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Papa und der Traumsohn

                                                                Ein Schwank für Kinder

Die Personen sind
MUTTER
VATER
Sohn MARIO (10 Jahre, dick und Brillenträger. Als "Traumsohn" und am Schluss ohne Brille)
Tochter MARIA (5 Jahre)
TOMMI, Traumfreund von MARIO
OPA, Großvater (Vater des VATERs)

Ort / Bühnenbild
Ein Tisch mit 6 Stühlen, ein Ohrensessel, links eine Wand mit einem Fenster, nach hinten eine Tür - zur Küche - und rechts zwei Türen, eine ist die Tür zum Arbeitszimmer des VATERs, die andere ist die Wohnungstür

 


Inhalt
Marios Vater hat sich seinen Sohn anders vorgestellt und lässt ihn spüren, dass er nicht sein "Traumsohn" ist. Dem vereinsamten Jungen erscheint ein "Traumfreund", mit dem er zu spielen beginnt, was die Eltern veranlasst, einen Kinderarzt einzuschalten. Dieser ist - was nur die Mutter weiß - der verkleidete Großvater, der längst durchschaut hat, dass Mario unter der Missachtung seines Vaters leidet und sich deswegen einen Traumfreund anschaffte.

Gemeinsam mit Mario heckt er einen Plan aus, um den Vater von seinem "Traumsohn" zu heilen und ihn die Augen für seinen wirklichen Sohn zu öffnen. Als das gelingt, verschwindet auch Marios "Traumfreund".

 

(Nach dem Frühstück, der Tisch ist noch nicht abgeräumt. MARIO und MARIA)

MUTTERs Stimme: Mario, beeil dich!
MARIA (nachplappernd): Mario, beeil dich..
MARIO: Halt die Klappe.. (sammelt Tassen und Teller vom Tisch ein)
MUTTERs Stimme: Ich steh an der offenen Spülmaschine!
MARIO: Komm ja schon! (beim Abgehen stößt er in der Tür mit VATER zusammen, Geschirr fällt zu Boden)
VATER: Verdammt!
MARIO: Entschuldige! (sammelt das Geschirr auf)
VATER: Wärst du nur halb so dick, kämst du auch durch die Tür, ohne jemand anzurempeln. In deinem Alter war ich ein schlanker Kerl.. Und weißt du warum? Jeden Tag Handballtraining..  
MARIO (das Tablett in den Händen): Ich kann doch nicht.. wegen der Brille!
VATER: Ach was! Du hast Angst... Angst vor dem Ball....
MARIO: Stimmt doch gar nicht! Wir könnten ja mal Ball spielen...
MUTTERs Stimme: Wo bleibst du denn..
VATER: Er kommt ja schon..  (holt eine Bonbontüte aus der Hosentasche) Hier! (steckt ihm einen Bonbon in den Mund) Da! Und jammer nicht.. Du weißt doch, ich hab keine Zeit!
MARIA: Will auch ein Keine-Zeit-Bonbon!
VATER (gibt ihr einen): Und jetzt herrscht Ruhe! Ich arbeite am Computer. (ab)
MUTTERs Stimme: Mario!.
MARIO: Jaja! (ab)
MARIA: Jaja! (läuft ihm nach. MARIO kommt zurück, hinter ihm Maria)
MARIO: Renn mir nicht immer nach.. Geh weg, geh in dein Zimmer, du siehst doch, dass ich zu tun hab...
MARIA: Was denn?

MARIO: Wirst du schon sehn.

MARIA: Spiel mit mir..
MARIO: Puppe spielen, was? (zu sich) Ein Freund wär mir lieber und ich wünscht, er wär hier...


(Unterm Tisch kommt TOMMI hervor.)
TOMMI: Da bin ich.. Mach den Mund zu, es zieht..
MARIO: Wer bist du? (MARIA sieht TOMMI nicht)
MARIA: Dein liebes Schwesterchen..
TOMMI:  Na wer schon.. Du hast mich ja gerufen..
MARIO: Ich?
MARIA: Nee, ich.. Dummkopf..
TOMMI: Wie oft hast du in letzter Zeit gesagt und grade jetzt wieder: Hätt ich doch einen Freund! Hundertmal, tausendmal? Also, wie gefall ich dir?
MARIO: Du bist mein Freund?
MARIA: Nee, dein liebes Schwesterchen. Wieder Dummkopf..
TOMMI: Sogar dein allerbester. (sieht sich um) Keine schlechte Hütte.. Hier wird's mir gefallen.
MARIO: Und wie heißt du?
MARIA: Also! Dummkopf, echt!.. Maria.. Maria.. Maria..
TOMMI: Tommi.
MARIO: Und was willst du?
MARIA: Spielen.. Sagt ich doch..
TOMMI: Sag mir lieber, was du willst. Ich tu's mit dir. Ich bin immer für dich da.
MARIO: Tag und Nacht?
TOMMI: Ja.
MARIA: Nacht nicht. Ich schlaf dann..
MARIO (zu MARIA): Hör auf, immer dazwischen zu quatschen.. Ich rede mit Tommi!
MARIA: Tommi? Wo?
MARIO: Na der da!
MARIA: Seh kein Naderda!
MUTTER (kommt): Streitet ihr schon wieder?
MARIO: Sie redet immer dazwischen..
MARIA: Tommi ist da!
MUTTER: Welcher Tommi?
MARIA: Na der da!
MUTTER: Wo?
MARIO: Da, Mama! Da steht er doch! Und er sagt, er ist jetzt immer da..
TOMMI: Wir lachen gemeinsam..
MARIO: Wir lachen gemeinsam..
TOMMI: Und machen Blödsinn gemeinsam... Sag das lieber nicht..
MUTTER: Ich verstehe kein Wort.. Mit wem sprichst du?
MARIO: Na, mit meinem Freund... Sieh doch!
TOMMI: Mario, das hat keinen Zweck. Sie sehen mich nicht und hören mich nicht... Nur du tust es...
MUTTER: Ich seh niemand.. Mario, hör sofort auf mit dem Unsinn!
MARIA: Hör auf mit Unsinn!
TOMMI: Soll ich ihr die Klappe stopfen?
MARIO: Lass sie.. Sie ist doch noch so dumm..
MUTTER: Meinst du mich?
MARIO: Nein, Maria..  (glücklich) Mama! Ich hab einen Freund!
TOMMI: Ich auch! Ich auch! Ich auch! (Sie hüpfen umeinander herum und wiederholen die Ausrufe.)
MUTTER: O Gott.. Mario, du träumst!
MARIA: Er hat die Augen ja gar nicht zu!
TOMMI: So dumm ist die Kleine gar nicht.. Los, wir haun ab, bevor sie noch klüger wird...
MARIO: Mama, wir gehen jetzt spielen.. (geht mit TOMMI zur Tür, bleibt stehen)
TOMMI: Was ist?
MARIO: Zusammen passen wir nicht durch die Tür.
TOMMI: Blödsinn.. Komm! (Sie gehen gemeinsam durch die Tür)
MARIA: Will mit!
MUTTER (fasst sie an der Hand): Du bleibst schön hier.  Mario tut doch bloß so.. Weil er keinen Freund hat..
MARIA: Will auch mitspielen! Mit Tommi!
MUTTER: Mit wem?

MARIA: Na, Marios Freund!

MUTTER (erschrocken): Du siehst ihn?
MARIA: Nee. Gar nicht. Aber er ist nett.
MUTTER: Ach du... Ihr seid mir vielleicht welche. Wir gehn jetzt in dein Zimmer und spielen Aufräumen...
MARIA: Schön, schön.. Ich zeig dir's, wie's geht.  (beide ab)


(Blackout)


(VATER kommt aus seinem Arbeitszimmer)
VATER (ruft): Anne, machst du mir einen Kaffee?
MUTTERs Stimme: Bist du denn schon fertig mit den Skizzen?
VATER: Noch nicht... Ich mach nachher weiter..

(MARIO und TOMMI kommen, sie achten nicht auf VATER)
TOMMI: Der kurvt dir mit seinem Mountainbike nicht mehr über deine Füße..
MARIO: Jetzt hat er'n Platten..
TOMMI: Schlechtes Gewissen?
MARIO: N bisschen... Aber nicht so schlimm..
TOMMI: Na bitte. Und wie du dem Mädchen den Sand in den Hals geschüttet hast..
MARIO: Die quietschte richtig..
TOMMI: Die ist in dich verknallt..
MARIO: Quatsch!
VATER (der verblüfft zugehört hat): Was soll das Affentheater! Mit wem sprichst du?
MARIO: Mit Tommi.. Er heißt Tommi...
VATER: Wer heißt Tommi?
TOMMI: Pass auf... Er sieht mich nicht.
MARIO: Du kannst ihn nicht sehen, aber ich..
VATER: So. Kann ich nicht. Wahrscheinlich bin ich blind und weiß es noch nicht....
MARIO: Er ist mein Freund.. Er zeigt sich nur mir..
VATER: Verstehe. Freunde zeigen sich nur Freunden. Trotzdem. Vielleicht stellst du ihn mir mal vor!
MARIO: Tommi, das ist mein Vater..
TOMMI: Habe die Ehre!
MARIO: Papa, das ist Tommi.
VATER: Wo? Rechts? Links?
MARIO: Mehr links..
VATER: Na großartig. Mehr links.. Ich seh ihn immer noch nicht. Aha. Schön, schön. Der Kerl ist aus Luft. (zornig) Willst du mich verscheißern? (ruft) Anne! Dein Sohn spinnt! (MUTTER kommt, mit einer Tasse Kaffee)
MUTTER: Sag nicht so was.
MARIO:  Ich spinn überhaupt nicht. Ich seh ihn doch.
VATER: Na toll. Ich bin es, der hier spinnt.
TOMMI: Getroffen.
MUTTER: Was ist denn los? Hier, dein Kaffee.. (stellt VATER die Kafeetasse hin)  Mario, jetzt nicht. Lass das. Nicht am Kaffeetisch. Sei vernünftig.

TOMMI: Was ist denn das: vernünftig!

MARIO: Ma, ich hab wirklich einen Freund.. Ihr seht ihn bloß nicht, weil ihr erwachsen seid.
VATER: Und du bist noch immer ein Kleinkind..

MUTTER: Jochen, bitte..

VATER: Na ist doch wahr.. Stell dir vor. Sein Freund heißt Tommi. (zu MARIO) Wie ist sein Nachname? Er hat doch einen? Oder hat er keine Eltern?
MARIO: Meinst du, ich lüge? Aber das ist ja immer so! Nie glaubst du mir, immer weißt du alles besser, immer mach ich alles falsch..
TOMMI: Cool, Mann!
VATER: Seinen Nachnamen!
MARIO: Kuhlmann..
MUTTER: Ein schöner Name.
VATER: Jetzt reicht's! (haut mit der Faust auf den Tisch, der Kaffee schwappt über) Mein Kaffee!
MUTTER: Bitte beherrsch dich.. Er spielt doch nur!
MARIO: Ma, es stimmt wirklich, da steht er. Ihr seht ihn bloß nicht, das tut mir leid. Ich kann nichts dafür.
MUTTER: Mario, ich glaub dir. Wirklich, ich glaub dir. Aber bitte.. Sei so lieb, lass uns jetzt mal allein, geh auf dein Zimmer. Schau dir einen Film an, wenn du willst..
VATER: Und nimm den da mit... Deinen Freund.. Den Luftikus.
TOMMI: Die beste Idee des Jahres. (MARIO und TOMMI ab)

MUTTER: Du bist unmöglich.
VATER: Der Junge macht mich krank..
MUTTER: Umgekehrt, du machst ihn krank. Siehst du das denn nicht? Er flüchtet sich in Träume..
VATER: Ach was. er ist einfach ein Weichei. Er hat rein gar nichts von mir. Meinen Sohn hab ich mir weiß Gott anders vorgestellt.
MUTTER: Achja? Was, wenn ich sagen würde: Meinen Mann hab ich mir aber anders vorgestellt..
VATER: Geht ja gar nicht. Es gibt keinen bessern als mich.. Na schön, wenn du meinst. Ich entschuldige mich... (ruft) Mario! Komm mal! Mario! (MARIO kommt) Hör mal, was ich vorhin gesagt habe, mein ich nicht so. Hier.. (zieht eine Bonbontüte aus der Tasche, reicht ihm die Tüte). Ein Trostpflästerchen. Sahnebonbons. (MARIO steckt sich den Bonbon in den Mund) Was tust du jetzt?
MARIO: Video kucken. Herr der Ringe.
VATER: Sehr gut. Ich denke, dazu brauchst du keinen Tommi oder? (lacht, MARIO ab)
MUTTER: Du hast dich schon wieder lustig über ihn gemacht...
VATER:  Er wird doch noch einen Witz vertragen..  Der Junge ist zehn und fantasiert wie ein Fünfjähriger. Ist viel zu weich für sein Alter! Ich war schon mit achte in einem Handballverein. Was denkst du, wie es da zuging. Und Freunde hatte ich da genug. (schiebt die Kaffeetasse weg) Ich hätt jetzt lieber nen Cognac..


(Blackout)


(Am gedeckten Kaffeetisch MUTTER, OPA, MARIO, MARIA, TOMMI ist unterm Tisch)
MARIA: Will Kaffee!
MUTTER: Nein, du trinkst deine Milch.
OPA: Milch ist besser für dich.
MARIO: Ja, du hast nämlich Milchzähne.
MARIA: Was kommt nach Milchzähne? Ach, weiß schon. Kaffeezähne.
OPA: Stimmt. Wenn wir sie nicht putzen, sehn sie bald so aus. Meine Lieben, ich muss euch was sagen. Morgen verreise ich für lange Zeit.
MARIA: Opa geht weg?
MARIO: Wohin?
MUTTER: Nach Amerika!.. Es reicht, Mario! Das ist jetzt schon dein drittes Stück.
MARIO: Es waren doch nur kleine Stücke..
OPA: Ja, nach Amerika.
MARIA: Zu den Indianern?
OPA: Zu den Indianern, ja.. (TOMMI kommt unterm Tisch hervor)
TOMMI: Sag ihm, wir wollen mit.
MARIO: Opa, nimm uns doch mit! Wir haben ja bald Sommerferien.
OPA: Nein, die Reise ist schon gebucht. Und außerdem, euch alle mitnehmen, das wird zu teuer..
MARIO: Nein, nicht alle, nur mich und Tommi..
OPA: Tommi?
MUTTER: Du weißt doch... Sein bester Freund!
MARIO: Du kannst ihn nicht sehen, Opa. Keiner von euch sieht ihn. Aber ich seh ihn. Da steht er.
MARIA: Er ist nett, nich?
OPA: Na, wenn du es sagst.. Guten Tag, Tommi..
TOMMI: Tach, Opa!
MARIO: Er grüßt dich! (TOMMI streckt dem Opa die Zunge heraus) Lass das..
OPA: Ich vermute, er hat mir den Vogel gezeigt.
TOMMI: Richtig. Das hab ich noch vergessen. (zeigt ihm den Vogel)
MARIO: Hör auf damit..
OPA: Tommi ist ein Feigling! Er tut's nur, weil's keiner sieht..
MARIO: Nein, er ist nicht feige. Er hat vor nichts Angst.
TOMMI: Frag ihn, ob er einen Kinnhaken haben will.
MARIA: Ein Indianer ist nicht feige..
MUTTER: Maria, hier ist kein Indianer!
MARIA: Tommi ist Indianer, der sich versteckt.
TOMMI: Nee, ich halt es nicht mehr aus... Komm, Mario, wir haun ab.
MARIO: Mama, wir gehn jetzt spielen..
MUTTER: Verabschiede dich von Opa!
MARIO (umarmt OPA): Tschüss! Und gute Reise!
TOMMI: Hüte deinen Skalp, Alter..
MARIO: Er hat doch keine Haare mehr.
MARIA (steht auf): Tschüss, Opa! Gute Reise! (umarmt ihn, zu MARIO) Will mit!
MARIO: Nee. Ich geh mit Tommi..
MARIA (weinerlich): Mama, er will nicht!
MUTTER: So nimm sie doch mit, Mario! Und du spielst im Sandkasten, Maria..
MARIA: Nö! Da sind Indianer..
MUTTER: Tommi schützt dich.. Er ist ein guter Indianer.
TOMMI: Allmählich glaub ich selbst, dass ich einer bin. Wo ist mein Flitzebogen? Mein Kriegsbeil?
MARIA: Er ist nett. Bloß man sieht ihn nicht... (alle drei ab)
OPA: Na, jetzt existiert der Tommi auch schon für dich, oder wie seh ich das?
MUTTER: Was soll ich machen... Er ist längst Familienmitglied..
OPA: Klingt gar nicht gut.. Du hättest mich schon früher holen sollen..
MUTTER: Ich dachte, wir schaffen es selber. Und dann wollte Jochen nicht, dass wir einen Arzt einschalten, jetzt aber ist er einverstanden.. Also.. Du willst dich als Arzt ausgeben und du meinst, du schaffst das?
OPA: Ich beobachte erst mal, dann wird mir schon was einfallen..
MUTTER: Aber wenn sie dich erkennen? Es sind ja nicht nur die Kinder.. Jochen ist dein Sohn! Dem kannst du doch nichts vormachen!
OPA: Na, dann pass mal auf, Anne.... Bring den Rest der Torte in die Küche, sonst futter ich sie noch auf, und komm nach ner Minute wieder.. na, geh schon.. (MUTTER mit Torte ab. OPA zieht sich eine Perücke über, klebt sich einen Bart und zwei Brauen an, setzt eine Brille auf, wartet)
MUTTER (kommt): Du meine Güte.. (scherzhaft) Wer sind Sie? Oder träum jetzt auch ich?
OPA: Unsinn, Gnädigste, ich bin der Onkel Doktor, den Sie gerufen haben.. Wo ist der Patient?
MUTTER: Toll.. Wenn ich nicht genau wüsste, dass du es bist... Bloß die Stimme..
OPA (nimmt die Maskierung ab): Es gibt eben Zufälligkeiten. Zufällig hab ich eine Stimme wie von Opa. (piepsig) Oder soll ich so sprechen?
MUTTER (lacht): Bloß nicht! So merken sie sofort, dass was nicht  stimmt..
OPA: Das denk ich auch... Also bis morgen.... (steht auf)

MUTTER: Gute Reise!

OPA: O danke.. Und schöne Grüße an den Doktor! (ab)


(Blackout)


(MUTTER, VATER)

VATER: Was? Du willst ihn im Gästezimmer einquartiern? Und wie lang bleibt er?

MUTTER: Ein Tag genügt doch nicht.. Er braucht für die Therapie mehrere Tage, sagt er...

VATER: Na schön, da schläft er. Und tagsüber?
MUTTER: Da ist er in der Kinderklinik.
VATER: Wie bist du denn auf den gekommen..
MUTTER: Zufällig las ich seine Anzeige in der Zeitung, er suchte für ein paar Wochen ein Zimmer.. Und da er auch noch Kinderarzt ist, dachte ich.....
VATER: Gute Idee. Trifft sich gut, wirklich.. Wir rechnen sein Honorar mit der Pensionskosten auf.
MUTTER: Ja..  (ruft): Mario, Maria, Abendbrot!
VATER: Andererseits.. Wir haben einen Kinderarzt in der Familie! Meinen Vater!
MUTTER: Aber der ist doch verreist..
VATER: Ja...Übrigens, er hat vor einer halben Stunde angerufen. Er ist in Kalifornien gelandet.. Und schon hat er was gesehen, was er unbedingt haben will. Ein Haus, das hat man um einen Baum herum gebaut... Stell dir vor! Und so was soll ich ihm jetzt bauen!
MUTTER: Warum nicht? Du bist doch Architekt und wenn er dich dafür bezahlt...
VATER: Nicht für eine Million! So was Verrücktes... Der spinnt ja, der Alte. (MARIO, MARIA und TOMMI kommen)
MARIA: Mama, du hast Tommi nicht gerufen..
MARIO: Das braucht sie auch nicht... Er ist ja immer bei mir.. Setz dich, Tommi..
TOMMI: Schön, schön.. (setzt sich auf VATERs Schoß)
VATER: Richtig, Tommi braucht auch einen Platz.. Gebt ihm einen Stammplatz! Auf welchem Stuhl sitzt er? Man muss ja aufpassen, dass man sich nicht aus Versehen auf ihn setzt! (TOMMI kitzelt VATER am Kinn, MARIO lacht unterdrückt) Was lachst du?
MARIO: Nur so... Du warst witzig..
VATER: So. Meinst du. Aber ich sage dir, wenn ich mich auf Tommi setze, dann stehe ich erst auf, bis er mir verspricht, aus dieser Wohnung zu verschwinden!
MUTTER: Jochen!
VATER: Schon gut... War witzig gemeint..  
TOMMI (setzt sich auf einen Stuhl): Ich setz mich lieber woanders hin... Seine schlechte Laune ist ansteckend..
VATER: Also, wo sitzt er?
MARIO (zeigt auf TOMMI): Dort!
VATER: Schön, schön.. Also merkt euch! Das ist Tommis Stuhl.. Tommi, sitz anständig! Ellbogen vom Tisch!
TOMMI: Nee, ist der heut komisch.. Ich platz gleich vor Lachen.. (Es klingelt.)
MARIA: Besuch!
MUTTER: Das wird er sein... Ich geh schon.. (ab)
VATER: Ja, wir bekommen Besuch. Benehmt euch anständig.. (MUTTER kommt mit OPA, dieser verkleidet als Arzt mit Arzttasche)
MUTTER: Kinder, das ist Herr Bredlow, er wohnt jetzt ein paar Tage bei uns, er bekommt das Gästezimmer.
OPA: Guten Abend..
KINDER: Guten Abend!
VATER: Willkommen, Herr Bredlow..
OPA: Sie sind gerade beim Abendbrot.. Ich hoffe, ich störe nicht..
MUTTER: Überhaupt nicht. Sie haben doch sicher Hunger nach der langen Fahrt.. Bitte setzen Sie sich doch..
VATER: Anstrengende Reise gehabt?
OPA (zu VATER): Halb so schlimm.. Ich hatte einen guten Platz..  (zu MUTTER)  Danke, ich habe schon im Zug gegessen... Nur einen Moment... (will sich auf TOMMIs Schoß setzen)
VATER: Pardon! Besetzt! (OPA bleibt stehen)
OPA: Besetzt?
MARIO: Ja. Da sitzt Tommi..
MARIA: Tommi ist ein Indianer..
MARIO: Quatsch! Er ist mein Freund.
OPA: Achja?
TOMMI: Jawohl, alter Knabe. Komm mir nicht zu nah!
MUTTER: Er ist für alle unsichtbar. Nur Mario sieht ihn. Maria, komm, auf meinen Schoß!  (MARIA klettert auf ihren Schoß) Bitte setzen Sie sich doch, Herr Bredlow.
OPA: Vielen Dank, Maria. (setzt sich auf MARIAs Stuhl) Wenn Mario seinen Freund sieht und wir nicht, dann hat er wahrscheinlich die besseren Augen. Andererseits.. Manchmal sieht man etwas, und sieht doch nicht das, was es ist...  Wisst ihr, was ich eigentlich bin?
MARIA: Ein Indianer!
OPA: Mit Bart? Nein, das bin ich nicht... Aber ratet mal. (holt den Stirnspiegel aus der Tasche, setzt ihn auf) Na?
VATER: Heiteres Beruferaten..
TOMMI: Nikolaus mit einer Mini-Satellitenschüssel am Kopf.
MARIO: Tommi sagt: Der Nikolaus...
OPA: Nicht schlecht. Naja, Nikolausgeschenke mache ich den Kindern nicht, aber ich schenke ihnen was viel Besseres: die Gesundheit.
VATER: Dann hätten wir einen Patienten für Sie..
MUTTER: Jochen!
OPA (packt den Stirnspiegel weg): Jetzt merke ich doch, wie mich die Reise ermüdet hat... (steht auf) Wenn Sie mir kurz das Gästezimmer zeigen wollen?
MUTTER: Aber gern.. (OPA und MUTTER  ab)
TOMMI: Was tut er hier?
MARIO: Was tut er hier?
VATER: Hast du nicht hingehört? Er wohnt bei uns, aber nur vorübergehend. Dafür bekommen wir Geld.  Komisch, er hat eine Stimme wie Opa. Aber der würde nie so einen schrecklichen Bart tragen.. Widerlich!
MARIA: Widerlich!
TOMMI: Der Nikolaus gefällt mir nicht.
MARIO: Mir gefällt er.
VATER: Na, dann ist es ja gut..  Übrigens Opa hat angerufen. Er ist im sonnigen Kalifornien gelandet.. Ja, der hat es gut! 

 

Blackout


(MARIO und TOMMI)


TOMMI: Überall Erwachsene! So viel kann ich gar nicht schimpfen..
MARIO:  Ist mir auch schon aufgefallen. Die meisten Menschen sind Erwachsene.. Wo die bloß herkommen.
TOMMI: Wir haben jetzt eine Erholung nötig. Ein Traum! Was hältst du davon?
MARIO: Au ja... Was diesmal?
TOMMI: Lass sehn.. Da tief drinnen in deinen Augen .. (nähert sein Gesicht MARIO, starrt in seine Augen) Ja, ich sehe einen Traum. Ganz tief unten in deinen Augen.. Er kommt schon auf dich zu.. Setz dich... (MARIO setzt sich. Geheimnisvolles Licht, MUTTER kommt als Königin) Mein Prinz! Ihre Majestät, die Königin! (verbeugt sich)
MUTTER (zu MARIO): Wie geht es dir, mein Sohn?
MARIO: Also.. Ich bin ganz zufrieden..
MUTTER: Warst du heute schon auf der Jagd?
MARIO: Ja.. Den ganzen Vormittag.
TOMMI: Und wir waren sehr erfolgreich.. (schubst MARIO an)
MARIO: Ja, sehr erfolgreich. Ich hab ein Wildschwein geschossen..
TOMMI (leise): Zehn, Mensch, zehn! Wenn schon träumen, dann volle Pulle..
MARIO: Achja, zehn.. zehn Wildschweine!
MUTTER: Großartig.. Und du bist unverletzt! Welch ein Glück.. Ich hatte Angst um dich... Denk daran, mein Liebling, du heiratest morgen die Prinzessin..
MARIO (verwirrt): Was? Davon weiß ich ja gar nichts...
TOMMI: Ich auch nicht..
MARIO: Können wir nicht noch ein bisschen warten, mit dem Heiraten... Ein Jahr vielleicht?
MUTTER: Wie du willst, mein Sohn. Ich sag es der Prinzessin. Sie ist die schönste Frau der Welt.. (ab)
TOMMI: Echt? Heirat sie lieber, bevor sie sich's anders überlegt..
MARIO: Nein! Ich heirat nicht... Nie! Dann kommen Kinder. Was soll ich damit?
TOMMI: Klar. Kinder sind wir selbst...
MARIO: Wir müssten Erwachsene zur Welt bringen können, das wär ein Spaß.
TOMMI: Ja, und die würden wir dann erziehen. Zu Kindern. (VATER kommt als König) Achtung, mein Prinz! Seine Majestät, der König!
MARIO: Vater! Die Krone sitzt schief!
TOMMI (verbeugt sich): Majestät sehen heute schrecklich vernünftig aus..
VATER: Ich habe mir die Haare schneiden lassen. (rückt die Krone zurecht) Jetzt kann ich besser denken, aber die Krone sitzt nicht mehr so gut. (zu MARIO) Mein Sohn! Mein geliebter Sohn.. Was höre ich? Zehn Wildschweine geschossen. Ich gratuliere! So viele habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht geschossen..
TOMMI: Das ist gut, sehr gut.. Träum weiter, Mario..
VATER: Und erst gestern hast du mir wieder einmal das Leben gerettet ... in der Schlacht mit unseren Todfeinden. Und dann siegten wir! Durch deine Stärke! Ich bin stolz auf dich!
MARIO: Man tut was man kann.
VATER: Ich bin leider nicht so mutig wie du..
MARIO: Vergiss es. Du bist schließlich mein Vater...
VATER: Soll ich dir etwas verraten? Einen besseren Sohn gibt es nicht!
TOMMI: Großartig, weiter so..
MARIO: Es ist gut. Geh jetzt geh auf deinen Thron, ich weiß ja, du hast viel Arbeit.. Du musst regieren...
VATER: Du hast recht..  Ich  danke dir! (ab)
TOMMI: Wow! Das nenn ich gut geträumt!
MUTTERs Simme: Mario! Ich brauch dringend Eier! Geh mal schnell welche kaufen! Eine Packung mit 6 Stück!
TOMMI: So was! Die Königin schreit nach Eiern..
MARIO: Das ist die Wirklichkeit.
TOMMI: Wie schäbig..
MARIO (ruft): Ich brauch Geld!
MUTTERs STIMME: Nimm's aus dem Glas! Zwei Euro genügen.. Sechs Eier, hörst du? Die im grünen Karton.. Und kuck auf das Verfalldatum!
TOMMI: Nee, wie schäbig..


Blackout


(OPA, MARIO und TOMMI am Tisch, sie essen Kuchen)

OPA: Du haust ganz schön rein..
MARIO: Das ist mein Lieblingskuchen.
OPA: Ja, ich seh's an deinen Augen. Die sind größer als dein Mund.
TOMMI: Quatsch mit Soße.
MARIO: Sei still!
OPA:  Soll ich raten? Tommi meckert wieder.
TOMMI: Überhaupt nicht... Aber mit dem Alten stimmt was nicht. Pass bloß auf, Mario. Ein Kinderarzt! Der ist deinetwegen da! Der untersucht dich! Ich trau ihm nicht!
MARIO: Herr Doktor, sind Sie da, um mich zu untersuchen?
OPA: Wie kommst du darauf?
MARIO: Sie sind doch Kinderarzt.. Und Sie haben so viel Zeit für mich.. Und Sie reden mit mir....  
OPA: Ist das merkwürdig?
MARIO: Ja, so viel hat noch keiner mit mir gesprochen.
TOMMI: Ich sag's dir! Deine Eltern haben ihn geholt. Sie glauben nämlich, du spinnst!
MARIO: Ich glaub.... meine Eltern haben Sie geholt, weil Tommi mein Freund ist. Keiner sieht ihn, nur ich sehe ihn... Und darum glauben alle, ich bin verrückt..
OPA: Wenn man einen Freund hat, das soll verrückt sein?
MARIO: Aber den sieht doch keiner.
OPA: Ich will dir mal was sagen. Als ich so alt war wie du, hatte ich auch einen Freund. Einen sehr guten Freund. Manni hieß er.. Es war mein Pferd.
MARIO: Aber das Pferd konnten alle sehen..
OPA: Es war kein Pferd, Manni war ein Fahrrad. Für mich aber war es ein Pferd mit einem richtigen Sattel und ich konnte mit ihm reden.
TOMMI: Der war ja wirklich plemplem.
MARIO: Hat man Sie auch ausgelacht?
OPA: Nein. Ich hab es ja keinem gesagt. Es war mein Geheimnis. Ich war zu feige, es den anderen zu sagen. Du bist da viel mutiger.
TOMMI: So ein Schmeichler!
OPA: Aber in einem hast du Recht. Deine Mutter hat mich gerufen. Ich darf das eigentlich keinem sagen. Aber ich vertrau dir.
MARIO: Ich sag's nicht weiter.
OPA: Gut. Es stimmt. Jemand in deiner Familie ist ziemlich krank. Er braucht meine Hilfe.
MARIO:  Maria?
TOMMI: Genau. Ihr Indianertick..
OPA: Nein. Du wirst es nicht glauben. (neigt sich zu ihm, flüstert, dann laut) Jetzt bist du baff, was?
MARIO: Papa?
OPA:  Aber nicht verraten!
TOMMI: Lüge! Der Alte ist doch Kinderarzt!
MARIO: Aber Sie sind doch Kinderarzt!
OPA: Das liegt an der Krankheit.. Dein Papa träumt.
MARIO: Tu ich doch auch.
OPA: Ja, das darfst du auch. Für Kinder ist träumen normal.. Wenn aber ein Erwachsener so was tut - und erst recht, wenn er Vater ist -  dann wird's gefährlich.
MARIO: Was träumt er denn?
OPA: Er träumt von einem Sohn, der anders ist als du. Stark, mutig, sportlich.. So wie er selbst.
MARIO: Ja! Und darum mag er mich nicht! So ist es!
OPA: Ich denke, ich weiß den Grund. Du warst noch gar nicht auf der Welt, da wusste er schon genau, wie sein Sohn einmal aussehen würde, er hatte nämlich schon einen im Kopf, einen Traumsohn. Und dann kamst du und er stellte fest, du bist ganz anders. Da war er sauer auf dich, aber in Wirklich hätte er auf sich sauer sein sollen.
MARIO: Ja! Ich kann doch nichts dazu, dass ich nicht sein Traumsohn bin..
OPA: Und dabei bist du was viel Besseres. Du bist sein wirklicher Sohn!Siehst du.. Ich bin also hier, um ihn von seinem Traumsohn zu heilen.. Na, ich kann dir sagen,  da hab ich ein schönes Stück Arbeit vor mir... Sag mal, willst du mir helfen? Sozusagen als mein Doktorkollege?
MARIO: Ja.. Ja...
TOMMI: He! Habt ihr nicht noch eine Arztstelle frei?
OPA: Sehr schön. Verlieren wir keine Zeit, fangen wir gleich damit an.. Dein Bauch muss weg, aber so dass es keiner merkt.
MARIO: Das geht doch gar nicht.

TOMMI: Mir gefällt dein Bauch.
OPA: Doch. Pass auf. Ab sofort keine Süßigkeiten mehr, keine Torten, keine Schokolade, keine Bonbons. Dann verschwindet dein Bauch. Und dass keiner merkt, dass er verschwindet, dafür sorge ich mit Trick 17!
TOMMI: Trick 18 ist auch nicht schlecht..
MARIO: Aber warum sollen sie es nicht merken?
OPA: Das gehört zu meinem Heilungsplan.. Achtung! Der Patient kommt! (VATER kommt)
VATER: Was starrt ihr mich so an?
OPA: Fertig mit der Arbeit?
VATER: Na, was denken Sie... Damit werde ich so schnell nicht fertig. Der Bauherr will ein Haus mit Wintergarten.. Zwischendurch muss ich mich mal bewegen. (macht Reck- und Streckübungen) Zu lang sitzen ist ungesund für den Körper. Das sollten Sie als Arzt doch wissen.
OPA: Da haben Sie vollkommen recht. Ich rate Ihnen sogar, machen Sie gleich eine richtige Pause, entspannen Sie sich bei einer Unterhaltung mit uns... Setzen Sie sich zu uns, Ihr Sohn ist auch da.
VATER (hört mit den Übungen auf): Genug geturnt. Hinsetzen? Dazu hab ich keine Zeit, ich hab ein Architekturbüro, ich bin Chef und Belegschaft in einem... Wie gesagt, da bleibt mir keine Zeit. Hier, ein Trostpflästerchen (reicht OPA automatisch die Bonbontüte, der schüttelt den Kopf) Pardon.. Ich meinte ihn.. (reicht MARIO die Tüte, der schüttelt auch den Kopf.) Was? Kein Trostpflästechen?
MARIO: Ich mag nichts Süßes mehr.
VATER: Bist du krank?.. Du hast ja keine Ahnung, was dir entgeht. (steckt sich den Bonbon in den Mund) Ein Konfekt. Verdammt lecker.. (ab)
OPA (zu MARIO): Gut gemacht, Herr Kollege!

 

Blackout



(OPA schlummernd im Sessel, MARIO und TOMMI)

TOMMI: Ich sag dir was: Mit dem stimmt was nicht.
MARIO: Der ist in Ordnung.
TOMMI (um OPA herumstreichend): So ein Bart. Viel zu nikolausmäßig.. Zieh mal dran, ich kann's ja nicht.
MARIO: Nee, dann wird er doch wach.
TOMMI: Na und? Wenn du seinen Bart in der Hand hältst, fällt er in Ohnmacht und pennt weiter.
MARIO: Das ist nicht lustig. Er ist mein Freund.
TOMMI: Schöner Freund.. So ein alter Knacker!
MARIO: Er hat mir ein Geheimnis verraten. Der vertraut mir.
TOMMI: Ein Geheimnis? Das ist ein Trick! Der hat nämlich ein noch viel größeres Geheimnis! Dahinter sollst du nicht kommen.. Heute morgen marschierte er schnurstracks in die Küche und holte sich ein Messer. Er wusste sofort, in welcher Schublade die Messer sind. Und gestern Nachmittag ein Weinglas aus dem Wandschrank, einfach so, ohne jemand zu fragen. Ich sage dir, er war schon mal hier.
MARIO:  Das geht doch gar nicht.
TOMMI: Und jetzt sitzt er hier und ist eingepennt.
MARIO: Er ist müde.. Kann ja mal vorkommen.
TOMMI: Klar. Schauspielerei ist ja auch anstrengend.. Überleg mal. Wer ist sonst hier in dem Sessel eingepennt?
MARIO: Du meinst... Opa?
TOMMI: Aha. Wir kommen der Sache schon näher, Watson.. Ich bin jetzt Sherlock Holmes und du Watson. Watson ist ein bisschen schwerfällig..
MARIO: Hör auf mit dem Quatsch.
TOMMI: Mein lieber Watson! Ich habe nur noch eine Frage: Ist dir etwas an seiner Stimme aufgefallen?
MARIO: Das wissen wir alle. Sie klingt wie von Opa..
TOMMI: Na siehst du! Opa! Wach auf, Opa!
MARIO: Knallkopp! Er hört dich doch nicht..
TOMMI: Dann reiß dem Hochstapler den Bart ab!
MARIO: Es ist kein Hochstapler!
TOMMI: Feigling!
MARIO: Also gut. (zupft am Bart,  OPA fährt hoch)
OPA: Was? Wer war das?
TOMMI: Ein Weihnachtsengel..
OPA: Mario? Was ist? Warst du das?
TOMMI: Auf, auf, Nikolaus, Geschenke verteilen!
MARIO: Ja, ich ...Ich hab gedacht, der Bart ist nicht echt, und Sie sind mein Opa!
OPA: So... Du hältst mich für deinen Opa? (blickt MARIO aufmerksam an) Na schön. (nimmt den Bart ab) Ja, ich bin dein Opa.. psst.. Schrei nicht! (drückt den Bart wieder an) Eine Perücke muss ich auch tragen. Eine Plage ist das! Ist ganz schön heiß darunter. Nun mach mal den Mund zu, Mario. Das musst du verstehen.. Meinst du, ich könnte deinen Vater als Doktor behandeln? Ich kenn doch meinen Sohn.. Der würde mich glatt aus der Wohnung schmeißen.
MARIO: Und wir denken alle, du bist in Amerika!
OPA: Deine Mutter nicht, die weiß es... Bin ich eingeschlafen?
MARIO: Ja..
OPA: Das darf nicht wieder passieren, hörst du? Das nächste Mal weckst du mich gleich..
TOMMI: Na, und hab ich Recht, Watson? Dein Opa!
VATERs Stimme: Mario! Die verdammte Datei.. Ich kann sie nicht öffnen..
OPA: Geh! Dein Vater hat wieder ein Computerproblem..
VATERs STIMME: Mario!
MARIO (ruft): Ich komme! (ab mit TOMMI)

(MUTTER und MARIA kommen)
MARIA: Onkel Doktor! In Kita alle krank.. Ich auch!
OPA: Dann komm mal her! (Sie geht zu ihm) Mund aufmachen! Sag A!
MARIA: Beee! Cee! Dee! Eee!
MUTTER: Sie kann schon die ersten Buchstaben vom Alphabet.
OPA: Stimmt das, in der Kita sind alle krank?

MUTTER: Ach was.. Ein paar Kinder haben sich den Magen verdorben. (zu MARIA) Setz dich. Ich muss dir die Schuhe ausziehen.. Wo ist Mario?
OPA: Er ist bei Joch... hm.. seinem Vater. Der hat mal wieder Schwierigkeiten mit dem Computer. Er baut Hochhäuser, aber den richtigen Knopf beim Computer findet er nicht. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht mal, wo die Knöpfe sind.
MARIA: Am Mantel. Weiß doch jeder.
(VATER kommt, dahinter MARIO und TOMMI)
VATER (die Bonbontüte in der Hand): Nimm! Zur Belohnung  zwei!
MARIO: Nein, danke..
MARIA: Ja, bitte, bitte!
VATER (gibt ihr einen Bonbon): Komisch, komisch. Mario will keine Bonbons mehr.
MUTTER: Und meine Torten isst er auch nicht mehr. Find ich gut. Alles Süße macht dick.
VATER: Ist er denn dünner geworden? Kein bisschen! Ein Bauch wie ne Halbkugel! Also hat das gar nichts damit zu tun. (steckt sich ein Bonbon in den Mund)  ich muss mal eben weg..
MUTTER: Zum Auftraggeber?
VATER: Nee, zur Bauverwaltung.... In einer Stunde bin ich wieder da. (ab)
MUTTER: Und Maria und ich gehen jetzt in ihr Zimmer und spielen Aufräumen!
MARIA: Ich nicht, du.. (Mutter und MARIA ab)
TOMMI: Aufräumen ein Spiel! So was! Da siehst du, wie die Erwachsenen lügen!

 

Blackout


(OPA, MARIO, TOMMI)
OPA (leise): Psst, Mario.. Komm mal her.. Will mal sehen, wieviel du abgenommen hast!...
TOMMI: Wie bei der Hexe bei Hänsel udn Gretel, nur anders rum..
OPA (zieht Mario das Kissen unterm Hemd hervor): Siehst du, wie das wirkt, wenn man nicht mehr nascht und Sport treibt.. Bist ja fast schon mager.

TOMMI: Also fressen wird er dich nicht.
MARIO: Wie lang geht das noch, diese Heimlichtuerei? Ich wünschte, alle könnten mich so sehen.
OPA: Das ist noch zu früh. (stopft ihm das Kissen unters Hemd) So, Trick 17. Da hast du deinen Bauch wieder. Und jetzt kann es losgehen mit der Heilkunst für deinen Vater!
TOMMI: Heilkunst? Also doch ne Hexe.. Pass auf, Mario!
MARIO: Ich weiß, was er meint. Das ist ein Geheimnis zwischen uns.
TOMMI: Geheimnisse, Geheimnisse, Geheimnisse... Ich bin hier geheimnisvoll, kapiert? Also los, raus damit! Was ist das für eine Heilkunst?
MARIO: Ich hab's ihm versprochen..
TOMMI: Sag ihm, ich tret ihm in den Hintern.
MARIO: Nein, sag ich nicht.. Kannst du auch gar nicht.
TOMMI: Jetzt bin ich aber sauer. (er schmollt)
OPA: Tommi meckert wieder, was? Sag ihm, wenn er wirklich ein Freund bist, hält er mal seinen Schnabel und vertraut dir!
TOMMI: Erstens hab ich keinen Schnabel und zweitens, trau ich dem Alten nicht.. Mario, es gibt ein Gesetz, das heißt: trau keinem über 10! Und dein Opa ist schon über 60!
MARIO: Ach, sei still.. Wie alt bist du Opa?
OPA: Schön alt bin ich. Schön, schön alt..
TOMMI: Ich sag's ja! Wie die alte Hexe!

 

Blackout


(VATER und MUTTER)

VATER: Und? Hab ich nicht Recht?
MUTTER: Ich will nicht mit dir streiten!
VATER: Du musst zugeben, bis jetzt hat der liebe Herr Doktor nichts erreicht. Tommi ist immer noch da!  Tommi hier, Tommi da, er plagt die ganze Familie und man sieht ihn nicht mal!
MUTTER: Die Sache ist eben komplizierter, als wir dachten..
VATER: Ich werde mit dem Doktor sprechen.
MUTTER: Wie du willst. Aber ihn wegschicken kommt nicht infrage.
VATER: Ich will ihn gar nicht wegschicken. Aber ich werde ihn doch mal fragen dürfen, wie seine Behandlung eigentlich aussieht.
MUTTER: Er redet mit Mario.
VATER: Das kann ich auch.
MUTTER: Du hast ja nicht mal eine Minute Zeit dazu.
VATER: Und warum? Weil ich mein Geld schwerer verdienen muss als so ein Arzt.. Und wenn sie alt sind, gondeln diese Pensionäre in der Welt herum.
MUTTER: Zieh jetzt deinen Vater nicht mit rein, der hat nichts damit zu tun.
VATER: Er ist genau so ein Typ... Ja, Kinderarzt hätte ich werden sollen!
MUTTER: Sei erst mal Vater!
VATER: Was soll denn das nun wieder?
MUTTER: Schon gut. Ich will nicht mit dir streiten..
VATER: Aber du tust es, die ganze Zeit tust du es schon. Überhaupt habe ich das Gefühl, ihr alle sucht bloß Streit mit mir.
MUTTER: Wir sagen nur unsere Meinung.
VATER: Deine Meinung hört man bis auf die Straße.
MUTTER: Und deine bis China.
VATER: Jetzt wirst du unsachlich. Himmel noch mal! Kann man denn mit keinem hier im Haus vernünftig reden?
MUTTER: Ich muss jetzt weg. Maria abholen... Das könntest du auch mal tun.
VATER: Ich hab einen Berg von Arbeit. Wieso wird das von niemandem anerkannt? Und du kannst mir glauben, meine Arbeit ist weiß Gott komplizierter als mit einem Jungen über Fußball, Krieg der Sterne und was weiß ich noch für einen Unsinn zu reden. (Mutter ab) Ich brauch einen Cognac. (geht zur Anrichte, nimmt die Flasche und gießt sich ein Glas ein. TRAUMSOHN kommt: MARIO ohne Bauch und ohne Brille, mit einem Handball. VATER erblickt ihn) Du kommst gerade richtig! Deinetwegen streit ich mich dauernd mit deiner Mutter! Nur Ärger hat man mit dir. (stutzt) Du bist ja so dünn!
TRAUMSOHN: Ich bin nicht Mario. Ich bin dein Traumsohn.
VATER: Was? Komm mal her.. (TRAUMSOHN kommt näher, VATER stiert auf den Bauch) Wo ist der Bauch? Das ist doch nicht möglich. Vollkommen weg! Und eine Brille hast du auch nicht... Und was ist das? (deutet auf Handball)
TRAUMSOHN: Ein Handball. Ich bin Handballer. Ich sagte doch, ich bin dein Traumsohn.
VATER (wischt sich die Augen): Ich träume... Oder hab ich zu viel getrunken? Husch! Geh weg! Hau ab!
TRAUMSOHN: Nein! Ich kann nicht.. Ich war schon immer in deinem Kopf!
VATER: Ja doch. Du hättest mein Junge sein sollen.  Aber du bist ein Gespenst! Verschwinde!
TRAUMSOHN: Du träumst jeden Tag von mir. Seit ewigen Zeiten tust du das... Da bin ich! Gefall ich dir?
VATER: Ja, natürlich. Menschenskind! Du bist ein Prachtkerl, dein Vater kann stolz auf dich sein.. Aber weißt du.. (lacht auf)  Dein Vater wärja ein Träumer! (MARIO holt mit dem Ball  aus..) Was soll das?
TRAUMSOHN: Fang auf!
VATER: Doch nicht hier! Nicht in der Wohnung!
TRAUMSOHN: Du warst doch mal Handballer! Und ein guter!
VATER: Ja. Aber mit acht.. Das ist lang her.. Und außerdem. Hier ist kein Sportplatz! Da geht was kaputt, verstehst du..
TRAUMSOHN: Nur, wenn du den Ball nicht fängst. (holt aus)
VATER (geht in Deckung): Halt! Ich bin doch kein Torwart!  
TRAUMSOHN: Angsthase, Angsthase... (verschwindet)
VATER (richtet sich auf, wischt sich die Stirn): So was! (nimmt einen Schluck aus dem Glas) Ein hübscher Bengel. Aber ein Frechdachs! (MARIO kommt, mit Bauch und Brille) Mario! Mensch, bin ich froh, dass du es bist.. Alles an seinem Platz... Ich meine Bauch. Und Brille... Ich dachte schon, mit mir stimmt was nicht.
MARIO: Meinst du das wirklich?
VATER: Was?
MARIO: Du hast gerade gesagt, dass du froh bist über meinen Bauch und die Brille!
VATER: Ich? Froh? Wieso denn? Also wirklich!  Das ist doch wahr, du bist zu dick! Zeit, dass du abnimmst. Sonst.. Sonst rede ich nicht mehr mit dir.. Ja wirklich.
MARIO: Du redest ja sowieso nicht mit mir..
VATER: Was tu ich denn grade, he? Schäm dich.. Weißt du was?  Spiel Handball! Spiel Handball, hörst du? Aber nicht hier... Merk dir das! Eine Wohnung ist nämlich kein Sportplatz.
MARIO: Das weiß ich.. Geht es dir nicht gut?
VATER: Wieso? Wie kommst du darauf? Mach mich nicht nervös. Ich hab schon genug auf dem Hals..... Eine Menge Arbeit. Wie wär's mit einm Trösterchen. (holt aus der Tasche die Bonbontüte, steckt sich einen Bonbon in dem Mund) Sag mal, du hast nicht zufälligerweise einen Ball? Einen Handball? Wirklich nicht? Schön.. Ich geh jetzt... Muss arbeiten.. Sonst dreh ich noch durch.... (ab)

(OPA kommt.)
OPA: Er ist mächtig von der Rolle, was?
MARIO: Es hat nicht geholfen! Er mag mich immer noch nicht!
OPA: Abwarten.... Kommt noch.
MARIO: Und Tommi ist nicht da. Er verschwindet jetzt öfters. (ruft) Tommi!
OPA: Er hat woanders zu tun..
MARIO: Ich will, dass er immer bei mir ist. (ruft) Tommi!
OPA: Lass ihn doch. Du brauchst ihn nicht!..
(TOMMI kommt)
TOMMI: Ja, ruf mich, ruf mich! Hör nicht auf den Alten! Ich werde immer gebraucht!. Aber sag mir: Wer bist du jetzt? Ich hab vorhin einen Mario gesehen und jetzt wieder einen. Wer von euch ist der echte? Die Stimme ist dieselbe, auch das Gesicht..
MARIO: Ich! Ich bin der richtige. Der richtige Mario bin ich! Dein Freund!
OPA: Na also, ist er schon wieder da. Tach, Tommi..
TOMMI: Freund, hörte ich Freund? Ich will dir mal was sagen... Man ärgert nicht seinen Freund! Man foppt ihn nicht. Du hast dich lustig über mich gemacht! Du hast nämlich Gespenst gespielt! Einen Traumsohn! Das gefällt mir nicht, das gefällt mir total gar nicht!  Gespenster sein ist ein Hauptberuf! Verdammt anstrengend! Ich hab drei Jahre Ausbildung!
MARIO: Es war doch nur ein Spaß!
TOMMI: Ist ja noch viel schlimmer.. Fechheit! Ein Freizeitgespenst! Während ich ackere, dass mir die Augen aus dem Kopf fallen, ist das Gespenstern für dich ein Jux!
MARIO: Du bist doch kein Gespenst! Das glaub ich nicht.. Nein ehrlich. Das hab ich nie geglaubt.. Du bist kein Gespenst!
TOMMI: So. Bin ich aber.
OPA: Kann das Gespenst nicht ein bisschen lauter sprechen? Ich versteh es so schlecht.
TOMMI: Sag dem Alten, sein Witz stinkt! Versteht so schlecht.. Das hat man den Gespenstern schon vor tausend Jahren gesagt! Jetzt im Ernst.. Im Namen des Gespenstervolkes: Du hörst mit dem Gespenstern sofort auf!
MARIO: Ich bestimm das ja gar nicht. Opa hat sich das ausgedacht, das musst du meinem Opa sagen!
TOMMI: Mit Vergnügen. (wendet sich an OPA) Sie! Hörn Sie mal! Sie denken wohl, Sie können aus Menschen einfach Gespenster machen? Sie bringen ja die Geisterwelt durcheinander! Nämlich, erstens, weil ich schon hier bin und zwei Gespenster passen nicht in eine Wohnung, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, und zweitens haben Sie überhaupt keine Ahnung vom Gespensterwesen. Es gibt nämlich 2386 Gespenstergesetze, die man wissen muss! Und 120 Prüfungen, bevor man überhaupt nur ein bisschen gespenstern darf. Wieviel Prüfungen haben Sie gemacht? Na? Sie! Ich höre!.. Er sagt ja nichts.
MARIO: Er sieht dich nicht und hört dich nicht. Das weißt du doch.
TOMMI: Da hast du's! (schluchzt auf) Ich bin total am Boden wegen deiner Gespensterei.
OPA: Mario, könntest du mir erklären, was er sagt..
MARIO: Er sagt..
TOMMI (unterbricht ihn): Nein! Schluss! Ich will nichts mehr hören! Ab sofort hörst du auf mit dem Gespenstern oder wir sind Freunde gewesen! (ab)
MARIO (ruft): Tommi, Tommi, bleib doch! (zu OPA) Er sagt, ich darf kein Gespenst mehr machen, sonst ist er nicht mehr mein Freund.
OPA: Oho, er ist sauer. Eine beleidigte Leberwurst, weil du so gut Traumsohn spielst.
MARIO: Er ist mein Freund. Mein bester Freund! Er soll zurückkommen!
OPA: Mario, jetzt hör mal zu, ich sag dir was. Ein Freund, der sich ärgert, weil sein Freund besser ist als er, ist kein guter Freund, ein bester schon gar nicht.. Und dann.. Denk mal nach! Hier geht es um deinen Vater! Stimmt's? Und wer ist dir wichtiger? Tommi oder dein Vater?
MARIO: Ich.. Ich weiß nicht..
OPA: So... ja, das ist schlimm. Aber du musst dich entscheiden, das siehst du doch: Dein Vater oder Tommi..
MARIO: Ich will beide.
OPA: Geht aber nicht. So wie ich das sehe, will Tommi nicht, dass wir mit der Heilung eiens Vaters weitermachen.
MARIO: Aber Papa mag mich nicht! Tommi mag mich!
OPA: Wie Tommi dich mag, hast du gerade gesehen.. Und dein Vater wird dich mögen, sobald er geheilt ist, sogar sehr. Hör mal, Mario, ich bin kein Freund von großen Worten, aber diesmal ist es angebracht: Mein Junge, du kämpfst um einen Platz im Herzen von deinem Vater. Da drinnen sitzt der Traumsohn und der muss raus.. Also, gespensterst du weiter oder nicht?
MARIO: Ich...ja, gut..  Ich gespenstere..
OPA: Sehr gut.

(VATER kommt)
VATER: Ich treff die Tasten nicht mehr. So was. Meine Hände zittern.
OPA: Lassen Sie mich mal sehen....
VATER: Ach was. Sie sind ja Kinderarzt..(prüft MARIOS Gesicht) Ja, sein Gesicht war genauso.. Ichd achte erst, du bist es..  (seufzt und setzt sich)
OPA: Geht es Ihnen nicht gut?
VATER: Warum ist der Junge bloß so dick? Und so ängstlich?
MARIO: Bin ich nicht.
VATER: Wozu brauchst du dann Tommi? Das ist ja, wie wenn ein Mädchen dauernd seine Puppe mit sich rumschleppt.
OPA: Sie sind ungerecht.
VATER: Nein, bin ich nicht. Ich hab nämlich einen besseren Sohn. Ich meine.. Das war vorhin, nicht jetzt.. Himmel noch mal, was rde ich.. Herr Doktor, kann ich Sie einen Augenblick alleine... Mario! In dein Zimmer! Geh schon.. (MARIO ab) Herr Doktor, ich muss Ihnen was sagen... Ich hab Halluzinationen!
OPA: Interessant. Aber leider müssen wir das Gespräch verschieben.. Keine Zeit. Ich muss in die Klinik. Die Arbeit, verstehen Sie?
VATER: Bitte, Herr Doktor... Sehen Sie! (zeigt die zitternden Hände)
OPA: Nun, dagegen hab ich was. (holt etwas aus der Tasche) Hier! Ein Trösterchen! Gleich in den Mund damit!
VATER (tut es): Schokolade!.. Lecker..  Aber so einfach lass ich mich nicht abspeisen.
OPA: Schon gut. Sobald ich Zeit habe, reden wir miteinander. (ab)
VATER (ruft): Herr Doktor, schmeckt ja ausgezeichnet! Wie heißt die Schokolade?
OPAs Stimme: Keine-Zeit-Schokolade.. 

 

Blackout


(MARIO allein)


MARIO: Du bist da, Tommi, ich weiß es... Du versteckst dich bloß. Du bist unterm Tisch... Bist du noch immer sauer? Komm raus, bitte.. Wir reden wieder miteinander. Wir sind doch Freunde.. (MARIA kommt unter dem Tisch hervor) Was machst du unterm Tisch?
MARIA: Kein Tisch. Mein Indianerzelt..
MARIO: Das ist kein Indianerzelt! Das ist die Tischdecke!
MARIA: Indianerzelt.. Du bist doof! Ich sag's Mama. Du bist doof, doof, doof..  (ab)
TOMMI (taucht von hinten auf): Ganz schön kess, die Kleine..
MARIO: Ich wusste, du bist da! Bist du noch sauer?
TOMMI: Ich war nicht sauer. Ich war höchstens aus gutem Grund verärgert.
MARIO: Und warum warst du so lange weg?
TOMMI: Ich hab dich noch dreimal als Gespenst gesehen. Das war so gruselig, dass ich mich verstecken musste. So dünn bist du, und deine Augen sind stechend..
MARIO: Das machen die Kontaktlinsen..
TOMMI: Ich kriege jetzt Angst vor dir. Ich meine, vor dir als Gespenst..
MARIO: Opa sagt, nur noch ein-, zweimal, dann ist mein Papa geheilt..
TOMMI: Du vertreibst mich, Mario, du vertreibst mich!
MARIO: Aber es ist doch bald vorbei!
TOMMI: Du kleiner Dicker! Ich mag dich doch so, wie du jetzt bist.. Verstehst du das nicht?
MARIO: Das ist doch nur das Kissen!
TOMMI: Ja, dein Bauch ist wie ein Kissen. Ich mag ihn. (legt seinen Kopf auf MARIOS Bauch) Darauf kann ich mich ausruhen.. (beginnt zu schnarchen)

(OPA kommt)
OPA: Schnell, Mario! Es ist wieder soweit....(zieht ihm das Kissen weg. TOMMI fällt zu Boden, steht auf, schüttelt die Faust)
TOMMI: Ich wünscht, ich wär kein Gespenst, dann könnt ich ihn vermöbeln! (ab)
OPA: Und jetzt die Kontaktlinsen... (nimmt MARIO die Brille ab, gibt ihm die Kontaktlinsen, MARIO setzt sie ein) So.. Los! Denk an den Ball.... (MARIO ab, OPA legt das Kissen auf den Stuhl, setzt sich darauf. MUTTER kommt, mit Kuchen und Kaffee)
MUTTER: Da sitzt du ja schon..
OPA: Vorsicht! Du musst mich siezen.. (laut) Jawohl, gnädige Frau, wenn es Kuchen gibt, bin ich immer der Erste.
MUTTER: Das ist mir schon aufgefallen, Herr Doktor. (ruft) Jochen! Kaffee! (Sie deckt den Tisch, OPA hilft ihr dabei)
VATERS Stimme: Ich komme.. (VATER kommt)  Der Herr Doktor ist auch da! (setzt sich) Und diesmal ganz ohne Kinder, endlich mal Ruhe. Wo stecken sie denn?
MUTTER: Maria schläft und Mario..
OPA: Ich hab ihn draußen spielen gesehen.
VATER: Wahrscheinlich mit Tommi.. Es ist ein Kreuz mit dem Jungen!
OPA (in ein Kuchenstück beißend): Der Zupfkuchen ist hervorragend, gnädige Frau..
MUTTER: Das freut mich. Nehmen Sie noch ein Stück..
VATER: Ja, greifen Sie zu, greifen Sie zu.. Aber hören Sie... Da wir nun einmal unter uns sind... und offenbar Zeit haben.. Herr Doktor, ich bin unzufrieden mit Ihnen. Erlauben Sie, dass ich das so offen sage. Sie sind schon über vier Wochen hier und was Mario betrifft.. Also, er hat sich überhaupt nicht verändert! Ja, es wird sogar schlimmer mit ihm. Gestern schimpfte er mit Tommi auf offener Straße, ich hörte, wie er ihm befahl, aus seinem Versteck zu kommen. Es war peinlich.. Die Leute kuckten..  (TRAUMSOHN MARIO taucht auf mit dem Handball unter dem Arm, VATER sieht es, zuckt zusammen und kuckt weg.) Der Junge!.. Schon wieder..  (fasst sich) Das heißt.. also.. Was wollte ich sagen... Mario träumt ja immer noch..
OPA: Nun, wenn Mario Tommi befiehlt, aus dem Versteck zu kommen, so ist das doch ein Beweis, dass Tommi nicht immer da ist. Das kann man schon als Fortschritt bezeichnen..
VATER: Schön, schön.. Aber.. (Er dreht sich von TRAUMSOHN weg)
MUTTER: Was ist? Warum drehst du dich zur Seite?
VATER: Das Licht... Das Licht vom Fenster blendet mich.
MUTTER: Ich dich ja gewarnt. Das viele Sitzen vorm Computerarbeit schadet den Augen.
VATER: Ach was..  (TRAUMSOHN stellt sich in seine Sicht) Was.. Was wollte ich eigentlich sagen.. (rückt wieder mit dem Stuhl in die alte Stellung) So ist es angenehmer. Es blendet nicht mehr so.. Also.. Wo waren wir? (Der Anblick seines TRAUMSOHNES, der um den Tisch herumstreicht, macht ihn immer nervöser, während MUTTER und OPA so tun, als bemerkten sie nichts und in aller Ruhe Kaffee trinken..) Um es einmal so zu sagen.. Es bleibt der Fakt, nämlich.. Diese Träumerei.. Und das ist doch seltsam.. Nicht zu v erstehen.. Der Junge sieht etwas, was wir nicht sehen. Übrigens: Seht Ihr vielleicht was? Ist Tommi... oder ein anderer Junge hier?
MUTTER: Hier ist kein Junge. Wie kommst du darauf? Oder sehen Sie einen, Herr Doktor?
OPA: Nein, hier  ist keiner.
VATER: Natürlich nicht. Ganz natürlich. Erwachsene sehen so was nicht... Ich meine, wenn sie gesund sind. Aber wenn sie nicht gesund sind..

OPA: Dann sind sie krank.

VATER: Dann sehen sie Gespenster oder so was.. Hab ich Fieber?

OPA: Es sind Traumgestalten, keine Gespenster.
MUTTER (fühlt seine Stirn): Nein.. Ganz normal.. Andrerseits... Wenn man so was sieht, ist das schon ein bisschen krankhaft.
VATER:  Also.. Wenn ich was sehe.. Das ist bloß eine Traumgestalt? Ich träume also? (Sein TRAUMSOHN kommt ihm so nah, dass er den Kopf einzieht) Wie nah kann so eine Traumgestalt einem kommen?
OPA: Ganz nah. Zum Beispiel Marios Lieblingsfreund, das ist eindeutig eine Traumgestalt. Immer an seiner Seite. Von so einem Freund hat er schon immer geträumt. Und der Grund? Da er keinen Freund hat, schuf er sich eben diese Traumgestalt...
VATER: Wenn... wenn ich Sie recht verstehe, ist es also so. Man träumt von einer Sache..
MUTTER: Von einem Menschen..
VATER: Von einem Menschen, richtig.. Genauer gesagt: von einem Jungen...
OPA: Genau. Und das über einen langen Zeitraum. Dann kann sie wie Wirklichkeit werden..
VATER: Echt? Auch noch im Alter von... sagen wir mal..
MUTTER: Über dreißig.
VATER: Ja, nehmen wir mal an.. Und dann erscheint plötzlich die Traumgestalt wie lebendig? (fährt hoch, fuchtelt gegen TRAUMSOHN)  Jetzt ist aber Schluss! Weg da, du! (TRAUMSOHN zieht sich zurück in den Hintergrund, bleibt aber sichtbar, VATER setzt sich wieder.)
MUTTER: Mit wem schimpfst du, Jochen?
VATER: Ich? Ich hab doch nicht geschimpft!
OPA: Es sah aus, als hätten Sie ein Gespenst gesehen..
VATER: Gespenst? Dass ich nicht lache!  Eine Wespe.. ja, eine Wespe war das.. Ganz dicht an meinem Ohr..
MUTTER: Ich hab keine gesehen.
VATER: Kuchen lockt sie an. Das weiß man doch. (wischt sich die Stirn)
OPA: Um darauf zurückzukommen. Wer zu lange träumt, wird am Ende ein Opfer seines Traums. Die Traumgestalten verfolgen ihn. (gibt TRAUMSOHN einen heimlichen Wink, der verschwindet)
VATER: In diesem Falle... (sieht sich um, erleichtert) Er ist weg... Ich meine, die Wespe ist weg.. In diesem Falle hätte ich gern noch einige Fragen an Sie, Herr Doktor.. Sehr persönliche Fragen..
OPA: Gern, aber nicht jetzt. Leider keine Zeit, verstehen Sie. Ich muss in die Klinik. Hier, Sie sehen etwas mitgenommen aus... (reicht ihm Schokolade) Ein Trösterchen.
VATER (steckt die Schokolade in den Mund): Wir müssen noch miteinander reden.. und zwar sehr ausführlich.
OPA: Selbstverständlich, sobald ich Zeit habe.... Vielen Dank für Kaffee und Kuchen, gnädige Frau! (ab)
MUTTER: Hör mal, ich hab keine Wespe gesehen.
VATER: Du siehst ja nie was.. (steht auf) Jedenfalls knöpf ich mir den Doktor noch mal vor! So kann es nicht weitergehen... Hat keine Zeit! Wenn einer Probleme hat! Dazu ist doch ein Doktor da! Wo gibt es denn so was!
MUTTER: Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, du nascht so viel.. Schau dir deinen Bauch an..
VATER: Mecker nicht an mir herum.. Die Arbeit stresst mich! (ab)
MARIA (kommt): Mama.. In meinem Zimmer sind Indianer! (klettert auf ihren Schoß) Darf ich Kuchen?
MUTTER: Aber sicher, sogar ein großes Stück... Du bist nämlich der Häuptling der Indianer.
MARIA: Ja, das bin ich. Schon seit heute..

 

Blackout



(TRAUMSOHN mit Ball. Er prellt ihn auf und ab. VATER kommt, will flüchten..)


TRAUMSOHN: Kannst du das auch? (prellt den Ball)
VATER (wendet sich ihm zu): Das? Natürlich.
TRAUMSOHN: Zeig es mir.
VATER: Ich? Ich denk nicht im Traum daran.. Du bist bloß geträumt..Jawohl.. Eine Traumgestalt! Geh weg! Hau ab! (OPA kommt.) Herr Doktor... Psst! Sehn Sie den Jungen dort?
OPA: Wo? Was
VATER: Dort! Den Jungen! Der den Ball prellt..
OPA: Da ist nichts.
VATER: Na bitte.. Hab ich's nicht gesagt? (Pause) Herr Doktor, ich bin krank. Ich glaub, mein Sohn hat mich angesteckt..
OPA: Ach Herrjeh... Wie geht denn das?
VATER: Bin ich Arzt oder Sie? Ich seh jetzt immer einen Jungen. Er taucht auf und verschwindet. Und wissen Sie, wer das ist? Mein Traumsohn. Und er hat das Gesicht von Mario.
OPA: Na großartig. Endlich haben Sie, was Sie schon immer wollten.
VATER: Aber ich träum ihn doch bloß. (TRAUMSOHN lacht) Er lacht! Sehen Sie, wie er lacht? Ich glaub, er lacht mich aus.. Lach nicht!
OPA: Ich lach nicht..
VATER: Der Junge lacht! Mein Traumsohn lacht mich aus.. Aber sehen Sie mal, wie sportlich er ist. (TRAUMSOHN holt mächtig aus zum Wurf)  Vorsicht! Er schmeißt! (VATER duckt sich, TRAUMSOHN ab)
OPA: Was ist?
VATER: Jetzt ist er weg. Gott sei dank.. Man könnte meinen, er wirft eine Bombe, so holt er aus... Also, wie Sie gesehen haben, das heißt, wie Sie nicht gesehen haben.. Herr Doktor,  ich bin krank!
OPA: Sie sind vielleicht ein Pechvogel. Im Moment hab ich keine Zeit. In der Klinik wartet man auf mich... (reicht ihm Schokolade) Hier. Zur Beruhigung...
VATER (nimmt es, steckt sie sich in den Mund): Haben Sie auch eine mit Nuss?
OPA: Beim nächsten Mal! (ab)
VATER: Schön, schön... (beginnt furchtsam das Zimmer abzusuchen. MUTTER kommt)
MUTTER: Suchst du etwas?
VATER: Ich? Nein... Doch..
MUTTER: Was hast du im Mund?
VATER: Medizin.
MUTTER: Schokolade! Darum wirst du immer dicker!
VATER: Medizin, Anne, Medizin! Ich bin krank... Genauso krank wie Mario. Komm mir nicht zu nah. Es ist vielleicht ansteckend.
MUTTER: Sei nicht albern.
VATER: Psst! (leise) Ich hab einen Traumsohn.
MUTTER: Ja, das wusste ich schon immer
VATER: Ja...(laut) Nein! Du verstehst mich nicht! Der Traumsohn ist ein Alptraumsohn. Er kommt und geht wann er will. Vorhin stand er vor mir und spielte Ball. So.. (zeigt mit der Hand das Prellen des Balles) Ein Handballer.. Und dann wollte er so.. (holt zum Wurf aus) Er zielte auf mich.
MUTTER: Hier? In unserm Wohnzimmer? So eine Frechheit!
VATER: Der ganze Kerl ist frech. Aber sonst.. Wenn du ihn sehen könntest! Einfach traumhaft! Dagegen ist Mario... naja... Du weißt schon... Andererseits..
MUTTER: Was?
VATER: Mario ist sympathischer, irgendwie... Er ist nämlich...
MUTTER: Einfach lieb.
VATER: Ja...  Auf keinen Fall frech.. böse.. ja..
MUTTER: Du hast ja ganz rote Augen. Wann bist du eigentlich schlafen gegangen?
VATER: Noch gar nicht.
MUTTER: Dann wird's aber Zeit. Komm, ich bring dich ins Bett.. (beide ab)

Blackout

 


(MARIO allein)


MARIO: Tommi!. Stell dich nicht so an. Ich weiß, dass du da bist. Ich spür es... Glaub bloß nicht, dass ich dich lange suche.
TOMMI (kommt): Du bist ein richtiger Spürhund.
MARIO: Gruselst du dich denn immer noch vor mir?
TOMMI: Nein.
MARIO: Dann ist ja gut.
TOMMI: Nichts ist gut! Es macht dir richtig Spaß, ich hab's gesehen! (heftig) Das zu sehen, ist noch viel schlimmer als gruseln!
MARIO: Das versteh ich nicht.
TOMMI: Ist auch egal.. Ich komme, um mich zu verabschieden.
MARIO: Du gehst weg? Warum?
TOMMI: Darum.
MARIO: Das versteh ich nicht.
TOMMI: Ich hab's dir schon mal gesagt..  Was wir Gespenster oder - in den Worten der Erwachsenen - Traumgestalten machen, ist nämlich überhaupt kein Spaß! Arbeit ist das! Harte Arbeit. Aber dir macht es Spaß, und das halt ich nicht aus..
MARIO: Es macht mir nur ein bisschen Spaß.
TOMMI: Lüg nicht. Also, reich mir die Hand, Kumpel. (reicht ihm die Hand)
MARIO: Nein! Ich will nicht!
TOMMI: Lass mich gehen, Alter.. Du musst zustimmen, sonst kann ich nicht zurück. Seit Wochen hab ich nichts gegessen! Und dabei gibt es im Traumland so leckere Pfannkuchen. . Gib's zu! Ich bin nicht mehr wichtig. Dein Vater ist dir wichtiger.
MARIO: Doch... Du bist mir wichtig! Sogar sehr!
TOMMI: Quatsch mit Soße. Ich weiß es längst. Du brauchst mich nicht mehr, das ist es! Tschüss, mein bester Freund! Sei jetzt nett zu mir... und lass mich gehen. Bitte. Ich bin völlig fertig mit den Nerven. (reicht ihm die Hand)
MARIO: Nein!
TOMMI: Dein Händchen, Kumpel. (Er nimmt MARIOS Hand) Du schaffst es. (sich langsam entfernend) Tschüss und mach's gut, Alter!. (ab)
(OPA kommt)
MARIO: Opa, er ist weg! Tommi ist weg...
OPA: Wirklich?
MARIO: Für immer. Das hat er gesagt.
OPA: Und jetzt... bist du traurig. Ich seh's dir an.
MARIO: Was mach ich ohne ihn?
OPA: Lass dir von Opa Doktor helfen.. Zeit für die Schlussrunde.. Wisch dir die Tränen und dann an die Arbeit!

 

Blackout



VATERs Stimme: Verdammt! Der Computer ist schon wieder festgefroren! Mario! Mario! (kommt.) Mario! .. Dringend! Wo steckst du?
TRAUMSOHN (kommt, mit Handball): Hier bin ich!
VATER: Du! Du schon wieder... Hau ab! Du bist nicht Mario!
TRAUMSOHN: Ich bin viel mehr als Mario! Ich bin dein Traumsohn! Fang auf. (will den Ball werfen)
VATER: Lass das.. Du kannst bloß Ball werfen. Oder kannst du meine Datei retten?
TRAUMSOHN: Was ist eine Datei?
VATER: Siehst du! Du bist ja doof!
TRAUMSOHN: Keine Angst, ich pfeffer den Ball auf deinen Computer. Dann geht er wieder..
VATER: Du bist ja.. Kann ein Gespenst verrückt sein?
TRAUMSOHN: Lass uns spielen. Geh vom Fenster weg, wenn du den Ball nicht fängst, gibt's Scherben!
VATER: Nein, lass das! Und hör jetzt endlich auf dami! Geh und zeig dich nie wieder! Bitte.. Ich bitte dich, hörst du?
TRAUMSOHN: Jammer nicht... Fang! (holt aus).
VATER: Hilfe! (OPA kommt) Gott sei Dank! Gerade rechtzeiti!, Herr Doktor! Befreien Sie mich von dem Ungeheuer!
OPA: Ungeheuer? Wo?
VATER: Na dort!
VATER: Oho! Das ist Ihr Traumsohn?
VATER: Sie sehen ihn? Großartig! Schaffen Sie ihn mir vom Hals! Ich flehe Sie an..
OPA: Der Patient fleht mich an. Da wird der Doktor ganz weich.. Was krieg ich dafür?
VATER: Was Sie wollen... Nur schaffen Sie mir dieses Gespenst vom Hals!
OPA: Ihr Wort gilt... Gespenst, komm mal her. (TRAUMSOHN geht zu Opa)
VATER (verblüfft): Er gehorcht Ihnen!
OPA: Auf's Wort. ( fasst MARIOS Hemd)
VATER (wie vorher): Sie fassen ihn an!
OPA: Anders geht's nicht. (zieht das Kissen aus seiner Jacke, schiebt es unter MARIOS Hemd)
VATER: Jetzt hat er ja einen Bauch!
OPA: Richtig. Und das kriegt er auch noch. (setzt MARIO die Brille auf) Was sagen Sie jetzt?
VATER: Das ist ja.. Mario!
MARIO: Ja, Paps, ich bin es..
VATER: Ich glaub's nicht.. Mario! Bist du's? Wirklich? Lass dich anfassen... Komm her.. (MARIO geht zu ihm, VATER fasst ihn an und dann den Ball) Und der Ball ist auch echt! (umarmt MARIO) Mario! Du musst jetzt immer bei mir bleiben, hörst du?
MARIO: Aber das bin ich doch schon die ganze Zeit.
VATER: Ja, genau.. Zeit.. Du sagst es. Ab jetzt hab ich immer für dich Zeit. Aber keine für diesen verdammten..
OPA: Traumsohn.
(MUTTER kommt mit MARIA)
MUTTER: Alles in Ordnung?
OPA: Er ist noch etwas durcheinander.
VATER: Überhaupt nicht.... Pass mal auf, Anne. (zieht MARIO das Kissen unterm Hemd weg) Gestatten, mein Lieblingssohn! Toll, was?
MARIA: Will Marios Bauch! (VATER gibt ihr das Kissen, sie versucht unter's Kleid zu schieben)
MARIO (nimmt die Brille ab): Und die Brille brauch ich auch nicht, ich hab Kontaktlinsen und seit ein paar Wochen spiel ich Handball!
MUTTER: Ich bin fassungslos.
VATER (droht scherzhaft mit dem Finger): Tu bloß nicht, als hättest du nichts gewusst... Herr Doktor, ich danke Ihnen, Sie haben mich kuriert. Es gibt keinen besseren Sohn als Mario... Momentmal, was sagt Tommi dazu?
MARIO: Nichts. Er ist weg. Für immer.
VATER: Du brauchst ihn auch nicht mehr. Ab jetzt bin ich dein bester Freund. Du sollst mal sehen, was wir in nächster Zeit alles anstellen..
MUTTER: Ja, hör auch auf zu naschen.. Kriegst ja schon einen Bauch..  Was meint ihr? Sollen wir jetzt mal Opa anrufen?
MARIO und MARIA: Ja!
VATER: Ja, richtig, wir haben ja schon lange nichts mehr von ihm gehört. (tippt ins Handy) Mal sehen, wo wir ihn heute erwischen..
MARIA: Bei den Indianern! (OPAs Handy klingelt)
VATER: Na, welch ein Zufall! Herr Doktor! Ihr Handy klingelt..
OPA: Tatsächlich...Entschuldigt. (dreht sich beiseite, hält das Handy ans Ohr) Ja, bitte?
VATER (ins Handy): Hallo Vater! Na, wie geht's unserm Cowboy?
OPA (ins Handy): Prächtig, prächtig..
VATER (ins Handy): Wo bist du? In Texas?
OPA (ins Handy): Nee, ich bin auf dem Weg zu euch..
VATER (zu den anderen): Er ist schon auf dem Heimweg! (bemerkt, wie die anderen auf den OPA blicken, der sich demaskiert: Perücke ab, Bart ab, Brille ab..)
OPA: Bin gleich da, mein Sohn. Das Taxi steht schon vor der Tür. (nimmt die Brauen ab)
MARIA: Opa!
VATER: Na, du bist das!
MUTTER: Ja, dein Vater!

VATER: Also weißt du! Täuschung, wo man hinkuckt.

OPA: Entschuldige, mein Sohn.. Es musste sein. Es hat mir sogar Spaß gemacht..
MARIO: Er hat dich reingelegt!
MARIA: Will Opas Haar haben! (OPA gibt ihr die Perücke, sie setzt sich die Perücke auf)
VATER (zu MUTTER): Und du hast das alles gemanagt? Na klar, hast du das.
MUTTER: Ja.. Aber jetzt wollen wir feiern! Alle sind wir wieder zusammen und einer ist sogar weg.. Leb wohl, Tommi! (MARIA starrt ins Zimmer) Was ist, Mariechen?
MARIA (mit Blick nach hinten): Hallo, Indianer! Wie geht's?
MUTTER (erschrocken): Was sagst du da?
MARIA: Da steht ein Indianer.
MUTTER (wie vorher): Wo? Um Himmelswillen.. Ich seh keinen.
VATER: Es geht schon wieder los.
MARIO: Alles muss sie mir nachmachen.
OPA: Siehst du ihn wirklich?
MARIA: Na klar! Er ist so groß. (zeigt die Größe mit Zeigefinger und Daumen)
OPA: Na, dann hol ihn dir.  
MARIA (geht zu einem Beistelltisch, nimmt von dort eine kleine Indianerfigur, bringt sie und zeigt sie): Er ist nett!
OPA: Ein Geschenk von mir für unsern Indianer-Fan! (zu den andern, die ihn verwundert anstarren) Na, ich war doch in Amerika..

ENDE

                                                                                            Siehe auch Das Geheimnis der Wikinger

                                                                                               

  • Das Ende der Illusion (Der Untergang einer 68er Familie)
  • Berlin, nu freue dir! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
  • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
  • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Rheinländer fordert die Rückübertragung eines Grundstücks in Köpenick/Ost-Berlin)
  • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld fallen die Masken)
  • Das Mörderspiel (Spaß in unserer Zeit)
  • Sonja und ihr Roboter (Auf dem Weg zum Supermenschen)
  • Das Geburtstagsgeschenk (Bei der Feier zu seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
  • Ein gut bezahltes Sterben (Ein Großunternehmer will dem Sterben eines Arbeiters zusehen.)
  • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Krimi-Stück vor leerem Haus)
  • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
  • Papa und der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
  • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
  • Hannes erkärt Manne ein Fremdwort (Sketche)

 

Rettungsschwimmer gesucht –

Europa geht baden.

Harald Schmid

in Wer laut denkt, lebt gefährlich

 

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Siehe auch 

Verse auf der Kachelwand/Zukunft


Das Ende der Illusion

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Da rettet auch das Boot im Garten  nicht mehr...

     Jahre Wiedervereinigung                          

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      • 6 Meine Frau, unser Kater und die Maus
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      • 1 Ungeheuerlicher Missbrauch eines Roboters
      • 2 Das Attentat
      • 3 Sex im 22. Jahrhundert
      • 4 Aus meinen Sommerferien 2042
      • 5 Die Humanoiden
      • 6 Die Wirkung von Liebesromanen
      • 7 Roboter oder Mensch
      • 8 Der Neu-Mensch
      • 9 Sex
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      • 11 Ich, mein Körper, mein Gehirn
      • 12 Ein Spaziergang im Jahr 2092
      • 13 Langeweile Leben / Cyperlife
    • Verliebt in eine Birke
    • Der Auftrag (Der Kampf mit einem Troll)
    • Die Existenzfrage
    • Opa und die Bäume
    • Wie ein Glücksbringer erst reich und dann glücklich macht
    • Ich als Astrologe
    • Beim Arzt
    • Der Träumer
    • Der Unfall
    • Missing Berlin
    • Ein Sommerabend in Neukölln
    • Die Fliege an der Wand
    • Die Uhr
    • Die gelbe Armbinde
    • Die Tänzerin
    • Der Mann und sein Schatten
    • Der Heilige ohne Fuß
    • Richter Gnadenlos. Eine Weihnachtsgeschichte
    • Leseschnipsel
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    • Die Odensjö-Saga
    • Die Saga der Odin-Quelle
    • 10 Geschichten mit Gunnar
      • 1 Ein paar Worte zur Person
      • 2 Mein Freund, der alte Schwede
      • 3 Hüttenbesuch im Winter
      • 4 Keine Zeit
      • 5 Nacktbaden im See
      • 6 Mittsommer
      • 7 Gunnar erzählt seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte
      • 8 Mein letzter Sommernachmittag
      • 9 Veraltet
      • 10 Der Chinese in Småland
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
    • Das kaputte Telefon in der Ferienhütte
    • Opa und die Bäume (Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder)
    • Panzer in Småland
    • Aus meinem schwedischen Tagebuch
    • Zwischen Troll und Buddha
    • Verliebt in eine Birke
    • Anders und die verschwundene Straße
    • Wie ein Bauer in Småland erst reich und dann glücklich wurde
    • Ferien in Schweden (Småland)
    • Buddhas auf Küchenstühlen
    • Eine Geschichte aus der Zeit der schwedischen Prohibition
    • Die Frau im Wald
    • Kärleken (Eine schwedische Liebesgeschichte)
    • Der Holzfällerblick
    • Taufe auf Schwedisch
    • Eine schwedische Urlaubsgeschichte mit einem kleinen Jungen
    • Als mich die Schweden mit ihrem "Tack" fast erschossen hätten..
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  • Thomas' Augenblicke nah und fern (Mit einem Klick in Spanien, Portugal, Oman, auf Hiddensee und in der Natur)
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