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 Lesetheater


Dieter Lenz

Ein gut bezahltes Sterben

 Satire


Die Personen sind

Otto SANDBERGER,  Eigentümer der Sandra-Nudelwerke

Seine FRAU

Seine TOCHTER

SOHN des Sterbenden

Seine MUTTER

ONKEL, Bruder des Sterbenden

 

Das Bühnenbild

Ein schlichtes Wohnzimmer: Tisch, Stühle, Sessel, Couch mit Stehlampe, Kommode etc. Rechts eine Tür zum Sterbezimmer, in der Mitte die Wohnungstür.

 

Das Zimmer ist leer. Es klingelt, nichts rührt sich, es klingelt wieder, immer noch keine Bewegung, es klingelt heftiger, der Sohn des Sterbenden kommt aus dem Zimmer nebenan, öffnet. Ein in einem auffallend guten Mantel gekleideter älterer Mann.

 

SANDBERGER: Junger Mann, bin ich hier richtig bei Nagels?

SOHN: Steht doch draußen.
SANDBERGER (schaut über die Schulter des jungen Mannes): Ist er nebenan?
SOHN: Wer?
SANDBERGER: Ihr Herr Vater.
SOHN: Sie können jetzt nicht zu ihm.
SANDBERGER: Ich weiß, ich weiß. Aber er lebt doch noch? Das wollen wir doch hoffen .. Sie gestatten? (Er drängt sich ins Zimmer) Sandberger, Sie wissen,  Sandrawerke, Nudeln und so weiter ...  Einen Platz brauchen Sie mir nicht anzubieten, ich mach es kurz. Es wird Sie vielleicht erstaunen, aber es ist menschlich, sehr, sehr menschlich. Ich möchte … Sie bieten mir wirklich keinen Platz an?
SOHN: Nein. Was wollen Sie?
SANDBERGER: Sie müssen schon entschuldigen. Es ist etwas ganz Delikates. Ich würde mich gern setzen.
SOHN: Nein. Ich geb Ihnen zehn Sekunden, dann sind Sie draußen..
SANDBERGER: Gut. Passen Sie auf.. (zieht seine Brieftasche, holt einen Tausender heraus) Eintausend. Sagen Sie einfach „ja“, wenn es langt. Das ist sicher zu wenig. (holt einen zweiten Tausender heraus) Zweitausend. Das ist mir die Sache wert. Ihnen nicht? Gut. Sie haben recht. Eigentlich ist es unbezahlbar. Ich leg gleich zweitausend dazu. (legt zwei Scheine dazu) Viertausend. Und eigentlich ist es für gar nichts.. Sterben.. ist doch keine Leistung....Andererseits.. Ich will nicht kleinlich sein. (legt noch einen Schein dazu) 5000. Toll, was? Wie lange müssen Sie dafür arbeiten?
SOHN: Ich bin arbeitslos, toll, was?
SANDBERGER (legt einen Schein dazu): Verstehe. (legt einen Schein dazu)  Sechstausend. Und die gehören Ihnen. Praktisch für nichts, recht besehen.
SOHN: Dann geben Sie mal her.
SANDBERGER: Moment. Ihr Vater ist schwer krank, schon seit langem.. Aber jetzt stirbt er.. Eine Erlösung....
SOHN: Woher wissen Sie das? Wer hat Ihnen das gesagt?
SANDBERGER: Naja.. Traf einen alten Schulfreund, kam grade aus dem Haus hier...
SOHN: Unser Arzt? So ein..
SANDBERGER: Seien Sie fair. Er hat ein Gesicht gemacht.. Er war erschüttert.. Auch Ärzte sind Menschen!
Und zu Ihrem ganzen Kumemr kämen noch finanzielle Schwierigkeit..

SOHN: So ein Schweinehund!
SANDBERGER: Was für ein Ausdruck für einen empfindsamen Menschen!.. Wirklich, er ist ein Arzt mit Gefühl, ein Linker ..

SOHN: Was zum Teufel wollen Sie?

SANDBERGER: Bitte! Ich will Ihnen helfen!
SOHN: Verdammt! Tun Sie's endlich, lassen Sie Ihr Geld hier und verschwinden Sie.
SANDBERGER: Aha.. So weit sind wir schon. Schön, kommen wir zu Punkt zwei. Natürlich profitiere auch ich dabei! Nacht matierill, geistig, sozusagen spirituell.. Alles muss man heut spirituell betarchten, das gehört zur Allgemeinbildung! Ein Wunder, dass es im Fernshen noch nicht gezeigt wurde, wo man da doch schon alles sehe kann.. Kein Tabu, nirgend.. Bis auf das..  Das Sterben kommt bestimmt auch noch, aber wann? Ja, wann... Ob ich das noch erlebe?

SOHN: Keine Sorge, Sie werden es noch am eigenen Leib erleben.
SANDBERGER: Sie sind witzig, ja. Aber denken Sie mal nach. Was hätt ich davon?
Danach bin ich ja tot. Stellen Sie sich vor, ich hätte erst nach meinem Tod erfahren, wie man Nubeln produziert! Wo wär ich jetzt? Außerdem: Mit einem gewissen Alter macht man sich so seine Gedanken, verstehen Sie.. Wie geht das.. das Sterben? Vielleicht kriegen wir was mit, wenn wir dabei sind, das wäre nützlich..  Herrgott, muss ich Sie denn erst auf so was aufmerksam machen? Sie erleben da etwas, was nicht alltäglich ist!... Also was ist.. Wo liegt er denn? Nebenan?
SOHN: Raus!
SANDBERGER: Man wird mich gar nicht bemerken. Ich schau doch bloß! Ganz still! Mit Respekt!...Und ich komm auch zum Begräbnis. Ganz offiziell.. Ich sorg für einen Zeitungsreporter mit Fotografen.... 
SOHN: Mann! Raus!
SANDBERGER: Warten Sie, noch was! Werfen Sie einen Blick über den Tellerrand. Es geht um weit mehr als um ein Einzelschicksal, auch wenn es noch so traurig ist.. Sehen Sie, dieses digitiale Zeug und die Roboter, das schafft die Arbeiter ab, das ist nun mal nicht zu ändern.
Es ist vorbei mit der Arbeiterschaft, leider... Und darum hat unser Zusammentreffen etwas Historisches, jawohl, das sage ich in der vollen Bedeutung des Wortes. Ich als Verteter der Unternehmerschaft nehme hiermit symbolhaft Abschied von der Arbeiterschaft, vertreten durch Ihren sterbenden Vater. Ich grüße den tapferen Gegner von einst, ich reiche ihm die Hand.. (schneuzt sich ins Taschentuch) Entschuldigen Sie, ich bin ergriffen.. Sagen Sie mal, hier vorm Haus, ist da Parkverbot?..   Nun also.. Lassen Sie mich einem ehrenhaften Gegner die letzte Ehre erweisen.
SOHN: Er ist ja noch gar nicht tot.
SANDBERGER: Eben.
SOHN: Verdammt auch, was Sie reden können.. So ein Blödsinn.. Heben Sie sich den besser für Ihre Beerdigung auf.
SANDBERGER: Ja, denken Sie an die Kosten.. So ein Begräbnis geht in die Tausende.. Also..Wie viel? 6000?
SOHN: Raus! (drängt ihn zur Tür) Hau ab!
SANDBERGER (zieht eine Visitenkarte aus der Brieftasche): Hier.. Rufen Sie mich an (er wirft sie auf den Tisch) Aber rechtzeitig. Tote hab ich schon gesehen. Das bringt nichts. (SOHN schiebt ihn durch die Tür) Ruhig, ruhig, ich geh ja schon! (ab)
(ONKEL komm aus der rechten Tür.)
ONKEL: Mein Junge, es ist vorbei. Er ist grade hinüber.
SOHN (läuft  ins Zimmer, ONKEL genehmigt sich einen Schnaps. SOHN kommt  mit MUTTER aus dem Sterbezimmer): Tut mir leid, Mutter ich wusste nicht, dass ... Dieser Kerl, der verfluchte..
ONKEL: Wie sprichst du von deinem Vater!
SOHN: Ich red von dem Idioten, der grade hier war.
ONKEL: Was für'n Idiot?
SOHN: Ich erzähl's dir nachher. (umarmt sie) Mutter! Er hat's jetzt besser!
MUTTER: Er ist eingeschlafen. Stell dir vor: Macht einfach die Augen zu. Ich dachte, er macht mal wieder Witze. Ihr wisst doch, wie er ist. (setzt sich in einen Sessel) Vielleicht schläft er auch noch. Wir sollten noch mal rein gehn und kucken.
ONKEL: Nee, der ist tot. Sei froh, die Quälerei ist vorbei.
MUTTER: Aber wenn er nicht tot ist ...
ONKEL: Er ist es, Herrgott nochmal!
MUTTER: Und nu? Die Beerdigung, das ganze Drum und Dran. Was das kostet.
ONKEL (gießt sich noch einmal ein Glas ein, trinkt): Ich war ja für ne anonyme Bestattung, das hätt uns allen gut getan, er aber: Kommt nicht infrage. Und macht die Augen zu und lässt uns in der Scheiße sitzen. Tschuldigung.
SOHN: Er wollte nicht verbrannt werden!
ONKEL: Er hätte nichts davon gemerkt.
MUTTER: Er schläft vielleicht nur.
ONKEL: Jaja, er pennt. Da gibt's bloß einen Haken: er wacht nicht mehr auf.
SOHN: Hör auf, so zu reden.
ONKEL: Sag ihr, sie soll nicht mehr so reden! Na, aber die Kosten, da hat sie recht. Was meinste, Agnes, hast du dich schon erkundigt?
MUTTER: Bei der Marianne ihrem Alten waren es über 4000.
ONKEL: Verflucht, wir sind alle verflucht! Das Leben ist schon teuer, jetzt auch noch der Tod! Wir werden geplündert über den Tod hinaus!
SOHN: Ich denke, wir kriegen das schon hin.
MUTTER: Wie denn? Ich hab nichts, du hast nichts und Jörg mit seiner Minirente..
ONKEL: Nee, ich kann da wirklich nicht aushelfen. Verdammt, konnte er nicht warten, bis es uns besser geht? So etwa in tausend Jahren?
SOHN: Und hätten wir das Geld, tät er noch leben. So ist es. Mit Geld hast du das gesündere Leben, die besseren Ärzte, die bessere Medizin, das bessere Essen, das längere Leben.
ONKEL: Ich hab noch neun Euro, wie viel Tage sind das?
MUTTER: Leise! Ihr stört Vattern.
ONKEL: Der hört nicht. Der ist jetzt weit weg..Der ist im Himmel. Der hat's besser.
SOHN: Wetten, da gibt es auch ein Oben und Unten. Mich kotzt das an.
MUTTER: Ach ihr.. Der Mensch ist müde und will bloß schlafen!
ONKEL: Genau! Jetzt wird gesoffen und dann gepennt!
SOHN: Der von vorhin, der wusste nicht wohin mit der Kohle... Der lebt noch in hundert Jahren!...Wart mal.... Wir nehmen ihm ein paar Jährchen ab. Beruhigt euch. Ich weiß was.Das ist die Lösung. (nimmt SANDBERGERs Karte vom Tisch, tippt die Nummer in sein Handy, spricht hinein) Ich bin’s, der von vorhin. Ja, der. Ich hab’s mir überlegt, wir machen das Geschäft. Ja. Kommen Sie. Aber für 10.000. Auf die Hand.. 10.000 und keinen Cent darunter.. Gut.. Aber beeilen Sie sich.
MUTTER: Wer soll sich beeilen?
ONKEL: Ein Geschäft, der Junge macht ein Geschäft am Sterbetag von seinem Vater. 
SOHN: So kriegen wir, was wir brauchen. Und noch was dazu. Der Besuch von vorhin, das war der Besitzer von den Sandrawerken.
ONKEL: Der Nudelkönig?
SOHN: Genau der. Der wusste, dass Vater stirbt. Und zahlt 10.000 Euro, wenn er das sehen kann. Versteht ihr? In live will er das sehn. Im Fernsehn gibt's das ja noch nicht. Sagt er.
ONKEL: Von dem hättste noch mehr kriegen können.. Der hat ja ne Macke.
SOHN: Bei so viel Kohle kannste dir Macken leisten.
MUTTER: Naja, nu ist er ja tot.
ONKEL (irritiert): Wer?
MUTTER: Na, Vattern... Oder nicht?
SOHN: Ja, aber sein Bruder lebt! Und darum wirst du sterben, Onkel.
ONKEL: Du spinnst wohl.
SOHN: Menschenskind.. 10.000! Das ist überhaupt keine Arbeit, liegst einfach still und hauchst dein Leben aus. Und dann hältst du den Atem an.
ONKEL: Dann sterb ich.
SOHN: Noch besser.
ONKEL: Und hauchen.. Du hast nicht mitgekriegt, wie er schnaufte ... 10.000? Dafür muss man lange ackern. Was meinst du, Agnes?
MUTTER: Frag Hannes.
ONKEL Aber der ist doch tot!
MUTTER: Ja, aber wenn er schläft .. (schluchzt auf)
ONKEL: Hör endlich auf damit!
MUTTER: Ich kann nicht, ich kann nicht ..
SOHN: Wir brauchen das Geld. Da ist alles drin, die Beerdigung, die Feier, das Grab und dann bleibt noch was zum Leben.
ONKEL: Das stimmt.
SOHN: Und du, Mutter, was sagst du?
MUTTER: Ich weiß nicht.. Lasst mich einfach in Ruh.. (sie nickt ein)
OBKEL: Die braucht das jetzt.. Lass sie. Wir das ziehn das besser allein durch. Wie stellste dir das vor?
SOHN: Gut. Wir holen mein Bett, stellen es hier her und du legst dich rein. Bleibst einfach still liegen.
ONKEL: Still liegen, das ist nicht mein Ding. Mach's also kurz, hörst du? Ich will schnell sterben. Mann, das Leben ist schon anstrengend genug. Also gib mir'n Zeichen. Dann Augen zu und ich bin weg.
SOHN: Mach's dir nicht zu leicht. Er will was sehen für sein Geld!
ONKEL: Also doch Arbeit. Sag mal, wenn er wissen will, ob ich echt tot bin? Wenn er mich kneift oder so? Was dann?
SOHN: Das werd ich verhindern. Ich schick ihn raus. Wir haben doch das Recht, für einen Moment der Trauer allein zu sein.. Dann holen wir Vattern und legen ihn ins Bett. Danach kann er wieder reinkommen und meinetwegen prüfen
MUTTER (kommt zu sich): Er ist doch schon im Bett!
SOHN: Ja, Mutter. (Sie schläft wieder ein, zu ONKEL) Und jetzt her mit dem Bett. (Beide ab durch die linke Tür, kommen mit Holzbett heraus, stellen es neben den Sessel mit der Mutter, richten das Bett)
SOHN: Und jetzt zieh dir meinen Pyjama an. Da. Unterm Kopfkissen!
ONKEL (zieht den Pyjama hervor): Der wird mir nicht passen.
MUTTER (wacht auf, sieht das Bett): Du hast dein Bett noch nicht gemacht.
SOHN: Jaja, schon gut, ruh dich aus.
MUTTER: Nur ein kleines Nickerchen.
SOHN:  Jaja, schon gut. (MUTTER schlummert ein, zu ONKEL) Fertig?
ONKEL (zieht sich noch um): Gleich. (ist im Pyjama) Ein bisschen eng, aber es geht. Und meine Klamotten? Wohin damit?
SOHN: Deine Socken! Mann! Du hast die Socken vergessen! (ONKEL zieht sie aus) Gib her! (nimmt alle Kleidungsstücke und bringt sie ins Sterbezimmer. ONKEL legt sich ins Bett. SOHN kommt zurück, schaut sich um) 
SOHN: Zu hell. (geht zum Fenster zieht den Vorhang zu. Halbdunkel.) So ist es besser. (Er zündet ein paar Kerzen an.)
ONKEL: Ich hab mir's überlegt, wie ich’s tu. Ein schönes langes Geröchel, ein hübscher Seufzer und dann: aus! Freu mich schon drauf.. (Es klingelt)
SOHN: Mensch, da ist er schon.  Los, deck dich zu! Bis oben!
(Er öffnet die Tür, SANDBERGER, FRAU SANDBERGER, TOCHTER,  alle drei in Mänteln. Gedämpftes Reden.)
 
SOHN: Die Vereinbarung galt nur Ihnen!
SANDBERGER: Nicht so pingelig, mein Lieber. Und ob einer oder drei.. Meine ganze Familie will Ihnen beistehen. (sieht das Bett mit ONKEL und die MUTTER) Wer ist das?

SOHN: Meine Mutter.

SANDBERGER: Und wieso ist er jetzt hier?
SOHN: Er will nicht in dem winzigen Schlafzimmer sterben.
SANDBERGER: Respekt... Und alles anständig vorbereitet, schön feierlich, wie es sich gehört. Sehr gut, mein Lieber. (sieht sich um) Wo legen wir die Mäntel ab? (SOHN zeigt auf die Kleiderhaken rechts an der Wand. Die drei ziehen sich die Mäntel aus und hängen sie an die Haken.)
FRAU: Wie in einer Kita.
SANDBERGER: Bist du still! (zu SOHN)  Er ist doch nicht schon … Erlauben Sie, dass ich ihn kurz anfasse?
SOHN: Das kostet hundert extra.
SANDBERGER: Dann dürfen ihn meine Frau und meine Tochter auch anfassen.
TOCHTER: Paps, ich will nicht.
SANDBERGER: Aber Liebes, er tut dir nichts.
SOHN: Und Sie, Frau Sandberger?
FRAU SANDBERGER: Wo denken Sie hin? Nicht um alles in der Welt!
SOHN: Richtig. Sterben könnte ansteckend sein.
FRAU SANDBERGER: Na hörn Sie mal!
SANDBERGER: Benehmt euch … Die Frauen sind gereizt, das hier ist ja viel mehr als ne Modenschau. 
(holt die Banknoten aus der Brieftasche, legt einen Schein dazu) Die hundert... (reicht alles SOHN) Sie sind ganz schön geschäftstüchtig, mein Lieber. (Sohn legt das Geld auf die Kommode, SANDBERGER zu FRAU und Tochter) Und jetzt nehmt euch zusammen. Seid euch des großen Augenblicks bewusst! Spürt die Gegenwart des Todes!
SOHN: Quatschen Sie nicht. Fassen Sie ihn kurz an, aber vorsichtig.
SANDBERGER: Jaja. Ich werde vorsichtig sein, ganz, ganz vorsichtig...(Sie nähern sich dem Bett.) Drängelt nicht! Geht auf Zehenspitzen! (SANDBERGER berührt zögernd ONKELs Hand, die Hand zuckt zurück) Scheint noch viel Leben drin zu sein.
SOHN: Ein letzter Reflex.
SANDBERGER (blickt auf MUTTER): Wie geht es ihr?
SOHN: Sie schläft. Sie hat seitseit 20 Stunden an seinem Bett gewacht..
SANDBERGER: Dann wollen wir sie nicht stören. Können wir uns setzen? Oder sollen wir die ganze Zeit stehen? (SOHN stellt drei Stühle hin. Sie setzen sich.) Meine Lieben, sitzen wir still und mit allem Respekt. Ein alter Mann scheidet dahin. (zu SOHN) Was war er von Beruf?
SOHN: Bauarbeiter.
SANDBERGER: Ein echter Arbeiter. Ein ehrenhafter Mann. Also haltet Abstand. Werdet nicht aufdriglich. Seht ihn euch an! So sieht einer aus am Ende seines Lebens, abgekäpft, aber stolz und zufrieden auf das Geleistete. Ich ziehe den Hut.
SOHN: Nun halten Sie doch endlich mal die Klappe!
FRAU SANDBERGER: Wie sprechen Sie mit meinem Mann?
TOCHTER: Er hat doch recht, Ma. Paps trägt überhaupt keinen Hut.. Übrigens finde ich das alles sehr… sehr merkwürdig. (Pause)
SANDBERGER: Wie lange wird's noch dauern? Unsere Zeit ist begrenzt.
SOHN: Es wird gleich passieren.
TOCHTER: Woher wissen Sie das?
FRAU SANDBERGER: Gut. Wir wollen nämlich heut noch in die Oper.. (zu SOHN) Was starren Sie mich so an?
SOHN: O Madame, mit ihren langen Wimpern könnten Sie mich peitschen!
FRAU SANDBERGER: Wollen Sie mich beleidigen?
TOCHTER: Ach was, er verarscht dich!
SANDBERGER: Nicht doch, Schätzchen... Er wollte ihr ein Kompliment machen... (zu SOHN) Sind wohl auch Arbeiter?
SOHN: Wollen Sie sich bitte auf den Gegenstand unseres Geschäftes konzentrieren?
(Onkel röchelt)
SANDBERGER: Ist es schon soweit? Das wär aber ein kurzes Vergnügen.
SOHN: Moment.. (beugt sich über ONKELs Gesicht, als würde er es prüfen) Nein! Noch nicht! (ONKEL hört auf zu röcheln)
TOCHTER: Er bewegt die Hand. Er will was.
SOHN: Das glaub ich nicht.
SANDBERGER: Ich seh’s auch. Ich glaub, er will was sagen. Bestimmt seine letzten Worte.
(ONKEL richtet sich auf, nähert sein Gesicht SANDBERGER)
SANDBERGER: Um Himmels willen, halten Sie ihn zurück! (ONKEL starrt ihn an) Was.. was will er von mir?
MUTTER (wacht auf): Was ist los? (ONKEL sinkt aufs Kopfkissen zurück.)
SANDBERGER: Er will was! Ihr Mann!
MUTTER: Wer?
FRAU SANDBERGER: Na wer.. Ihr Mann!
MUTTER: Mein Mann? (beugt sich über ONKEL, stutzt, dann) Jörg, willste was? (der bewegt den Mund, sie beugt sich tiefer über ihn, lauscht auf sein Geflüster, sinkt zurück in den Sessel) Er will nen Schnaps.  (schläft wieder ein)
FRAU: Grässlich. Noch im Sterben denken die Arbeiter ans Saufen.
SANDBERGER: Psst... Sei nicht ungerecht. So erträgt er's leichter..
TOCHTER: Nun geben Sie ihm schon..
SOHN: Ach was. Es geht auch ohne.
FRAU SANDBERGER: Mir wird schlecht. Ich muss an die frische Luft.
SANDBERGER: Doch nicht jetzt, meine Liebe, nicht jetzt!.. Hatte der einen Blick. Ich sag euch: der sah den Tod.
TOCHTER: Aber er hat doch dich angesehen.
SANDBERGER: Ja, aber ich war durchsichtig für ihn.. In so einem Moment sieht der Mensch hinter die Wirklichkeit. Da wird die Welt durchsichtig. Gläsern, sozusagen..
TOCHTER: Woher weißt du das?
SANDBERGER: Er hat's mir gesagt.. mit seinen Augen...
FRAU (zu SOHN): So machen Sie doch wenigstens das Fenster auf! Die Kerzen verpesten die ganze Luft. Man kann ja ersticken.
SANDBERGER: Kommt nicht in Frage, das Fenster bleibt zu, du weißt doch, wie schnell ich mich erkälte. Das fehlte mir noch. In der Oper niesen.
FRAU SANDBERGER: Ich bekomme keine Luft! Ich ersticke! Ich ersticke!
SOHN (zu SANDBERGER): Gehen Sie schon. Ich glaube, das dauert doch noch ein bisschen. Er hat eine starke Natur.
SANDBERGER: Sie garantieren mir das? Wehe, es passiert ohne uns! Teufel noch mal. Die Frau braucht doch immer eine Theaterpause. (steht auf, zur TOCHTER) Gertie, du holst mich beim ersten Zeichen, aber blitzartig! Wir sind im Treppenhaus. (geht mit seiner Frau ab durch die Wohnungstür.)
 
(TOCHTER steht auf, holt das Smartphone heraus)
SOHN: Was soll das? Was haben Sie vor?
TOCHTER: Das muss ich posten. Das wird eine Sensation.
SOHN: Das werden Sie nicht tun.
TOCHTER: In zehn Sekunden steht’s im Internet, Sie werden sehn.
SOHN (steht auf): Dazu haben Sie kein Recht.
TOCHTER: O doch. Mein Vater hat dafür bezahlt.
SOHN: Sie reden wie der Alte. Geben Sie her.
TOCHTER: Lassen Sie das! Sie.. Sie .. (Er packt sie, nimmt ihr das Smartphone ab, drückt sie an sich) Ich will mein Smartphone zurück! (Für einen Moment bewegen sie sich nicht.)
SOHN: Beschimpfen wollten Sie mich auch.
TOCHTER: Wirklich?
SOHN: Sie drucvksten herum: Sie.. Sie..
TOCHTER: Achja, richtig.. Also bitte: Sie... Unterschicht.
SOHN: Toll, Sie haben bestimmt Abitur. Sie drücken das schöner aus als Ihr Vater. Und was wir hier tun, ist ganz in seinem Sinne: Oberschicht trifft Unterschicht.Also teilen Sie es mit mir.
TOCHTER: Was denn?
SOHN: Mein Leben. Den Kummer, das Leid, den Schmerz, die Not... das Bett. (Sie löst sich von ihm)
TOCHTER: Jetzt werden Sie geschmacklos (setzt sich, nach einer Weile) Ich weiß nicht, was ich hier soll. Wir kennen uns doch gar nicht. Aber was sich mein Vater in den Kopf setzt, das muss man tun. Alles hört auf sein Kommando.
SOHN (setzt sich auf den Stuhl neben sie, gibt ihr das Smartphone zurück): Ja, das kenn ich. Aber das ging bei mir nur bis zu einem gewissen Alter. Dann war das vorbei.
TOCHTER: Wie alt waren Sie da?
SOHN: Zwölf. Da hab ich ihn verdroschen.
TOCHTER: Gratuliere. (Pause) Verdreschen ist nicht mein Stil (Pause) Ich habe Angst vor dem Sterben.
SOHN: Ach wissen Sie, bei unserm letzten Todesfall…
TOCHTER: Diesem hier?
SOHN: Nein, dem bei meinem Onkel. Als der starb, haben wir gelacht, richtig lustig war das. Ich seh ihn noch vor mir. Er lag im Bett.. so wie hier mein Vater. Er wollte gerade einen Witz erzählen, da … bums,   weg war er. Schade, wir haben den Witz nicht mehr gehört.
TOCHTER: Ja, das ist ein glücklicher Tod, wenn es so schnell geht. Ich will noch nicht sterben.
SOHN: Verlangt ja keiner.
TOCHTER: Ich finde Sie ziemlich hart. So zu sprechen am Sterbebett Ihres Vaters..
SOHN: Ja, so viel Zartheit wie Ihr Vater kann ich mir nicht leisten… Entschuldigen Sie. Ihr Alter hat 10.000 Euro gezahlt, um meinen sterben zu sehen! Das ist interessant, das ist aufregend, das gibt ihm einen Kick wie mit seinem BMW über die Autobahn brettern! Er hat doch einen BMW?
TOCHTER: Einen Mercedes. Aber das spielt doch keine Rolle.. Was hier geschieht, ist entsetzlich.. Ich verstehe nicht, warum ich das sehen soll! Ich will, dass man mir das Leben zeigt!
SOHN (nimmt ihre Hand): Aber sicher.. Ich könnt es Ihnen zeigen.. (ONKEL richtet sich neugierig auf ) Jetzt! Los! Holen Sie Ihren Vater! Es ist so weit! (TOCHTER ab)
ONKEL (richtet sich auf): Mann, du hast versprochen, es schnell zu machen. Ich schwitze wien Schwein. Gib mir was zu trinken.
SOHN: Unmöglich, die sind gleich wieder da... Leg dich! (Stimme vom Flur) Jetzt kannste sterben! (ONKEL legt sich hin. SANDBERGER, FRAU SANDBERGER und TOCHTER kommen)
SOHN: Setzen Sie sich. Es fängt an.. (Sie setzen sich)
SANDBERGER: Rührt euch nicht.. Sitzt still. Schaut auf seinen Mund! Das ist die Öffnung!
TOCHTER: Was für eine Öffnung?
FRAU SANDBERGER: Na, für die letzten Worte, das weiß man doch. Hoffentlich sind es nicht zu viele.
TOCHTER: Ma!
FRAU SANDBERGER: Ist doch wahr. Wir haben es eilig.
SANDBERGER: Nichts zu hören und nichts zu sehen. Ich spür auch nichts..Der bewegt sich nicht.. Er wird doch nicht schon hinüber sein?
(Plötzlich röchelt ONKEL grässlich auf)
SANDBERGER (zuckt zusammen): Großer Gott!
SOHN (ruft): Mutter, er stirbt!
MUTTER (wacht auf): Was ist?
SOHN: Er stirbt! Vater stirbt!
MUTTER (verwirrt): Ich dachte, er pennt?
SANDBERGER (erregt): Jetzt! Jetzt kommt’s! Der letzte Augenblick im Leben eines Menschen! Schaut hin, schaut genau hin, lasst euch nichts entgehn! (Man hört einen lauten, langsam erlöschen Seufzer ONKELs, Stille)
SOHN: Dahingegangen. Jetzt ist er tot.
MUTTER: Man muss den Arzt holen, ich will endlich den Totenschein.
SANDBERGER: Das war’s? Und das für 10.000. Habt ihr etwas bemerkt?
TOCHTER: Ja, du hast den Atem angehalten und er hat ihn ausgepustet.
FRAU SANDBERGER: 10.000? Das hast du gezahlt für so was? (zur TOCHTER) Und dir gönnt er nicht mal ein Auto.
TOCHTER: Wozu brauch ich ein Auto.
SANDBERGER (zu seiner Frau): Willst du, dass unser Kind sich totfährt? (zu SOHN) Auch nichts bemerkt, was? Nicht mal ein Abschiedszeichen! Und die Seele.. Pustekuchen. Alles nur Gerede. (schaut auf die Armbanduhr) Wir müssen los. In zwei Stunden fängt die Oper an.
TOCHTER: Und du prüfst nicht, ob er wirklich tot ist? Prüfst du nicht immer die Ware, die du bekommst?
SANDBERGER: Selbstverständlich. Moment, lasst mich mal ran ..
SOHN: Halt! Lassen Sie uns für einen Moment der stillen Trauer allein! Das gehört sich so!
SANDBERGER: Aber natürlich. Verstehe. Respekt und so weiter. Wir gehn mal kurz vor die Tür. (zu TOCHTER) Wie prüft man, ob einer tot ist?
TOCHTER: Mit dem Spiegel. Ich hab einen bei mir.
SOHN (zu ihr): Sie sind ganz schön ausgebufft.
SANDBERGER: Fünf Minuten! (wendet sich zum Gehen, zu Frau und Tochter, alle drei ab, Sohn will absperren, TOCHTER kommt plötzlich zurück)
SOHN: Was vergessen?
TOCHTER: Schämen Sie sich!
SOHN: Verstehe. Edel sei der Mensch, hilfreich und gut... Wie denken Sie sich das? Edel... Wenn man im Dreck liegt? Hilfreich... Wenn man am Ertrinken ist? Und gut..? Man ist ja schon gut, wenn man keinen mitreißt in die Scheiße.. Hören Sie! Ich hab keine Lust zum Jammern. Mein Vater ist tot, er hat mit seinem Leben bezahlt – nun, ihr Vater lebt und er bezahlt mit Geld. Wir sind quitt.
TOCHTER: Was hat mein Vater mit Ihrem zu tun?
SOHN: Ja, das kapieren Sie nicht.. Bleiben Sie ein paar Tage an meiner Seite. Es täte Ihrer Bildung gut. Und jetzt gehen Sie. Wir wollen trauern.   (TOCHTER ab, er schließt die Tür) Jetzt aber los. Holen wir ihn! (ONKEL und SOHN holen den Toten aus dem Nachbarzimmer und legen ihn ins Bett)
ONKEL (zum Toten): Hannes, du weißt gar nicht, wie wertvoll du uns geworden bist.
SOHN: Lass die Witze. Und jetzt verdrück dich. Und dass du nichts von dir hören lässt! Keinen Mucks!
ONKEL: Das da greif ich mir lieber. (nimmt das Geld an sich). Ich trau dem Kerl nicht. (ab ins Sterbezimmer)
MUTTER (wacht auf, schaut um sich, beugt sich über den Toten): Ach, Hannes, mein Hannes .. (legt ihren Kopf auf seine Brust)
SOHN (öffnet die Tür, ruft): Sie können reinkommen.
(SANDBERGER mit Frau und Tochter)
SANDBERGER: Wie machen's kurz. Vielleicht lebt er ja noch ... Ich kann mir eigentlich nicht denken, dass ein Arbeiter so schnell stirbt .. Das ist ein zäher Menschenschlag. (neben der MUTTER). Gnädige Frau, würden Sie bitte ein wenig beiseite rücken, damit ich den Spiegel.. (sieht den Toten) Gott, hat der sich aber verändert.
MUTTER: Lasst mich doch endlich mal allein mit Hannes!
SANDBERGER: Wieso Hannes? Heißt er nicht Jörg?
SOHN: Er hat einen Doppelnamen.
MUTTER: Geht weg, geht alle weg…
SANDBERGER: Gnädige Frau, ich habe ein Recht dazu.
FRAU SANDBERGER: Selbstverständlich. Er hat dafür bezahlt. (zu MUTTER) Und nebenbei, ich finde, Sie tragen ziemlich dick auf. Die ganze Zeit schlafen Sie am Bett Ihres sterbenden Mannes und auf einmal spielen Sie die trauernde Witwe.
MUTTER: Wer ist denn das? Was tun Sie in meiner Wohnung, Sie voll Lackierte?
FRAU SANDBERGER: Was sagen Sie da?
TOCHTER: Ma, bitte beherrsch dich!
FRAU SANDBERGER: Ich zügel mich, ich zügel mich schon die ganze Zeit.
MUTTER: Jawohl, zügeln Sie sich, Sie altes Pferd. (schläft wieder ein)
FRAU SANDBERGHER: Sie ist ja betrunken.
SOHN: Schluss jetzt. Jeder kann sehen, dass er tot ist! Also gehen Sie endlich.
SANDBERGER: Was meinst du, Töchterchen? Ist der tot?
TOCHTER: Ja, der ist tot. Wir sollten jetzt gehen.
SANDBERGER: Nee, sicher ist sicher... (hält den Spiel an den Mund des Toten) Nichts. Also tot ist er, das kann man wohl sagen. Jaja.. So ist das! Vorher ein Mensch, jetzt eine Leiche! Dass es mit einem Menschen so weit kommen kann ... Ich sag euch was: Das Sterben ist und bleibt ein Rätsel. Aber es tut jedenfalls nicht weh. Das ist immerhin ein Trost.. Na, genug für heute! Marsch in die Oper.. (sieht noch einmal auf die Leiche) Wie er sich verändert hat. Erstaunlich. Und das in so kurzer Zeit.
(ONKEL kommt aus dem Sterbezimmer, tritt ans Bett. Alle starren ihn an).
ONKEL (am Bett): Hannes, Bruderherz, ich muss dir was beichten, das muss raus, sonst krepier ich dran... Erinnerst du dich? Die flotte Lotte. Ein ganzes Jahr gingst du mit ihr. Hab mit ihr gepennt. Ja, zweimal.. oder dreimal. Du musst schon entschuldigen.  Du warst ja nicht da... Ja, ich hätte dir das schon früher sagen sollen, aber die Umstände.. Trag mir das nicht nach! Hörst du?
MUTTER (richtet sich auf): Wer war die flotte Lotte?
ONKEL: Kennst du nicht. Das war noch vor deiner Zeit. Ne Schwarzhaarige. Ist schon lang tot. Die Kneipe, wo sie Kellnerin war, die gibt's auch nicht mehr. Entschuldigt die Störung, Leute, aber jetzt ist mir leichter. (zurück ins Zimmer)
SANDBERGER: Das… das war doch der, der am Sterben war!
MUTTER: Was ist los? Sind schon Trauergäste da? Aber wir haben noch gar nichts vorbereitet!
SOHN (zu SANDBERGER): Quatsch, das war mein Onkel.
SANDBERGER: Ihr Onkel.. (zeigt auf den Toten) Und der?
MUTTER: Das ist Hannes, mein Mann.
SOHN: Mein Vater.
TOCHTER (lacht auf)
SANDBERGER: Ich finde, hier stimmt was nicht.
TOCHTER: Fällt dir das auch schon auf.
MUTTER: Ich bräuchte jetzt einen Kaffee.
TOCHTER (steht auf): Gehen wir. Das war ein scheußliches Theater.
SOHN: Nein, warte! Ich will es erklären.
TOCHTER: Da gibt es nichts zu erklären.
FRAU SANDBERGER: Ja, es ist höchste Zeit. Und ins richtige Theater gehen wir erst noch. Wir alle müssen uns umziehen. Und unbedingt noch mal unter die Dusche!
SANDBERGER: Halt! (öffnet die Tür zum Sterbezimmer) Kommen Sie raus! (ONKEL kommt)
ONKEL (zu SANDBERGER): Wie wär’s mit einem Schnäpschen?
MUTTER: Jörg, mir auch.
SANDBERGER: Sie sind doch der, der soeben gestorben ist!
ONKEL: Ach was, ich wär ja blöd, jetzt, wo wir Ihre Kohle haben... (gießt sich und MUTTER ein Glas ein, bringt es ihr)
MUTTER: Jetzt macht hier keinen Lärm. Ehrt die Totenruhe! Und hebt das Glas auf einen braven Toten! (hebt das Glas, trinkt es aus. Zu SANDBERGER) Ich kenne Sie nicht. Aber ich habe Sie schon mal gesehen. Wissen Sie, dass mein Mann gestorben ist?
SANDBERGER: Das ist bekannt, aber ich hab nichts davon gehabt! Im Gegenteil. Hier fand auf  widerliche Art mit dem Sterben ein riesiger Betrug statt! Und zudem, wie meine Tochter bereits sagte: ein scheußliches Theater. Eine Schmierenkomödie! Ich verlange mein Geld zurück!
SOHN: Kommt nicht in Frage. Sie haben ein Sterben gesehen, es war eine gute Vorstellung, und dafür zahlt man. Jetzt steht der Tote wieder auf freut sich seines Lebens mit einem Glas Schnaps, das ist so beim Theater.
ONKEL: Jawohl, und wie ich mich freue. Wollen Sie sich auch freuen, Herr Nudelkönig? Na, dann eben nicht. (prostet dem Toten zu) Mach’s gut, Hannes! (trinkt)
MUTTER (ebenso): Mach’s gut, Hannes! (trinkt)
SANDBERGER: Ich ruf die Polizei.
SOHN: Ja, machen Sie sich nur lächerlich.
TOCHTER: Er hat recht, Paps. Das macht die Sache nur schlimmer. (zu SOHN) Und sie ist schlimm! (zu ihrem Vater) Tu so, als wär alles in bester Ordnung. Das wäre nicht das erste Mal. Das ist doch immer deine Masche, wenn was schief läuft!
FRAU SANDBERGER: Mein Gott, ihr diskutiert, und wir verpassen die Oper!
SANDBERGER: Er hat uns einen Toten serviert!
ONKEL: Aber einen frischen, frischer geht's gar nicht.
SOHN: Hör auf zu saufen!
MUTTER: Was will der? Nen Kaffee? Nu macht ihm einen, dass er Ruh gibt!
TOCHTER: Paps, lass uns gehn..Bitte..
SANDBERGER: Also gut. Will mal großzügig sein, soll er's behalten, es war auch nicht umsonst, keineswegs. Nein! So schmerzlich es ist... Und ich bekenne an der Leiches dieses ehrwürdigen Mannes:  Ich habe wieder was gelernt. Jawohl! Wie verdorben die Menschen sind. Und ich muss leider sagen: wieder sind es die Arbeiter, die hier an vorderster Front stehen. Kein Anstand! Keine Pietät! Keine Spur! Es hätte für alle Beteiligten ein großer Augenblick werden können.. Aber so ist es heute! Mit der Leiche des Vaters Geschäfte machen, schlimmer noch: einen abscheulichen Betrug machen mit der Tragödie des menschlichen Daseins. Mir fehlen die Worte. Ungeheuerlich.. Wie tief ist der Mensch gesunken.. Für Geld tut er alles... Ich fasse das nicht...   Gehen wir, verlassen wir die Räuberhöhle. Aber eines sage ich Ihnen: Zur Beerdigung komme ich nicht!
MUTTER: Das war eine schöne Rede, mein Herr. Ich danke Ihnen.
(Alle drei ziehen sich die Mäntel an, SANDBERGER mit Frau ab. TOCHTER bleibt in der Tür stehen)
TOCHTER (zu SOHN): Du hast deinen Vater verloren, das ist schlimm, aber ich hab ihn noch. Das ist schlimmer.
ONKEL: Schlimm oder nicht schlimm.. Wo die Kohle ist, da wird gefeiert! Hannes, für dich! (hebt das Glas und trinkt)
MUTTER: Er war schon immer ein guter Mensch. Und heut besonders.
SOHN (zu TOCHTER): Kann ich dir helfen? Wie erreich ich dich?
SANDBERGER (von draußen): Gertie, wo bleibst du?
TOCHTER: Du findest mich im Internet. (ab)                                                                                                                                                      
 
 
  ENDE
 
 
 

 

  • Das Ende der Illusion (Der Untergang einer 68er Familie)
  • Berlin, nu freue dir! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
  • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
  • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Rheinländer fordert die Rückübertragung eines Grundstücks in Köpenick/Ost-Berlin)
  • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld fallen die Masken)
  • Das Mörderspiel (Spaß in unserer Zeit)
  • Sonja und ihr Roboter (Auf dem Weg zum Supermenschen)
  • Das Geburtstagsgeschenk (Bei der Feier zu seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
  • Ein gut bezahltes Sterben (Ein Großunternehmer will dem Sterben eines Arbeiters zusehen.)
  • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Krimi-Stück vor leerem Haus)
  • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
  • Papa und der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
  • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
  • Hannes erkärt Manne ein Fremdwort (Sketche)

 

Rettungsschwimmer gesucht –

Europa geht baden.

Harald Schmid

in Wer laut denkt, lebt gefährlich

 

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Siehe auch 

Verse auf der Kachelwand/Zukunft


Das Ende der Illusion

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Da rettet auch das Boot im Garten  nicht mehr...

     Jahre Wiedervereinigung                          

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      • 6 Meine Frau, unser Kater und die Maus
    • 13 Nachrichten aus der Zukunft
      • 1 Ungeheuerlicher Missbrauch eines Roboters
      • 2 Das Attentat
      • 3 Sex im 22. Jahrhundert
      • 4 Aus meinen Sommerferien 2042
      • 5 Die Humanoiden
      • 6 Die Wirkung von Liebesromanen
      • 7 Roboter oder Mensch
      • 8 Der Neu-Mensch
      • 9 Sex
      • 10 Gehirnleben
      • 11 Ich, mein Körper, mein Gehirn
      • 12 Ein Spaziergang im Jahr 2092
      • 13 Langeweile Leben / Cyperlife
    • Verliebt in eine Birke
    • Der Auftrag (Der Kampf mit einem Troll)
    • Die Existenzfrage
    • Opa und die Bäume
    • Wie ein Glücksbringer erst reich und dann glücklich macht
    • Ich als Astrologe
    • Beim Arzt
    • Der Träumer
    • Der Unfall
    • Missing Berlin
    • Ein Sommerabend in Neukölln
    • Die Fliege an der Wand
    • Die Uhr
    • Die gelbe Armbinde
    • Die Tänzerin
    • Der Mann und sein Schatten
    • Der Heilige ohne Fuß
    • Richter Gnadenlos. Eine Weihnachtsgeschichte
    • Leseschnipsel
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
    • Die Odensjö-Saga
    • Die Saga der Odin-Quelle
    • 10 Geschichten mit Gunnar
      • 1 Ein paar Worte zur Person
      • 2 Mein Freund, der alte Schwede
      • 3 Hüttenbesuch im Winter
      • 4 Keine Zeit
      • 5 Nacktbaden im See
      • 6 Mittsommer
      • 7 Gunnar erzählt seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte
      • 8 Mein letzter Sommernachmittag
      • 9 Veraltet
      • 10 Der Chinese in Småland
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
    • Das kaputte Telefon in der Ferienhütte
    • Opa und die Bäume (Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder)
    • Panzer in Småland
    • Aus meinem schwedischen Tagebuch
    • Zwischen Troll und Buddha
    • Verliebt in eine Birke
    • Anders und die verschwundene Straße
    • Wie ein Bauer in Småland erst reich und dann glücklich wurde
    • Ferien in Schweden (Småland)
    • Buddhas auf Küchenstühlen
    • Eine Geschichte aus der Zeit der schwedischen Prohibition
    • Die Frau im Wald
    • Kärleken (Eine schwedische Liebesgeschichte)
    • Der Holzfällerblick
    • Taufe auf Schwedisch
    • Eine schwedische Urlaubsgeschichte mit einem kleinen Jungen
    • Als mich die Schweden mit ihrem "Tack" fast erschossen hätten..
    • Schwedisches Allerlei
    • Ferien-Gedichte
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