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Der Traumsohn

 

                                                               Ein Schwank für Kinder

 

Schauspieler: 3 m, 3 w

Die Personen sind
MUTTER
VATER
Sohn MARIO (mit leichtem Bauch, als Traumsohn ohne Bauch)
MARIA, Marios kleine Schwester
PIPPA, Traumfreundin von Mario. Sie ist eine Halbschwester von Pippi Langstrumpf,

die Schauspielerin muss dunkelhäutig sein.

 OPA, Großvater(Vater des Vaters)

 

Bühnenbild
Ein Tisch mit 6 Stühlen, ein Ohrensessel, links eine Wand mit einem Fenster,

 nach hinten eine Tür - zur Küche - und rechts zwei Türen, eine ist die Tür zum

 Arbeitszimmer des VATERs, die andere ist die Wohnungstür

 

 

 

 

1. Szene


(Nach dem Frühstück, der Tisch ist noch nicht abgeräumt. MARIO und MARIA)
MUTTERs Stimme: Mario, beeil dich!
MARIA (nachplappernd): Mario, beeil dich.
MARIO: Halt die Klappe.. (sammelt Tassen und Teller vom Tisch ein)
MUTTERs Stimme: Ich steh an der offenen Spülmaschine!
MARIO: Komm ja schon! (beim Abgehen stößt er in der Tür mit VATER zusammen, Geschirr fällt zu Boden)
VATER: Verdammt!
MARIO: Entschuldige! (sammelt das Geschirr auf)
VATER: Wärst du nur halb so dick, kämst du auch durch die Tür, ohne jemand anzurempeln. In deinem Alter war ich ein schlanker Kerl. Und weißt du warum? Jeden Tag Handballtraining..  Aber  du hast Angst, Angst vor dem Ball.
MARIO: Stimmt doch gar nicht! Wir könnten ja mal Ball spielen.
MUTTERs Stimme: Wo bleibst du denn.
VATER: Er kommt ja schon.  (holt eine Bonbontüte aus der Hosentasche) Hier! (steckt ihm einen Bonbon in den Mund) Da! Und jammer nicht. Du weißt doch, ich hab keine Zeit!
MARIA: Will auch ein Keine-Zeit-Bonbon!
VATER (gibt ihr einen): Und jetzt herrscht Ruhe! Ich arbeite. (ab in sein Arbeitszimmer)
MUTTERs Stimme: Mario!
MARIO: Jaja! (ab)
MARIA: Jaja! (läuft ihm nach. MARIO kommt zurück, hinter ihm MARIA)

MARIO: Renn mir nicht immer nach.. Ich will wieder im Buch lesen. Du störst.

MARIA: Immer lesen. Und immer im Pipi-Buch.

MARIO: Ja, ich mag Pipi Langstrumpf. Sie ist so mutig.

MARIA: Du nicht. Sagt Papa.
MARIO: Halt den Mund! (zu sich) Ich hätte sie gern als Freundin.. (Unterm Tisch kommt PIPPA hervor.)

PIPPA: Hier bin ich. Da staunste, was?

MARIO: Du bist nicht Pipi Langstrumpf.

MARIA (sieht PIPPA nicht): Nee. Ich bin Maria.

MARIO: Du bist ja ganz braun.

MARIA: Lügner!

PIPPA:  Frag mich, wie ich heiße,

MARIO: Wie heißt du?
MARIA: Also! Dummkopf, echt! Maria.. Maria.. Maria...
PIPPA: Pippa. Wie Pippi, nur mit einem a. Das wollte er so.

MARIO: Wer wollte das?

PIPPA: Na, unser Vater! Kapitän Efraim Langstrumpf, Schrecken der Meere, und Negerkönig. Pippi und ich sind Schwestern. Bloß, wir haben verschiedene Mütter. Meine kommt aus Afrika. Deswegen habe ich ja eine braune Haut. (sieht sich um): Keine schlechte Hütte. Hier wird's mir gefallen.

MARIO: Du bist wirklich ihre Schwester?

PIPPA: Sieht ganz so aus.

MARIA: Nee, ich bin deine Schwester! Dummkopf!

MARIO: Und du bleibst hier? Bei mir? Tag und Nacht?
PIPPA: Na klar. Ich bin doch jetzt deine Freundin.

MARIA: Nacht nicht. Ich schlaf dann.
MARIO (zu MARIA): Hör auf, immer dazwischen zu quatschen. Ich rede mit Pippa!
MARIA: Pippa? Wo?
MARIO: Na die da!
MARIA: Seh kein Nadieda!
MUTTER (kommt): Streitet ihr schon wieder?
MARIO: Sie redet immer dazwischen.
MARIA: Pippa ist da!
MUTTER: Welche Pippa?
MARIA: Na die da!
MUTTER: Wo?
MARIO: Da, Mama! Da steht sie doch! Und sie sagt, sie ist jetzt immer da..
MUTTER: Das sagt sie? Ich höre nichts und ich sehe nichts.
MARIO: Hier steht sie doch.. Pippa, sag was!
PIPPA: Das hat keinen Zweck, Mario. Erwachsene können mich nicht sehen und hören. auch nicht. Sie haben nämlich Tomaten auf den Augen und Bohnen in den Ohren.
MUTTER: Mario, hör sofort auf mit dem Unsinn!
MARIA: Hör auf mit Unsinn!
PIPPA: Soll ich ihr die Klappe stopfen?
MARIO: Lass sie. Sie ist doch noch so dumm.
MUTTER: Meinst du mich?
MARIO: Nein, Maria..   Mama! Ich hab eine Freundin!
PIPPA: Und ich einen Freund! (Sie hüpfen umeinander herum und wiederholen die Ausrufe.)
MUTTER: Mario, du träumst!
MARIA: Er hat die Augen ja gar nicht zu!
PIPPA: So dumm ist die Kleine gar nicht.. Los, wir haun ab, bevor sie noch klüger wird.
MARIO: Mama, wir gehen jetzt spielen.. (geht mit PIPPA zur Tür, bleibt stehen)
PIPPA: Was ist?
MARIO: Zusammen passen wir nicht durch die Tür.
PIPPA: Blödsinn. Komm! (Sie gehen gemeinsam durch die Tür)
MARIA: Will mit!
MUTTER (fasst sie an der Hand): Du bleibst schön hier.  Mario tut doch bloß so. Weil er keinen Freund hat.
MARIA: Aber er hat Pippa!
MUTTER: Wer ist denn Pippa?

MARIA: Na, seine Freundin!

MUTTER: Hast du sie denn gesehn?
MARIA: Nee. Gar nicht. Aber sie ist nett.
MUTTER: Ach du... Ihr seid mir vielleicht welche. Wir gehn jetzt  und spielen Aufräumen in deinem Zimmer.
MARIA: Schön, schön. Und du fängst an.  (beide ab)

 

 

 


2. Szene
(VATER kommt aus seinem Arbeitszimmer)


VATER (ruft): Anne, machst du mir einen Kaffee?
MUTTERs Stimme: Bist du denn schon fertig mit deiner Arbeit?
VATER: Noch nicht... Ich mach nachher weiter.
(MARIO und PIPPA kommen, sie achten nicht auf VATER)
PIPPA: Der kurvt dir mit seinem Mountainbike nicht mehr über deine Füße.
MARIO: Jetzt hat er'n Platten.
PIPPA: Schlechtes Gewissen?
MARIO: Ja. Aber nicht so schlimm..
PIPPA: Na bitte. Und wie du dem andern den Sand in den Nacken geschüttet hast..
MARIO: Das war frech. Tut mir leid.
PIPPA: Darf es nicht. Hat er bei dir ja auch getan.
VATER: Was soll das Affentheater! Mit wem sprichst du?

MARIO: Mit Pippa.

VATER: Pippa.. Was ist denn das?

MARIO: Ein Mädchen. Und sie ist meine Freundin.

VATER: Eine Freundin? Das ist ja das Neuste.

MARIO: Sie ist die Schwester von Pippi Langstrumpf. Sie kommt aus Afrika.

VATER: Was du nicht sagst.... Und sie ist hier? Hier im Zimmer?

PIPPA: Pass auf. Er sieht mich nicht.
MARIO: Du kannst sie nicht sehen.
VATER: So. Kann ich nicht. Wahrscheinlich bin ich blind und weiß es noch nicht.
MARIO: Du hast Tomaten auf den Augen.
VATER: Werde  nicht frech! Wo steht sie gerade?
MARIO: Neben mir.
VATER: Na großartig. (ruft) Anne! Dein Sohn spinnt! (MUTTER kommt, mit einer Tasse Kaffee)
MUTTER: Sag nicht so was.
MARIO: Ich spinn überhaupt nicht. Ich seh sie doch.
VATER: Also bin ich es, der hier spinnt.
PIPPA: Getroffen.

MARIO: Sag das nicht.

VATER: Was soll ich nicht sagen?

MARIO: Ich mein doch Pippa. Sie hat was gesagt, aber du kannst das ja nicht hören.

VATER: Und warum, bitte?

MARIO: Du hast Bohnen in den Ohren..

VATER: Achja? Und Kartoffeln an den Füßen?
MUTTER (stellt VATER die Kaffeetasse hin): Mario, lass das. Kein Theater am Kaffeetisch.

VATER: Schön, schön. Jetzt spielt er also Theater.  Müssen wir Eintritt zahlen?

PIPPA: Ja, wenn's nach mir ginge.

MARIO: Ma, ich hab wirklich eine Freundin. Ihr seht sie bloß nicht, weil ihr erwachsen seid.
VATER: Natürlich. Erwachsene sind ja nicht ganz normal.

PIPPA: Genau.

VATER (zu MUTTER): Das hast du davon. Du hast ihm dauenrd diese Pippi Langstrumpf vorgelesen. Und jetzt hat er sich eine Schwester ausgedacht. Pippa heißt sie. Wie lustig.

MUTTER: Nun ärger ihn doch nicht.  Er spielt doch nur!
MARIO: Ma, es stimmt wirklich, da steht sie. Ihr seht sie bloß nicht. Ich kann nichts dafür.
MUTTER: Ich glaub dir, Mario. Aber bitte.. Sei so lieb, lass uns jetzt mal allein, geh auf dein Zimmer. Schau dir einen Film an.
VATER: Und nimm die da mit. Du weißt schon.
PIPPA: Die beste Idee des Jahres. (MARIO und PIPPA ab)
MUTTER: Du bist unmöglich.
VATER: Der Junge macht mich krank..
MUTTER: Umgekehrt, du machst ihn krank. Siehst du das denn nicht? Er flüchtet sich in Träume.
VATER: Ach was, er ist einfach ein Weichei. Kein Wunder, dass er keine Freunde hat. Meinen Sohn hab ich mir weiß Gott anders vorgestellt.
MUTTER: Ich weiß, wir alle wissen es..  Was, wenn ich mal sagen würde: Meinen Mann hab ich mir aber anders vorgestellt?
VATER: Geht ja nicht. Es gibt keinen bessern als mich. Na schön, wenn du meinst. Ich entschuldige mich... (ruft) Mario! Komm mal! Mario! (MARIO kommt) Hör mal, was ich vorhin gesagt habe, mein ich nicht so. Hier.. (zieht eine Bonbontüte aus der Tasche, reicht ihm die Tüte). Ein Trostpflästerchen. Sahnebonbons. (MARIO steckt sich den Bonbon in den Mund) Was tust du jetzt?
MARIO: Video kucken. Herr der Ringe.
VATER: Sehr gut. Ich denke, dazu brauchst du keine Pippa oder? (MARIO ab)
MUTTER: Du hast dich schon wieder lustig über ihn gemacht.
VATER:  Er wird doch noch einen Witz vertragen. Der Junge ist bald zehn und fantasiert wie ein Fünfjähriger. Ich war schon mit achte in einem Handballverein. Was denkst du, wie es da zuging. Und Freunde hatte ich da genug. Wenn er sich wenigstens einen Freund geträumt hätte. Aber eine Freundin, ein Mädchen.. (schiebt die Kaffeetasse weg) Ich muss jetzt wieder arbeiten

MUTTER: Warte.. Ich mach mir wirklich Sorgen. Was wenn wir einen Fachmann um Hilfe bitten? Einen Kinderarzt oder Psychologen. Sag endlich ja!

VATER: Gut. Du hast recht. Es wird nicht besser.  Such dir einen Spezialisten. Aber keinesfalls meinen Vater!

MUTTER: Er ist doch Kinderarzt.

VATER: Er behandelt auch Erwachsene wie Kinder, zum Beispiel mich. Das ist doch nicht normal.. (ab ins Arbeitszimmer)
(Es klingelt. Mutter geht zur Wohnungstür, kommt mit OPA zurück)

 

 


3. Szene

 

OPA: Danke, dass du mich angerufen hast.
MUTTER: Danke, dass du so schnell kommst. Es ist heikel.

OPA: Macht der Junge euch solchen Kummer?

MUTTER: Ich dachte, wir schaffen es selber. Und dann wollte Jochen nicht, dass wir einen Arzt einschalten, jetzt aber ist er einverstanden.

OPA: Na bestens, ich kümmer mich drum. Ich hab schon einen Plan. Ich geb mich als einen Arzt auf der Durchreise an.

MUTTER: Wie soll das gehen? Sie werden dich sofort erkennen. Es sind ja nicht nur die Kinder. Jochen ist dein Sohn! Dem kannst du nichts vormachen!
OPA: Na, dann pass mal auf, Anne. geh mal kurz in die Küche und komm nach ner Minute wieder.. Na, geh schon. (MUTTER ab. OPA zieht sich eine Perücke über, klebt sich einen Bart und zwei Brauen an, setzt eine Brille auf, wartet)
MUTTER (kommt): Du meine Güte. (scherzhaft) Wer sind Sie? Oder träum jetzt auch ich?
OPA: Unsinn, Gnädigste, ich bin der Onkel Doktor, den Sie gerufen haben. Wo ist der Patient?
MUTTER: Toll. Wenn ich nicht genau wüsste, dass du es bist... Bloß die Stimme..
OPA (nimmt die Maskierung ab): Es gibt eben Zufälligkeiten. Zufällig hab ich eine Stimme wie von Opa. (piepsig) Oder soll ich so sprechen?
MUTTER (lacht): Bloß nicht! So merken sie sofort, dass was nicht  stimmt.

OPA: Jetzt ruf mal die Kinder.
MUTTER: Mario, Maria, Opa ist da! (Mario, Maria und Pippa kommen)

MARIO:  Opa, ich hab eine Freundin!

OPA: Ja,. ich weiß. Guten Tag, Pippa.

PIPPA: Fall nicht drauf rein, Mario. Der sieht mich gar nicht.

MARIO: Du siehst sie?

OPA: Naja, ich denk sie mir. Sie ist hübsch, was?

MARIO: Ja, sehr.

MARIA: Sie ist braun, sie wäscht sich nicht.

OPA: Das glub ich nicht. Bestimmt kommt sie aus dem Süden, da haben die meisten braune Haut. Und wir im Norden strengen uns an, braune Haut zu bekommen. Ich beneide sie..

PIPPA: So ein Halunke. Er will sich einschmeicheln. Aber nicht bei mir! (streckt die Zunge raus)

OPA: Ich muss euch etwas sagen.. Ich verreise für ein paar Tag

MARIO: Wohin?
MUTTER: Nach Amerika!..
OPA: Ja, nach Amerika.
MARIA: Zu den Indianern?
OPA: Zu den Indianern, ja..
PIPPA: Sag ihm, wir wollen mit.
MARIO: Opa, nimm uns doch mit! Es sind ja bald Sommerferien.
OPA: Nein, die Reise ist schon gebucht. Und außerdem, euch alle mitnehmen, das wird zu teuer.
MARIO: Nein, nicht alle, nur mich und Pippa.
OPA: Das geht nicht. Unsichtbare gelten als blinde Passagiere und werden eingesperrt.
(PIPPA streckt OPA die Zunge heraus)

MARIO Lass das.
OPA: Ich vermute, sie hat mir den Vogel gezeigt.
PIPPA: Richtig. Das hab ich noch vergessen. (zeigt ihm den Vogel)
MARIO: Hör auf damit.
OPA: Pippa ist ein Feigling! Sie tut's nur, weil's keiner sieht..
MARIO: Nein, sie ist nicht feige. Sie hat vor nichts Angst.
PIPPA: Frag ihn, ob er einen Kinnhaken haben will.
MARIA: Ein Indianer ist nicht feige.
MUTTER: Hier ist kein Indianer!
MARIA: Pippa ist Indianer, der sich versteckt.
PIPPA: Nee, ich halt es nicht mehr aus. Komm, Mario, komm, wir haun ab.
MARIO: Mama, wir gehn jetzt spielen.
MUTTER: Verabschiede dich von Opa!
MARIO (umarmt OPA): Tschüss! Und gute Reise!
PIPPA: Hüte deinen Skalp, alter Mann.
MARIO: Er hat doch keine Haare mehr.
MARIA (steht auf): Tschüss, Opa! Gute Reise! (umarmt ihn, zu MARIO) Will mit!
MARIO: Nee. Ich geh mit Pippa.
MARIA: Mama, er will nicht!
MUTTER: So nimm sie doch mit, Mario! Und dann lässt du sie im Sandkasten spielen.
MARIA: Nö! Da sind Indianer.
MUTTER: Pippa schützt dich. Sie ist eine gute Indianerin.
PIPPA: Ja, wo  ist mein Flitzebogen? Mein Kriegsbeil?
MARIA: Sie ist nett. Bloß man sieht sie nicht. (alle drei ab)
OPA: Na, die wissen jetzt Bescheid. Warte, ich will dir noch was sagen. Also ich bin ein Kinderarzt auf Durchreise und suche für ein paar Tage ein Zimmer. Du hast mich angerufen und ich komme schon heute Abend.
MUTTER: Wunderbar, ich mach dir das Gästezimmer frei..
OPA: Das läuft ja wie Geschmiert. Und jetzt muss ich gehen. (OPA geht zur Tür)

MUTTER: Gute Reise, Opa!

OPA: Danke. Und schöne Grüße an den Doktor! (ab)

(VATER kommt).

VATER: Er verreist? Endlich mal eine gute Nachricht. Er nervt mich mit seinen väterlichen Allüren .Herrgottnochmal! Ich bin über dreißig. ...Was meinte er mit „Schöne Grüße an den Doktor?"

MUTTER: Er hat mir für Mario einen Kollegen empfohlen. Ein Kinderpsychologe sucht für ein paar Tage ein Zimmer. Er hält in einer Kinderklinik Vorträge. Er bekommt das Gästezimmer.  Ich hab ihn angerufen. Er hat zugesagt, er kommt schon heute Abend. Vielleicht sollten wir ihm für das Wohnen nichts berechnen. Er will sich um Mario kümmern.
VATER: Hast recht. Wenn er Mario von seiner Einbildung heilt, zahl ich sogar noch was drauf..

 

 

 

4. Szene

 

(Der  Tisch ist für das Abendbrot gedeckt. MUTTER und VATER sitzen schon)
MUTTER (ruft): Kinder, Abendbrot! MARIO, MARIA und PIPPA kommen)
MARIA: Mama, du hast Pippa nicht gerufen.
MARIO: Das braucht sie auch nicht. Sie ist ja immer bei mir.. Setz dich, Pippa.
VATER: Richtig, Pippa braucht auch einen Platz. Aber ich sage dir, wenn ich mich auf Pippa setze, dann stehe ich erst auf, bis sie mir verspricht, aus dieser Wohnung zu verschwinden!
MUTTER: Jochen!
VATER: Schon gut... War witzig gemeint..  
PIPPA (setzt sich auf einen Stuhl): Nee, ist der heut komisch.

VATER: Also, wo sitzt sie?
MARIO (zeigt auf PIPPA): Dort!
VATER: Schön, schön. Also merkt euch! Das ist Pippas Stuhl. Sitz anständig, Pippa! Ellbogen vom Tisch!
PIPPA: Ich platz gleich vor Lachen. (Es klingelt.)
MARIA: Besuch!
MUTTER: Das wird er sein. Ich geh schon. (ab)
VATER: Ja, hört mal, ihr beiden.. ihr drei… Wir bekommen Besuch. Einen Gast, er bleibt ein paar Tage. Benehmt euch anständig. (MUTTER kommt mit OPA, dieser verkleidet und mit Arzttasche)
MUTTER: Kinder, das ist Herr Bredlow aus der Schweiz, er wohnt jetzt ein paar Tage bei uns, er bekommt das Gästezimmer.
OPA: Guten Abend.
MARIO und MARIA: Guten Abend!
VATER: Willkommen, Herr Bredlow.
OPA: Ich hoffe, ich störe nicht.
MUTTER: Überhaupt nicht. Sie haben doch sicher Hunger nach der langen Fahrt. Bitte setzen Sie sich doch.
VATER: Anstrengende Reise gehabt?
OPA (zu VATER): Halb so schlimm. Ich hatte einen guten Platz.  (zu MUTTER)  Danke, ich habe schon im Zug gegessen. Nur einen Moment. (will sich auf PIPPAs Schoß setzen)
VATER: Pardon! Besetzt! (OPA bleibt stehen)
OPA: Besetzt?
MARIO: Ja. Da sitzt Pippa.
MARIA: Pippa ist ein Indianer.
MARIO: Quatsch! Sie ist meine Freundin.
OPA: Achja?
PIPPA: Jawohl, alter Mann. Komm mir nicht zu nah!
MUTTER: Sie ist für alle unsichtbar. Bis auf Mario, der sieht sie. Maria, komm, auf meinen Schoß!  Bitte setzen Sie sich doch, Herr Bredlow. Hier der Stuhl ist frei.
OPA:  Sind Sie sicher? Nun gut. Vielen Dank. (setzt sich) Wenn Mario seine Freundin sieht und wir nicht, dann hat er wahrscheinlich die besseren Augen. Aber manchmal sieht man etwas, und sieht doch nicht das, was es ist. Seht mich an! Was bin ich?
MARIA: Ein Indianer!
OPA: Mit Bart? Nein, das bin ich nicht. Aber ratet mal. (holt den Stirnspiegel aus der Tasche, setzt ihn auf) Na?
VATER: Heiteres Beruferaten.
PIPPA: Nikolaus mit einer Mini-Satellitenschüssel am Kopf.
MARIO: Pippa sagt: Der Nikolaus.
OPA: Nicht schlecht. Naja, Nikolausgeschenke mache ich den Kindern nicht, aber ich schenke ihnen was viel Besseres: die Gesundheit. Ich bin Kinderarzt.
VATER: Dann hätten wir einen Patienten für Sie.
MUTTER: Jochen!

VATER: Ich denk, das weiß er schon?
OPA (packt den Stirnspiegel weg): Jetzt merke ich doch, wie mich die Reise ermüdet hat. (steht auf) Wenn Sie mir kurz das Zimmer zeigen wollen?
MUTTER: Aber gern. (OPA und MUTTER  ab)
PIPPA: Was tut er hier?
MARIO: Was tut er hier?
VATER: Hast du nicht hingehört? Er wohnt bei uns, aber nur vorübergehend. Komisch, eine Stimme wie bei Opa. Aber einen so scheußlichen Bart würde der nie tragen.
MARIA: Igitt!
PIPPA: Der Nikolaus gefällt mir nicht.
MARIO: Mir gefällt er.

 

 

 

5. Szene

 

(OPA, MARIO und PIPPA am Tisch, sie essen Kuchen)
OPA: Du hast einen ganz schönen Appetit.
MARIO: Das ist mein Lieblingskuchen.
OPA: Ja, ich seh's. Deine Augen sind größer als dein Mund.
PIPPA: Quatsch mit Soße.
MARIO: Sei still!
OPA:  Soll ich raten? Pippa meckert wieder.
PIPPA: Überhaupt nicht... Aber mit dem Alten stimmt was nicht. Pass bloß auf, Mario. Ein Kinderarzt! Der ist deinetwegen da! Der untersucht dich! Ich trau ihm nicht!
MARIO: Herr Doktor, sind Sie da, um mich zu untersuchen?
OPA: Wie kommst du darauf?
MARIO: Sie sind doch Kinderarzt. Und Sie haben so viel Zeit für mich.. Und Sie reden mit mir.
OPA: Ist das merkwürdig?
MARIO: Ja, so viel hat noch keiner mit mir gesprochen.
PIPPA: Ich sag's dir! Deine Eltern haben ihn geholt. Sie glauben nämlich, du spinnst!
MARIO: Ich glaub, meine Eltern haben Sie geholt, weil meine Freundin keiner sieht, nur ich sehe sie... Sieglauben, ich bin verrückt.
OPA: Ich will dir mal was sagen. Als ich so alt war wie du, hatte ich einen Freund. Einen sehr guten Freund. Manni hieß er. Es war mein Pferd.
MARIO: Aber das Pferd konnten alle sehen.
OPA: Es war kein Pferd, Manni war ein Fahrrad. Für mich aber war es ein Pferd mit einem richtigen Sattel und ich konnte mit ihm reden.
PIPPA: Der war ja wirklich plemplem.
MARIO: Hat man Sie auch ausgelacht?
OPA: Nein. Ich hab es ja keinem gesagt. Es war mein Geheimnis. Ich war zu feige, es den anderen zu sagen. Du bist da viel mutiger.
PIPPA: So ein Schmeichler!
OPA: Aber in einem hast du Recht. Deine Mutter hat mich gerufen. Ich darf das eigentlich keinem sagen. Aber ich vertrau dir. Es stimmt. Jemand in deiner Familie ist tatsächlich ziemlich krank. Er braucht meine Hilfe.
MARIO:  Maria?
PIPPA: Genau. Ihr Indianertick.
OPA: Nein. Du wirst es nicht glauben. (neigt sich zu ihm, flüstert, dann laut) Jetzt bist du baff, was?
MARIO: Papa?
OPA:  Aber nicht verraten!
PIPPA: Lüge! Der Alte ist doch Kinderarzt!
MARIO: Aber Sie sind doch Kinderarzt!
OPA: Das liegt an der Krankheit. Dein Papa träumt.
MARIO: Tu ich doch auch.
OPA: Ja, das darfst du auch. Für Kinder ist träumen normal. Wenn aber ein Erwachsener so was tut - und erst recht, wenn er ein Vater ist -  dann ist das krankhaft.
MARIO: Was träumt er denn?
OPA: Er träumt von einem Sohn, der anders ist als du. Stark, mutig, sportlich.
MARIO: Ja! Und darum mag er mich nicht! Genau! So ist es!
OPA: Du warst noch gar nicht auf der Welt, da wusste er schon, wie sein Sohn einmal aussehen würde, er hatte sich nämlich einen Traumsohn ausgedacht. Und dann, als du älter wurdest, stellte er fest, du bist ganz anders.
MARIO: Ich kann doch nichts dazu, dass ich nicht wie sein Traumsohn bin.
OPA: Und dabei bist du was viel Besseres. Du bist sein wirklicher Sohn! Siehst du.. Ich bin also hier, um ihn von seinem Traumsohn zu befrein . Na, ich kann dir sagen,  da hab ich ein schönes Stück Arbeit vor mir. Sag mal, willst du mir helfen? Sozusagen als mein Kollege?
MARIO: Ja.. Ja, gerne!
PIPPA: He! Habt ihr nicht noch eine Arztstelle frei?
OPA: Sehr schön. Verlieren wir keine Zeit, fangen wir gleich damit an.  Dein Bauch muss weg, aber das darf keiner merken. Darum muss er noch größer werden.
MARIO: Das geht doch gar nicht.

OPA: Na, das wolln wir doch mal sehen. (holt aus der Tasche ein kleines aufblasbares Kissen und bläst es auf) Und jetzt Hokuspokus.. Wir machen dich jetzt noch ein bisschen dicker. (steckt es MARIO unter den Pullover) Na bitte, wenn das kein Bauch ist.

PIPPA: Komischer Arzt. Der ist ja ein Dickmacher!

OPA: Und ab sofort keine Süßigkeiten mehr, keine Torten, keine Schokolade, keine Bonbons. Dann verschwindet dein echter Bauch.

MARIO: Aber warum sollen sie es nicht merken?
OPA: Das gehört zu meinem Heilungsplan. Achtung! Der Patient kommt!

(VATER kommt)
VATER: Was starrt ihr mich so an?
OPA: Fertig mit der Arbeit?
VATER: Nein. Ich muss weg... (sieht MARIO) Großer Gott! Du hast ja schon wieder zugenommen.. Wie machst du das bloß?

OPA: Kann es sein, er nascht zu viel?

VATER: Ach was, er bewegt sich zu wenig.

OPA: Reden wir doch mal darüber. Setzen Sie sich zu uns, schenken Sie sich und Ihrem Sohn etwas  Zeit.
VATER: Ein andermal... Ich hab einen Terminarbeit.. Tut mir leid.Hier.. (reicht MARIO  die Bonbontüte, der schüttelt den Kopf) Was? Kein Trostpflästerchen?
MARIO: Ich mag nichts Süßes mehr.
VATER: Bist du krank? Na, dann eben nicht (steckt sich selbst ein Bonbon in den Mund, ab)
OPA (zu MARIO): Gut gemacht, Herr Kollege!

PIPPA: Ich hätte auch gern einen Bauch.. Aber mich sieht ja keiner..

OPA: Ich muss jetzt ein Päuschen machen

 


6. Szene


(OPA schlummert im Sesse einl, MARIO und PIPPA)
PIPPA: Ich sag dir was: Mit dem stimmt was nicht.
MARIO: Der ist in Ordnung.
PIPPA (um OPA herumstreichend): So ein Bart. Viel zu nikolausmäßig. Zieh mal dran, ich kann's ja nicht.
MARIO: Nee, dann wird er doch wach.
PIPPA: Na und? Wenn du seinen Bart in der Hand hältst, fällt er in Ohnmacht und pennt weiter.
MARIO: Das ist nicht lustig. Er ist mein Freund.
PIPPA: Schöner Freund. So ein alter Knacker!
MARIO: Er hat mir ein Geheimnis verraten. Der vertraut mir.
PIPPA: Ein Geheimnis? Das ist ein Trick! Der hat nämlich ein noch viel größeres Geheimnis! Dahinter sollst du nicht kommen. Heute Morgen marschierte er schnurstracks in die Küche und holte sich ein Messer. Er wusste sofort, in welcher Schublade die Messer sind. Und gestern Nachmittag nahm er sich ein Weinglas aus dem Wandschrank, einfach so. Ich sage dir, er war schon mal hier.
MARIO:  Das geht doch gar nicht.
PIPPA: Und jetzt sitzt er hier und ist eingepennt. Überleg mal. Wer ist sonst hier in dem Sessel eingepennt?
MARIO: Du meinst... mein Opa?
PIPPA:  Wir kommen der Sache schon näher, Ist dir etwas an seiner Stimme aufgefallen?
MARIO: Sie klingt wie von meinem Opa.
PIPPA: Na siehst du! (zu OPA) Wach auf, Opa!
MARIO: Er hört dich doch nicht.
PIPPA: Dann reiß ihm den Bart ab!
MARIO: Ich zupf erst mal... (zupft am Bart,  OPA fährt hoch)
OPA: Was ist? Wer war das?
PIPPA: Ein Weihnachtsengel.
OPA: Warst du das, Mario?
PIPPA: Los Nikolaus, Geschenke verteilen!
MARIO: Ja, ich ...Ich hab gedacht, der Bart ist nicht echt, und Sie sind mein Opa!
OPA: So... Du hältst mich für deinen Opa? (blickt MARIO aufmerksam an) Na schön. (nimmt den Bart ab) Ja, ich bin es, dein Opa.. psst.. Schrei nicht! (drückt den Bart wieder an) Eine Perücke muss ich auch tragen. Eine Plage ist das! Ist ganz schön heiß darunter. Nun mach mal den Mund zu, Junge. Dein Vater darf nicht wissen, wer ich bin. Das verstehst du doch.
MARIO: Und wir denken alle, du bist in Amerika!
OPA: Deine Mutter nicht, die weiß es. Bin ich eingeschlafen?
MARIO: Ja.
OPA: Das darf nicht wieder passieren, hörst du? Das nächste Mal weckst du mich sofort.
PIPPA: Als Nikolaus war er mir lieber.
VATERs Stimme: Mario! Die verdammte Datei.. Ich kann sie nicht öffnen..
OPA: Geh! Dein Vater hat wieder ein Computerproblem.
MARIO (ruft): Ich komme! (ab mit PIPPA)
(MUTTER und MARIA kommen)
MARIA: Onkel Doktor! In Kita alle krank. Ich auch!
OPA: Dann komm mal her! (Sie geht zu ihm) Mund aufmachen! Sag A!
MARIA: Beee! Cee! Dee! Eee!
MUTTER: Sie kann schon das Alphabet.
OPA: Stimmt das, in der Kita sind alle krank?

MUTTER: Ach was. Ein paar Kinder haben sich den Magen verdorben. (zu MARIA) Setz dich. Ich muss dir die Schuhe ausziehen. Wo ist Mario?
OPA: Er ist bei Joch... hm.. seinem Vater. Der hat mal wieder Schwierigkeiten mit dem Computer. Er baut Hochhäuser, aber den richtigen Knopf beim Computer findet er nicht. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht mal, wo die Knöpfe sind.
MARIA: Am Mantel. Weiß doch jeder.
(VATER kommt, dahinter MARIO und PIPPA)
VATER (die Bonbontüte in der Hand): Nimm! Zur Belohnung  zwei!
MARIO: Nein, danke.
MARIA: Ja, bitte, bitte!
VATER (gibt ihr einen Bonbon): Komisch, komisch. Der Junge will keine Bonbons mehr.
MUTTER: Und meinen Kuchen will er auch nicht mehr. Find ich gut. Süßes macht dick.
VATER: Ist er denn dünner geworden? Kein bisschen! Ein Bauch wie ne Halbkugel!  (steckt sich ein Bonbon in den Mund)  Ich muss mal eben weg. In einer Stunde bin ich wieder da. (ab)
MUTTER: Und wir beide, Maria, wir gehen jetzt auf dein Zimmer und spielen Aufräumen!
MARIA: Ich nicht, du. (MUTTER und MARIA ab)
PIPPA: Aufräumen ein Spiel! So was! Da siehst du, wie die Erwachsenen lügen!

 

 


7. Szene


(OPA, MARIO, PIPPA)
OPA (leise): Psst. Komm mal her, Mario. Will mal sehen, wieviel du abgenommen hast!
PIPPA: Wie bei der Hexe bei Hänsel und Gretel, nur anders rum..
OPA (zieht ihm das Kissen unterm Pullover hervor):  Na bitte. Siehst du, wie das wirkt, wenn man nicht mehr nascht und Sport treibt. Bist ja fast schon mager.

PIPPA: Also fressen wird er dich nicht. Bist ihm zu dünn.
MARIO: Ich wünschte, alle könnten mich so sehen.
OPA: Das ist noch zu früh. (schiebt ihm das Kissen unter) So, da hast du deinen Bauch wieder. Und jetzt kann es losgehen mit der Heilkunst für deinen Vater!
PIPPA: Wo hat er seine Medizin?
MARIO: Das ist ein Geheimnis.
PIPPA: Geheimnisse, Geheimnisse, Geheimnisse... Ich bin hier geheimnisvoll, nur ich. Also, was ist das für eine Medizin?
MARIO: Darf ich nicht sagen.
PIPPA: Sag es, oder ich kneif in seine Nase.
MARIO: Kannst du gar nicht. Für ihn bist du ja Luft.
PIPPA: Warum sagst du das? Willst du mich ärgern?
OPA: Deine Freundin stänkert mal wieder, stimmt's? Sag ihr, wenn sie wirklich deine Freundin ist, hält sie mal ihren Schnabel und vertraut dir!
PIPPA: Erstens hab ich keinen Schnabel und zweitens, es heißt: trau keinem über 10! Und der ist schon über 60!
MARIO: Ach, sei still. Wie alt bist du Opa?
OPA: Schön alt bin ich. Schön, schön alt.
PIPPA: Ich sag's ja! So alt, dass er nicht mal mehr weiß, wie alt er ist.

 

 


8. Szene


(VATER und MUTTER)
VATER: Und? Hab ich nicht Recht?
MUTTER: Ich will nicht mit dir streiten!
VATER: Du musst doch zugeben, bis jetzt hat der liebe Herr Doktor nichts erreicht. Es ist wie immer. Pippa hier, Pippa da, sie plagt die ganze Familie, dabei gibt es sie gar nicht! Ich werde mit dem Doktor sprechen.
MUTTER: Wie du willst. Aber wegschicken darfst du ihn nicht.
VATER: Will ich auch gar nicht. Aber ich werde ihn doch mal fragen dürfen, wie seine Behandlung eigentlich aussieht.
MUTTER: Er redet mit dem Jungen.
VATER: Das kann ich auch.
MUTTER: Eben nicht. Du hast ja keine Zeit dazu.
VATER: Und warum? Ich hab eben zu viel Arbeit.

MUTTER: Ich etwa nicht?
VATER: Was soll denn das nun wieder?
MUTTER: Schon gut. Ich will nicht mit dir streiten.
VATER: Aber du tust es, die ganze Zeit tust du es schon. Überhaupt habe ich das Gefühl, ihr alle sucht bloß Streit mit mir.
MUTTER: Wir sagen nur unsere Meinung. Ich muss jetzt Maria aus der Kita abholen. Das könntest du auch mal tun.
VATER: Ich hab einen Berg von Arbeit. Wieso wird das von niemandem anerkannt? Und du kannst mir glauben, meine Arbeit ist weiß Gott komplizierter als mit einem Jungen über Fußball, Krieg der Sterne und was weiß ich sonst noch für einen Unsinn zu reden. (MUTTER ab) Ich brauch einen Cognac. (geht zur Anrichte, nimmt die Flasche und gießt sich ein Glas ein. TRAUMSOHN kommt: MARIO ohne Bauch, mit einem Handball. VATER erblickt ihn) Du kommst gerade richtig! Deinetwegen streit ich mich dauernd mit deiner Mutter! (stutzt) Du bist ja so dünn!
TRAUMSOHN: Ich bin nicht Mario.
VATER: Was? (TRAUMSOHN kommt näher, VATER stiert auf den Bauch) Wo ist dein Bauch? Und das, was ist das? (zeigt auf den Handball)
TRAUMSOHN: Kennst du doch. Ein Handball.
VATER (wischt sich die Augen): Gott, ich hab zu viel getrunken.. Husch! Verschwinde! Hau ab!
TRAUMSOHN: Das kann ich nicht. Ich bin dein Traumsohn!
VATER: Ja , so hätte er sein sollen, mein Sohn.  Moment.. Traumsohn?  Ich träum dich? (MARIO holt mit dem Ball  au.) Halt! Was hast du vor?
TRAUMSOHN: Fang!
VATER: Doch nicht hier! Nicht in der Wohnung!
TRAUMSOHN: Du warst doch mal Handballer!
VATER: Ja. Aber mit acht. Das ist lang her.. Und außerdem. Wir sind in einem Zimmer! Da spielt man nicht Handball.
TRAUMSOHN: Ich kann natürlich auch die Vase werfen. (greift zur Vase, will werfen)
VATER: Hilfe! Nein! (fluchtartig ab in sein Zimmer)

(OPA kommt, packt den Ball in eine Plastiktüte, hängt sie an einen Stuhl, schiebt MARIO das Kissen unter

OPA (leise): Setz dich. (laut) Dein Opa ist in Amerika?:

MARIO: Ja, in Kalifornien.

OPA: Kalifornien, das war auch immer mein Traum. Habt ihr schon Englisch in der Schule? (Tür öffnet sich, VATER schaut vorsichtig herein)

MARIO: Ja.

OPA: Da gibt es ein Lied, da heißt es: It never rains in California. Es regnet nie in Kalifornien. (VATER kommt leise herein, schaut sich noch immer um) Das stimmt nicht ganz, es regnet da auch, aber meistens scheint die Sonne.  (sieht VATER) Nanu? Sie sehen ein bisschen blass aus.

VATER: Ich wünschte ich, wäre in Kalifornien. (zu MARIO) Junge, da bist du ja und mit Bauch! Bin ich froh! Seid ihr schon lange hier?
MARIO: Nein, wir sind eben gekommen. Meinst du das wirklich?
VATER: Was?
MARIO: Du hast gesagt, dass du froh bist über meinen Bauch!
VATER: Ich? Froh? Wieso denn? Also wirklich! Wie sollte ich? Aber wirklich.. Du solltest endlich was abnehmen.

OPA: Etwa Handball spielen oder so was?

VATER: Ja, genau... Aber nicht in der  Wohnung! Und niemals mit einer Vase!

OPA: Wieso? Hat er das getan?
MARIO: Paps, geht es dir nicht gut?
VATER: Wie kommst du darauf? Ich hab Stress, das weißt du doch, das geht an die Nerven..  (holt aus der Tasche die Bonbontüte, steckt sich einen Bonbon in dem Mund) Sag mal, du hast nicht zufälligerweise einen Handball? Wirklich nicht? Schön, schön.. Ich muss zurück.. an die Arbeit.. (ab)
OPA: Er ist mächtig von der Rolle, was?
MARIO: Es hat nicht geholfen. Er mag mich immer noch nicht!
OPA: Abwarten. Kommt noch.
MARIO: Und Pippa ist nicht da. Sie verschwindet jetzt öfters. (ruft) Pippa!
OPA: Sie hat woanders zu tun.
MARIO: Sie soll aber immer bei mir sein! (ruft) Pippa!
OPA: Wozu rufst du sie? Du brauchst sie doch nicht!
(PIPPA kommt)
PIPPA: Ja, ruf mich, ruf mich! Hör nicht auf den Alten! Ich werde immer gebraucht! Aber sag mir: Wer von den beiden bist du? Vorhin hab ich einen Mario gesehen und jetzt wieder einen. Einer muss ein gespenst sein. Wer von euch ist der echte?
MARIO: Ich! Ich bin der richtige. Der richtige Mario bin ich! Dein Freund!
OPA: Na da ist sie also wieder. Tach, Pippa..
PIPPA (zu MARIO): Du bist mein Freund? Ich will dir mal was sagen... Wieso foppst du mich? Du machst dich lustig über mich! Das gefällt mir nicht. Willst du besser sein als ich? Ich bin hier das Gespenst! Dafür hab ich drei Jahre Ausbildung gebraucht! Und du zaubert dir ruckzuck einen Mario ohne Bauch!
MARIO: Das war ich doch aus. Es ist doch nur ein Spaß!
PIPPA: Ist ja noch viel schlimmer.  Während ich hier ackere, dass mir die Augen aus dem Kopf fallen, ist das Gespenstern für dich ein Jux!
MARIO: Du bist doch kein Gespenst!
PIPPA: So. Bin ich aber. Auf der ersten Stufe wird man geträumt, in der zweiten wird man zum Gespenst.
OPA: Kann das Gespenst nicht ein bisschen lauter sprechen? Ich versteh es so schlecht.
PIPPA: Sag ihm, er braucht ein Hörgerät.. Also.. Jetzt im Ernst.. Im Namen des Traum- und des Gespenstervolkes: Du hörst mit der Gespensterei sofort auf!
MARIO: Ich bestimm das ja gar nicht. Mein Opa hat sich das ausgedacht, das musst du ihm sagen!
PIPPA: Und das tu ich. Und wie! (spricht in OPAs Ohr) Sie! Hörn Sie mal! Sie denken wohl, Sie können aus Menschen einfach Gespenster machen? Sie bringen ja die Gespensterwelt durcheinander! Nämlich, erstens, weil ich schon hier bin und zwei Gespenster passen nicht in eine Wohnung, das sieht doch ein Blinder mit Krückstock, und zweitens haben Sie überhaupt keine Ahnung vom Gespensterwesen. Es gibt nämlich 2386 Gespenstergesetze, die man wissen muss! Und 120 Prüfungen, bevor man überhaupt nur ein bisschen gespenstern darf. Wieviel Prüfungen haben Sie gemacht? Na? Sie! Ich höre!.. ..Er sagt ja nichts.
MARIO: Er sieht dich nicht und hört dich nicht. Das weißt du doch.
PIPPA: Da hast du's! (schluchzt auf) Ich bin total durcheinander wegen deiner Gespensterei.
OPA (rüttelt mit dem Finger in seinem Ohr): So was.. Mein Ohr hat gekitzelt.
MARIO: Das war Pippa, sie hat dir was gesagt.
PIPPA (unterbricht ihn): Nein! jetzt ist Schluss! So geht das nicht mehr weiter. Du hörst sofort auf mit der Traumsohngespensterei oder wir sind Freunde gewesen! (ab)
MARIO (ruft): Pippa, bleib doch! (zu OPA) Sie sagt, ich darf keinen Traumsohn mehr machen, sonst ist sie nicht mehr meine Freundin.
OPA: Sie ist sauer, weil du so gut Traumsohn spielst. Lass sie ruhig.
MARIO: Sie soll zurückkommen!
OPA: Jetzt hör mal zu, Mario. ich sag dir was. Eine Freundin, die sich ärgert, weil ihr Freund etwas besser kann als sie, ist keine gute Freundin. Und dann.. Denk mal nach! Hier geht es doch um deinen Vater! Stimmt's? Und wer ist dir wichtiger? Pippa oder dein Vater?
MARIO: Ich weiß nicht.
OPA: So... ja, das ist schlimm. Aber du musst dich entscheiden, das siehst du doch.
MARIO: Ich will beide.
OPA: Geht aber nicht. Pippa will ja nicht, dass wir mit der Heilung deines Vaters weitermachen.
MARIO: Papa mag mich nicht! Aber sie mag mich!
OPA: Wie sie dich mag, hast du gerade gesehen. Und dein Vater wird dich mögen, sobald er geheilt ist, sogar sehr. Ich bin kein Freund von großen Worten, aber diesmal ist es angebracht: Mein Junge, du kämpfst um einen Platz im Herzen von deinem Vater. Darin sitzt der Traumsohn und der muss raus. Also, machst du weiter oder nicht?
MARIO: Ich...ja, gut. Ich mach weiter.
OPA: Sehr gut.

(VATER kommt)
VATER: Seht mal... Nicht zu glauben. Meine Hände zittern auf einmal. Was sagt ihr dazu?
OPA: Ich helfe Ihnen. Ich gab Ihnen was zur Beruhigung.
VATER: Unsinn. Ich bin die Ruhe in Person. (prüft MARIOS Gesicht) Ja, sein Gesicht war genauso.. Erst dachte ich, du bist es, aber dann.. schade...  (seufzt und setzt sich) Warum bist du bloß so dick? Und so ängstlich?
MARIO: Bin ich nicht.
VATER: Wozu brauchst du dann Pippa? Das ist ja, wie wenn ein Mädchen dauernd seine Puppe mit sich rumschleppt.
OPA: Jetzt sind Sie ungerecht.
VATER: Nein, bin ich nicht. Ich hab nämlich einen andern Sohn. Der hat das nicht nötig.. Ich meine.. Himmel noch mal, was rede ich..  Herr Doktor, kann ich Sie einen Augenblick alleine... Bitte, Mario! In dein Zimmer! Geh schon. (MARIO ab) Herr Doktor, mit mir ist was passiert. Ich hab Halluzinationen!
OPA: Interessant. Aber leider müssen wir das Gespräch verschieben.  Ich muss in die Klinik. Die Arbeit, verstehen Sie?
VATER: Bitte, Herr Doktor... Hier! Sehen Sie! (zeigt die zitternden Hände)
OPA: Nun, dagegen hab ich was. (holt etwas aus der Tasche) Ein Trösterchen! Gleich in den Mund damit!
VATER (tut es): Schokolade! Lecker..  Aber so einfach lass ich mich nicht abspeisen.
OPA: Sobald ich Zeit habe, reden wir miteinander. (ab)
VATER (ruft): Schmeckt ja ausgezeichnet! Wie heißt die Schokolade, Herr Doktor?
OPAs Stimme: Keine-Zeit-Schokolade..

 


9. Szene

 

(MARIO und MARIA)
MARIO: Ich weiß, Pippa, du ist da. Du versteckst dich bloß. Komm raus, bitte. Wir reden wieder miteinander. Wir sind doch Freunde. (MARIA kommt unter dem Tisch hervor) Was machst du unterm Tisch?
MARIA: Kein Tisch. Mein Indianerzelt.
MARIO: Das ist kein Indianerzelt! Das ist die Tischdecke!
MARIA: Indianerzelt. Du bist doof! Ich sag's Mama. Du bist doof, doof, doof.  (ab)
PIPPA (taucht von hinten auf): Ganz schön kess, die Kleine.
MARIO: Bist du noch böse?
PIPPA: Ich war nicht böse. Ich war höchstens aus gutem Grund verärgert.
MARIO: Und warum warst du so lange weg?
PIPPA: Ich hab dich noch dreimal als Traumsohngespenst gesehen. Das war so gruselig, ich musste mich verstecken. Uhh..
MARIO: Opa sagt, nur noch ein-, zweimal, dann ist mein Papa geheilt.
PIPPA: Du vertreibst mich, Mario, du vertreibst mich!
MARIO: Aber es ist doch bald vorbei!
PIPPA: Du kleiner Dicker! Ich mag dich doch so, wie du bist.

MARIO: Das ist doch nur das Kissen!
PIPPA: Ja, dein Bauch ist wie ein Kissen. Ich mag ihn. (legt ihren Kopf auf seinen Bauch) Ist so schön zum Ausruhn.
(OPA kommt)
OPA: Schnell, Mario! Es ist wieder soweit.. (zieht ihm das Kissen weg. PIPPA fällt zu Boden, steht auf, schüttelt die Faust)
PIPPA: Ich wünscht, ich wär kein Gespenst, dann würde er jetzt was erleben! (ab)
OPA: Los! Hol schnell den Ball.... (MARIO ab, OPA legt das Kissen auf den Stuhl, setzt sich darauf. MUTTER kommt mit einem Tablett, darauf Kuchen, Kaffeekanne, Tassen)
MUTTER: Da sitzt du ja schon.
OPA: Vorsicht! Du musst mich siezen. (laut) Jawohl, gnädige Frau, gibt es Kuchen, bin ich immer der Erste.
MUTTER: Das ist mir schon aufgefallen, Herr Doktor.(Sie deckt den Tisch, ruft) Jochen! Kaffee!
VATERS Stimme: Ich komme. (VATER kommt)  Der Herr Doktor ist auch da! (setzt sich) Und diesmal ganz ohne Kinder, endlich mal Ruhe. Wo stecken sie denn?
MUTTER: Maria schläft, wo Mario ist, weiß ich nicht.
OPA: Der spielt draußen.
VATER: Wahrscheinlich mit seiner Freundin. Es ist ein Kreuz mit dem Jungen!
OPA (in ein Kuchenstück beißend): Der Zupfkuchen ist hervorragend, gnädige Frau.
MUTTER: Das freut mich. Nehmen Sie doch noch ein Stück..
VATER: Ja, greifen Sie zu, greifen Sie zu. Aber hören Sie... Da wir nun einmal unter uns sind... und offenbar Zeit haben. Herr Doktor, ich bin unzufrieden mit Ihnen. Erlauben Sie, dass ich das so offen sage. Sie sind schon über vier Wochen hier und was den Jungen betrifft.. Also, er hat sich überhaupt nicht verändert! Ja, es wird sogar schlimmer mit ihm. Gestern, auf offener Straße, da hörte ich, wie er nach Pippa rief,  sie solle aus ihrem Versteck kommen. Es war peinlich. Die Leute guckten.  (TRAUMSOHN taucht auf mit dem Handball unter dem Arm, VATER sieht es, zuckt zusammen, guckt weg, flüstert) Der Junge!.. Schon wieder..  (fasst sich) Das heißt.. also.. Was wollte ich sagen... Ja, ,richtig.. Der Junge träumt immer noch, ich finde, es ist sogar schlimmer geworden.
OPA: Nun, wenn der Junge nach Pippa ruft, so ist das doch ein Beweis, dass sie nicht immer da ist. Das kann man schon einen Fortschritt nennen.
VATER: Ja..  Schön, schön.. Aber.. (Er dreht sich von TRAUMSOHN weg)
MUTTER: Ist was? Warum drehst du dich zur Seite?
VATER: Das Licht. Das Licht vom Fenster blendet mich.
MUTTER: Ich hab dich ja gewarnt. Das viele Sitzen vorm Computerarbeit schadet den Augen.
VATER: Ach was.  (TRAUMSOHN stellt sich in seine Sicht) Was.. Was wollte ich eigentlich sagen.. (rückt mit dem Stuhl in die alte Stellung) So ist es angenehmer. Es blendet nicht mehr so. Also.. Wo waren wir? (Der Anblick seines TRAUMSOHNES, der um den Tisch herumstreicht, macht ihn immer nervöser, während MUTTER und OPA so tun, als bemerkten sie nichts und in aller Ruhe Kaffee trinken) Um es einmal so zu sagen.. Es bleibt der Fakt, nämlich.. Diese Träumerei. Und das ist doch seltsam.. Nicht zu verstehen.. Der Junge sieht etwas, was wir nicht sehen. Übrigens: Seht Ihr vielleicht was? Vielleicht jemand anderes??
MUTTER: Jemand anderes... Was meinst du damit?
OPA: Ich seh nur uns.
VATER: Natürlich nicht. Man weiß doch, Erwachsene sehen so was nicht... Ich meine, wenn sie gesund sind. Aber wenn sie nicht gesund sind..

OPA: Sind sie krank.

VATER: Und dann sehen sie Gespenster. Vor allem bei Fieber. Hab ich Fieber?

MUTTER (fühlt VATERs Stirn): Nein. Ganz normal.. Andrerseits...Wenn man so was sieht, ist das schon ein bisschen krankhaft.
VATER:  Also.. Wenn ich also was sehen sollte, was kein andere sieht, dann träume ich? (Sein TRAUMSOHN kommt ihm so nah, dass er den Kopf einzieht) Wie nah kann einem so einer im Traum kommen?
OPA: Ganz nah. Zum Beispiel Marios Freundin, sie ist eindeutig eine Traumgestalt. Und warum ist sie da? Wenn ein Mensch einsam ist, träumte er sich einen Freund..  oder eine Freundin, bis sie vor ihm tatsächlich Gestalt annehmen....
VATER: Wenn ich Sie recht verstehe, ist es also so. Man träumt von einer Sache..
MUTTER: Von einem Menschen.
VATER: Richtig. Der Mensch könnte auch ein Junge sein..
OPA: Natürlich. Und träumt man ihn lang genug, wird daraus eine Art Wirklichkeit.
VATER: Echt? Und wenn er nicht mehr träumen will? (fährt hoch, fuchtelt gegen TRAUMSOHN)  Jetzt ist aber Schluss! Hau ab! (TRAUMSOHN zieht sich zurück in den Hintergrund, bleibt aber sichtbar, VATER setzt sich wieder.)
MUTTER: Mit wem schimpfst du?
VATER: Ich? Mit keinem.  Ich hab doch nicht geschimpft!
OPA: Es sah aus, als hätten Sie ein Gespenst gesehen.
VATER: Gespenst? Ach was!  Eine Wespe.. ja, eine Wespe war das. Ganz dicht an meinem Ohr.
MUTTER: Eine Wespe? Wo?
VATER: Der Kuchen hat sie angelockt. Das weiß man doch. (wischt sich die Stirn)
OPA: Um darauf zurückzukommen. Traumgestalten können tatsächlich zur Plage werden. Wenn man vom Traum nicht loslässt, wird man von ihnen überwältigt.  (gibt TRAUMSOHN einen heimlichen Wink, der verschwindet)
VATER: In diesem Falle... (sieht sich um, erleichtert) Er ist weg. Ich meine, die Wespe ist weg.. In diesem Falle hätte ich gern noch einige Fragen an Sie, Herr Doktor.. Sehr persönliche Fragen..
OPA: Gern, aber nicht jetzt. Leider keine Zeit, verstehen Sie. Ich muss in die Klinik. Warten Sie, Sie sehen etwas mitgenommen aus. (reicht ihm Schokolade) Ein Trösterchen.
VATER (steckt die Schokolade in den Mund): Wir müssen noch miteinander reden.. und zwar sehr ausführlich.
OPA: Selbstverständlich, sobald ich Zeit habe.... Vielen Dank für Kaffee und Kuchen, gnädige Frau! (ab)
MUTTER: Hör mal, ich hab keine Wespe gesehen.
VATER: Du siehst ja nie was. (steht auf) Jedenfalls knöpf ich mir den Doktor noch mal vor! So kann es nicht weitergehen. Hat keine Zeit! Wenn einer Probleme hat! Dazu ist doch ein Doktor da! Wo gibt es denn so was!
MUTTER: Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, du nascht so viel. Schau dir deinen Bauch an.
VATER: Mecker nicht an mir herum. (ab)

 

 

 

10. Szene


(MARIO und PIPPA)
MARIO: Pippa!. Stell dich nicht so an. Ich weiß, dass du da bist. Ich spür es... Glaub bloß nicht, dass ich dich lange suche.
PIPPA (kommt): Du bist ein richtiger Spürhund.
MARIO: Gruselst du dich denn immer noch vor mir?
PIPPA: Nein.
MARIO: Dann ist ja gut.
PIPPA: Nichts ist gut! Es macht dir richtig Spaß, ich hab's gesehen! (heftig) Das zu sehen, ist noch viel schlimmer als gruseln!
MARIO: Das versteh ich nicht.
PIPPA: Ist auch egal. Ich komme, um mich zu verabschieden.
MARIO: Du gehst weg? Warum?
PIPPA: Darum.
MARIO: Das versteh ich nicht.
PIPPA: Ich hab's dir schon mal gesagt.  Was wir Gespenster oder - in den Worten der Erwachsenen - Traumgestalten machen, ist nämlich überhaupt kein Spaß! Arbeit ist das! Für uns ist das harte Arbeit. Aber dir macht es Spaß, und das halt ich nicht aus.
MARIO: Es macht mir nur ein bisschen Spaß.
PIPPA: Lüg nicht. Also, reich mir die Hand, mein Freund. (reicht ihm die Hand)
MARIO: Nein! Ich will nicht!
PIPPA: Lass mich gehen, Mario. Du musst zustimmen, sonst kann ich nicht zurück. Seit Wochen hab ich nichts gegessen! Und dabei gibt es im Traumland so leckere Pfannkuchen. .Und außerdem..  Gib's zu! Ich bin nicht mehr wichtig. Dein Vater ist dir wichtiger.
MARIO: Doch... Du bist mir wichtig! Sogar sehr!
PIPPA: Du brauchst mich nicht mehr! Sei nett und lass mich gehen. Bitte. Ich bin völlig fertig mit den Nerven. (reicht ihm die Hand)
MARIO: Nein!
PIPPA: Dein Patschhändchen, mein Freund. (Sie nimmt seine Hand) Du schaffst es. (sich langsam entfernend) Tschüss und mach's gut! (ab)
(OPA kommt)
MARIO: Sie ist weg! Pippa ist weg.
OPA: Wirklich?
MARIO: Und für immer. Das hat sie gesagt.
OPA: Und jetzt bist du traurig. Ich seh's dir an.. Zeit für die Schlussrunde. Wisch dir die Tränen und dann an die Arbeit!

 



11. Szene

 

(VATER kommt aus dem Arbeitszimmer)
VATER: Verdammt! Wo ist Mario? Der Computer ist schon wieder festgefroren! (ruft) Mario!
TRAUMSOHN (kommt, mit Handball): Hier bin ich!
VATER: Du schon wieder... Du bist nicht Mario!
TRAUMSOHN: Ich bin viel mehr als Mario! Ich bin dein Traumsohn! Fang! (will den Ball werfen)
VATER: Du kannst bloß Ball werfen. Aber kannst du meine Datei retten?
TRAUMSOHN: Was ist eine Datei?
VATER: Und doof bist du auch!
TRAUMSOHN: Geh weg vom Fenster, wenn du den Ball nicht fängst, gibt's Scherben!
VATER: Lass das! Was soll ich bloß tun, damit du für immer verschwindest?
TRAUMSOHN: Jammer nicht. Fang lieber! (holt aus, OPA kommt)
VATER: Herr Doktor! Er schmeißt nach mir!

OPA: Wer?

VATER: Mein Traumsohn.
OPA: Das ist Ihr Traumsohn?
VATER: Sie sehen ihn? Na endlich! Schaffen Sie ihn mir vom Hals! Bitte! Ich flehe Sie an.
OPA: Der Patient fleht mich an. Da wird der Doktor ganz weich. Was krieg ich dafür?
VATER: Was Sie wollen... Nur weg mit diesem Gespenst! Husch! Husch! Verschwinde!
OPA: Ihr Wort gilt. Gespenst, komm mal her. (TRAUMSOHN geht zu OPA)
VATER (verblüfft): Er gehorcht Ihnen!
OPA: Aufs Wort. (fasst MARIO an)
VATER: Sie fassen ihn an! Wie machen Sie das?
OPA: Anders geht's nicht. (zieht das Kissen aus seiner Jacke, schiebt es unter MARIOS Pullover)
VATER: Jetzt hat das Gespenst ja einen Bauch!
OPA: Richtig. Erkennen Sie ihn wieder?
VATER: Das ist ja.. Mario!
MARIO: Ja, Paps, ich bin es.
VATER: Unmöglich!

OPA: Fassen Sie ihn an!

(MARIO geht zu VATER, der fasst ihn an und dann den Ball)

VATER: Der Ball ist auch echt!

MARIO: Ich bin jetzt im Handballverein.

VATER: (umarmt MARIO): Mein Junge! Verschwinde nicht! Bleib bei mir, hörst du?
MARIO: Aber das bin ich doch schon die ganze Zeit.
(MUTTER kommt mit MARIA)
MUTTER: Alles in Ordnung?
OPA: Er ist noch etwas durcheinander.
VATER: Überhaupt nicht. Pass mal auf, Anne. (zieht MARIO das Kissen weg) Gestatten, mein Lieblingssohn! Toll, was?
MARIA: Will Marios Bauch! (VATER gibt ihr das Kissen, sie versucht, es sich unters Kleid zu schieben)
MUTTER: Ich bin... also weißt du.. fassungslos.
VATER: Tu bloß nicht, als hättest du's nicht gewusst. Und Ihnen, Herr Doktor, muss ich danken. Sie haben mich kuriert. Es gibt keinen besseren Sohn als Mario... Momentmal, was sagt Pippa dazu?
MARIO: Nichts. Sie ist weg. Für immer.
VATER: Sehr gut. Jetzt hast du ja mich. Du sollst mal sehen, was wir in nächster Zeit alles anstellen.
MUTTER (zu VATER): Ja, hör auf zu naschen. Kriegst ja schon einen Bauch. Was meint ihr? Sollen wir mal Opa anrufen?
MARIO und MARIA: Ja!
VATER: Richtig, wir haben ja schon lange nichts mehr von ihm gehört. (tippt ins Handy) Mal sehen, wo wir ihn heute erwischen.
MARIA: Bei den Indianern! (OPAs Handy klingelt)
VATER: Na, welch ein Zufall! Herr Doktor! Ihr Handy klingelt..
OPA: Tatsächlich...Entschuldigt. (dreht sich beiseite, hält das Handy ans Ohr)
VATER (ins Handy): Hallo Papa! Wie geht's unserm Cowboy?
OPA (ins Handy): Prächtig, prächtig.
VATER (ins Handy): Wo bist du? In Texas?
OPA (ins Handy): Nee, ich bin auf dem Weg zu euch.
VATER (zu den anderen): Er ist schon auf dem Heimweg! (bemerkt, wie die anderen auf den OPA blicken, der sich demaskiert: Perücke ab, Bart ab, Brille ab.)
OPA: Bin gleich da, mein Sohn. Das Taxi steht schon vor der Tür. (nimmt die Brauen ab)
MARIA: Opa!
VATER: Nicht möglich.. Sie sind.. du bist ja..

MUTTER: Dein Vater!

VATER: Unerhört! Täuschung, Täuschung, überall Täuschung!

OPA: Entschuldige, mein Sohn. Es musste sein.
MARIO: Er hat dich reingelegt!
MARIA: Will Opas Haar haben! (OPA gibt ihr die Perücke, sie setzt sich die Perücke auf)
VATER (zu MUTTER): Und du hast das gemanagt? Na klar, hast du das.
MUTTER: Ja.. Aber jetzt wollen wir feiern! Wir sind wieder zusammen, einer ist weg. Leb wohl, Pippa! (MARIA starrt ins Zimmer) Was ist, Mariechen?
MARIA: Hallo, Indianer! Wie geht's?
MUTTER: Was sagst du da?
MARIA: Da steht ein Indianer.
MUTTER: Wo? Um Himmelswillen.. Ich seh keinen.
VATER: Es geht schon wieder los.
MARIO: Alles muss sie mir nachmachen.
OPA: Siehst du ihn wirklich?
MARIA: Na klar! Er ist so groß. (zeigt die Größe mit Daumen und Zeigefinger)
OPA: Na, dann hol ihn dir.  
MARIA (geht zu einem Beistelltisch, nimmt von dort eine kleine Indianerfigur, bringt sie und zeigt sie): Er ist nett!
OPA: Ein Geschenk von mir für unsern Indianer-Fan! (zu den andern, die ihn verwundert anstarren) Na, ich war doch in Amerika.

ENDE

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                Siehe auch Das Geheimnis der Wikinger

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                               

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  • Das Boot im Garten (Das Ende einer 68er Familie)
  • Berlin, nun freue dich! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
  • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
  • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld sind alle gleich)
  • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Köpenicker kämpft mit einem Rheinländer um sein Haus)
  • Sonja und ihr Roboter (Liebe und Roboter)
  • Das Geburtstagsgeschenk (An senem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
  • Ein gut bezahltes Sterben (Satire)
  • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Krimi-Stück vor leerem Haus)
  • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
  • Der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
  • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
  • Theatergründung mit Publikum

 

Klaus Jürgen Schmidt

trommelt Kachelwandverse:

 

Der alte 68er philosophiert /

Bitte um Frieden /

Der fremde Verwandte

 

Zu hören im Radio Podcast:

trommeln-im-elfenbeinturm

 

Dieter Lenz

Erzählungen

Kurzgeschichten

Schwedisches

Lesetheater

Kachelwandverse

Trommeln im

Elfenbeinturm

Die Bücher von Dieter Lenz sind vergriffen.

Als eBook noch zu haben:

Die letzten Tage des Kommissars

Vom Kabarett "Die

Blechtrommler"

zu den

Versen auf der Kachelwand:

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Arno Reinfrank 1934 - 2001, 

Für ein neues Deutschland /

Deutschlandlieder zum Leierkasten

  Ein Trommelwirbel für Arno Reinfranks Gedichte

  „Für ein neues Deutschland“ im Radio Podcast

  Trommeln im Elfenbeinturm

  von  Klaus Jürgen Schmidt,

Harald Schmid Aphoristiker

Harald Schmid

1947 - 2020

Harald Schmids Aphorismenseite / Kannst du schreiben Kumpel? / Sein Leben und Schaffen

 

Der Nachruf im Berliner Tagesspiegel  ist online zu lesen: Nachruf Harald Schmid            

Sigi Hirsch

1945 - 2019

Sigis Kabarett

Siehe auch:

Der APO-Buchladen /

Meine Begegnung mit Günter Grass

Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Eika Aue

Berlin-Journal 1 

Berlin-Journal 2

Hans Dreifarben

Politik-Anekdoten aus DDR-Zeiten

Zu hören:: Forum geht’s denn? /  Achitekt Walter Ulbricht / Der Fernsehturm / Altes  von der Neuen Wache

Autorin im Stadthaus-Verlag.de

Ursula Eisenberg

Auf den Reim ge-racht / Kreuz-weisheit: Zwischen Großstadt und Dorf

Niklas Fest

Gemüseboote und Laternenlicht

Autor im stadthaus-verlag.de

Jürgen Mahrt

Mein neues altes Berlin /

Jürgens Tierwelt

Dr. Marianne

Müller-Brettel

Mein Freund zieht

in den Krieg /

Igelskommentar

 

Thomas Lenz

Berliner Augen-blicke / Thomas'

Augenblicke nah und fern

Klaus Jürgen Schmidt

Die Früchte des Zorn

 

 

 

Der Autor liest:

 

Trommeln im Elfenbeinturm

In diesem Thriller sind reale und virtuelle Zusammenhänge von Politik und Ökonomie auf drei Kontinenten in der fiktiven Geschichte von Menschen verwoben, die der Verkettung weit auseinander liegender Kulturen und Geschichtsperioden auf die Spur zu kommen versuchen. Einige der Protagonisten müssen sich dabei dem mentalen Konflikt zwischen Signalen aus alter und neuer Zeit stellen, den Trommelzeichen aus afrikanischer Geisterwelt und den digitalen Chiffren globaler Computer-Kommunikation.

              Trommeln im Elfenbeinturm

 


Schwedisches

 

Lesetheater

Textbücher von zwei Krimikomödien:

Heute wird gemördert.  / Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches


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©2012 Dieter Lenz
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      • Der Abschied
      • Früher Morgen
      • Als er erkannte, dass es aus war
      • Die Morgenkomödie
      • Als sie Schluss machten
      • Im Sommergras
      • Träumt ein Mann von einer Frau
      • Wie man sich von Qual befreit
    • Zukunft
      • Traumzeit
      • Das Streichholz
      • Mephisto haut auf den Putz
      • Das neue Jahrtausend
      • Ein Prost auf die Zukunft
      • Der Erde neuer Prinzipal
      • Mitternacht
      • Nicht zu begreifen..
      • Die wilde Gegenwart
      • Leben
      • Tempowahn und Pixelfraß
      • Das Trainingsprogramm
      • Fort-Schritt
      • Ende und Anfang
      • Der Bensch
      • Guten Morgen!
      • Des Menschen Glück
      • Krämer und Astronaut
      • Computerkummer
      • Astronautensehnsucht
      • Das Zukunftgeschlecht
      • Appell an die Ingenieure
      • Das Ende unsrer Reise
      • Nur Firlefanz
      • Los geht's!
      • Ein Seufzer nur des Weltenalls
    • Deutsches
      • Schreck am Abend
      • Der Gesang der neuen Helden
      • Hat es schon gebrannt?
      • Deutsches Kriegskind
      • Zeitenwechsel
      • Das Erbe
      • Nächtliches Ereignis
      • Der Bravbürger
      • Deutsche Eiche
      • Ein Deutscher
      • Das kleine Entelein
      • Das Flüchtlingskind
      • Mit dem Kopf im Kissen
      • Der alte 68er philosophiert
      • Das kleine Glück des Tages
      • Der tolle Geisterzug
      • Die ausländische Birn
      • Der fremde Verwandte
      • Deutscher Flüchtling
      • Spaziergang in der Nacht
      • Das Deutsch versteh ich nicht
      • Kein Entkommen
    • Querbeet
      • Der Aussteiger
      • Der Mensch
      • Nächtliches Wunder
      • Früher Morgen
      • Zum Geburtstag
      • Frühling und Alter
      • Der Weintrinker
      • Das Buch
      • Waldspaziergang
      • Der alte Apfelbaum
      • Der Maibaum
      • Dein Lächeln
      • Hören
      • Der sehr Alte spricht
      • An einen großen Theaterdichter
      • Krieg
      • Appell an die UNO
      • Die Dame auf dem Dach
      • Als die Autos die Macht übernahmen
      • Gespräch mit einem Baum
      • Schlaflied eines Vaters
      • Frieda D.
      • Ein Mann und das Altern
      • O du schreckliche...
      • Hüttensilvester
      • Die Reisebekanntschaft
      • Die Zeit und ich
      • Die Giraffe
      • Der Stinkerpreis
      • Der Hustekuchen
      • Der Schneeball
      • Die Medizin
      • Der Single
      • Nachts in der Stadt
      • Meine Rede an meinem Grab
      • Du bist nicht allein.
      • Das Rätsel
      • Der Denker
      • Mag sein...
    • Kontra-Verse
      • Zeit
      • Mensch, Deutscher!
      • Nächtliches Ereignis
      • Appell an die UNO
      • Vorschlag
      • Gegenwart
      • Schreck, lass nach.
      • Leben in Literatur
      • Zur guten Nacht
      • Utopia
    • Verse zum Singen
      • Berliner Jammer
      • Nur weiter so im Massentanz
      • Ach, Berlin...
      • Schon ist die Welt voll Trallalla
      • Frieda D.
      • Mein Schatz, du bist ein Hacker.
      • Der Geschäftemacher
      • Leute von heute
      • O du schreckliche...
      • Kinderlied
  • Gemüseboote und Laternenlicht (Niklas Fest)
  • Erzählungen
    • Der Träumer
    • Der Mann und die Birke
    • Die Frau im Wald
    • Taufe auf Schwedisch
    • Anders und das Militär
    • Im Fluss (Zwischen Troll und Buddha)
    • Kärleken
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
  • Kurzgeschichten
    • 7mal Tierisches
      • Mein Kampf mit dem Kater
      • Der Hund, der Nofretete war
      • Der Eisbär und ich
      • Am Anfang war ein Elch.
      • Die Kreuzspinne
      • Meine Frau, unser Kater und die Maus
      • Was uns die Meisen sagen
    • Nachrichten aus der Zukunft
      • Die arbeitslosen Roboter
      • Aus einem Polizeibericht im Jahr 2056
      • Das Attentat
      • Sex im 22. Jahrhundert
      • Aus meinen Sommerferien 2042
      • Die Humanoiden
      • Die Wirkung von Liebesromanen
      • Roboter oder Mensch
      • Der Neu-Mensch
      • Sex
      • Gehirnleben
      • Ich, mein Körper, mein Gehirn
      • Ein Spaziergang im Jahr 2092
      • Langeweile Leben / Cyperlife
    • Die Außerirdischen sind schon da!
    • Wie ein Naturschützer mit Winterdienst im Sommer bestraft wurde
    • Verliebt in eine Birke
    • Das Ende des Diktators
    • Mein 20jähriger Urgroßvater
    • Die Drohnenmücke
    • Von einem Mann, der gegendert wurde
    • Mein Geld arbeitet nicht mehr.
    • Wovon geht der Mensch aus?
    • Die Nacht ist ein als Nacht verkleideter Tag
    • Opa und die Bäume
    • Das Glückshufeisen
    • Ich als Astrologe
    • Die Wettbrüder
    • Beim Arzt
    • Der Unfall
    • Missing Berlin
    • Ein Sommerabend in Neukölln
    • Die Fliege an der Wand
    • Die Uhr
    • Die gelbe Armbinde
    • Die Tänzerin
    • Der Mann und sein Schatten
    • Der Heilige ohne Fuß
  • Schwedisches
    • Geschichten mit Gunnar
      • Zum Ort
      • 1 Ein paar Worte zur Person
      • 2 Gunnars Erzählungen
      • 3 Gunnar und die Liste
      • 4 Gunnar macht Politik
      • 5 Gottes Ebenbild
      • 6 Der Mann ohne Zeit
      • 7 Nacktbaden im See
      • 8 Gunnar und die Linde
      • 9 Gunnar und meine Geschichte vom Singsang der schwedischen Sprache
      • 10 Mittsommer
      • 11 Gunnar und die Dänengräber
      • 12 Gunnar und die deutsche Sprache
      • 13 Gunnar und der Krieg
      • 14 Gunnar erzählt seinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte
      • 15 Der veraltete Mensch
      • 16 Mein letzter Sommernachmittag
      • 17 Gunnar und die Einbrecherbande
      • Nachwort
    • Die Odensjö-Saga
    • Die Saga der Odin-Quelle
    • Eine märchenhafte Radtour in Småland
    • Das kaputte Telefon in der Ferienhütte
    • Das Jahr der Birke, ein Theaterstück
    • Die Stille in der Nacht
    • Die Wettbrüder
    • Das Geheimnis der Wikinger (Eine Erzählung für Kinder von 5-10)
    • Opa und die Bäume
    • Aus meinem schwedischen Tagebuch
    • Verliebt in eine Birke
    • Anders und die verschwundene Straße
    • Wie ein Hufeisen glücklich machte
    • Das 11. Gebot und die weiße Lüge
    • Ferien in Schweden (Småland)
    • Buddhas auf Küchenstühlen
    • Eine Geschichte aus der Zeit der schwedischen Prohibition
    • Die Frau im Wald
    • Kärleken
    • Taufe auf Schwedisch
    • Eine schwedische Urlaubsgeschichte mit einem kleinen Jungen
    • Als mich die Schweden mit ihrem "Tack" fast erschossen hätten..
    • Die Weihnachtswiese
    • Schwedisches Allerlei
    • Ferien-Gedichte
  • Krimi-Spiel im Hotel: Die Früchte des Zorn (Klaus Jürgen Schmidt)
  • Das Lesetheater
    • Das Boot im Garten (Das Ende einer 68er Familie)
    • Berlin, nun freue dich! (Berlin im Baufieber der Wendezeit)
    • Der Friseursalon (Was blinder Glauben mit den Menschen macht)
    • Mensch bleibt Mensch. (Ob Ost oder West - beim Geld sind alle gleich)
    • Nie wieder Köpenick / Komm, Rheinländer tanzen! (Ein Köpenicker kämpft mit einem Rheinländer um sein Haus)
    • Sonja und ihr Roboter (Liebe und Roboter)
    • Das Geburtstagsgeschenk (An senem 50. Geburtstag gerät der Jubilar in eine Krise)
    • Ein gut bezahltes Sterben (Satire)
    • Liebe, Geld und noch mehr Mörderisches (Ein Schauspieler-Ehepaar spielt sein eigenes Krimi-Stück vor leerem Haus)
    • Heiraten? Niemals! (Berliner Posse)
    • Der Traumsohn (Ein Schwank für Kinder)
    • Der Außerirdische, die Vernunft und das Bier (Sketch)
    • Theatergründung mit Publikum
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