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Dieter Lenz

Heiraten? Niemals!

 Berliner Posse


Kurzinhalt

 

Zwei Brüder, deren Eltern geschieden sind, wohnen in einer Wohnung mit Balkon. Sie haben ihren Vater als Untermieter aufgenommen, ihre Mutter wohnt eine Etage höher. Während der Vater den Balkon zu einem Garten ausbaut, haben die Brüder Ärger mit ihren Freundinnen, denn sie wollen partout nicht heiraten. Der jüngere ist zudem kriminell, und als seine Freundin eine Schwangerschaft vortäuscht, um ihn zur Heirat zu bewegen, will er das Kind seinem Bruder unterschieben. Gemeinsam mit der Mutter verpassen die Frauen den Männern einen Denkzettel und  zwar so heftig, dass diese am Ende dankbar sind, ihre Freundinnen heiraten zu dürfen.

 

Die Personen

 

KRUSE, Vater der Brüder und KLARAs Ex-Mann

KLARA, Mutter der Brüder und  KRUSEs Ex-Frau

BRUNO, der ältere Bruder

ACHIM, der jüngere Bruder

SONJA, Freundin von ACHIM

CHRIS, Freundin von BRUNO

FRAU LIEBIG, Nachbarin

Das Bühnenbild

Ein Wohnzimmer. In der Mitte ein Ledersofa, zwei Ledersessel, dazwischen ein Glastisch, auf ihm Zeitschriften. In der Nähe eine Kommode mit Schubla­den, auf der Kommode ein Sortiment alkoholischer Getränke und ein Tablett mit Gläsern, eine Vase mit welken Blumen. Ein Regal mit ein paar Büchern, Fern­sehgerät, Stereoanlage und kleinerem Krimskram.

Links eine Computeranlage, davor ein Drehstuhl.

Alles weist darauf hin, dass es sich um einen Männerhaushalt handelt.

Das Zimmer hat drei Türen, eine an der linken Seite (Achims ehemaliges Zimmer) und eine nach hinten: dort befinden sich alle anderen Räume (z. B. Küche) und eine rechts (unsichtbar): der Wohnungseingang.

Rechts ist ein Stück Wand mit einer zweiflügeligen Glastür, sie geht auf einen Bal­kon mit einer Glastür, daneben ein Fenster mit Blick auf den Balkon.

Der Balkon ist im Anfangsstadium der Begrünung, Geranien in den Blumenkästen, wilder Wein baumelt herab.

 

 

 

 

 

1. Akt

 

(KRUSE mit Gärtnerschütze, BRUNO am Computer)

 

KRUSE: Junge, Junge, tolles Wetterchen heute. Bestes Heuwetter. Wo ist die Sense?

BRUNO: Du spinnst wohl.

KRUSE (zieht eine Schublade auf): Wo ist die verdammte Schere?

BRUNO: Wo sie hingehört. Zweite Schublade!

KRUSE (fischt die Schere aus der Schublade): Ein anständiger Haushalt hat ne Sense oder wenigstens ne Sichel, aber so was kennt ihr ja nicht. Frag mal deinen Puter, was das ist.

BRUNO: Computer, Vater, Computer! Spiel hier nicht den Doofen. … Fertig! Das vierte Kind! Hat grade mal zehn Minuten gedauert.

KRUSE: Gespenstisch! (kommt, schaut ihm über die Schulter) Wie haben die das gemacht?

BRUNO: Ich mach das. Ich bin so was wie Gott. Ich hab das Spiel erst eine Woche und schon eine so große Familie.

KRUSE: Toll.  Junge oder Mädchen?

BRUNO: Junge.

KRUSE: Wo denn. Ich seh nichts.

BRUNO: Sei nicht so pingelig.

KRUSE: Na hör mal.

BRUNO: Hier, sieh mal. Das Haus. Hier, das Schlafzimmer. Der Vater pennt.

KRUSE: Am helllichten Tag? Ein Faulenzer.

BRUNO: Er ist arbeitslos.

KRUSE: Flegel. Du machst mich nach.

BRUNO: Genau. Hier, der Garten.

KRUSE: Meiner ist schöner. Menschenskind! Wie alt biste? 26? Mach lieber ne richtige Familie! Heirate Chris! Ihr seid doch schon seit zwei Jahren so gut wie verlobt!

BRUNO: Ja, aber ich will erst ein Kind, aus Sicherheit.  Ich trau ihr nicht... Die will erst Karriere machen..

KRUSE: Und das nennst du Liebe?

BRUNO: Bei ner Heirat braucht man mehr Verstand als Liebe.

KRUSE: Ja, da ist was dran.. Ich hab jetzt zu tun. Muss den Rasen mähn.. (verschwindet auf dem Balkon. Scherengeklapper) Dass mir keiner ans Heu geht. Ist für die Pferde im Winter.

BRUNO (irritiert): Was?

KRUSE (unsichtbar): Noch nie was von Heupferdchen gehört? (Es klingelt.)

BRUNO: Mach auf.

KRUSE: Keine Zeit. Das Heu muss noch heut in die Scheune.

BRUNO (steht auf): Rühr mir ja nicht den Computer an! (ab)

KRUSE: Ich hol mir doch keine Krankheit! (kommt vom Balkon, mit einer Blumenschaufel voll Gras, hält sie sich vor die Nase) Ein Duft ist das. Das Parfüm von Mutter Natur. Wo haben wir Scheune? (sieht sich um, schiebt Bücher auf dem Bücherbord beiseite, legt das Gras in die Lücke, versucht es hinter einem Buch zu verstecken Zu spät. BRUNO und ACHIM kommen, ACHIM mit einer prall gefüllten Tasche)

 

ACHIM (zu KRUSE): Was machst du denn da? (stell die Tasche ab, sieht das Gras) Was ist denn das? Ein Vogelnest? (greift zu)

KRUSE (schreit): Finger weg! (rennt zur Balkontür, schreit nach draußen) Polizei! Einbrecher! Diebe!

ACHIM (zerrt ihn in die Wohnung): Schnauze! Verdammt noch mal!

KRUSE: Loslassen!

BRUNO (kommt): Aufhören!

ACHIM: Er hetzt uns die Bullen auf den Hals! (hält KRUSE den Mund zu)

BRUNO: Mensch, es ist dein Vater. (ACHIM lässt ihn los)

KRUSE (schnappt nach Luft): Verdammt noch mal. Das war … (holt tief Luft) ein Mord­versuch.

ACHIM (auf den Balkon zeigend): Und das da? Deine Landwirtschaft? Ein Anruf beim Hausbesitzer und du fliegst über deinen Balkon!.

KRUSE: Mistkerl!

BRUNO: Nun hört schon auf.

 

(KRUSE geht auf den Balkon, schließt die Tür. ACHIM droht ihm mit der Faust, KRUSE droht zurück.)

BRUNO: Es gibt so was wie „Du sollst das Alter ehren“.

ACHIM: Ja, aber er hält sich nicht dran. Man kriegt ja Angst vorm Al­ter, wenn man ihn sieht. Ich versteh immer noch nicht, wie du ihn hier reinlassen konntest. Das war doch sonnenklar, dass er sich hier einnistet. Guck dir bloß sein Grünzeug an.

BRUNO: Er hängt halt an seinem Garten.. Und so alt ist er gar nicht.

ACHIM: 58. Der harzt bis zur Rente, sag ich dir, und mit Vergnügen. (heftig) Mensch, der hat vor zwanzig Jahren Mutter sitzen lassen, und jetzt kommt er zurück und du gibst ihm eine erstklassige Bleibe. Und oben wohnt Muttern! Wie kannst du bloß!

BRUNO: Sie war auch dafür.

ACHIM: Ja. Und lacht sich krank über deine Dummheit. Na schön, lassen wir das. Jetzt zum Geschäft. Wie sieht's aus?

BRUNO (zieht eine Schublade auf, holt ein Bündel Geldscheine heraus, reicht ihm das Geld) 520. Alles verkauft. Der Laden brummt.

ACHIM (steckt das Geld ein, macht die Tasche auf): Acht Autoradios mit CD-Player, für jeden ist eine Einbauleitung bei. Kostenpunkt: pro Stück 80 Euro. Stell sie mal gleich ins Internet. Guck sie dir nachher an, ich deponier sie erst mal im Lagerbei mir. (geht mit der Tasche ins Zimmer, lässt die Tür of­fen)

BRUNO: Seit wann ? Du wohnst doch dort.

ACHIM (aus dem Zimmer): Nee. Hab jetzt ne eigene Location. Das hier ist jetzt mein Lager.

BRUNO: Sag mal, woher kriegst du eigentlich das ganze Zeug?

ACHIM (kommt aus dem Zimmer):  Woher wohl. Aus Konkursmasse.

Stimme von CHRIS (von draußen): Opa, lass den Korb runter! (KRUSE  am Balkonrand,  nickt runter und lässt am Strick einen Korb hinunter.)

ACHIM (sieht zu, während BRUNO am Computer spielt): Wenn das nicht irre ist... Wetten, die Nachbarn lachen sich krank..(KRUSE zieh den Korb hoch) Ich sollte ihm mal ne Bombe reinlegen. Na, ich hau lieber ab, bevor Chris kommt. Tschüss. (Beim Abgehen stößt er auf CHRIS) Ej, Rotkäppchen! Hast dem lieben Opa wieder was ins Körbchen gelegt? (KRUSE setzt sich mit einem Stuhl in die Balkontür, isst ein Brötchen und liest Zeitung)

 

CHRIS: Blödmann!

ACHIM: Vorsicht! Beleidigungen kosten was!

CHRIS: Wieder abkassiert, was?

ACHIM: Neidisch?

CHRIS: Gauner!

BRUNO (am Computer, ohne sich stören zu lassen): Das ist das Schöne bei meiner Familie. Hier herrscht Frieden. Nehmt euch ein Beispiel!

ACHIM: Jawohl, stör ihn nicht. Er macht Kinder! Du kannst es ja nicht!  (ab)

CHRIS: Mistkerl!

BRUNO: Ich hab jetzt ein viertes, Chris.

CHRIS: Na klasse. Das erhöht das Kindergeld.

BRUNO: Ist ein Junge.

CHRIS (heftig): Kannst du das blöde Ding nicht mal ausschalten? Oder ist dir egal, was um dich herum passiert? Zum Beispiel dein Herr Bruder. Der dreht krumme Dinge. Was du für ihn im Internet verscherbelst, ist geklaute Ware.

BRUNO (am Computer): Ich mach den Jungen lieber gleich was älter, dann kann er schon laufen, ich hab dann mehr Spaß mit ihm.

CHRIS: Ich rede mit dir!

BRUNO (ohne vom Computer aufzublicken): Der wächst bltzschnell, pass mal auf..

CHRIS (zornig): Sieh mich an!

BRUNO: Wieso? Was soll ich an dir vergrößern? (CHRIS haut ihm eine runter und geht ab.) Mensch, das war ein Witz!

KRUSE (kauend): Weißt du was, heut pflanz ich meine ersten Tomaten.

BRUNO: Verschwind lieber mal nach draußen. Hängst den ganzen Tag hier rum. Das nervt.

KRUSE: Erklär mir mal, wie man ne Straße üb erquert. Die bremsen ja erst, wenn sie einen überfahrn haben. (Es klingelt dreimal)

BRUNO: Mach auf.

KRUSE: Nee. Das ist deine Frau Mutter. (Es klingelt wieder dreimal. BRUNO steht seufzend auf und geht ab. KRUSE frisiert sich mit Spucke und den Händen. BRUNO kommt mit KLARA, diese mit einem Blumentopf Veilchen. KRUSE tut beschäftigt an den Tomatenpflanzen am Fenster. BRUNO setzt sich wieder und arbeitet)

 

 

KRUSE (tut überrascht): Ach, wen seh ich denn da … Guten Morgen, du Schöne.

KLARA: Es ist schon Mittag, Alter. Nimm mir mal die Geranien ab .(gibt KRUSE den Topf, der sucht einen Platz.) Jetzt weiß er nicht wohin damit … In die Küche, Mann. Aufs Fensterbrett! (KRUSE geht ab) Geht er dir wieder auf den Keks?

BRUNO: Was hältst du davon, du hast doch oben noch ein Zimmer frei: Einen Monat kriegst du ihn, einen Monat ich.

KLARA: Der Mann hat mich verlassen! Wegen ner Jüngerin

BRUNO: Ist doch schon ewig her. Hättest in der Zwischenzeit längst wieder heiraten können.. (KRUSE kommt)

KRUSE: Ich werd auf die Geranien aufpassen. Auf deine Jungs ist ja kein Verlass.

KLARA: Es sind auch deine.

KRUSE: Ach ja?

BRUNO: Es geht wieder los.

KRUSE: Wenn deine Mutter ein bisschen mehr Verständnis hätte für eines Mannes Schwierigkeiten in jungen Jahren. Und jetzt, wo er reif ist ..

KLARA: Und seinem Sohn auf der Tasche liegt..

KRUSE:  Was kann ich dafür, bei der Wirtschaftslage?

KLARA: Ich hatte dich gewarnt...Jetzt biste pleite mit deinem Öko-Bauernhof. Und wo ist jetzt die .. wie hieß sie doch? Susi? Schatzi? Pippi?

KRUSE: Renzi! Renzi! Eine Österreicherin! Und wir haben uns gütlich getrennt. Jawohl. Sie hat den Hof und ich bin frei. Frei, frei, frei!

KLARA: Und warum bist du hier?

KRUSE: Weil sich einer um deine Söhne kümmern muss! Der eine hält sich für Gott und bastelt sich ne Familie zusammen, der andere ist kriminell. Deine Erziehung, Karla, deine Erziehung! Und jetzt geh ich zur Liebig auf der andren Straßenseite und wenn ihr ne Sirene hört, dann wisst ihr, wo ihr mich findet: im Leichenschauhaus. (ab)

KLARA: Er hat sich überhaupt nicht geändert… Du solltest wirklich nicht so oft am Computer sitzen. Kriegst schon einen runden Rücken.. Das mit Achim, stimmt das?

BRUNO: Quatsch. Er besorgt sich Auktionsware und ich hab verkauf sie im Internet. das ist alles.

KLARA: Na, der bleibt nicht lange dabei, dann fällt ihm wieder was andes ein... Naja,  ihr müsst wissen, was ihr tut. (wendet sich zum Gehen) Und wenn dir der Alte zu viel wird, schickt ihn zurück zur Pippi!  (KLARA ab. BRUNO arbeitet am PC. Nach einer Pause klingelt es.)

BRUNO (steht auf, ): Der reinste Taubenschlag. (geht zur Tür, kommt zurück, hinter ihm KRUSE und FRAU LIEBIG)

KRUSE (sehr höflich): Bitte, Frau Liebig, nur hereinspaziert. Lassen Sie sich von meinem Sohn nicht stören. Er macht gerade Kinder.

FRAU LIEBIG: O!

KRUSE (zu BRUNO): Und du, guck nicht so! Ich darf doch wohl mal eine Freundin mitbringen.

FRAU LIEBIG: Ich beobachte schon die ganze Zeit, was Ihr Herr Vater auf dem Balkon macht.

KRUSE: Gnädigste, ich führe Sie zu meinem Paradies. (öffnet die Balkontür) Sehen Sie!

FRAU LIEBIG: Ein Rasen! Ein wunderschöner Rasen! Nicht möglich! Ist der echt?

KRUSE: Gerade frisch gemäht. Ist das ein Duft, was? Würde auch gern Kartoffeln pflanzen, aber dafür ist es zu wenig Erde..

FRAU LIEBIG:  Kann man sich da hinsetzen? Keine Ameisen?

KRUSE:  Keine Ameisen, keine Schlangen... Sie können sich sogar hinlegen.

FRAU LIEBIG:  Dann geh ich auch barfuß! (zieht sich die Schuhe aus)

KRUSE:  Ziehn Sie ruhig mehr aus..Nur der Himmel guckt zu! 

FRAU LIEBIG: Sie sind ein Filous, Herr Krause! (setzt sich, man sieht sie nicht mehr)

KRUSE (setzt sich, wird unsichtbar): Wie wär's mit nem kleinen Picknick? Ich picke gerne.

FRAU LIEBIG: O, Herr Kruse... ( BRUNO steht auf und lugt heimlich durchs Fenster)

KRUSEs Stimme: Bruno, Frau Liebig möchte gern ein Glas Saft  und für mich ein Bier!

FRAU LIEBIGs Stimme: Den Saft mit einem kleinen Spritzer Prozentigem, bitteschön! (BRUNO ab. KLARA kommt, sieht sich um, hört Stimmen, tritt ans Fenster, sieht auf den Balkon. BRUNO kommt mit einem Glas Saft und einem Glas Bier)

 

BRUNO: Machst du mir mal die Balkontür auf? (KLARA tut es). Das Bier, frisch gezapft, und der Apfelsaft wie gewünscht mit einem Spritzer Klarem. (Ein Männerarm greift nach dem Bier, ein Frauenarm nach dem Saftglas)

KRUSES Stimme: Danke, Herr Ober.

FRAU LIEBIGs Stimme: Auch meinerseits, Herr Ober!

BRUNO (macht die Balkontür zu, wendet sich zu KLARA): Seine neue.

KLARA: Von wegen neu. Bestimmt 10 Jahre älter als ich... (äfft sie nach) Auch meinerseits, Herr Ober … Spielst du jetzt auch noch den Kellner?

BRUNO: Vielleicht haben wir Glück und er zieht zu ihr rüber... Ist was?

KLARA: Was soll denn sein?

BRUNO: Na, du machst ein Gesicht.

KLARA: Ist das verboten?

BRUNO: Schon gut. Wieso kommst du noch mal runter?

KLARA: Wieso, wieso. Ich wollt euch nur sagen, ich back heut nen Kuchen. Aber der kriegt keinen! (ab)

BRUNO: Mann, ist das brutal.

 

 

Black out

 

 

 

(ACHIM mit zwei Koffern und SONJA mit einer Tasche. ACHIM ist gekleidet in Schlips und Anzug. Sie stellen ihr Gepäck ab.)

 

ACHIM: Da sind wir. (sieht sich um) Bruno ist noch auf Arbeit. (entdeckt KRUSE auf dem Balkon)  Und der Alte ackert auf einem Feld.. (geht rasch zur Balkontür) Der Herr erlaubt. Es zieht! (schließt und verriegelt die Balkosntür, zu SONJA sieht sich um) Was ist?

SONJA: Ich weiß nicht … Ich fühl mich nicht besonders.

ACHIM: Klar, du bist doch schwanger. Da müssen wir durch.

SONJA: Red nicht so blöd. Ich muss da durch!

ACHIM: Und alles nur wegen so einer kleinen Pille. Wie kann man so was vergessen?

SONJA: Hör auf, ja? Was du da vorhast, ist geradezu kriminell.

ACHIM: Also geradezu würde ich nicht sagen, ein bisschen krumm, ja.

SONJA: Mach keine Witze. Heiraten wär doch jetzt das Natürlichste!

ACHIM: Jetzt machst du Witze. Heiraten, jetzt, wo ich die Laufbahn des freien Unternehmertums einschlage? Da geht's um fressen oder gefressen werden! Das kann ich dir doch nicht zumuten! Und unserm Kind schon gar nicht.

SONJA: Aber ihm kannst du’s zumuten.

ACHIM: Das ist keine Zumutung, im Gegenteil, der freut sich darüber.. Der will nämlich schon lang Vater werden, aber Chris will keine Kinder, die denkt nur an ihre Karriere. (SONJA setzt sich) Geht’s dir nicht gut?

SONJA: Mann! Ich bin schwanger! Übrigens kenn ich Chris besser als du. Die hat ihren Grund. Die will nämlich erst heiraten und dann Kinder kriegen! Bruno will überhaupt nicht heiraten.. Genau wie du. Ihr seid so was von Heiratsmuffel!

ACHIM: Wir sind eben was Besonderes. Intellektuelle, verstehtst du. Wir heiraten nur nach Überlegung, nicht so auf gut Glück... Na, keine Angst. Tu, was ich dir gesagt habe, dann wird alles gut. Und es ist ja auch fast kein Unterschied. Weil, wir haben ja dieselben Gene, verstehst du? Und keine Sorge. Er wird dich heiraten, weil: er ist so, er kriegt ja ein Kind dafür! Da ist er scharf drauf. Wirst du sehen. Und wenn mein Unternehmen auf festen Beinen steht, dann lässt du dich scheiden, nimmst das Kind mit und wir heiraten. Geht ruckizucki, brauchst nicht mal den Namen zu ändern, perfekt, was? Weißte, wie man so was nennt? Politik. (Geräusche an der Tür) Achtung! Er kommt! (SONJA steht rasch auf, zupft ihr Kleid zurecht)

BRUNO (kommt mit einem großen Karton in den Armen): Mensch, hätt ich gewusst, du bist da, hätt ich geklingelt. Nanu, Sonja? Und Koffer?

ACHIM: Ja,w as Neues. Ab heut mach ich auch auf Immobilienmakler. Das bringt mehr Kohle. Und sie sucht ne Wohnung und als mein erster Kunde sozusagen kriegt sie mein Zimmer.

BRUNO : Und das Lager?

ACHIM: Das wird bald aufgelöst..(KRUSE rüttelt an der Balkontür)

BRUNO (geht die Tür öffnen): Wer hat dich denn aus­gesperrt?

KRUSE (brummig): Na, wer wohl. Dein sauberer Herr Bruder. (blickt SONJA misstrauisch an)

ACHIM (zu BRUNO): Also sie kriegt mein Zimmer.  (KRUSE nähert sich SONJA, starrt ihr auf die Schul­ter) Ist auch nur vorübergehend, bis ich was Richtiges für sie gefunden habe. Mach ich selbstverständlich kostenlos als ihr Chef. (wird immer mehr von KRUSE abgelenkt) Sie ist nämlich auch meine Sekretärin sowie Empfangsdame in meinem Unternehmen, und denn... Verdammt, was machst du? (KRUSE versucht mit zwei Fingern etwas von SONJAS Schulter zu heben) Finger weg! (schubst ihn)

KRUSE: Jetzt ist er runtergeflogen. Marienkäfer, glaub ich, hätt ihn für meine Tomaten brauchen können. (sucht am Boden) Wenn’s aber was ande­res war ... ‘n Kartoffelkäfer oder ne Wanze, Prost Mahlzeit! Find ich nicht mehr.. (steht auf) Na, wenn ihr jetzt noch ruhig pennen könnt.

ACHIM: Hau ab auf deinen Acker!

SONJA: Achim, bitte!

BRUNO: Er geht ja schon. (zu VATER) Du gehst doch?

KRUSE: Seit gestern. (geht ab auf den Balkon)

SONJA: Also was jetzt? Darf ich oder darf ich nicht? Bruno, sag nein! Und ich geh. Ich find schon woanders ne Bleibe.

BRUNO: Ach was. Wenn Achim dir sein Zimmer gibt, ok.. Ich muss mich jetzt um den Computer kümmern. Ist von einem Kollegen. Verdacht auf Schlaganfall... Nicht der Kollege, der Computer. (lacht)

ACHIM: Dann los, Sonja. Willkommen in meiner Bude. (Sie gehen ins Zimmer, schließen die Tür hinter sich. BRUNO schaltet den Computer an. Es klingelt. BRUNO geht öffnen, kommt mit CHRIS zurück,)

 

CHRIS: Also wie heißt der Film?

BRUNO: Welcher Film?

CHRIS: Na, den wir uns ansehn! Wir wolln doch ins Kino.

BRUNO: Ach verdammt .. Geht heut nicht. Ich muss bis morgen den Computer repariern. Hab ich  nem Kollegen versprochen.

CHRIS: Und du hast mir nen Kinoabend versprochen. (Stimmen aus dem Zimmer) Ist da jemand drin? Ich hör doch was. (geht zur Tür und reißt sie auf, schaut hinein, zu BRUNO) Was machen die hier?

(ACHIM und SONJA kommen aus dem Zimmer)

SONJA: Hallo, Chris!

ACHIM (zu CHRIS): Sie wohnt jetzt hier, flipp bloß nicht aus.

CHRIS: Bruno!

BRUNO: Ja bitte?.

CHRIS: Hat er dich denn gefragt?

ACHIM: Genau vor fünf Minuten.

CHRIS (zu Bruno): Und das schluckst du so? Sagst einfach ja?

BRUNO: Ich brauch das Kabel.. Wo ist das verfluchte Kabel? (sucht)

ACHIM (zu CHRIS): Was geht das dich an, he?

CHRIS: Das will ich dir sagen. Das.. Das Zimmer gehört mir! Bruno! Du hast mir das versprochen!

BRUNO: Ja, aber den Film gibt’s doch sicher auch noch morgen.

CHRIS: Das Zimmer, ich meien das Zimmer! Das brauchst du doch! Als Werkstatt!

BRUNO: Ach was.. Der Tisch hier reicht mir. (CHRIS findet das Kabel auf dem Boden, versteckt es hinter ihrem Rücken) Wo ist denn bloß das Kabel?

ACHIM: Ja, lass ihn am Computer fummeln, Chris, bei dir darf er’s ja nicht. Sonja, wir gehn ins Kino, komm. (zu CHRIS) Weißt du, was grade läuft?

CHRIS (wütend): Du Filzlaus! (ACHIM und SONJA ab)

BRUNO: Komisch.. Das Kabel ist weg.

CHRIS (wirft es ihm zu): Häng dich auf damit!

BRUNO: Nee, bist du brutal. (CHRIS ab. Er beginnt am Computer zu arbeiten. Es klingelt, er ruft): Mach auf, ich kann jetzt nicht. (KRUSE geht öffnen, kommt mit FRAU LIEBIG zurück. Diese trägt einen gefüllten Picknickkorb)

KRUSE: Bruno! Tatütata! Wir machen Picknick auf meiner Wiese.

FRAU LIEBIG: Sie können mithalten, Bruno, es ist genug da.

KRUSE: Ist es nicht! Weil, er frisst wie'n Wolf...

FRAU LIEBIG: Aber Herr Kruse, gucken Sie doch.... Schrippen, Butter, Schinken, spanische Weintrauben, italienischer Salat, deutsche Eier hart gekocht, englische Konfitüre, schwedischer Lachs und hier französischer Rotwein und zwei Gläser.

KRUSE: Ja, die ganze europäische Union! Genug geschnackelt. Wir wollen Bruno doch nicht von seiner Arbeit abhalten. Los Junge, fünftes Kind machen.

BRUNO: Pass nur auf, dass du keins machst!

FRAU LIEBIG: Aus dem Alter sind wir doch raus. Oder?

KRUSE: Das walte Gott! Mir reichen meine zwei. (geht mit FRAU LIEBIG auf den Balkon)

BRUNO: Verflixt… Mist nochmal.. Ich brauch ne neue Grafikkarte... (ruft) Ich geh was besorgen! Bin gleich wieder da! (ab)

FRAU LIEBIG: Ein hübsches Tischdeckchen hab ich auch mit. (Sie setzen sich und werden damit unsichtbar.)

KRUSEs Stimme: Aber nun wollen wir uns endlich duzen. Kannst Karlchen zu mir sagen. Und mir nen Schmatz geben.

FRAU LIEBIGs Stimme: Und ich bin Gitte.

KRUSEs Stimme: Du bist doch nicht etwa igitte? Lass mal schmatzen..

FRAU LIEBIGs Stimme: O!

 

 

(SONJA und Chris kommen, beide setzen sich auf die Couch)

 

CHRIS: Also, was ist los. Jetzt raus damit.

SONJA: Mir ist nicht gut.

CHRIS (nach einer Pause): Schwanger? (SONJA, lässt den Kopf hängen, schweigt) Dacht ich mir. Achim? (SONJA nickt) So ein ..

SONJA: Sag so was nicht. Und es ist meine Schuld.

CHRIS: Quatsch. Wart mal. Wo ist Kruse? (geht zum Fenster, sieht auf den Balkon) Der kuschelt. Und weißt du mit wem? Mit der Liebig. Gott, wie süß. Die störn uns nicht. (wendet sich wieder SONJA zu). Du musst es ihm sagen.

SONJA: Weiß er doch schon.

CHRIS: Na also. Wo ist dann das Problem?

SONJA: Ich bin gar nicht schwanger.

CHRIS: Wie bitte?

SONJA: Total unschwanger bin ich. Du weißt ja, wie lang ich schon drauf warte, dass wir heiraten.. Seit fünf Jahren! Das ist genug, dachte ich. Und dann dachte ich: es gibt zwei Arten von Männern. Die eine heiratet, um ein Kind zu zu bekommen, die andere, weil ein Kind kommt. Ich dachte, er ist der zweite Typ. Also sagte ich, ich bin schwanger..
CHRIS: Hat nicht funktioniert.. Ja, meiner wär der richtige für dich. Der heiratet nur, wenn ein Kind kommt. Aber ich will erst heiraten und dann ein Kind..
SONJA: Nee, warum?
CHRIS: Ich trau den Typen nicht. Wann reden die schon mal von Heirat? Vielleicht mit 80..
SONJA: Ja, da ist was dran.. Achim ist auch so.. Er sagt, Heirat kommt nicht infrage, er muss  ein Unternehmen aufbauen,da hat er keine Zeit für so was... Aber das Kind soll ich ruhig kriegen und stell dir vor, er freut sich drauf..

CHRIS: Ist doch klasse.. Das hätt ich nicht von ihm gedacht..

SONJA: Warte. Aber Vater könne er auch nicht sein, aus demselben Grund.. Erst die neue Firma und dann die Familie.. Und da hatte er eine Idee.

CHRIS: Na, seine Ideen kenn ich..

SONJA Die aber nicht, bestimmt nicht.. Da ist nämlich einer, sagte er, der wäre so gern Vater...(Längere Pause)

CHRIS: Doch nicht etwa....

SONJA: Genau.. Dein Bruno soll der Vater soll sein.

CHRIS: Was? Das nennt er eine Idee? 

SONJA: Sogar ne geniale. ..

CHRIS: Aber Bruno wird das Baby nicht adoptieren, da kannst du Gift drauf nehmen, außerdem hab ich ein Wörtchen mitzureden..

SONJA: Wer redet von Adoptiern? Er soll glauben, dass er der Vater ist!

CHRIS: Wie, bitteschön, soll das gehn?

SONJA: Na, du weißt doch. Bruno verträgt ja keinen Alkohol und dann.  Naja, das Weitere kannst du dir denken.

CHRIS: Das ist ja.. Also das ist ... ich weiß kein Wort dafür.. So ein Dreckskerl.. Und das Schlimme ist, er spekuliert richtig. Ich wette, Bruno ist so doof und fällt drauf rein..

SONJA: Aber ich mach da nicht mit, niemals... Eher spring ich aus dem Fenster.

CHRIS: Ich spring mit... Moment.. Du bist doch gar nicht schwanger..

SONJA: Richtig. Trotzdem bin ich schon im zweiten Monat..

CHRIS: Nee.. Jetzt wird es lustig.. Gott sei Dank..

SONJA Überhaupt nicht Gott sei Dank. Wie komm ich da raus? Wenn ich's ihm sage, ist es am Ende aus mit uns. Er will ja das Kind..  Es ist verrückt. Ich lieb ihn trotzdem..

CHRIS: Ja, das ist unsre Art zu lieben. Ich wünscht, die Männer hätten was von dieser Verrücktheit... Wir müssen unbedingt was tun. Wir verpassen ihnen einen solchen Denkzettel - und zwar beiden - , dass sie auf den Knien um die Heirat bitten!

SONJA: Dann aber schnell. Ich bin ja schon im zweiten Monat. (Es klingelt dreimal)

CHRIS: Das ist Klara.. Die kommt gerade richtig. Die wird uns helfen.. (geht aufmachen, es dauert einen Moment, dann kommt sie mit KLARA zurück

KLARA: Sonja, das ist doch ein Witz.

SONJA: Lach ich etwa?

KLARA: Eine Kindsunterschiebung! Mit meinem Enkel! Das kommt davon, wenn ein Junge ohne Vater aufwächst. (zornig zum Balkon) Ich könnt den verprügeln! Ein Glück, dass er nicht da ist.

CHRIS: Ja, an verprügeln haben wir auch schon gedacht...

KLARA: Nur Ärger hat man mit den Männern. Wisst ihr, dass mein Ex mit der Liebig von drüben angebändelt hat?

SONJA: Guck mal auf den Balkon.

KLARA: Ist er da?

CHRIS: Überzeug dich.. (KLARA geht hin, schaut durchs Fenster, fährt zurück)

KLARA: So ein ..

CHRIS: Der Stamm ist nicht weit vom Apfel.

KLARA: Das zahl ich ihm heim. Und wo ist Bruno? Kann der nicht aufpassen?

SONJA: Der sauste an uns vorbei, der braucht was für seinen Computer.

CHRIS: Typisch, alles für seinen Liebling! Also haben wir jetzt drei, die einen Denkzettel kriegen müssen. Fällt euch was ein?

KLARA: Hier nicht. Nein, hier erstick ich ja, so schlecht ist die Luft. Gehen wir nach oben zu mir. Ich mach uns einen schönen Kaffee und dann entwickeln wir einen richtig, richtig schönen Schlachtplan.

CHRIS: Auja. Wir schlachten sie.

SONJA: Bitte nur prügeln und das vorsichtig, ja? (Alle drei ab. Auf dem Balkon rührt sich was. KRUSE richtet sich auf, dann auch FRAU LIEBIG)

 

KRUSE: Guten Morgen, du Schöne.

FRAU LIEBIGs Stimme: O! Ist es schon Morgen? Ich bin wohl ein wenig eingenickt.

KRUSE: Ja, ich hab ne richtige Schlummerwiese. (steht auf)

FRAU LIEBIG: Wir haben geschlafen? Zusammen?

KRUSE: Siehst du noch einen?

FRAU LIEBIG: O!

KRUSE: Keine Angst, ich hab auch gepennt..

FRAU LIEBIG (neckisch): Schade..

KRUSE: Komm mir nicht so. Verführerin ..

FRAU LIEBIG: Wie meinen?

KRUSE: Damit du klar siehst.. So nicht! Ich lass mich nicht fangen!

FRAU LIEBIG: Fangen?

KRUSE: Hier! (reicht ihr den Korb) Ich geb dir nen Korb!

FRAU LIEBIG: O!

KRUSE: Aber gefüllt kannst du mit ihm wieder kommen..

 

 

VORHANG

 

 

 

 

 

2. Akt

 

(Der Balkon ist jetzt schon sehr grün. Das Grün quillt schon übers Fenster. KRUSE bei seiner Gartenarbeit auf dem Balkon. Die Balkontür ist zu. ACHIM und SONJA unterhalten sich halblaut. SONJA hat einen kleinen Bauchansatz.)

 

ACHIM: Wie geht‘s?

SONJA: Na was meinst du. Wie geht‘s ne Schwangeren?

ACHIM: Musste das so aggressiv ausdrücken? (nach einer Pause)

SONJA: Du bist ja nervös.

ACHIM: Überhaupt nicht.

SONJA: Wenn du mich heiraten würdest, dann bräuchtest du nicht so zu zappeln.

ACHIM: Red keinen Stuss. Dann fangen die Probleme doch erst an. Psst! (er lauscht) War das unten? Die Tür?  (Sonja hat sich bequem hingesetzt) Wie du da sitzt. Auf was wartest du? Auf Bedienung? Mensch! Nicht so! Du bist doch in anderen Umständen! Echt, so geht das nicht, los, steh wieder auf. (sie gehorcht) Also noch mal. Ich ruf, du kommst raus und fällst auf den Stuhl. Tu das mal .. Hinsetzen! (sie gehorcht) Weil, du bist völlig am Boden. Warum lachst du? Du nimmst die Sache nicht ernst. Es geht um unsre Zukunft! Zerrauf dir mal das Haar. Man muss die Verzweiflung sehn.

SONJA (rauft sich das Haar): So?

ACHIM: Jetzt siehst du beknackt aus. Lass das. (sie bringt ihr Haar in Ordnung) Wie cool du bist!

SONJA: Ich find deinen Plan perfekt.

ACHIM: Aber es muss anders rum sein. Ich bin der Coole und du bist das Nervenbündel. (Es klingelt) Das ist er! Ins Zimmer.. Los, ab!

SONJA: Bruno hat doch Schlüssel.

ACHIM: Genau! Schick den blöden Klingler weg. Stört jetzt. (SONJA ab. Er wendet sich zu KRUSE, der durch die Balkontür guckt) Und du halt dich bloß auf deinem Platz! (SONJA kommt mit FRAU LIEBIG)

FRAU LIEBIG: Entschuldigung.. Er hat mir vom Balkon Zeichen gemacht, ich soll mal hochkommen. (KRUSE sieht sie, öffnet die Tür und kommt mit einer Schubkarre heraus, darin ein in Erde gepflanztes Apfelbäumchen)

KRUSE: Gitte, was sagst du dazu. Ich bin Vater von nem Appelbaum.

FRAU LIEBIG: O! (klatscht in die Hände) Ein Apfelbäumchen! Karl, weißt du, dass ich ein Baumnarr bin? Als Kind war ich jeden Tag im Wald. Es gibt nichts Schöneres als einen Baum Er ist wie eine große Blume. Im Frühling blüht er, im Herbst hat er goldne Blätter … Ich will auch einen.

KRUSE: Was denn? Einen Baum?

FRAU LIEBIG: Na klar. Mein Balkon ist sogar größer als deiner.

KRUSE: Wirst du jetzt wieder anzüglich?

FRAU LIEBIG: Besorgst du mir einen?

KRUSE: Schon wieder! Was willst du wirklich?

FRAU LIEBIG: Einen Baum!

ACHIM (rasch, geschäftsmäßig): Frau Liebig, den kriegen Sie von mir. Mein Unternehmen besorgt alles. Sonja, notieren Sie. Ein Baum. (Sie holt sich von BRUNOs Tisch Papier und Stift) Welche Sorte, bitteschön?

FRAU LIEBIG: Weiß nicht .. Eine Buche.. Nein? Eine Kastanie?

KRUSE: Heiliger Gott... Wie wär’s mit einem Purzelbaum?

ACHIM: Wir haben auch Birken auf Lager … etwas kleinere … japanische.

FRAU LIEBIG: Ja, das wäre wunderbar! Weiß und grün. Das passt zu meinen Vorhängen.

ACHIM: Okay. Sonja, Birke, weißgrün. (sie notiert) Und ein Wägelchen wie dieses? (zeigt auf die Schubkarre) Wenn Sie Staub saugen, ist das Bäumchen vielleicht im Weg, dann muss man es beiseite schieben...

FRAU LIEBIG: Ja, richtig.. (betrachtet die Schubkarre genauer) Gibt es auch ein Modell mit vier Rädern?

ACHIM: Gewiss. Die Luxusausführung. Allerdings, der Preis..

FRAU LIEBIG: Was sein muss, muss sein. Es ist ja eine einmalige Anschaffung. Wann können Sie liefern?

ACHIM: Mal sehen.. Hm.. Zur Zeit haben wir viel zu tun. Wir geben Ihnen Bescheid, okay? (Geräusch an der Tür) Sonja! (Sie verschwindet in ihr Zimmer) Wenn Sie uns bitte allein lassen wollen ... Mein Bruder! Dringende Geschäftsbesprechung.

KRUSE (zu FRAU LIEBIG): Da halten wir uns lieber raus. Komm auf meine Wiese, Luise. (bugsiert die Karre auf den Balkon, gefolgt von FRAU LIEBIG.)

FRAU LIEBIG: Ich heiße Brigitte.

KRUSE: Auch gut. (beide ab auf den Balkon. ACHIM drückt die Balkontür zu. BRUNO kommt.)

 

BRUNO: Nanu, du hier? Und wo ist dein Herzstück?

ACHIM: Hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen.

BRUNO: Krach? Na, das gibt sich.

ACHIM (nach einer kleinen Pause): Der Krach kommt noch. (BRUNO legt seine Tasche auf den Tisch, geht zum Computer)

BRUNO: Muss das Ding endlich fertig kriegen. Ich komm gar nicht mehr zu meiner Familie. Vier Kinder! Und der Vater ist immer aus dem Haus.

ACHIM: Apropos Kinder.. Du hast jetzt ein richtiges. Das heißt... es ist noch im Bauch.

BRUNO (dreht sich zu ACHIM): Was für'n Bauch?

ACHIM: Dem von Sonja... (Pause) Schwanger … Capito? Es hat gezündet. Erinnerst du dich? Dein Ausrutscher in eienr Nacht?

BRUNO (setzt sich): Ich war betrunken..

ACHIM: Na klar.. Ich versteh das ja.. Aber ich bin ihr Arbeitgeber. Ich mach mir Sorgen um ihre Zukunft.

BRUNO: Und was jetzt? (stöhnt)

ACHIM: Du scheinst dich nicht zu freun.

BRUNO: Woher denn. Sei du mal in meiner Situation.

ACHIM: Mensch, du wolltest doch schon immer Vater sein! Und außerdem..  (ernst) Weißt du noch? Mutter heulte, als unser Alter sie verlassen hatte. Und da hast du gesagt: Nie, nie soll eine Frau meinetwegen heulen müssen. Das hast du gesagt! Das war ein Schwur!

BRUNO (stöhnt): Ich weiß.

ACHIM: Also heiratest du sie.

BRUNO: Moment.. Sie ist doch deine Freundin!

ACHIM: Ich drück da mal ein Auge zu, weil du mein Bruder bist.. Und dann bleibt sie ja auch meine Freundin. Wir leben doch heute und nicht gestern..

BRUNO: Aber muss man denn gleich heiraten?

ACHIM: Frag sie selber. (ruft) Sonja!

BRUNO: Halt! Warte! (SONJA öffnet die Tür)

ACHIM: Verdammt! (zu SONJA) Moment noch! (Sie schließt hinter sich die Tür. BRUNO geht unruhig auf und ab) Bretter nicht so rum, du machst einen ganz nervös.

BRUNO: Chris.. Ich muss doch auch an Chris denken.

ACHIM: Was hat denn die damit zu tun?

BRUNO: Wir wollen nämlich heiraten.

ACHIM: Seit wann?

BRUNO: Schon seit immer.

ACHIM: Also nie. (Pause) Okay! Was Mutter wohl sagen wird?

BRUNO (nach einem Seufzer): Ist ja gut ... Aber Sonja.. will sie mich denn haben?

ACHIM: Na klar... Sie hatte schon immer was für dich übrig.

BRUNO: Das glaub ich nicht!

ACHIM: Frag sie doch selbst. (ruft) Sonja! (Sie kommt weinend aus dem Zimmer)

BRUNO: Sie heult.

ACHIM: Hör auf. Er heiratet dich ja.

SONJA (verdutzt): Echt?

BRUNO: Moment, Moment.. Aber nur, wenn du willst! Es geht auch anders, Alimente und so.. (Sie weint auf) Was denn nu? Alimente oder Heirat?

ACHIM: Heirat natürlich! Das will doch jede! Und das sind Freudentränen, das siehste doch! (zu SONJA, heftig) Hör auf damit!

BRUNO: Ich seh da keine Freude.

ACHIM: Du verstehst die Frauen nicht.. Bei ner großen Freude lacht keine, die heult! (SONJA weint laut auf) Na bitte. Sehr große Freude. (zu SONJA) Wirst du endlich damit aufhörn!

BRUNO (zu SONJA): Freust du dich? (SONJA weint auf) Nee, das ist keine Freude. Ich seh ds nicht.

ACHIM: Also weißte.. Sonja! Zeig’s ihm! (SONJA weint auf) Freudentränen, ganz klar. Wass sag ich: Jubeltränen.

BRUNO: Sonja, nu mal ganz ruhig, warum heulste? Aus Freude?

ACHIM: Ich hab’s dir doch gesagt!

BRUNO: Sie soll’s sagen! … Sonja! Was für ne Sorte Tränen sind das?

SONJA (wischt sich die Augen): Weiß nicht... Lachtränen?

ACHIM: Genau. Lachtränen aus Freude.

BRUNO: Na schön, dann soll es eben sein... Heiraten wir.

ACHIM: Und ich bin Zeuge, Trauzeuge natürlich. (gibt SONJA sein Brusttaschentuch, sie tupft sich verschmitzt die Augen, die Brüder schauen erschöpft zu)

 

 

VORHANG.

 

 

 

 

(BRUNO bei der Arbeit am Computer)

 

KRUSE (kommt mit Schubkarre vom Balkon): Alle weg? Endlich mal Ruhe. Weißt du, so ne Schwangerschaft ist komisch. Die Schwangere hat die Ruhe weg und die anderen drehen durch.

BRUNO: Ja, und dabei sollte man sich um mich kümmern, nicht um die Sonja. Die ist richtig aufgeblüht. Verflixt! (Schraubenzieher fällt runter) Rutscht der mir doch glatt aus der Hand. (hebt den Schraubenzieher auf) Dabei bist du an allem schuld! Ja, du!

KRUSE: Na klar. Steht ja jeden Tag in der Zeitung. An allem sind wir Alten schuld.

BRUNO: Du hast Muttern sitzen lassen! Und ich trag die Folgen!

KRUSE: Welche Folgen?

BRUNO: Hättest du sie nicht verlassen, hätte ich nicht geschworen, ich tu so was nicht, niemals! Und jetzt... jetzt muss ich eben mein Wort halten.

KRUSE: Respekt, bin mächtig stolz auf dich. (Pause) Das ist meine Geschichte, nicht deine.

BRUNO: Jetzt ist es auch meine. (Pause) Ich hab nicht mal was davon gehabt.

KRUSE: Nee, warst du blau.

BRUNO: Ist doch ein Grund für Strafmilderung.

KRUSE: Nicht bei Mutter Natur. (fährt auf) Mütter! Mütter! Überall Mütter. Ja, und im Gegensatz zur öffentlichen Meinung meine ich, Mütter haben was Grausames, sie machen Männer nämlich zu Vätern. Übrigens: Von der Chris hättest du dich so behandeln lassen müssen.

BRUNO (lacht trocken): Für die bin ich doch Luft.

KRUSE: Ja, und das ist merkwürdig. Von heut auf morgen. Seit Sonjas Schwangerschaft.. Aus meiner langjährigen Erfahrung. Da stinkt was zum Himmel. (BRUNO fällt etwas aus der Hand) Was ist es denn jetzt schon wieder?

BRUNO: Ne Mutter. (sucht sie, findet sie)

KRUSE: Ne Mutter! Hab ich'snicht gesagt? (Pause) Stell dir vor, heut hat mich Vogelgezwitscher geweckt. Bis ich mitkrieg, meine Nase pfeift.

BRUNO: Was willst du damit sagen? (fährt auf) Niemals! Vögel kommen mir nicht in die Bude! Nicht einer!

KRUSE: Die wärn ja auch blöd. In diesen Käfig! (Es klingelt) Ich geh schon. (geht zur Tür, kommt mit CHRIS wieder. Sie setzt sich stumm aufs Sofa. KRUSE guckt zwischen beiden hin und her, dann) Na, dann unterhalt ich mich mit meinen Tomaten. (ab mit der Schubkarre auf den Balkon. Schweigen. CHRIS blättert in Zeitschriften)

 

BRUNO: Sag was... bitte.

CHRIS: Danke.

BRUNO: Guter Anfang. (Schweigen) Wenn du nichts sagst, warum bist du dann hier?

CHRIS: Wegen Sonja.

BRUNO: Die ist nicht da.

CHRIS: Ich kann warten. (Schweigen)

BRUNO: Gut. Dann red ich. Ich weiß, was du denkst. Die ganze Zeit denk ich das. Wir waren ja so was wie verlobt.

CHRIS: Wie altmodisch.

BRUNO: Also wenn du’s genau nimmst: Heiraten ist noch viel altmodischer. Man tut’s heute nur wegen der Steuer. Oder wegen nem Kind.

CHRIS: Richtig! Die arme Sonja! (BRUNO fällt der Schraubenzieher aus der Hand, hebt ihn ächzend auf) Kann ich dir helfen?

BRUNO: Ja, verdammt! Mach nicht dauernd ihren Anwalt! Ich weiß selber, was ich zu tun hab!

CHRIS: Wenn ich heirate, dann nur aus Liebe.

BRUNO: Ach was Liebe! Das ist doch bei euch reiner Egoismus! Gleich nach der Heirat sagt ihr, nee, ich brauch meinen Beruf, warten wir noch ein bisschen mit dem Kind, ja, und dann wird gewartet, bis es zu spät ist. Und ich wär so gern Vater! Fünfe möchte ich haben! Na, aber das sag ich dir, beim nächsten Mal... Übrigens: Mein Vater ist schuld.

CHRIS: Ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

BRUNO: Er hat meine Mutter mit uns sitzen lassen. Ich tu so was nicht! Niemals! … Hör mal, was meinst du?. Kannst du die Sonja nicht so hinkriegen, dass sie auf mich sozusagen verzichtet? Das würd ich ihr hoch anrechnen. Warum sollte ne Frau nicht auch mal ritterlich sein?

CHRIS: Bei dir piept’s wohl.

BRUNO: Ja, aber nur deinetwegen. (Schweigen)

CHRIS (steht auf): Ich kann nicht länger warten. Grüß Sonja von mir. (ab. KRUSE kommt vom Balkon)

KRUSE: Und? Was hat sie gesagt?

BRUNO: Nichts.

KRUSE (seufzt): O Mann! Wenn Frauen nichts sagen, dann sagen sie ne Menge. (Der Schraubenzieher fällt runter) Nu halt doch endlich mal das Ding fest!

BRUNO (hebt ihn auf): Am besten, ich leg mich einfach dazu.

(Es klingelt, KRUSE(geht aufmachen, kommt zurück mit FRAU LIEBIG)

 

FRAU LIEBIG (Zu BRUNO): Guten Tag, Herr Bruno. (zu KRUSE) Schnell! Zeig es mir!

KRUSE: Ich hab’s im Garten.. (geht auf den Balkon, kommt zurück mit einer kleinen Birke in einem Topf) Bitte sehr. Frisch geschlüpft.

FRAU LIEBIG: Entzückend! Darf man es anfassen?

KRUSE: Du musst es sogar. Von wegen der Prägung. Dann läuft es hinter dir her und ruft „Mama!“.

FRAU LIEBIG (streichelt das Bäumchen): Ich bekomm eine Gänsehaut. (sieht sich um) Kein Wägelchen?

KRUSE: Kommt noch. Du wolltest ja die Luxusausführung.

FRAU LIEBIG: Du musst zugeben, ein Rad ist ein bisschen wenig.. Ja.. Was jetzt? Karl, mein Lieber.. Kann ich mein Baby bei dir in Pflege geben? Einstweilen? Du setzt es einfach zu deinem, was meinst du? Sie vertragen sich doch?

KRUSE: Sag mal, bist du noch ganz richtig? (pflanzt die Birke ein) So. Wenn sie sich jetzt schlagen würden, wär das ne Weltsensation.

FRAU LIEBIG: Deiner ist aber strammer als meiner. Dass er, bitteschön, meinem Kleinen nicht das Licht wegnimmt. Und, o Gott, kipp den Wagen ja nicht um! Tja. Ich muss leider schon wieder weg, hab noch was einzukaufen. (beugt sich über die Birke) Sei schön brav und tu alles, was der liebe Onkel sagt. (Im Abgehen stößt sie auf KLARA und SONJA, der man die Schwangerschaft schon deutlich ansieht.) Überraschung... Wollen Sie sehen? Bitte kommen Sie, kommen Sie! (führt sie zur Schubkarre) Ich bin Mutter geworden!

SONJA: Nee! Ein Bäumchen..

KLARA (sieht sich das Bäumchen an): Wie viel wiegt es?

SONJA: Junge oder Mädchen?

FRAU LIEBIG (sieht nach): Karlchen! Mädchen oder Junge?

KRUSE (verärgert): Habt ihr noch alle?

KLARA: Du weißt es nicht, was? Na, typisch.

SONJA: Du warst doch auch mal Vater!

KRUSE: Und bin‘s immer noch, leider! Gut, passt auf, ihr Knallköppe. (schiebt sie beiseite) Man braucht nur unter ein Blatt zu sehn, dann ... (sieht nach, richtet sich auf) Nichts. Also wartet gefälligst bis zur Pubertät!

FRAU LIEBIG: Wie ärgerlich. Jetzt weiß ich gar nicht, welche Farbe das Wägelchen haben soll. Blau oder Rosa.

KLARA: Nehmen Sie beides. Dann wird’s lila.

FRAU LIEBIG: Lila? Ich bitte Sie .. Jetzt muss ich mich aber wirklich sputen. Adiö! (Ab)

BRUNO: Wo wart ihr denn die ganze Zeit?

SONJA: Erst im Park und dann beim Standesamt. Der Termin steht jetzt fest. Ja, Bruno! In drei Wochen ist es soweit. (BRUNO steht auf, geht ab) Was hat er?

KRUSE: Was weiß ich. Wahrscheinlich übermannt ihn die Freude. Überrumpelt habt ihr ihn jedenfalls.

SONJA: Ich leg mich was hin, ich bin müd.

KLARA: Ja, tu das, Herzchen, und ein Kissen unter die Füße. Du bist ein bisschen blass. Bis später. (ab. SONJA geht in ihr Zimmer)

 

(BRUNO kommt, mit einem finsteren Gesicht. Er will sich setzen, fährt hoch: auf seinem Stuhl liegt die Gartenschippe)

BRUNO: Die Schippe!

KRUSE: Na endlich. Hab sie schon gesucht.

BRUNO: Und das? Was ist das? (zeigt auf den Computer) Erde! Erde auf dem Computer!

KRUSE (holt sich die Schippe): Der Computer ist fehl am Platz.

BRUNO (aufbrausend): Jetzt ist aber genug! Wo bin ich eigentlich? In meiner Wohnung? Oder bei Bauer Schulze? (immer wütender) Wo sind eigentlich die Wälder, die Äcker? Ist das Land Brandenburg noch nicht komplett? Ja, wo ist denn der See? Immer her damit! Damit ich euch alle drin ersaufen kann!

KRUSE: So? Ersaufen willst du mich?

BRUNO: Dich sogar zweimal!

KRUSE: Versuch’s!

BRUNO: Werd jetzt nicht affig!

KRUSE: Affig! Du hast ja keine Ahnung von Affen! Die sind klüger wie wir! Leben auf Bäumen! Wo keine Abgase sind, Computer, Mordanschlag, eiskalte Bräute, falsche Schwiegertöchter und so weiter!

BRUNO: Schrei hier nicht rum!

KRUSE: Ich schrei nicht! Du schreist!

BRUNO: Jetzt sag ich dir was. Ruhe! Jetzt red ich! Ab sofort bestimme ich, wie’s hier lang geht. Und du tust, was ich dir sage! Ist das klar?

KRUSE: Genau! Jetzt tu ich, was ich schon die ganze Zeit hätte tun solln!

BRUNO (verblüfft): Und was bitte schön?

KRUSE (wütend): Bist du blind? Ich bring uns in Sicherheit! (schiebt die Karre auf den Balkon, schließt sich ein)

 

 

VORHANG

 

 

 

 

 

 

 

3. Akt

 

(SONJA, am Tisch sitzend, prüft Babysachen. BRUNO zieht sich seine Lederjacke an. KRUSE arbeitet auf dem Balkon.)

 

SONJA: Gehst du weg? Wohin?

BRUNO: Fragst schon wie ne Ehefrau. (Pause) Eins kapier ich nicht.

SONJA: Ja?

BRUNO: Du heiratest doch nur wegen dem Kind. Ob ich dich will, ist dir doch egal. Das Kind willst du. Und das ordentlich, mit Vater und so.

SONJA: Ja.

BRUNO: Ehrlich gesagt.... Ich heirat dich auch nur wegen dem Kind.

SONJA: Na siehst du!

BRUNO: Hätt nie gedacht, dass jemand mal so viel Macht über mich haben könnte. Über mich und mein Leben. Und denn noch so was Kleines.

SONJA: Ja. Das Kleinste ist manchmal das Stärkste.

BRUNO: Ich war vielleicht ein bisschen naiv. Hab mir nicht viel Gedanken gemacht um mein Leben. Zukünftig pass ich aber auf. Ich denk jetzt nach, bevor ich was tue. Erst recht jetzt, wo ich auch für euch zu sorgen hab.

SONJA: So denkst du? (sieht ihn aufmerksam an)

BRUNO: Ja. Und ab heut bin ich ein anderer.

SONJA: Wirklich?

BRUNO: Ich verrat dir was.  Ich geh los und will sehen, ob wir nicht ein Häuschen im Grünen mieten können. Hast du was dagegen, wenn mein Alter mitkommt? Du siehst ja … Er braucht Feld und Wiese.

SONJA: Wart noch ein paar Tage.

BRUNO: Warum?

SONJA: Ich muss darüber nachdenken.

BRUNO: Aber umsehn kann ich mich ja schon mal. Bis dann! (ab)

 

(KRUSE kommt mit der Schubkarre vom Balkon, stellt sich neben SONJA)

KRUSE: Der geht wieder schoppen, was? Ich kapier das nicht. Heut sind die Gören noch nicht mal da und schon haben sie nen Schrank voller Klamotten.

SONJA: Gönnst du das deinem Enkel nicht?

KRUSE: Darf ich mal fühln?

SONJA: Nee, nur der Vater.

KRUSE: Und hat er schon?

SONJA: Es ist noch zu früh. Da bewegt sich noch nichts.

KRUSE: Dumme Warterei. Also wirklich. Schwangerschaft ist doch von gestern. Zukünftig macht man die Kinder beim Apotheker in der Flasche. Und nach neun Monaten kann man sie abholen. Bleibt nur die Frage: Wer holt sie ab? Er oder sie? Oder beide?

SONJA: Und wenn keiner?

KRUSE: Ja, dann hat der Apotheker ein Problem.

SONJA: Sag mal, liebst du eigentlich deine Söhne?

KRUSE: Liebe! Liebe! Dein Lieblingswort, was? Damit du’s weißt: Leben soll es heißen! Leben! Ich lieb das Leben, schon deswegen werd ich hundert. Und ich hätt auch gern nen richtigen Enkel. So einen echten ganz nach der Natur.

SONJA: Was meinst du damit?

KRUSE (trocken): Dein Baby ist verrutscht.

SONJA (zuckt zusammen): Wie bitte?

KRUSE: Kannst du nicht aufpassen? Dein Kind sitzt dir schon auf den Knien.

SONJA (schiebt hastig das Kissen unter dem Kleid nach oben.): Du .. du weißt es?

KRUSE: Ihr haltet mich alle für blöd, was? Aber ich hab Augen im Kopf und ein Gehirn dahinter. Na, ich bin wirklich gespannt, wie du das zur Welt bringst. Nu heul nicht gleich.

SONJA: Das hab ich auch nicht vor. (Pause) Es ist nur ein Spaß.

KRUSE: Geht ein bisschen lang, der Spaß. Und wohin führt's?

SONJA: Wirst du bald sehn.. (Pause) Verrätst du mich?

KRUSE: Im Gegenteil Und weißt du warum? Ich hab mal bei ner Treibjagd gesehn, wie ein Hase vor lauter Panik alle Jäger über‘n Haufen rannte.

SONJA: Bruno ist kein Hase. (ACHIM kommt aus der Küche)

ACHIM (verärgert): Jetzt kutschiert der seine Dreckkarre schon wieder bei dir herum. Du kriegst noch ne Infektion von dem!

KRUSE (packt die Karre): Ich sollte dich auf die Karre schmeißen. (schiebt die Karre auf den Balkon, dreht sich zu ACHIM) Du bist nämlich’n Haufen Mist. (zieht rasch die Tür zu, beschäftigt sich auf dem Balkon)

ACHIM (lacht): Aber Angst hat er.

SONJA: Und wenn er Recht hat?

ACHIM: Krempel mir mal die Ärmel hoch. Ich muss die Wagenräder ölen. Eine schöne Plackerei. Na, kriegt die Liebig alles auf die Rechnung.

SONJA (krempelt ihm die Hemdärmel hoch): Ihr beide, Vater und Sohn, das kann man gar nicht glauben.

ACHIM: Wie hast du das gemeint mit dem „Wenn er Recht hat“.

SONJA: Ich weiß nicht. (Schweigen) Manchmal denk ich, Bruno wär der richtige Vater.

ACHIM: Du spinnst wohl.

SONJA: Und wenn doch.

ACHIM: Du bist ja völlig durcheinander. Aber das sind die Hormone, die spieln verrückt bei einer Schwangerschaft. Ich werd dich mal aufmuntern.

SONJA: Nicht nötig.

ACHIM: Doch, hör zu! Sitz locker, entspann dich. Sieh mal, die Liebig! Wie wild die nach nem Baum ist! Da machte es bei mir: klick! Die Geschäftsidee! Bäume! Die Leute brauchen Bäume! Zimmerbäume jeder Art. Passend für jedes Zimmer und jedes Design. Und ich werde sie verkaufen. Alles andere auch, was eben dazu gehört: Erde, Karren, Töpfe auf Rollen, Gießkannen, Kunstdünger

SONJA: Und wenn der Baum wächst? Die Leute sind doch nicht blöd.

ACHIM: Kein Problem. Schon alles durchdacht. Ich pachte ne große Wiese im Umland, da kann jeder ein paar Quadratmeter mieten und seinen Baum reinpflanzen. Den kann er dann jederzeit besuchen. Und jetzt, pass auf, jetzt kommst du an die Reihe: Ich bau ein Restaurant hin, du wirst die Geschäftsführerin, und die Leute können drin gemütlich sitzen und futtern und rausgucken, wo ihre Bäume stehn. Das Marketing hab ich schon im Kopf. Television, Rundfunk, Zeitung, Internet. Vor allem Internet. Internet ist das Größte.… Du bist ja ganz käsig im Gesicht.

SONJA: Warum wohl. Ich bin schwanger.

ACHIM: Richtig. Leg dich mal lieber hin. (Es klingelt) Wahrscheinlich die Liebig. (ab zur Tür, kommt wieder mit KLARA) Guck sie dir mal an, der ist nicht gut. (ab in die Küche)

KLARA: Stimmt das?

SONJA: Ach was.

KLARA: Sollen wir’s lieber auf morgen verschieben?

SONJA: Von wegen. Grad jetzt bin ich in bester Stimmung.

KLARA. Dann los. Geh, leg dich hin, und wenn Chris ruft, kommst du raus.

SONJA: Wünsch uns Glück, Klara.

KLARA: Keine Bange. Chris schafft es, verlass dich drauf. (SONJA ab in ihr Zimmer. KLARA ab. Es klingelt. ACHIM kommt, geht zur Tür, kommt mit FRAU LIEBIG zurück, diese hat eine gefüllte Tragetasche in der Hand)

 

ACHIM: Sie wollen den Wagen selber streichen? Echt?

FRAU LIEBIG: Aber ja. Wissen Sie, ich bin derselben Meinung wie Ihr Vater. Die mütterlichen Pflichten beginnen schon vor der Geburt.

ACHIM: Sehr lobenswert.

FRAU LIEBIG: Sie sind aber auch ein Muster von Vater!

ACHIM: Ich?

FRAU LIEBIG: Ja, das muss man Ihnen lassen! Ohne Sie gäb es das Baby gar nicht.

ACHIM (stutzt): Was für ein Baby?

FRAU LIEBIG: Haben Sie nicht neues Leben gepflanzt?

ACHIM: Ich?

FRAU LIEBIG: Natürlich.

ACHIM: Sagen Sie mal.. Sie meinen, dass ich …

FRAU LIEBIG: Genau! Sie sind doch der Vater!

ACHIM: Woher wissen Sie das? Wer hat Ihnen das verraten?

FRAU LIEBIG: Aber das wissen doch alle..  Sie können mir das Babyjetzt  ruhig anvertrauen. Ich habe nämlich die mütterlichen Gefühle.

ACHIM (ungläubig): Sie wollen ein Baby haben?

FRAU LIEBIG (heiter): Aber ja, die ganze Zeit!

ACHIM (fassungslos): Eine Adoption? Haben Sie denn schon die Mutter gefragt?

FRAU LIEBIG (verdutzt): Bitte? Welche Mutter? Gibt es denn noch einen Interessenten? Aber ich war der erste!

ACHIM: Nicht laut werden, bitte, nicht laut werden. Ganz ruhig. Wie war das noch mal?

FRAU LIEBIG: Ich muss aber laut werden! Unerhört! Sie haben es mir selbst angeboten! Genau hier, in diesem Zimmer. Wenn Ihnen der Preis zu niedrig ist, ich zahl auch etwas mehr.

ACHIM (lacht kurz auf): Das Bäumchen! Sie meinen das Bäumchen?

FRAU LIEBIG: Na was denn sonst. Die ganze Zeit reden wir davon.

ACHIM: Das Kleine heißt Birke, verstehen Sie? Und Birke ist ein Baum. Ein Baby ist doch was ganz anderes.

FRAU LIEBIG: Naja, ich empfinde halt so. Wie geht es dem Kleinen eigentlich? (klopft an die Balkontür) Karl! Was macht mein Kleiner? Kann ich ihn mal sehen?

KRUSE (öffnet die Tür, den Wagen mit den Bäumchen herein schiebend): Frisch gewaschen glänzt der Kinderpopo.

FRAU LIEBIG: O, ist der süß! (beugt sich über das Bäumchen) Ja, heut ist dein großer Tag, mein Kleines. Muttchen holt dich aus dem Krankenhaus. Entschuldige, Karl, ich meine natürlich Säuglingsstation.

ACHIM (nachäffend, leise): Ich meine natürlich Säuglingsstation. (laut) Frau Liebig, der Wagen! Er steht in der Küche bereit!

FRAU LIEBIG: Aber ja, aber ja, ich komm ja schon. (beide ab in die Küche)

 

(Es klingelt. KRUSE geht aufmachen, kommt mit CHRIS zurück. CHRIS in einem Trenchcoat.)

KRUSE: Ich könnt dich vermöbeln.

CHRIS: Mich?

KRUSE: Du hast dir meinen Enkel klauen lassen. Du solltest ihn haben!

CHRIS: Das geht wohl eher an deinen Sohn!

KRUSE (betrachtet den Mantel): Schick bist du angezogen. Hast du was drunter? Ich hab mal nen Film mit der Romy Schneider gesehn und die ...

CHRIS (unterbricht ihn): Ich hab keine Zeit für so was. Ich muss mit Achim was Wichtiges besprechen. Geh auf den Balkon und verrammel die Tür.

KRUSE: Kriegt er Dresche? Ich will mitmachen.

CHRIS: Das geht nur mich und Achim an. (schiebt KRUSE auf den Balkon, drückt die Tür zu. ACHIM und FRAU LIEBIG kommen, beide in Arbeitskitteln, CHRIS geht etwas abseits, um nicht gleich gesehen zu werden

 

ACHIM: Mit optimaler Federung, jawohl. Keine Frage, Sie können den Wagen auch als Wiege einsetzen. (an der Balkontür, zu KRUSE) He! Wo bleibt die Lieferung?

FRAU LIEBIG: Nicht so grob, bitte. Karl, das Bäumchen! Ich will es jetzt sozusagen in sein neues Bettchen tragen.

(KRUSE macht die Balkontür auf, reicht das Bäumchen mit Wurzelballen FRAU LIEBIG, die eilt damit in die Küche. ACHIM will seinen Fuß in den Türspalt klemmen, KRUSE kommt ihm aber zuvor und schließt die Tür)

 

CHRIS (tritt vor): Pech gehabt.

ACHIM (dreht sich um): Hoppla! Wo kommst du denn her? Und wie du aussiehst! Ein Trenchcoat wie beim Colombo! Wonach fahndet Frau Kommissarin? Nach ihrem Liebhaber?

CHRIS: Ja, denk mal an, ich bin dienstlich hier. Im Namen des Gesetzes.

ACHIM: Sehr komisch.

CHRIS: Wart’s ab. Was hältst du davon?. Wir machen uns jetzt gegenseitig Geständnisse. Ich fang an, und dann du. Okay?

ACHIM: Hast du denn was ausgefressen?

CHRIS (tritt dicht an ihn heran): Sieh mir in die Augen, Kleiner!

ACHIM (weicht zurück): Was soll das?

CHRIS: Idiot! Man guckt sich in die Augen und dann sieht man's. Ob man sich liebt.

ACHIM: Tut man nicht. Nicht dich.

CHRIS: Egal. Ich will dich heiraten.

ACHIM: Klar. Wir passen ja so gut zusammen. Und jetzt hau ab, Wahnsinnige.

CHRIS: War das eine Beleidigung?

ACHIM: Yes, Sir.

CHRIS: Gut. (zieht eine Polizeimütze aus dem Mantel, setzt sie auf, wirft den Mantel ab, darunter trägt sie eine Polizeiuniform) Na, wie seh ich aus? Krass, was? (dreht sich kokett, zieht plötzlich die Pistole, aus Nervosität fällt sie ihr fast aus den Händen, ACHIM will zugreifen, aber sie packt die Waffe, geht sofort breitbeinig in die Hocke und richtet sie mit vorgestreckten Händen auf ihn) Hände hoch!

ACHIM (reißt die Arme hoch): Himmel noch mal .. Was soll das! (KRUSE, der vom Balkon aus durchs Fenster zusieht, schlägt sich begeistert die Faust in die Hand.)

CHRIS: Zurück! Na los! (Er weicht zurück, sie stellt sich aufrecht, immer die Waffe auf ihn gerichtet)!

ACHIM: Bist du verrückt?

CHRIS: Nein, wie gesagt, im Dienst. Ich hab mich umschulen lassen, da staunst du, was? Und weißt du, warum? Ich will Schurken wie dich zur Strecke bringen. Aber du hast mir noch gar nicht gesagt, wie mir die Dienstkleidung steht?

ACHIM: Super. Und jetzt steck das Ding weg. Damit spielt man nicht.

CHRIS: Nein. Damit arbeite ich. Also, wenn ich dich recht verstanden habe, willst du mich nicht heiraten.

ACHIM: Präzise. Ich bin doch nicht blöd.

CHRIS: Dann erschieß ich mich. (hält sich die Pistole an den Kopf)

ACHIM: Teufel auch.. Lass das!

CHRIS: Moment. Stimmt, ja.  Erst erschieß ich natürlich dich . Entschuldige, ich hab noch zu wenig Praxis..Wohin willst du die Kugel haben? Herz oder Kopf? In beiden ist bei dir nicht viel los.. (richtet die Pistole auf ihn)

ACHIM: Hilfe! (KRUSE will die Tür öffnen..)

CHRIS (richtet die Pistole auf KRUSE): Zurück! (Er schließt die Tür wieder.) Ich könnt wegen verschmähter Liebe Amok laufen ... Noch einmal.. Heiratest du mich?

ACHIM: Erschieß mich!... Nein!

CHRIS: Mann! Bist du noch richtig im Kopf? (steckt die Waffe weg.) Ich kann kein Blut sehen, dein Glück. (ACHIM atmet auf, wischt sich mit der Hand Augen und Stirn. CHRIS zieht Handschellen aus der Jacke, legt sie blitzschnell um ACHIMs und ihr Handgelenk)

ACHIM: Was ist denn jetzt schon wieder los.

CHRIS: Du bist verhaftet.

ACHIM: Wegen was, bitte!

CHRIS: Du hast geklaute Ware im Internet verscherbelt. Womöglich Diebstahl, aber ganz sicher Hehlerei. Aber das ist noch nicht die Hauptsache. Das richtig Kriminellste kommt noch. Kindsunterschiebung.

ACHIM: Was für ein Ding?

CHRIS: Du hast dein Kind Bruno unterschoben.. Darauf stehn sechs Jahre, Minimum.

ACHIM (kläglich): War doch nur Spaß!

CHRIS: Jetzt lach ich aber. Hör zu. Ein letztes Angebot.. Entweder du heiratest …

ACHIM: Nein!

CHRIS: ... Sonja oder ich bring dich aufs Revier.

ACHIM: Sonja? Ich soll Sonja heiraten? Warum sagst du das nicht gleich! Klar heirate ich sie. Aber immer heirate ich sie. Wo ist sie?

CHRIS (ruft): Sonja!

SONJA (eilt aus dem Zimmer): Ich hab’s gehört. (zu ACHIM) Küss mich, Dummkopf!

CHRIS: Warte! Ich muss erst das Ding hier abmachen. (versucht die Handschellen zu lösen)

KRUSE (kommt vom Balkon, haut ACHIM eine runter): So. Das musste mal gesagt sein! Sei froh, dass ich so wenige Worte mache.

CHRIS: Nu lass mal, er hat seinen Senf weg. (nimmt ACHIM die Handschellen ab) So, Sonja, da haste deinen Mann. Am besten legst du ihm jetzt die Dinger an. (SONJA umarmt ACHIM)

SONJA: Jetzt wird alles gut.

ACHIM (aufschluchzend): Ja!

KRUSE (zu CHRIS): Warum hast du ihn nicht abgeknallt?

CHRIS: Sofort! (zieht die Waffe und schießt ACHIM ins Gesicht, KRUSE sinkt in die Arme von CHRIS, die setzt ihn aufs Sofa)

ACHIM (verblüfft): Sie hätte mich doch glatt erschossen! (wischt sich das Gesicht) Wasser! (heult auf) Betrug!

SONJA: Also wirklich, Chris. Das war nicht nötig.

CHRIS: Das bisschen Wasser. Stellt euch nicht so an.

ACHIM: Du bist gar keine Polizistin! Das war Amtsmissbrauch! Ich zeig dich an!

CHRIS: Ach halt den Rand!

KRUSE (kommt zu sich): Bin ich tot?

CHRIS: Wärst du dann hier?

KRUSE: Na, den Himmel stell ich mir anders vor. Was ist passiert?

CHRIS (zeigt ihre Pistole): Ne Wasserpistole.

KRUSE: Mann, muss die Polizei pleite sein.

 

(Die Küchentür geht auf, FRAU LIEBIGs Kopf erscheint)

FRAU LIEBIG: Entschuldigung ... Es gibt einen kleinen Umtrunk aus Anlass einer Geburt. Eine Frage ... Darf auch mein Bäumchen ...

CHRIS: Nein!

FRAU LIEBIG: Verstehe, Frau Wachtmeister. Erst ab achtzehn.. (zieht den Kopf zurück, KRUSE hält die Tür fest.)

KRUSE: Ich geh lieber mit. Sie pichelt mir sonst noch alles weg. (ab)

ACHIM: Sonja, ich will hier weg. Von mir aus gleich zum Standesamt. Ich halt’s hier keine Sekunde länger aus.

SONJA: Nein, erst müssen wir es noch Bruno sagen.

CHRIS: Achim muss es ihm sagen.

 

(KLARA und BRUNO kommen)

 

BRUNO: Hoppla, Chris! Seit wann bist du bei der Polizei? (zu KLARA) Hast du mich deswegen im Treppenhaus aufgehalten?

CHRIS: Sag’s ihm, Achim. Sofort!

ACHIM: Ja, ja .. Hör mal, Bruno, ich …. Ich krieg’s nicht hin.

KLARA: Lass mal. Ich mach’s, ganz vorsichtig mach ich’s. Bruno, mein Junge. Ach was, der Bengel wird sonst nie erwachsen. Hör zu. Achim ist der Vater.

ACHIM (heult auf): Ja, Bruno, entschuldige!

BRUNO: Gratuliere! Und wer ist die Mutter?

CHRIS: Mann! Achim ist der Vater von deinem Kind.

BRUNO: Was meinst du?

KLARA: Er kapiert’s nicht.

SONJA: Am besten, ich zeig’s ihm. (zerrt das Kissen hervor) Hier! (wirft es ihm zu) Dein Baby!

BRUNO (fängt es auf, entgeistert) Ein Kissen!

ACHIM (heult auf): Das ist ja gar kein Kind! (setzt sich schockiert) Nee, das ist ja schon wieder ein Betrug!

BRUNO: Das ist brutal ..

CHRIS: Und sonst fällt dir nichts ein?

BRUNO: Ich  brauch nen Stuhl.. (CHRIS schiebt ihm einen hin, er setzt sich)

KLARA: Wenn's ernst wird, schrein die Männer nach nem Stuhl..

CHRIS: Nu lass ma, Klara.. Für ihn ist das wie Weltuntergang.. (zu BRUNO) Ist doch so?

BRUNO: Ich überleg noch..

SONJA: Achim, komm, wir gehen.

ACHIM: Wohin? Ist doch Weltuntergang.

SONJA: Wie du gesagt hast. Zum Standesamt.

ACHIM: Was denkst du, was so eine Hochzeit kostet? (steht auf) Ich hab noch ne Kundin. Die muss die Hochzeit finanziern. Komm!(beide ab Richtung Küche, von dort kommt KRUSE)

KRUSE: Klara, letzter Aufruf. Willst du mich haben? Frau Liebig hat mir nen Heiratsantrag gemacht!

KLARA: Da war sie wohl nicht mehr nüchtern.

KRUSE: Beeil dich! Wer weiß, wie viel Zeit wir noch haben.

KLARA: Lass mich erst nachdenken.

KRUSE: Einverstanden. (nimmt sie bei der Hand) Dazu brauchst du einen Ort der Stille. Komm. (zieht sie zu SONJAs Zimmer)

KLARA: Sonjas Schlafzimmer?

KRUSE: Was bessere gibt es nicht. (beide ab ins Zimmer)

 

(BRUNO und CHRIS, Stille)

CHRIS: Gott, bin ich geschlaucht. Ich brauch nen Muntermacher. (schiebt sich den Pistolenlauf in den Mund).

BRUNO (springt auf): Chris! Nein!

CHRIS (spritzt sich Wasser in den Mund): Reines Leitungswasser. Willst du auch mal?

BRUNO: Eine Wasserpistole … Du bist gar keine Polizistin! Was ist hier eigentlich los?

CHRIS (lehnt sich an ihn): Weißt du das immer noch nicht? (leise) Ich lieb dich.

BRUNO: Und dann noch das Kissen. Das ist doch der Gipfel. Alles Schwindel. Aber warum? … Was hast du grad gesagt?

CHRIS: Lass uns einfach heiraten. Ich bin müd und will ins Bett.

BRUNO: Heiraten? Du willst … (umarmt sie) heiraten? (Die Tür geht auf, KLARA und KRUSE erscheinen, KRUSE will weiter, aber sie hält ihn zurück mit dem Zeichen, sich still zu verhalten. Sie beobachten das Pärchen.) Moment. Erst müssen wir noch was bereden. Du weißt schon.

CHRIS: Nö. Weiß ich nicht.

BRUNO: Geht das schon wieder los. Kinder, verflixtnochmal! Kinder will ich haben!

CHRIS: Fünfe nicht.

BRUNO: Viere?

CHRIS: Dreieinhalb.

BRUNO: Nee, wie brutal.

CHRIS: Na gut, dreie.

KLARA: Na bitte, Chris, geht doch. Übrigens, wir auch. Wir heiraten. Der zweite Versuch. Und, nebenbei, wir sind euch voraus. Wir haben schon zwei Kinder.

CHRIS: Gratuliere!

KRUSE: Ja, und ich hab ihr heilig versprochen, es bleibt bei den zwein. 

 

(SONJA kommt)

SONJA: Wir gehen jetzt zum Standesamt. Ihr könnt gleich mitkommen.

CHRIS: Ohne Achim?.. Ha! Wo ist meine Pistole?

SONJA (ruft): Achim, komm endlich!

ACHIM (kommt): Der Wagen ist fertig... (ruft) Frau Liebig, bitte, Ihr Auftritt!

 

(FRAU LIEBIG, strahlend vor Glück und Stolz, kommt mit ihrem „Wägelchen“: dem gefederten Chassis eines Kinderwagens, darauf ein blau gestrichener Holzkasten, umsäumt mit weißen Spitzen. Im Kasten zeigt sich die Spitze des Birkenbäumchens)

 

FRAU LIEBIG: Sehen Sie! Blau! Nicht ich, der Wagen ... Wissen Sie, nämlich.. bei genauer Prüfung … Aber, bitte, darin besteht überhaupt kein Zweifel. Das kleine Zweiglein hier... Es ist ein Junge!

 

 

(VORHANG)

 

ENDE

 

 

 

 

 

  • Das Ende der Illusion (Der Untergang einer 68er Familie)
  • Berlin, nu freue dir! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
  • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
  • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Rheinländer fordert die Rückübertragung eines Grundstücks in Köpenick/Ost-Berlin)
  • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld fallen die Masken)
  • Das Mörderspiel (Spaß in unserer Zeit)
  • Sonja und ihr Roboter (Auf dem Weg zum Supermenschen)
  • Das Geburtstagsgeschenk (Bei der Feier zu seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
  • Ein gut bezahltes Sterben (Ein Großunternehmer will dem Sterben eines Arbeiters zusehen.)
  • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Krimi-Stück vor leerem Haus)
  • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
  • Papa und der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
  • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
  • Hannes erkärt Manne ein Fremdwort (Sketche)

 

Rettungsschwimmer gesucht –

Europa geht baden.

Harald Schmid

in Wer laut denkt, lebt gefährlich

 

 Harald Schmid †

Aphoristiker

Harald Schmids Aphorismenseite /

Aphorismen und Notate / Kannst du schreiben, Kumpel?

 

 

Der Nachruf im Berliner Tagesspiegel  ist online zu lesen:  Nachruf Harald Schmid


Eika Aue

Autorin

Eikas Berlin-Journal 1  /

Eikas Berlin-Journal 2


Ursula Eisenberg

Autorin

Auf den Reim gebracht /

Corona-Gedichte /

Kreuzweisheit:

Zwischen Groß-

stadt und Dorf


Jürgen Mahrt

Autor

Mein neues altes Berlin


Thomas Lenz

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Thomas' Berliner Augenblicke  /

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Dieter Lenz

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Schwedisches /

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     Jahre Wiedervereinigung                           

Foto: Thomas Lenz
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Eikas Berlin-Journal 1

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Mein neues altes Berlin

 

 

Vergangenes und Gegenwärtiges aus Berlin


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Minuten-

geschichten

 

 

Menschliches, Tierisches und Zeitliches


Schwedisches

 

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Tierisches

 

Von Kreuz-spinnen über Katzen bis zu Eisbären

 


Verse auf der Kachelwand

Deutsches / Liebe / Zukunft / Verse  zum Singen / Quer-beet


Lesetheater

Wie man in sein eigenes Theater geht

Vom Drama bis zur Posse


Sonja und ihr Roboter

Lesetheater

Siehe auch  Verse auf der Kachel-wand/Zukunft


Das Ende der Illusion

Lesetheater

Untergang - Da hilft auch das Boot im Garten  nicht mehr.


Eine kleine Blindheit

Gedichte

 

Mit einem Vorwort von Arno Reinfrank

 

Erschienen in der Pegasus-Reihe

Verlag Harald Schmid

     Jahre Wiedervereinigung                          

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