bewu! Ohne Bewu bist du nichts. Bloß Maschine. Andrerseits... Sieht aus wie ein Mensch, geht wie ein Mensch, glotzt wie ein Mensch.. Könnte sich schon für einen Menschen halten. Aber.. Aber..

 SONJA: Ist dir nicht gut, Paps?..

 VATER. (tippt an die Stirn): Da schwirrt was herum, dockt was an, da blitzt und kracht es. Was ist du? Was ist er? Was weiß man? Bewu und Sein, Bewu und Sein...

 FRANK: Sag „Seele“. Ist einfacher.

 VATER: Seele! Da lachen ja die Hühner. Wenn Seele, dann auch Hühner.. Und warum? Vom Universum bis zur Kellerassel – alles nur Atome! Seele, pfui! Hirngespinst. Ja, das Hirn könnte eine Spinne sein. Und sie ist das Bewu... Bewu! Denk mal an. Ja! Oder auch nicht. Hau den Kopf gegen eine Tür – das ist Aua! Das ist Bewu! Aber davon weiß ein Roboter nichts. Der sagt nicht „Aua“, der sagt: „Fehler. Korrektur.“ Und schon geht der durch die Tür wie eine Flunder. Keiner hat eine Seele, wir sind alle Roboter! Roboter aus Metall, Roboter aus Knochen.. Programmiert, Programmiert..

 SONJA: Paps, das meinst du nicht im Ernst..

 FRANK: Ich nicht, ich bin ein geborener Mensch! He, Alter, hast du gehört? Ich hab 'ich' gesagt.

 VATER: Nachgeplappert, nachgeplappert. Sonja, er äfft uns nach! Frechheit.. Ich! .. Was für ein Ich? Roboter-Ich? Esel-Ich? Blattlaus-Ich? Menschen-Ich? Das hat Tränen in den Augen! Kann lachen! Hat Kummer, Verzweiflung, Begeisterung, Entzückung.. Sieh dich an, R 4! Dein  Gesicht! Grimassenschneider! Mich legst du nicht rein.. Hm..Immerhin... R4.2 fängt an zu lügen. Nicht schlecht. Was sagt er jetzt? R4! Na, was jetzt? Da ist er stumm. Sprache verschlagen, was? Dummer Kerl.

 SONJA: Er ist wirklich ein Mensch!

 VATER: Sonja, du hast getrunken..

 FRANK. Ein Messer! Ein Messer her! Jetzt zeig ich's ihm!

 SONJA: Nein! Nicht!

 FRANK: Verflucht nochmal... Er glaubt es einfach nicht.

 VATER: Und jetzt flucht er. (kichert) Jetzt wird’s lustig. Rebellion, was? (FRANK greift sich ein Messer vom Tisch) Was will er mit dem Obstmesser?

 SONJA: Lass das!

 FRANK (schneidet sich in die Hand): Hier! Blut! Bitteschön..

 VATER: Ach was..

 SONJA (nimmt FRANKs Hand, sieht sie sich an):  Marmelade. Erdbeermarmelade. Hat mir R4 heute aufs Brötchen geschmiert. (leckt es ab, küsst die Stelle, leise) Bitte, lass das.

 FRANK (leise): Du würdest mich verbluten lassen? Um seinetwillen?

 SONJA (leise): Dummkopf!

VATER: Genug getuschelt, ihr Schelme.. Alles Theater, was? Habt euch da was Schönes ausgedacht.. War schon ein wenig irritiert.. Ein menschelnder Roboter.. Nicht schlecht..

 FRANK: Leicht irritiert? Achja? Ein Irrer ist irritiert? Es reicht. Wer nicht verrückt ist, haut ab! Zum letzten Mal, Sonja. Komm jetzt!  Wir gehn!  (SONJA rührt sich nicht) Du willst nicht?.. Nein? Bleibst lieber hier?  Dann eben nicht. Jetzt ist Schluss. Verschwindet aus meinen Augen! Nein.. Fehler.. R4 verschwindet aus euren Augen..  (ab)

 VATER: Hast du das gesehehn..  Ein Mensch könnte das nicht besser.. Hat er schon so was wie Gefühle?

 SONJA: Nein. Ein neues Programm..

 VATER: Schade. Sehr bedauerlich.. Dachte schon Anfang von Bewu!  (ROBOTER kommt) Da kommt er ja wieder... Brav, R4. Komm mal her, zeig die Hand! Die linke! (ROBOTER reicht ihm die Hand) Nichts zu sehen. Gut gespielt, R4. Aber ich mag das nicht, Töchterchen, ich mag das wirklich nicht. Irritiert mich.. Mag ich nicht, mag ich überhaupt nicht.. Lösch das Programm! Und schick ihn dann zu mir ins Labor.. Muss was ausprobiern..  (ab)

SONJA (ruft): Frank!

ROBOTER:  Nicht da.

SONJA (schreit): Halt die Klappe! In den Ruhestand! (ROBOTER erstarrt.)

 

 BLACKOUT

 

 

 

Wohnzimmer. SONJA arbeitet am ROBOTER., dessen Klappe am Rücken geöffnet ist. VATER kommt.

 

VATER: Immer noch am Fummeln?

 SONJA: Gib mir ein Programm, eines, wodurch er ein Mensch wird!

 VATER: Es ist eine selbst lernende Maschine. Das muss er selbst schaffen.

 SONJA: Kann er einen Menschen glücklich machen? Kann er mich zum Fliegen bringen? Ich möchte mit ihm fliegen! Paps! Fliegen! Paps, gib mir endlich einen richtigen  Mann!

 VATER: Fliegen? Warum nicht.. Shraub ihm nen Propeller an..

 SONJA: Ich hab ein recht auf einen Mann! Es ist ein Naturrecht!

 VATER: Schäm dich.. Willst du Sklave der Natur zu sein?

 SONJA: Wie kann ich ihr Sklave sein, wo ich selbst Natur bin!

 VATER: Ja, wie ärgerlich.

 SONJA: Und ich will ein Kind. Schon lange. Es ist etwas Großartiges, ein Kind zu schaffen, etwas, das vom ersten Augenblick an lebt..wirklich lebt! Und es wäre von mir! Das kein anderer hinkriegt.. Es ist was Leeres, was Banales, was Dummes einen Roboter zu bauen. Das kann jeder.. Fast jeder.. (Schließt die Klappe. Zum ROBOTER) Geh, hol mir ein Glas Wasser.

 VATER: Mir auch. (ROBOTER ab. VATER und SONJA setzen sich) Du bist durcheinander. Warte nur, du bekommst, was du willst...

 SONJA: Für dich ist die Natur doch nur ein Auslaufmodell. Aber dann sag mir mal, wie hast du mich gemacht? Oder schon vergessen?

 VATER: Ja, das waren noch Zeiten! Natur über alle... (Pause) Und deine Mutter starb nach der Geburt.

 SONJA: Ich weiß...

 VATER: Siehst du. (zeigt auf ROBOTER, der kommt mit einem Tablett und den Gläsern kommt, stellt es auf den Tisch) Einer, der alles für dich tut. Mehr als eine Mutter. Und er stirbt nicht.

 SONJA (zu ROBOTER): Geh. ich brauch dich nicht mehr.. (ROBOTER ab)

 VATER: Und er sieht aus, so wie du es gewollt hast. Dein Traummann.

 SONJA: Sieht aus wie ein Mensch, geht wie ein Mensch, spricht wie ein Mensch.. Eine Maschine!

 VATER: Nicht mehr lange..Apropos Traummann.. Kürzlich sah ich einen... mit einem Gesicht wie R4.2. Merkwürdig.. Da spaziert dein Traummann herum.

 SONJA: O Paps! Den will ich haben!

 VATER: Was soll das. Schau mich an.. So wird der mal aussehen. Er altert und verschwindet.. Willst du das? Meine Tochter verdient etwas Besseres, viel Besseres. Ich will dir nicht zu viel verraten, aber es wird...hm.. göttlich sein.

 SONJA: Ich brauch keinen Gott, ich will ein Kind!

 VATER: Genau.. Sollst du haben! Und was für eins! Das schönste, das beste, das herrlichste, das es je gab.

 SONJA: Du fantasierst!

 VATER (steht auf): Mein Liebes, als Gott den Menschen schuf, fantasierte er. Aber, wie man mühelos erkennen kann, war der Erfolg ein Reinfall. Bei mir wird es anders sein. Ja, du sollst ihn bekommen, was dir zusteht! Und ihr werdet sein wie Adam und Eva und ihr werdet eine neue Menschheit gründen und sie wird sich verbreiten im Universum bis in alle Ewigkeit. Naja, so lang das Universum besteht. (singt) Warte, warte nur ein Weilchen, dann kommt auch das Glück zu dir... Hm. Klingt banal. Eine Sinfonie, ja, das wär jetzt genau das Richtige, aber sing mal eine Sinfonie.... (ab)

 

 

BLACKOUT

 

 

 

 

Wohnzimmer. SONJA, ROBOTER

 

SONJA: R4! Wieso folgst du mir die ganze Zeit? Geh weg! In die Ladestation

 ROBOTER: Nicht nötig. Energiemodus: 95 %.

 SONJA: Ich hasse dich, geh weg, lass mich allein!

 ROBOTER: Nicht erlaubt.

 SONJA: Wieso?

 ROBOTER: Befehl von Vater.

 SONJA: Ich will dich aber nicht! Nicht dich... Den anderen...

 ROBOTER: Verstehe.

 SONJA: Du verstehst?

 ROBOTER: Ja. Frank.

 SONJA:  Dann weißt du auch, ich warte.. Aber er kommt nicht! Und was sagt deine KI jetzt?

 ROBOTER: Telefon.

 SONJA: Hab ich ja. Ich hör ihn atmen, aber er sagt nichts!

 ROBOTER: Gib Smartphone. (hält ihr die Hand hin)

 SONJA: Warum?

 ROBOTER: Das heißt Hilfe.

 SONJA: Wie denn?

 ROBOTER: Diplomatie. Smartphone, bitte!

 SONJA: Diplomatie.. .. Was redest du da.. Aber bitte.. Du weißt die Nummer?

 ROBOTER: Weiß alles (Sie gibt ihm das Smartphone, er tippt die Nummer) Hallo, hier R4.2. Guten Tag, Frank. Sonja traurig. Sehr traurig. Du sollst kommen.. Nicht? Soll R4.2 kommen und dich holen?..  Ja, hier R4.2. Ja.. Gut... (gibt ihr das Smartphone zurück) Er kommt. Heute Abend.

 SONJA: Ganz schön raffiiniert! Ich hätte nicht gedacht, dass du so klug bist!

 ROBOTER: Irren ist menschlich.

 VATER (kommt mit einem Wandspiegel): Ja, so ist es recht! Habt euch gern! (Stellt den Spiegel an die Wand) Und jetzt wollen wir sehn, wie weit es mit ihm ist. Beginnen wir mit dem Test..

 SONJA: Dazu brauchst du einen Spiegel?

 VATER: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Mensch im ganzen Land? Fragen wir ihn.. R4.2, komm, stell dich hierhin.. (ROBOTER stellt sich neben ihn) Augen geradeaus! Was siehst du.

 ROBOTER: Spiegel.

 VATER: Sonja, zeig ihm mal, was man mit einem Spiegel macht..

 SONJA (stellt sich vor den Spiegel): Am Schminktisch geht es leichter. (prüft Gesicht ) Ich werde alt. Ich habe Falten um die Augen.. Und hier..

 VATER: Na klar. Wenn ich in den Spiegel sehe, sehe ich meinen Großvater.. Moment. Was machen wir da? Der Spiegel ist für ihn da, nicht für uns. (zu ROBOTER) Da! Im Spiegel! Was sieht dich an? Ein Affe? Ein Haus? Ein Müllhaufen? Na! Erkennst du dich? Nicht mal ein bisschen Eitelkeit? Du bist hübsch, mein Junge, sehr hübsch... (ROBOTER steht still vorm Spiegel) Er starrt hinein und sieht nichts. Mach mal Platz .. Ich zeig ihm, was hier vorm Spiegel steht. Pass auf... Siehst du das? Augen zum Spiegel! (klopft an die eigene Stirn) Da ist Einstein. Jawohl. Seine Atome schwirren darin wie Mücken.. Na, ao ähnlich.... (tippt seine Nase an) Die Nase, da ist Kleopatra und ihre Schlange.. Atome von beiden, guck sie dir an. (tippt an den Mund) Und der Mund ist von Atomen aus dem Schwanz eines Dinosauriers und dem von Robespierre, dazu ein paar Atome vom ersten Stern und dem letzten Mohikaner. (tippt eine Wange an) Die Backe dick von Napoleons Atomen und (tippt Kinn an) das Kinn spitzen Atome vom Stoßzahn eines Elefanten und von der Borke einer Eiche... Und Atome vom Dreck an den Hufen des Pferdes von Alexander des Großen, von erloschenen Vulkanen, von der Flut vergangener Ozeane, von Wüstenstürmen aus den Zeiten Kleopatras und noch mehr, alles formt mich von Kopf bis Fuß.. (hustet) Jetzt hab ich ein Sandkorn in die Kehle bekommen.. (kichert) Also.. Alles ist zusammengesetzt aus unsterblichen Atomen.Von der Bettwanze bis zum Mont Everest, du bist genau so zusammen gesetzt, R4.2, ein wenig stabiler, zugegeben, aber im großen Ganzen: Ein Haufenl Atome! Und jetzt – pass auf - jetzt schön die Atome verknüpfen, elektrische Ladungen verschicken, kleiner Stromschlag  und hopps.... Was bist du?

 ROBOTER: R4.2.

 VATER: Himmel noch mal. Sag „Ich!“, du Rindvieh. Ich, Ich, Ich..

 ROBOTER: Ich, ich, ich..

 VATER: Der hat ja keine Ahnung, was er sagt! Wann schnallt er das endlich?

 SONJA: Papa, so geht das nicht... Vielleicht ist sein Akku defekt oder sonst was.

 VATER: Und wie er defekt ist. Ich tret ihn gleich in dem Arsch.

 SONJA: Paps, er hat doch keinen..

 VATER: Schweinerei..  Ich will jetzt meinen Pudding mit Blaubeersaft.

 SONJA: Ja, Paps.. Komm, ich mach dir einen... (zu ROBOTER) Geh schlafen, mein Lieber! (ROBOTER links ab, SONJA und VATER rechts ab)

 

BLACKOUT

 

 

 

Wohnzimmer, abends. Gedämpftes Licht. SONJA und FRANK

 

SONJA: Keine Gefahr. Paps schläft. Es ging ihm schlecht..

 FRANK: Ist er durchgedreht?

 SONJA: Du bist herzlos, echt. R4 hat wieder mal versagt. Wie würdest du dich nach einer großen Enttäuschung fühlen?

 FRANK: Wissenschaftler sind nie enttäuscht ... Wie sollten die? Die sind ja besessen..Die machen immer weiter, und wenn dabei die Welt untergeht... Die haben ihren eigenen Mond und hinter dem leben sie.. Wie geht's dir? Dein Roboter hat mich angerufen! Dann ist Not am Mann.. an der Frau. Oder?

 SONJA: Ja, ich tat ihm leid.. Stell dir vor!.. Vielleicht wird er doch noch menschlich... Ich hab dich dreimal angerufen. Aber du hast nicht reagiert!

 FRANK: Auf Kommando reagier ich nicht.. Und er, unser Menschenfreund Roboter, er hat gesehen, wie traurig du bist? Fast schon Depression!

SONJA. Fast.

FRANK: Und du hast ihn nicht beauftragt?

SONJA: Nein. Er tate s von sich aus,

FRANK: Echt? Lügst du auch nicht?

SONJA: Warum sollte ich lügen?

FRANK: Ja, weiß der Teufel warum.. Wer soll das verstehn.. Ein Roboter mischt sich in unser Gefühlsleben! Spielt er auch schon Schicksal für uns? Werden wir gefoppt? Bist du sicher, dass wir leben?..  Was für ein blöder Zusrtand!

 SONJA: Du bist immer noch wütend..

 FRANK: Da kannst du Gift drauf nehmen..

 SONJA: Und bist doch gekommen.

 FRANK: Ja, weil ich nachgedacht habe. Ich will den Alten sprechen.

 SONJA: Das kannst du nicht! Das darfst du nicht!

 FRANK: Ich sag ja nichts Böses, ich sag ihm nur die Wahrheit. Ein Roboter wird nie ein Bewusstsein haben! Nie! Nicht so eines wie wir! Dann wär er ja blöd. Will er denn leiden wie wir?

 SONJA: Wir sind doch glücklich...

 FRANK: Wie kann man glücklich sein, wo alles so durcheinander ist. Wo man nicht weiß, was ist echt, was ist Kopie!  Das macht uns krank!

 SONJA: Krank, wer ist krank? Du verstehst es bloß nicht, du sagst es ja selbt.. Dabei ist es ganz eindfach! Hier geht es um den Fortschritt, um einen gewaltigen Fortschritt. Daran arbeitet mein Vater schon jahrelang! Und er ist kurz vor dem Erfolg. Er macht ein Geheimnis daraus, aber ich weiß es: es wird etwas Großartiges sein! Aber dein Denken ist begrenzt. Tut mir leid, das muss ich dir mal sagen.. Du hast ja auch nicht studiert...

FRANK: Ja, und? Ich habe Augen wie du, einen Mund wie du, ich atme wie du, ich lache wie du und vielleicht weine ich auch wie du.

SONJA: Ich weiß einfach mehr als du..

FRANK: Komm mir nicht damit! Angelerntem Wissen! Während du studiert hast, habe ich Bäume gepflanzt,..

SONJA: Ach komm mir jetzt nicht mit deiner Gärtnerei.. Bäume pflanzen... Wer kann das nicht? Wieso regst du dich so auf? Du hast einfach Angst, ja, das ist doch verständlich! Du hast Angst, weil du etwas nicht verstehst.. Und es ist Angst vor etwas, das größer ist als du.... Nimm es doch einfach hin! Es wird schon alles gut! Die Erde ist nicht flach, sie ist rund, das hat Columbus gegen alle Angst bewiesen! Ja. Gott sei Dank finden sich immer welche, die keine Angst haben und Grenzen überschreiten.. Ins Unbekannte vorstoßen.. Wo wären wir heute ohne solche mutigen Entdecker, solche kühnen Wissenschaftler!

 FRANK: Na, ohne deinen Vater lebten wir längst zusammen und hätten Kinder...

 SONJA: Jetzt träumst du.

 FRANK: Du fühlst dich überlegen, was?

 SONJA: Aber nein.. Ich versuche dir nur zu erklären..

 FRANK (unterbricht sie): Ich will keine Erklärung. Ich will eine Entscheidung. Ja, ich träume, aber jetzt wach ich auf... Jetzt wachen wir alle auf! Wo ist der Alte?

 SONJA: Du wirst nicht mit ihm reden.

 FRANK: Und wie ich mit ihm reden werde.

 SONJA.: Das wirst du nicht! Du zerstörst ihn! Das lass ich nicht zu!

 FRANK: Ist er ein Roboter?

 SONJA: Das reicht! Geh! Geh!

 FRANK: Ich geh erst, wenn ich ihn gesprochen habe!

 SONJA: Geh! Oder ich rufe R4! Der schmeißt dich raus!

 FRANK: Na schön.. Aber ich rede noch mit ihm! Und wie! Von Mensch zu Akademiker! Das wird Geschichte, sag ich dir! (ab)

 

(SONJA bleibt einen Moment stehen, dann macht sie das Licht aus und geht ab. FRANK kommt zurück, schaut sich um, versteckt sich unterm Tisch)

 

BLACKOUT

 

 

 

(Das Wohnzimmer im Morgenlicht. VATER kommt, geht ans Fenster, öffnet es, bleibt stehen. FRANK kommt unterm Tisch hervor, räuspert sich, VATER reagiert nicht)

 

 FRANK (stellt sich neben ihn): Was gibt es da zu sehen, Alter?

 VATER: Vögel. Pieps, pieps..  Robotervögel!

 FRANK: Mann... Das sind Spatzen!

 VATER: Richtig. Spatzenroboter..Das ist Ewigkeit, mein Lieber..  (sieht FRANK an seiner Seite) Du bist nur ein Lxikon, davon verstehst du nichts.

 FRANK: Schon wieder!

 VATER: Was schon wieder? (sieht hinaus) Da! Jetzt fliegen sie! Sieh mal! Perfekt! Das soll die Natur erst mal nachmachen!

 FRANK: Erlauben Sie: Sie spinnen.

 VATER: Was hast du gesagt?

 FRANK: Verzeihung. Sie sind nicht normal.

 VATER: Präzis. Du sagst es. Ich bin ein Genie.... Was soll das, R4.2. Seit wann siezt du Homo sapiens?

 FRANK: Seit jetzt, du Dummkopf.

 VATER: Wie bitte? Hast du an deinen Knöpfen gespielt?

 FRANK: Schluss jetzt! (schreit) Hör zu, Alter!

 VATER: Und die Lautstärke! Wer war das? Du selbst?

 FRANK: Frage, alter Mann. Warum darf deine Tochter nicht lieben?

 VATER: Moment, hatten wir das nicht schon? Achja... Sonja.. Plapperst ihr nach, was? Papageiroboter, was?  Unsinn das alles.. Soll lieben, darf lieben..  Aber keinen Homo sapiens! Sind dumm, organisch, sie faulen, die Faulenzer..

 FRANK: Aber sie leben. Und schreiben "leben" mit i!

 VATER: Woher hast du das? Aus dem Altertum? Goethe, was? Seit wann liest du solchen Unfug? Oder machst du Witze? Schaff dir lieber ein Bewu.. Bewu ...

 FRANK: Bewusstsein heißt das.

 VATER: Genau. Dann wollen wir jetzt mal sehen.. Was fühlst du?

 FRANK: Die Fäuste zucken!

 VATER: Normal.. Elektronisches Wackeln....Kleiner Defekt..  Dreh dich um, muss mal nachsehen... (FRANK gehorcht, VATER sucht am Rücken die Klappe) Nanu? Was ist das für ein Material?

 FRANK: Fleisch und Blut.

 VATER (ruft): Sonja!

 FRANK: Halt die Klappe! Lass sie schlafen. Oder.. (droht ihm mit der Faust)

 VATER (weicht zurück): Drei Meter Sicherheitsabstand, laut Roboterreglement.... . (schreit) Sonja! Alarmstufe Gelb!

 FRANK: Jetzt mal Klartext. R4.2, das ist der andere. Verstehst du? Der andere!

 VATER: Ja, ja. Der andere bist du.. Moment.. Ist das möglich? Vielleicht gar keine Rebellion sondern... Mutierte Elektronik! Quantensprung! Der Kipppunkt.. (schreit) Sonja! (zu FRANK) R4.2 erkläre! Was spürst du?  Fühlst dich  hingezogen? Zu Homo sapiens? Sieh mich an! Komm näher.. Was ist mit deinem Gesicht? Zuckungen? Erst die Fäuste, jetzt im Gesicht.. Wieso? Etwa Schmerz? Aber wie... wie kann das sein?  Sonja! Muss sie holen. (will gehen)

 FRANK: Halt! Oder du kriegst eins in die Fresse. (hebt die Faust)

 VATER: Ruhig, mein Lieber, ruhig... Nicht zu menschlich, mein Lieber.. Nerven behalten.. Hol Sonja!

 FRANK: Ja, her mit ihr! Die ist schuld! Nein, stimmt nicht, du bist schuld!

 VATER: Großartig! Du, er, sie... Siehst du, siehst du.. Du bist auf schönste Weise durcheinander. Das ist schon halbes Menschsein.. Und mecker nicht! Sonja hat dich ausgedacht.. Bist ihr Traummann.. Wo bleibt sie? (ruft) Sonja! (zu sich) Wozu die Evolution Millionen Jahre brauchte – vom Affen zum Homo Sapiens... Das geht heute so: hopps!  Ein Michelangelo muss her..  Tolles Bild.. Menschenhirn berührt KI.. Oder umgekehrt? Jedenfalls.. Maschine wird Mensch. Großartig. Spürst du das Glück der Menschwerdung? Spürst du's?

 FRANK: Ich? Ich war doch schon immer ein Mensch.

 VATER: Halleluja! Er sagt ich!

FRANK: Oder nicht? Was bin ich? Sag es! Ich bin ein Mensch! Haha! Ich bin ein Roboter! Haha! Ich bin ein Mensch! Haha! Ich bin ein Roboter.. Verdammter Idiot! Ich bin ein Mensch!

VATER(lacht ebenfalls):  Du ein Mensch! Haha! Bloß Natur! Haha! Du solltest dich schämen, wenn du nicht mehr sein kannst.. Haha.. Genug gelacht! Lieber, du bist viel, viel mehr. Ein Robotermensch.  Aber, mein Lieber, jetzt nur nicht übertreiben. Dann wärst du ja bloß wieder nur ein Mensch und alles wär für die Katz..

FRANK: Ich bin eine Katz, hahaha, ich bin eine Katz. Haha!

VATER: Also Katze geht gar nicht, eine Katze hat vier Beine. Ich glaube, du musst  dich ans Menschlichsein erst gewöhnen.. Hm.. Keine Angst. Erziehung, Schule, Studium..Das hast du nicht nötig..

FRANK: Idiot!

VATER:  Was alles in einen menschlichen Schädel muss, bis er so klug ist wie du! Rechne doch mal aus! Wie groß müsste sein Hirn sein? Ha? Wie'n Kürbis! Mindestens..

FRANK: Idiot!

VATER: Na, so einen Schädel braucht er nicht mehr. Das verdankt er uns! Dir und mir!

FRANK: Der verdammte Idiot lässt sich nicht beleidigen!

VATER: Beleidigen? Quatsch! Dazu braucht es Ehre.. Das ist Schiller, Altertum! Heute gibt es Mathematik, Rechnung, Algorithmen.. Woher hast dud en Blödsinn? Aha... Sonja, die Romantiker.. Ein Fehler... Müssen wir löschen.. (SONJA kommt)

SONJA:  Was müssen wir löschen?  (zu FRANK) Du? Oder.. wart mal.. Wer bist du?

FRANK: Sag du es mir!

SONJA: Robbi?

 FRANK: Bist du blind?!

VATER: Wie sprichst du mit ihr? Sonja, mit dem stimmt was nicht..

 SONJA: Du bist es?

 FRANK: Vielleicht..

 SONJA: Du hast ihn aufgelauert ! Und? Hast du es ihm jetzt gesagt?

 FRANK: Was denn? (wischt sich die Augen)

 VATER: Da! Das ist es! Töchterchen, siehst du? Er hat es! Er hat es!

 SONJA (sieht FRANK genauer an):  Du weinst? Das spielst du doch nur..

 FRANK: Ja, vielleicht.. Aber vielleicht auch nicht? Wer kann das wissen..

 VATER: Er weint! Großartig! Sonja! Er weint vor Glück! Mein Lieber, mein Guter.. Er hat es! Er hat es! Das Bewu.. Das Bewu... Das Bewusstsein! (Der Stock fällt ihm aus der Hand, er erstarrt) 

 SONJA: Paps! (läuft zu ihm hin, stutzt) Was ist los? Starr mich nicht so an.. . (berührt seine Hand)  Ganz kalt...  Was ist das? Das ist keine Haut ... Ein Roboter! (weicht zurück)

 FRANK: Ahh...  Jetzt kapier ich!  

 SONJA (geht noch einmal näher, prüft den Roboter): Er ist kaputt!

 FRANK: Vor diesem Schweinehund hab ich geheult!

 SONJA: O Gott. Und wo ist mein Vater? Hat ihn der Roboter umgebracht?

 FRANK: Ach was.. Der lebt. Begreif doch..  Er spielt mit uns. Experimentiert mit uns! Oder er hat eine Macke! Such dir's aus..

 SONJA (ruft): Paps, wo bist du? (zu FRANK) Schaff den da weg, ich kann ihn nicht mehr sehen..

 FRANK: Das muss dein Robbi machen. Ich greif mir den Alten. (ab)

 SONJA (drückt die Fernbedienung): Na komm schon.. (ROBOTER kommt) Hier.. (zeigt auf die starr stehende Gestalt) Weg damit! Nur zu. Das ist nicht mein Vater.. Deiner auch nicht... Warte! (geht noch einmal zum kaputten Roboter, schaut in sein Gesicht) Paps? (weicht dann zurück. Zu ROBOTER) Weg damit! Zum Müll! (ROBOTER trägt den Doppelgänger-VATER weg. SONJA setzt sich) Man kann seinem eignen Vater nicht mehr traun... Vielleicht ist er doch verrückt... Oder ein Spiel? In einem Computer? O Gott.. Ich werde verrückt..  (FRANK kommt,  VATER und Stock in den Armen. Sie springt auf) Paps! Geht es dir gut?

VATER: Großartig, ganz großartig.. (zu FRANK) Hinstellen!

FRANK (stellt VATER hin, gibt ihm den Stock): Er war unterm Dach. Die reinste Haschhöhle.

VATER: Medizin, mein Lieber, reine Medizin.. Wegen meines verdammten Knies....

FRANK: Ich musste ihn runter tragen. Er behauptet, so mach ich es immer.

VATER: Stell dir vor, Sonja, er hatte es vergessen... Ist doch menschlich? Was meinst du?

SONJA: Paps, schau mich an! Bist du es wirklich?

FRANK: Soll ich ihm eins auf die Nase geben, dass er blutet?

VATER: Ich bin ich und ergo dein Vater, daran gibt es keinen Zweifel.

SONJA: Aber du hattest einen Zwilling. Einen Roboter!

VATER: Ich weiß, ich weiß..

SONJA: Der ist futsch! Kaputt! Dieser Elende! (zu ihrem Vater) Nein, du bist der Elende.. Warum hast du das getan?

VATER: Aber Kindchen, dir ging doch nichts ab, hast doch nichts gemerkt... Siehst du.. Dafür hatte ich Zeit, konnte nachdenken.. Ja, nachdenken und .. Es ist geschafft! Heureka! Die Glocke der Schöpfung ist angeschlagen. Unbeschreiblicher Jubel breitet sich aus..

FRANK: Ich hör nichts.

VATER: Kommt noch.

SONJA: Ich versteh dich nicht!

VATER: Ist doch einfach.. Also, Töchterchen.. Erstens.. Schau dir Robbi an! So sieht er aus, der Menschen-Roboter oder Roboter-Mensch.. Endlich hat der Kerl ein Bewusstsein.. Jaja, ich hab's mit den Augen meines Zwillings gesehen und mit seinen Ohren gehört.. Zweitens.. Du wirst jetzt glücklich, sollst du sehen, und drittens... Die Menschheit macht einen Sprung, sag ich dir, einen gewaltigen... Das heißt, simpel ausgedrückt: Du darfst ein Kind bekommen, Töchterchen!

SONJA: Mit wem?

VATER: Mit Robbi. Ist doch dein Traummann.. Siehst du, er ist ganz baff.. Oder weiß er nicht, wie das geht? Soll ich ...

FRANK: Nicht nötig. Es steht in Wikipedia.

VATER: Und du, Sonja, was sagst du dazu? Bist du auch baff?

SONJA: Überhaupt nicht! Paps, ich gehorch dir gerne!

VATER: Dann los... Halt. Wir müssen ihm noch einen Namen geben. Wie sollen wir ihn nennen?

SONJA: Frank!

FRANK: Robbi klingt auch nicht schlecht.

VATER: Frank und frei, sehr gut. Freie Liebe der neuen Menschenart! Dann los! Hopp, ins Zeugungslager.

SONJA: Robbi, mein Lieber, komm und werde mein Mann!

VATER: Er glotzt schon wieder... Wikipedia reicht wohl nicht? Na, zeig's ihm, Töchterchen.. Ach herrje, du bist ja noch Jungfrau.. Soll ich's dir erklären?

FRANK: Ja, bitte.....

 SONJA: Hör auf!  (zieht FRANK mit sich, ab nach links)

 

VATER: Großartig, die erste Frau, die scharf auf einen Roboter ist. .Und so ziehet hinaus und macht euch das Universum untertan.. (sieht am Boden den Stock seines Doppelgängers) Nanu? Ein Stock..  Sieht aus wie meiner..  Moment..  Achja. Gehört meinem.. hm.. Zwilling... Was suchst du hier? Hast du dich emanzipert? Wäre der nächste Fortschrit... Na, was ist? Steh auf! Mach dich fort! (berührt den Stock mit seinem Stock) Kann nicht, will nicht... Na, wer weiß.... Hm... Was jetzt? Achja. Gott ist müde .. Hm... Muss in meinen Himmel.. Blöde Treppe... (ROBOTER kommt von rechts) Das ging aber flott, mein Lieber.. Naja, war ja auch nur ein kleines Bigbang.(kichert) Ich erinner mich... Ja, das waren Zeiten.. Wieso kommst du von dort? (zeigt mit dem Stock nach rechts) Völlig konfus, was? Ja, mein Lieber, das heißt Glücklichsein!

 ROBOTER: R5 total kaputt.

 VATER: Ja, weiß ich doch. Vergiss ihn. Wird nicht mehr benötigt.  Und jetzt, trag mich hoch, Frank! In meinen Himmel! (ROBOTER  nimmt ihn auf die Arme) Au.. Beim Runtertragen warst du vorsichtiger! Du wirst doch jetzt nicht schlampig werden.. Ich warne dich! Ich bin Gott! (ROBOTER mit ihm ab)

 FRANKs Stimme: Wird doch wieder bloß ein Mensch

 SONJAs Stimme: Bist du sicher?

 FRANKs Stimme: Na, was denn sonst?

 SONJAs Stimme: Was, wenn ich ein Ro... ein Ro... ein Roboter bin?

 

 

ENDE

 

 

 

 

 

 

 

  • Das Ende der Illusion (Der Untergang einer 68er Familie)
  • Berlin, nu freue dir! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
  • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
  • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Rheinländer fordert die Rückübertragung eines Grundstücks in Köpenick/Ost-Berlin)
  • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld fallen die Masken)
  • Das Mörderspiel (Spaß in unserer Zeit)
  • Sonja und ihr Roboter (Auf dem Weg zum Supermenschen)
  • Das Geburtstagsgeschenk (Bei der Feier zu seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
  • Ein gut bezahltes Sterben (Ein Großunternehmer will dem Sterben eines Arbeiters zusehen.)
  • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Krimi-Stück vor leerem Haus)
  • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
  • Papa und der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
  • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
  • Hannes erkärt Manne ein Fremdwort (Sketche)

 

Rettungsschwimmer gesucht –

Europa geht baden.

Harald Schmid

in Wer laut denkt, lebt gefährlich

 

 Harald Schmid †

Aphoristiker

Harald Schmids Aphorismenseite /

Aphorismen und Notate / Kannst du schreiben, Kumpel?

 

 

Der Nachruf im Berliner Tagesspiegel  ist online zu lesen:  Nachruf Harald Schmid


Eika Aue

Autorin

Eikas Berlin-Journal 1  /

Eikas Berlin-Journal 2


Ursula Eisenberg

Autorin

Auf den Reim gebracht /

Corona-Gedichte /

Kreuzweisheit:

Zwischen Groß-

stadt und Dorf


Jürgen Mahrt

Autor

Mein neues altes Berlin


Thomas Lenz

 Fotograf

Thomas' Berliner Augenblicke  /

Thomas' Augen-blicke nah und fern


Dieter Lenz

Autor und Verleger

Schwedisches /

Minuten-geschichten /

Lesetheater /

Verse auf der Kachelwand

 

 

     Jahre Wiedervereinigung                           

Foto: Thomas Lenz
Foto: Thomas Lenz

Eikas Berlin-Journal 1

Berlin-Journal 2


Foto: Beate Stübe
Foto: Beate Stübe

Mein neues altes Berlin

 

 

Vergangenes und Gegenwärtiges aus Berlin


Foto: Beate Stübe
Foto: Beate Stübe

Minuten-

geschichten

 

 

Menschliches, Tierisches und Zeitliches


Schwedisches

 

Gewöhnliches und Sagenhaftes aus Småland


Tierisches

 

Von Kreuz-spinnen über Katzen bis zu Eisbären

 


Verse auf der Kachelwand

Deutsches / Liebe / Zukunft / Verse  zum Singen / Quer-beet


Lesetheater

Wie man in sein eigenes Theater geht

Vom Drama bis zur Posse


Sonja und ihr Roboter

Lesetheater

Siehe auch  Verse auf der Kachel-wand/Zukunft


Das Ende der Illusion

Lesetheater

Untergang - Da hilft auch das Boot im Garten  nicht mehr.


Eine kleine Blindheit

Gedichte

 

Mit einem Vorwort von Arno Reinfrank

 

Erschienen in der Pegasus-Reihe

Verlag Harald Schmid

     Jahre Wiedervereinigung                          

1 Gilt für Lieferungen in folgendes Land: Deutschland. Lieferzeiten für andere Länder und Informationen zur Berechnung des Liefertermins siehe hier: Liefer- und Zahlungsbedingungen
2 Als Kleinunternehmer im Sinne von § 19 Abs. 1 UStG wird Umsatzsteuer nicht berechnet.
Impressum | AGB | Liefer- und Zahlungsbedingungen | Datenschutz | Cookie-Richtlinie
©2012 Dieter Lenz
Abmelden | Bearbeiten
  • Aktuelles
  • Eine Weihnachtsgeschichte aus dem Jahr 1947
  • Worauf der Verlag stolz ist.
    • Buchtext: Mein Freund zieht in den Krieg (Dr. Marianne Müller-Brettel)
  • Harald Schmid / Sein Leben und Schaffen
  • Von Bären und Raben zu Harald Schmids Aphorismen (Hartmut Heinze)
  • Kannst du schreiben, Kumpel? (Harald Schmid)
  • Harald Schmids Aphorismenseite (Finden Sie Ihren persönlichen Spruch!)
  • Aphorismen und Notate (Harald Schmid. Mit wenigen Worten viel gesagt)
  • Eikas Berlin-Journal 1
  • Eikas Berlin-Journal 2
  • Mein neues altes Berlin - Vergangenes und Gegenwärtiges aus Berlin (Jürgen Mahrt)
  • Berliner Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten (Beobachtungen und Erlebnisse eines Insiders)
  • Verse auf der Kachelwand (Dieter Lenz)
    • Zukunft
      • Ode an die Zukuft
      • Ich und mein Jahrtausend
      • Nimm Abschied
      • Auf ein Neues!
      • Weißt du's?
      • Zu Gast bei ihr
      • Kleine Frage
      • Um Mitternacht
      • Statt Tränen!
      • Die letzte Gier
      • Astronautenlust
      • Faustisch fühlt sich jeder Knilch
      • Fort-Schritt
      • Die Lösung
      • Des Menschen Glück
      • Aufforderung zum Streik
      • Computerkummer
      • Astronautensehnsucht
      • Er kommt
      • Der Zukunft Geschlecht
      • Mephisto spricht
      • Apokalypse - now
      • Götterdämmerung
      • Appell an die Ingenieure
      • Schwarze Bananen
      • Viel Glück zum Lebenslauf!
    • Deutsches und mehr
      • Schreck am Abend
      • Der Gesang der neuen Helden
      • Hat es schon gebrannt?
      • Kriegsgeburt
      • Erbe und Verpflichtung
      • Der Gutbürger
      • Deutsche Eiche
      • Hoffnung
      • Das Kind
      • Die Verwandlung des Himmels
      • An die Meister im Türenzuschlagen
      • Die Frage
      • Leben auf deutsch
      • Der fremde Verwandte
      • Deutscher Flüchtling
      • Spitze Schreie
    • Liebe und Weiteres
      • Liebe, was ist das?
      • Im Vertraun..
      • Es reicht!
      • Früher Morgen
      • Sie liebt mich.
      • Du bist schön.
      • Was man alles für die Geliebte tut
      • Die Trauben
      • Sehr witzig
      • Welttheater
      • Kommen, um zu gehen
      • Der Träumer im Gras
      • Der Korbsessel
      • Träumt ein Mann von einer Frau
      • Hundeliebe
      • Tipp zur seelischen Befreiung
      • Auf ein Neues!
    • Querbeet
      • Der Weintrinker
      • Frühling
      • Der Maibaum
      • Leben heute
      • Die Dame auf dem Dach
      • Schlaflied eines Vaters
      • Ein Mann und das Altern
      • Die Reisebekanntschaft
      • Die Zeit und ich
      • Die Giraffe
      • Die Medizin
      • Der Single
      • Nacht in Berlin
      • Wie aus einem Alleinesein ein Vielesein wird
      • Das Rätsel
      • Wir
      • Die Fanatiker
      • Der Denker
      • Mag sein...
    • Verse zum Singen
      • Ein Berliner jammert
      • Ach, Berlin...
      • Deutsche Sprache
      • Schon ist die Welt voll Trallalla
      • Frieda D.
      • Mein Schatz, du bist ein Hacker.
      • Der Geschäftemacher
      • O Weihnacht! Stille Sternennacht..
  • Eine kleine Blindheit (Ausgewählte Gedichte)
  • Worte zur Unzeit (Dieter Lenz)
  • Auf den Reim gebracht (Ursula Eisenberg)
  • Corona-Gedichte (Ursula Eisenberg)
  • Kreuzweisheit - zwischen Großstadt und Dorf (Ursula Eisenberg)
  • Minutengeschichten (Dieter Lenz)
    • Tierisches
      • Mein Kampf mit dem Kater
      • Der Hund, der Nofretete war
      • Der Eisbär und ich
      • Am Anfang war ein Elch.
      • Die Kreuzspinne
      • Meine Frau, unser Kater und die Maus
    • Nachrichten aus der Zukunft
      • Ungeheuerlicher Missbrauch eines Roboters
      • Das Attentat
      • Sex im 22. Jahrhundert
      • Aus meinen Sommerferien 2042
      • Die Humanoiden
      • Die Wirkung von Liebesromanen
      • Roboter oder Mensch
      • Der Neu-Mensch
      • Sex
      • Gehirnleben
      • Ich, mein Körper, mein Gehirn
      • Ein Spaziergang im Jahr 2092
      • Langeweile Leben / Cyperlife
    • Verliebt in eine Birke
    • Der Auftrag (Der Kampf mit einem Troll)
    • Die Existenzfrage
    • Opa und die Bäume
    • Wie ein Glücksbringer erst reich und dann glücklich macht
    • Meine Arbeit als Astrologe
    • Vorsicht bei Arztbesuchen!
    • Der Träumer
    • Der Unfall
    • Missing Berlin
    • Ein Sommerabend in Neukölln
    • Die Fliege an der Wand
    • Die Zeit
    • Die gelbe Armbinde
    • Die Tänzerin
    • Der Mann und sein Schatten
    • Der Heilige ohne Fuß
    • Richter Gnadenlos. Eine Weihnachtsgeschichte
    • Leseschnipsel
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
    • Die Odensjö-Saga
    • Die Saga der Odin-Quelle
    • Geschichten mit Gunnar
      • Ein paar Worte zur Person
      • Mein Freund, der alte Schwede
      • Hüttenbesuch im Winter
      • Keine Zeit
      • Nacktbaden im See
      • Mittsommer
      • Gunnar erzählt seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte
      • Mein letzter Sommernachmittag
      • Der Chinese in Småland
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
    • Das kaputte Telefon in der Ferienhütte
    • Opa und die Bäume (Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder)
    • Panzer in Småland
    • Aus meinem schwedischen Tagebuch
    • Zwischen Troll und Buddha
    • Verliebt in eine Birke
    • Anders und die verschwundene Straße
    • Wie ein Bauer in Småland erst reich und dann glücklich wurde
    • Ferien in Schweden (Småland)
    • Buddhas auf Küchenstühlen
    • Eine Geschichte aus der Zeit der schwedischen Prohibition
    • Die Frau im Wald
    • Kärleken (Eine schwedische Liebesgeschichte)
    • ... und sehn den Wald vor lauter Bäumen nicht
    • Taufe auf Schwedisch
    • Eine schwedische Urlaubsgeschichte mit einem kleinen Jungen
    • Als mich die Schweden mit ihrem "Tack" fast erschossen hätten..
    • Schwedisches Allerlei
    • Ferien-Gedichte
  • Thomas' Augenblicke nah und fern (Mit einem Klick in Spanien, Portugal, Oman, auf Hiddensee und in der Natur)
  • Lesetheater (Wie man in sein eigenes Theater geht)
    • Das Ende der Illusion (Der Untergang einer 68er Familie)
    • Berlin, nu freue dir! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
    • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
    • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Rheinländer fordert die Rückübertragung eines Grundstücks in Köpenick/Ost-Berlin)
    • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld fallen die Masken)
    • Das Mörderspiel (Spaß in unserer Zeit)
    • Sonja und ihr Roboter (Auf dem Weg zum Supermenschen)
    • Das Geburtstagsgeschenk (Bei der Feier zu seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
    • Ein gut bezahltes Sterben (Ein Großunternehmer will dem Sterben eines Arbeiters zusehen.)
    • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Krimi-Stück vor leerem Haus)
    • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
    • Papa und der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
    • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
    • Hannes erkärt Manne ein Fremdwort (Sketche)
  • Der Gelbe Stern (Hörspiel. Das Trauma eines 70jährigen)
  • Shop
    • Berlin - gesehen und erlebt
    • Die Stadt, ein Bauhelm und der Atomdoktor
    • Das Dorf, die anderen und ein Hund...
    • Heimkehr in Schweden
    • Mein Freund zieht in den Krieg
    • 68 - Es gab nicht nur Demos
    • Mein Schweden
    • Die letzten Tage des Kommissars
  • Das besondere Buch
  • Links ins Archiv und zu befreundeten Websites
  • Kontakt