Berlin / Schweden / Storys / Verse / Theaterstücke /
Aphorismen /  Fotos / Bücher
  • Aktuelles
  • Zur Geschichte des Stadthaus-Verlages
  • Igelskommentar
  • Blog (Dieter Lenz)
  • Harald Schmids Aphorismenseite
  • Kannst du schreiben, Kumpel? (Harald Schmid)
  • Eikas Berlin-Journal (Eika Aue)
  • Mein neues altes Berlin (Jürgen Mahrt)
  • Kleines Tierleben (Jürgen Mahrt)
  • Berliner Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten
  • Sigis Kabarettstücke (Sigi Hirsch)
  • Für ein neues Deutschland (Arno Reinfrank)
  • Deutschlandlieder zum Leierkasten (Arno Reinfrank)
  • Auf den Reim gebracht (Ursula Eisenberg)
  • Kreuzweisheit - zwischen Großstadt und Dorf (Ursula Eisenberg)
  • Erzählungen (Dieter Lenz
  • Kurzgeschichten (Dieter Lenz)
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
  • Augenblicke nah und fern (Thomas Lenz)
  • Berliner Augenblicke (Thomas Lenz)
  • Das Lesetheater (Dieter Lenz)
  • Das besondere Buch
  • Shop
  • Archiv und Websites
  • Kontakt

Mein Kampf mit dem Kater

Dieter Lenz


Wir haben einen  Kater. Meine Frau sagt jedem, er sei uns zugelaufen. Aber das stimmt nicht. Mir ist er nicht zugelaufen. Zugestoßen, bestenfalls.
Meine Frau mag ihn, unser Töchterchen auch. Ein Blick auf ihn und ich wusste Bescheid.
Er ist schwarz. Ich behaupte: schwarz wie die Hölle, und sein Blick ist der eines Teufels.
Mein Lieblingsplatz ist auf dem Sofa, da sehe ich Fernsehen. Sofort nahm er ihn in Beschlag. Richtig hingelümmelt lag er da. Das war eine Provokation.  Auf meinen sachlichen Hinweis, dies sei mein Platz, reagierte er nicht. Ich hieß ihn, den Platz zu räumen. Er gähnte. Ich schubste ihn runter. Er fauchte.

„Na, fauch nur!“ sagte ich. „Ich bin hier der Herr, kapiert?“

Hatte er nicht. Am nächsten Abend zur Fernsehzeit lag er wieder dort. Kein Problem! Runter mit ihm.

Und so ging es die nächsten Tage. War schon gute Gewohnheit, offenbar in beiderseitigem Einverständnis.
Dann, eines Abends, Folgendes. Gerade das Tier runter geschubst, die Tür ging auf, meine Frau steckte den Kopf herein: „Abenbrot fertig!“

„Gleich! “ sagte ich. „Erst noch die Nachrichten!"

Nanu? Das klang ja wie „Miau“. Ein Ausrutscher. Sofort korrigierte ich mich,  aber, hol's der Teufel, wieder ein Miau.

Die Tür knallte zu.
Ich der Frau nach in die Küche. Bemühte mich, ihr darzulegen, der Kater hätte mich verhext. Großer Fehler. Weil: ich miaute.

Erstaunlich, was eine Frau innerhalb weniger Sekunden einem an den Kopf werfen kann.
Glücklicherweise entsann ich mich meiner Schreibkunst. Also schrieb ich ihr die ganze Kater-Teufelei auf, jedes Wort genau überlegend, schließlich war es ihr Lieblingskater. Als ich fertig war, staunte ich nicht schlecht: 112 mal „Miau“ geschrieben!
Und dann ertönte hinter mir ein kleines Miauen. Ich drehte mich um. Das Töchterchen! Es strahlte mich an und miaute

Zwei Jahre alt, konnte schon ganze Sätze mit vier Wörtern sagen, aber jetzt auf einmal: „Miau!“
Eine Katatstrophe. Ich hatte das arme Geschöpf angesteckt. Meine Frau riss die Kleine an sich und brachte es nach oben in Sicherheit. Da hörte ich das Mädchen schrein: „Will zu Papakatze!“
Na bitte. Bestes Deutsch. Hatte mich bloß nachgemacht, das Schätzchen. Große Erleichterung.
Als meine Frau zurück kam. äußerste sie, sie müsse über das Sorgerecht des Kindes nachdenken. Was sagt man in solch einem Fall? Auf Katzisch? Lieber nichts.
Die Nacht war höllisch. Ich lag im Abstellraum auf dem Klappbett. Ich tastete mich ab. Ich war noch immer ein Mensch, von Kopf bis Fuß. Jedoch, was mein Mund von sich gab, das war katzisch. Ich begann mit stimmlichen Übungen, versuchte, die menschliche Sprache nachzumachen. Immer kläglicher wurde mein Gemauze. Bis von oben die Stimme meiner Frau erklang: „Halt endlich die Klappe!"
Dass ich am nächsten Morgen zu Hause blieb, versteht sich. Nicht auszudenken, was mein Chef zu meiner Aussprache sagen würde.

Meine Frau nahm die Kleine mit zur Arbeit, Sicherheitshalber. Ich war mit dem Kater allein, hockte mich vor ihm hin und teilte ihm – diesmal in seiner Sprache – höflich mit: Bekomme ich nicht sofort meine Sprache zurück, sehe ich keinen andere Möglichkeit, als ihn abzumurksen.

Der Kater gähnte – eine entzückend rote Zunge hat er! – und schlenderte Richtung Katzenklappe davon.

Ich holte ein Küchenmesser, setzte mich neben die Klappe und wartete. Aber das Biest kam nicht. Nach zwei Stunden gab ich es auf.
Am Nachmittag kehrten Frau und Kind heim, sie hüllte sich in Schweigen (Nebenbei: Wozu das? Um sich zu wärmen? Wir hatten Sommertemperatur!), ich dagegen schwieg aus vernünftigen Gründen. Nach und nach wurde das Schweigen drückender und war am Ende sogar aggressiv. Woran man das merkte? Bitte, sehen Sie selbst!
Beim Abendbrot stand für mich nichts da, kein Bier, keine Schrippe, nicht mal ein leerer Teller. Offensichtlich war ich in den Augen meiner Frau nicht mehr vorhanden. Und da schob mir das Töchterchen den Fressnapf des Katers hin, mit seinem Lieblingsfutter: Pastete „Ente mit Gans“.
So eine Rabenmutter, dachte ich. Verleitet das Kind zu solch einer Schandtat gegen den eigenen Vater!
Plötzlich: Katzengekreisch! Gott sei Dank nicht von mir, sondern vom Kater, der war auf den Tisch gesprungen und wollte an den Napf. Ich, von Wut und Verzweiflung überwältigt, schrie: „Runter, du Scheißkerl! Das ist mein  Fressen!“
Stille und großes Staunen.
Ja, was sagt man dazu. Perfektes Deutsch. Ich hatte meine Sprache wieder. Dank meinem Töchterchen. Ein kluges Kind! Hat den Kater ausgetrickst.

Und während der sich über seine Pastete hermachte, umarmten wir uns. Eine echt glückliche Familie! Anschließend große Versöhnung mit Frau und – auf ihre Bitte hin – auch mit dem Kater.

Am nächsten Tag kaufte ich mir ein eigenes Sofa.

 

  • Tierisches
    • Mein Kampf mit dem Kater
    • Der Hund, der Nofretete war
    • Der Eisbär und ich
    • Am Anfang war ein Elch.
    • Die Kreuzspinne
    • Meine Frau, unser Kater und die Maus
  • Nachrichten aus der Zukunft
  • Verliebt in eine Birke
  • Mein Geld arbeitet nicht mehr.
  • Der Querdenker
  • Opa und die Bäume
  • Wie ein Hufeisen glücklich machte
  • Ich als Astrologe
  • Beim Arzt
  • Der Unfall
  • Missing Berlin
  • Ein Sommerabend in Neukölln
  • Die Fliege an der Wand
  • Die Uhr
  • Die gelbe Armbinde
  • Die Tänzerin
  • Der Mann und sein Schatten
  • Der Heilige ohne Fuß
  • Richter Gnadenlos
  • Leseschnipsel
Foto: Nickie Galliner
Foto: Nickie Galliner

Arno Reinfrank 1934 - 2001, 

Für ein neues Deutschland /

Deutschlandlieder zum Leierkasten

  Ein Trommelwirbel für Arno Reinfranks Gedichte

  „Für ein neues Deutschland“ im Podcast

  Trommeln im Elfenbeinturm

  von  Klaus Jürgen Schmidt,


Harald Schmid Aphoristiker

Harald Schmid

1947 - 2020

Harald Schmids Aphorismenseite /  Kannst du schreiben Kumpel? / Sein Leben und  Schaffen

 

Der Nachruf im Berliner Tagesspiegel  ist online zu lesen: Nachruf Harald Schmid            


Sigi Hirsch

1945 - 2019

Meine Begegnung mit Günter Grass  /

Sigis Kabarett

Siehe auch:

Der APO-Buchladen


Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Eika Aue

Eikas Berlin-Journal 1 

Eikas Berlin-Journal 2


Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Ursula Eisenberg

Auf den Reim gebracht / Corona-Gedichte /

Kreuzweisheit: Zwi-

schen Großstadt und Dorf


Autor im stadthaus-verlag.de

Jürgen Mahrt

Mein neues altes Berlin /

Aus Jürgens Tier-welt


Dr. Marianne

Müller-Brettel

Mein Freund zieht

in den Krieg /

Igelskommentar

 


Thomas Lenz

Berliner Augenblicke /

Thomas' Augen-blicke nah und fern


Dieter Lenz

Blog / Erzählungen /

Kurzgeschichten /

Schwedisches / Das Lesetheater / Kachel-wandverse / Kombi-

lyrik für 2 Stimmen


Eikas Berlin Journal /

Mein neues altes Berlin /

Berlin, nun freue dich! /

Nie wieder Köpe-nick!

 

Igelskommentar

 

Tierisches

 

Mein Freund Rocko
  

 

Schwedisches

 

Das Lesetheater

 

 

 

 

Lieferbare Textbücher von Krimikomödien:

Heute wird gemördert. (Leben wie im alten Rom)

Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein arbeitsloses Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Stück vor leerem Haus)


Letztes Heft der Zeitschrift
Letztes Heft der Zeitschrift

Zur Geschichte des Stadthaus-Verlages

 

Der Apo-Buch-laden

 

Meine Begeg-nung mit Günter Grass (Sigi Hirsch)


Vom Kabarett "Die Blech-trommler" zu den prämierten Versen auf der Kachelwand:

 

Die Preis-verleihung

 

 

 


1 Gilt für Lieferungen in folgendes Land: Deutschland. Lieferzeiten für andere Länder und Informationen zur Berechnung des Liefertermins siehe hier: Liefer- und Zahlungsbedingungen
2 Als Kleinunternehmer im Sinne von § 19 Abs. 1 UStG wird Umsatzsteuer nicht berechnet.
Impressum | AGB | Liefer- und Zahlungsbedingungen | Datenschutz | Cookie-Richtlinie
©2012 Dieter Lenz
Abmelden | Bearbeiten
  • Aktuelles
  • Zur Geschichte des Stadthaus-Verlages
    • Worauf der Verlag stolz ist.
    • Mein Freund zieht in den Krieg (Dr. Marianne Müller-Brettel)
    • Der APO-Buchladen (Dieter Lenz)
  • Igelskommentar
  • Blog (Dieter Lenz)
  • Harald Schmids Aphorismenseite
  • Kannst du schreiben, Kumpel? (Harald Schmid)
    • Harald Schmid / Sein Leben und Schaffen
    • Von Bären und Raben zu Harald Schmids Aphorismen (Hartmut Heinze)
  • Eikas Berlin-Journal (Eika Aue)
    • Eikas Berlin-Journal 2
  • Mein neues altes Berlin (Jürgen Mahrt)
  • Kleines Tierleben (Jürgen Mahrt)
  • Berliner Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten
  • Sigis Kabarettstücke (Sigi Hirsch)
    • Hörst du mein heimliches Rufen?
    • Bericht von den Berliner Filmfestspielen
    • Nürnberg
    • Kein Museum mehr für Luntebach
    • Die Bullen von Sydney
  • Für ein neues Deutschland (Arno Reinfrank)
  • Deutschlandlieder zum Leierkasten (Arno Reinfrank)
  • Auf den Reim gebracht (Ursula Eisenberg)
    • Corona-Gedichte (Ursula Eisenberg)
  • Kreuzweisheit - zwischen Großstadt und Dorf (Ursula Eisenberg)
  • Erzählungen (Dieter Lenz
    • Der Auftrag (Der Kampf mit einem Troll)
    • Der Träumer
    • Die Birke
    • Die letzten Tage des Kommissars
    • Die Schrumpfung
    • Körperkontakt
    • Die Frau im Wald
    • Taufe auf Schwedisch
    • Anders und das Militär
    • Der Chinese
    • Zwischen Troll und Buddha
    • Kärleken
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
  • Kurzgeschichten (Dieter Lenz)
    • Tierisches
      • Mein Kampf mit dem Kater
      • Der Hund, der Nofretete war
      • Der Eisbär und ich
      • Am Anfang war ein Elch.
      • Die Kreuzspinne
      • Meine Frau, unser Kater und die Maus
    • Nachrichten aus der Zukunft
      • Neue Entwicklung in der Sex-Robotik
      • Das Attentat
      • Sex im 22. Jahrhundert
      • Aus meinen Sommerferien 2042
      • Die Humanoiden
      • Die Wirkung von Liebesromanen
      • Roboter oder Mensch
      • Der Neu-Mensch
      • Sex
      • Gehirnleben
      • Ich, mein Körper, mein Gehirn
      • Ein Spaziergang im Jahr 2092
      • Langeweile Leben / Cyperlife
    • Verliebt in eine Birke
    • Mein Geld arbeitet nicht mehr.
    • Der Querdenker
    • Opa und die Bäume
    • Wie ein Hufeisen glücklich machte
    • Ich als Astrologe
    • Beim Arzt
    • Der Unfall
    • Missing Berlin
    • Ein Sommerabend in Neukölln
    • Die Fliege an der Wand
    • Die Uhr
    • Die gelbe Armbinde
    • Die Tänzerin
    • Der Mann und sein Schatten
    • Der Heilige ohne Fuß
    • Richter Gnadenlos
    • Leseschnipsel
  • Schwedisches (Dieter Lenz)
    • Mein Freund Gunnar
      • 1 Ein paar Worte zur Person
      • 2 Gunnar macht Politik
      • 3 Keine Zeit
      • 4 Nacktbaden im See
      • 5 Mittsommer
      • 6 Gunnar erzählt seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte
      • 7 Veraltet
      • 8 Mein letzter Sommernachmittag
    • Die Odensjö-Saga
    • Die Saga der Odin-Quelle
    • Das kaputte Telefon in der Ferienhütte
    • Hüttenleben
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
    • Opa und die Bäume (Eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder)
    • Aus meinem schwedischen Tagebuch
    • Verliebt in eine Birke
    • Anders und die verschwundene Straße
    • Wie ein Hufeisen glücklich machte
    • Ferien in Schweden (Småland)
    • Buddhas auf Küchenstühlen
    • Eine Geschichte aus der Zeit der schwedischen Prohibition
    • Die Frau im Wald
    • Kärleken
    • Der Holzfällerblick
    • Taufe auf Schwedisch
    • Eine schwedische Urlaubsgeschichte mit einem kleinen Jungen
    • Als mich die Schweden mit ihrem "Tack" fast erschossen hätten..
    • Schwedisches Allerlei
    • Ferien-Gedichte
  • Augenblicke nah und fern (Thomas Lenz)
  • Berliner Augenblicke (Thomas Lenz)
  • Das Lesetheater (Dieter Lenz)
    • Das Boot im Garten (Der Untergang einer 68er Familie)
    • Berlin, nun freue dich! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
    • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
    • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld sind alle gleich)
    • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Köpenicker kämpft mit einem Rheinländer um sein Haus)
    • Sonja und ihr Roboter (Liebe, Roboter und der neue Mensch)
    • Das Geburtstagsgeschenk (Bei der Feier zu seinem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
    • Ein gut bezahltes Sterben (Ein Unternehmer will dem Sterben eines Arbeiters zusehen.)
    • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
    • Der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
    • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
  • Das besondere Buch
  • Shop
  • Archiv und Websites
  • Kontakt